Hobbygärtner verfluchen das wild wachsende Franzosenkraut häufig. Dabei ist es sehr gesund. Ich erkläre deshalb hier, wie Sie es kontrolliert anbauen können.

Franzosenkraut
Das Franzosenkraut ist nicht bei allen Gärtnern beliebt – © orestligetka / stock.adobe.com

Das Franzosenkraut, auch kleinblütiges Knopfkraut genannt, schleicht sich früher oder später in jeden Garten. Dort fällt es dem Hobbygärtner häufig erst im Frühsommer ins Auge, da die Keimung recht spät erfolgt. Die Freude über die so genannte „Gartenpest“ ist dann jedoch nicht sonderlich groß. Und auch Landwirte zeigen sich oftmals wenig erfreut, wenn sich das Franzosenkraut zwischen ihren Nutzpflanzen ausgebreitet hat. Dabei werden die einjährigen Wildpflanzen oft völlig zu Unrecht verteufelt. Denn bei Köchen und Gourmets steht das schmackhafte Franzosenkraut zum Beispiel hoch im Kurs.

Herkunft

Die Pflanze besitzt eine noch recht junge Geschichte und gelangte mit dem beginnenden 19. Jahrhundert von Südamerika in unseren Siedlungsraum. Da dies zeitlich mit den napoleonischen Kriegen in Zusammenhang gebracht werden kann, hat sich der Name Franzosenkraut eingebürgert.

Die Gattung Galinsoga umfasst etwa ein Dutzend unterschiedliche Arten. Die wärmeliebenden Pflanzen sind sogar bis in Höhenlagen von 700 Metern anzutreffen. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt jedoch auf Äckern, dem Ödland und in Gärten.

Besonderheiten

Franzosenkraut ist ungiftig und kann daher als Futterpflanze dienen. Aber auch als Heilpflanze hat sich das Franzosenkraut einen Namen gemacht. Den Inhaltsstoffen wird z.B. eine blutdrucksenkende und blutreinigende Wirkung nachgesagt. Aber auch die Wundheilung sollen Auszüge aus Franzosenkraut fördern. In der ursprünglichen Heimat wird aus den Pflanzenteilen zudem ein Tee zubereitet, der dabei helfen soll, nach längeren Krankheiten schnell wieder zu Kräften zu kommen.

Kurzer Steckbrief zum Franzosenkraut

Franzosenkraut (Galinsoga)
andere Bezeichnungen: Kleinblütiges Knopfkraut
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Wuchshöhe: 20 – 40 cm
Blütezeