Das Fingerkraut ist seit mehreren 100 Jahren als Heilpflanze bekannt. Aber auch optisch macht es einiges her. Zudem benötigt es kaum Pflege.

Figerkraut Anbau und Pflege
Fingerkraut ist recht pflegeleicht – © JRG / stock.adobe.com
Gärtner kennen heute bereits mehrere 100 Arten an unterschiedlichsten Fingerkräutern, deren Heilwirkung seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle innerhalb der alternativen Heilmethoden spielt. So wird die Heilpflanze z.B. bei Durchfall, Zahnfleischerkrankungen, Halsschmerzen, Fieber, Nagelbettentzündungen und dergleichen mehr eingesetzt. Es ist also sowohl innerlich als auch äußerlich anwendbar. Wobei in erster Linie die getrockneten Wurzeln als Tee oder Tinkturen aufbereitet werden.

Übrigens: Ihren Namen erhielt das mehrjährige Fingerkraut aufgrund ihrer fünfblättrigen Blütenform, die auf die menschlichen fünf Finger einer Hand bezogen wurden. Es gibt jedoch auch einige Arten, die keine fünf Blütenblätter besitzen.

Fingerkraut anbauen

» Boden:

Alle in Europa beheimateten, winterharten Fingerkraut-Arten lieben einen stets nährstoffreichen, wenngleich auch kalkarmen und durchlässigen Boden. Wobei sie sich gerade in höheren Lagen immer ganz besonders wohlfühlen.

» Standort:

Bei der Standortwahl sollten Sie ein sonniges, bis mäßig halbschattiges Plätzchen auswählen, da die meisten Arten die Wärme und auch eine gewisse Bodentrockenheit eindeutig bevorzugen.

» Anbau:

Anbauen sollten Sie das Fingerkraut im zeitigen Frühjahr (ab März), indem Sie kleine Stecklinge in die Erde setzen. Darüber hinaus können Sie das Fingerkraut aber auch in Kübel einpflanzen, wodurch es auch auf Terrassen und Balkonen prächtig gedeiht.

In den Folgejahren breitet sich das extrem pflegeleichte Fingerkraut meist selbständig aus, weshalb Sie es von Zeit zu Zeit sicherlich auch einmal teilen müssen. Hierfür die Stauden einfach nur vorsichtig mit dem Spaten teilen und gegebenenfalls an einem neuen Standort wieder einsetzen. Bester Zeitpunkt für die Teilung ist dann natürlich auch immer das zeitige Frühjahr.

Bekannte Fingerkraut-Arten:

Felsen-Fingerkraut - © Nahhan / Stock.adobe.com
• oft auch als Stein-Fingerkraut bezeichnet
• weiß blühend
• gut geeignet für den Halbschatten

Fingerstrauch (Potentilla Fruticosa) - © M. Schuppich / Stock.adobe.com
• Zierstrauch mit Gehölzbildung
• gelb blühend
• kann im Herbst komplett zurückgeschnitten werden

Zwerg-Fingerkraut (Potentilla Brauneana) - © Orestligetka / Stock.adobe.com
• kriechende Pflanze
• nur 5 Zentimeter hoch
• gut geeignet zur Beeteinfassung oder als Wiesenpflanze

Scheinerdbeere - © Simona / Stock.adobe.com
• Fruchtbildung, die der Erdbeere gleicht, jedoch kaum Geschmack aufweist

Blutrotes Fingerkraut (Potentilla Atrosanguinea) - © Skymoon13 / Stock.adobe.com
• rote Blüten
• seltener anzutreffen

Hohes Fingerkraut (Potentilla Recta) - © Emilio100 / Stock.adobe.com
• gelb blühend
• benötigt kaum Pflege
• bis zu 80 Zentimeter hoch

Kriechendes Fingerkraut (Potentilla Reptans) - © Float / Stock.adobe.com
• gelb blühend
• schlängelt seine Ausläufer am Boden entlang
• gut geeignet für feuchtere Wiesen

Blutwurz (Potentilla Erecta) - © Angloma / Stock.adobe.com
• gut geeignet für Steingärten
• sehr robuste Art

Gänse-Fingerkraut (Potentilla Anserina) - © Papava / Stock.adobe.com
• gelb blühend
• verträgt auch feuchtere Böden
• gut geeignet für Blumenwiesen

Gold-Fingerkraut (Potentilla Aurea) - © Skymoon13 / Stock.adobe.com
• mäßig blühend
• als Heilkraut gegen Durchfall und Halsentzündungen bekannt (Tee)

Silbernes Fingerkraut (Potentilla Argentea) - © Gabriffaldi / Stock.adobe.com
• gelb blühend
• sehr reichhaltige Blütenphase
• bei mäßigen Temperaturen immergrün

Frühlings-Fingerkraut (Potentilla Neumanniana) - © JRG / Stock.adobe.com
• in unseren Gärten am meisten verbreitet
• 2 Blütenphasen - blüht bereits ab März das erste Mal • teppichartige Ausbreitung

Weißes Fingerkraut (Potentilla Alba) - © Kazakovmaksim / Stock.adobe.com
• weiß blühend
• steht unter Artenschutz

Fingerkraut pflegen

Zwischen Mai und Juni beginnt das Fingerkraut zu blühen, wobei es hauptsächliche gelbe Blüten, jedoch auch weiße und rote Blüten an den bis zu 80 Zentimeter (der Fingerstrauch wächst sogar 1,5 Meter empor) hoch wachsenden Stauden zu bewundern gibt. Je nach Sorte hält die Blütenphase bis in den September hinein an.

» Düngen:

Die Arten, die in der Natur vorkommen, benötigen in der Regel keine Düngergaben. Lediglich Zuchtformen des Fingerkrautes können Sie bei Bedarf einmal jährlich düngen.

» Gießen:

Weiterhin benötigt das Fingerkraut nur während längerer Trockenphasen eine Bewässerung, wobei Sie Staunässe auf jeden Fall immer vermeiden müssen. Das Gleiche gilt auch für Kübelpflanzen.

» Rückschnitt:

Verblühtes Fingerkraut können Sie entweder noch im Herbst oder im zeitigen Frühjahr zurückschneiden bzw. die Staude dabei problemlos auch in Form bringen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen