Die Anthurie ist ein wahrer Exot und entsprechend sensibel. Pflegefehler machen die robuste Pflanze anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
Flamingoblumen sorgen für exotischen Charme auf der Fensterbank. Zum Blickfang werden die einzigartigen Kolbenblüten der Aronstabgewächse. Derzeit erleben Anthurien eine wahre Renaissance auf der Fensterbank. Das glänzende Laub wirkt in Verbindung mit den eigenständigen Blüten erhaben und elegant. Bei der Pflege stellt die Flamingoblume (Anthurium) einige Ansprüche, welche denen der Orchideen nicht unähnlich sind.
Inhalte
- 1 Herkunft der Falmingoblume
- 2 Der ideale Standort für die Anthurie
- 3 Das ideale Substrat für die Anthurie
- 4 Flamingoblumen pflanzen und umtopfen
- 5 Die Anthurie richtig gießen
- 6 Die Flamingoblume richtig düngen
- 7 Die wichtigsten Pflanz- und Pflegetipps auf einen Blick
- 8 Hübsche Sorten im Fokus
- 9 Die Flamingoblume vermehren
- 10 Krankheiten und Schädlinge an der Flamingoblume erkennen
- 11 Ist die Anthurie giftig?
Herkunft der Falmingoblume
Flamingoblumen stammen aus den Tropen. In Mittel- und Südamerika wachsen die immergrünen Stauden häufig aufsitzend unter Bäumen. In ihrer natürlichen Heimat ist die Anthurie eine stattliche Pflanze, die bis zu einem Meter hoch wachsen kann.
In unseren Breiten kommen die Hybriden zweier Flamingoblumen-Arten in den Handel. Die Große Flamingoblume bildet ausladende sattgrüne und glänzende Blätter. Bei entsprechender Pflege kann diese Anthurie ganzjährig mit ihrer Blüte erfreuen. Die Kleine Flamingoblume besitzt längliche Blätter von matter Färbung und blüht ausschließlich im Frühling.
Flamingoblume (Anthurium) | |
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Wuchs: | 1aufrecht, horstbildend |
Wuchshöhe: | 40 – 100 cm |
Wuchsbreite: | 30 – 60 cm |
Blüte: | Februar bis Mai, je nach Sorte auch ganzjährig |
Standort: | Abendsonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig, mäßig feucht, leicht sauer |
Der ideale Standort für die Anthurie
Flamingoblumen benötigen Zimmertemperaturen zwischen 20 und 24 Grad. Ist es im Raum kälter als 16 Grad, gehen die Tropenpflanzen ein. Im Winter kann ein etwas kühlerer Standplatz gewählt werden. Die Pflanzen sollten aber nicht dauerhaft unter 18 Grad kultiviert werden.
Tipp: Ein etwas kühlerer Winterstandplatz fördert bei der Kleinen Flamingoblume im nächsten Frühjahr die Blütenbildung.
Anthurien benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit und sollten daher bevorzugt im Badezimmer aufgestellt werden. Die Kultivierung von Flamingoblumen ist eine kleine Herausforderung für den Zimmergärtner. Dabei lassen sich viele Parallelen zu den Orchideen ausmachen. Wer mit der Orchideenpflege vertraut ist, wird auch Anthurien erfolgreich kultivieren können.
Das ideale Substrat für die Anthurie
Flamingoblumen gedeihen in hochwertiger Zimmerpflanzenerde. Dabei ist auf eine gute Durchlässigkeit des Substrates zu achten. Ein saurer pH-Wert ist optimal. Um dies zu erreichen, kann die Erde mit Torf oder Moorbeetsubstrat angereichert werden.
Achtung: Das Substrat sollte keinen Kalk enthalten.
Zimmergärtner können sich die Erde auch selbst zusammenstellen. Dazu werden folgende Komponenten in gleichen Teilen vermischt:
- Sand
- Torf
- Laubkompost
Weniger Erfolg verspricht die Hydrokultur. Kommt es dabei zu Staunässe, faulen die Wurzeln der Flamingoblume sehr schnell und die Pflanze geht ein.
Flamingoblumen pflanzen und umtopfen
Tipp: Jungpflanzen sollten jährlich umgetopft werden. Bei älteren Flamingoblumen ist das Substrat mindestens alle drei Jahre auszutauschen.
Wenn der Topfballen stark durchwurzelt ist, benötigt die Anthurie ein größeres Pflanzgefäß. Achten Sie auf möglichst große Abzugslöcher im Topfboden. Um Staunässe zu verhindern, werden Tonscherben über den Abzugslöchern platziert. Dadurch werden die Öffnungen freigehalten und die Flüssigkeit kann ungehindert abfließen.
Flamingoblume umpflanzen – Schritt für Schritt
1. Pflanze austopfen
2. Wurzeln kontrollieren
3. abgestorbene und faulende Wurzelabschnitte entfernen
4. Pflanzgefäß mit Drainage aus Tonscherben versehen
5. Substrat einfüllen
6. Pflanze einsetzen
7. Substrat komplett auffüllen
8. Pflanze leicht angießen
Die Anthurie richtig gießen
Die Erde sollte sich gleichmäßig feucht anfühlen. Schwankungen im Flüssigkeitshaushalt werden von den Pflanzen nicht toleriert. Im Winter wird die Bewässerung deutlich reduziert, da sich die Pflanze in einer Ruhephase befindet.
Tipp: Um den intensiven Blattglanz der Großen Flamingoblume zu erhalten, sollte diese regelmäßig abgeduscht oder entstaubt werden.
Die Flamingoblume richtig düngen
Die Flamingoblume sollte regelmäßig mit Dünger versorgt werden. Während der Wachstumszeit in den Monaten April bis August kann wöchentlich gedüngt werden. Sie können einen herkömmlichen Blühpflanzen-Dünger verwenden. Auch im Herbst und Winter wird die Düngung nicht komplett eingestellt, sondern sollte alle sechs bis acht Wochen erfolgen.
Die wichtigsten Pflanz- und Pflegetipps auf einen Blick
Tätigkeit | Worauf kommt es an? |
Standort auswählen | hell warm keine volle Sonne keine Zugluft |
Boden vorbereiten | durchlässig humos sauer kalkfrei |
Flamingoblume pflanzen und umtopfen | Jungpflanzen jährlich umpflanzen Substrat komplett austauschen Drainage gegen Staunässe anlegen |
Flamingoblume gießen | darf nicht austrocknen konstante Flüssigkeitsversorgung Staunässe vermeiden häufig besprühen |
Flamingoblume düngen | während der Wachstumsphase wöchentlich im Herbst und Winter alle acht Wochen Blühpflanzendünger verwenden |
Hübsche Sorten im Fokus
Die Gattung Anthurium ist mit über 700 Vertretern besonders artenreich. Die meisten Flamingoblumen wachsen im Urwald als Aufsitzerpflanzen auf den mächtigen Urwaldriesen. Die Zahl in der Erde wurzelnder Anthurien ist gering.
Für die Kultur als Zimmerpflanze sind in unseren Breiten lediglich zwei Arten von Bedeutung:
Große Flamingoblume (Anthurium andreanum)
- stattliche Größe
- bis zu 40 Zentimeter lange Blätter
- hübscher Blattglanz
- kurze cremefarbene bis gelbe Blütenkolben
- lackartige Hüllblätter in Rot, Rosa, Grün oder Weiß
- häufige Verwendung als Schnittblume
Kleine Flamingoblume (Anthurium scherzerianum)
- kleiner im Wuchs
- bis zu 30 Zentimeter lange Blätter
- lederartige Blätter
- gedrehte orangerote Blütenkolben
- Hüllblätter glänzen wachsartig
- häufige Verwendung als Zimmerpflanze
Tipp: Sehr gut für die Zimmerkultur geeignet sind auch Kreuzungen aus beiden Arten.
Die Flamingoblume vermehren
Die Vermehrung der Anthurien kann am einfachsten durch Teilung erfolgen. Die Wurzelstöcke können im Spätwinter geteilt werden. Dies können Sie mit dem Umtopfen der Pflanze verbinden. Die Teilstücke sollten ausreichend Wurzeln besitzen und über mindestens ein Blatt verfügen.
Eine weitere, anspruchsvolle Möglichkeit der Vermehrung ist das Abmoosen. Hierfür wird der Boden um die Pflanze mit Sphagnum-Moos versehen. Die Luftwurzeln verankern Sie im feuchten Moos. Durch das Abmoosen werden kleine Jungpflanzen sichtbar. Diese lässt der Zimmergärtner zunächst heranwachsen und trennt sie später von der Mutterpflanze.
Krankheiten und Schädlinge an der Flamingoblume erkennen
Wurzelfäule
Die Wurzeln faulen bei Staunässe rasch. Auch falsches Substrat kann hier die Ursache sein. Durch Umtopfen und einem kompletten Austausch des Substrats kann die Pflanze gerettet werden.
Braune Flecken auf den Blättern
Braune Flecken deuten auf Gießfehler hin. Bei Jungpflanzen ist die Blattfärbung häufig eine Reaktion auf direktes Sonnenlicht. Die betroffenen Blätter werden entfernt und das Gießverhalten angepasst.
Rote Spinne
Der Befall ist an einem die Blätter überziehenden Gespinst zu erkennen. Bei starkem Befall zeigt sich eine gelbe Blattfärbung. Die Ursache ist meist eine zu niedrige Luftfeuchte. Es hilft, die Pflanze regelmäßig mit Wasser abzuduschen.
Spinnmilben
Haben sich Spinnmilben an der Zimmerpflanze angesiedelt, befinden sich die Gespinste an der Blattunterseite und sind daher weniger deutlich auszumachen. Auf der Blattoberseite sind silbrige Punkte erkennbar. Spinnmilben verschwinden, wenn für eine höhere Luftfeuchtigkeit gesorgt und die Pflanze regelmäßig abgebraust wird.
Ist die Anthurie giftig?
Als Aronstabgewächs gehört die Anthurie zu den giftigen Zimmerpflanzen. Beim Verzehr treten leichte Vergiftungserscheinungen auf. Der Pflanzensaft kann bei direktem Kontakt Hautreizungen hervorrufen.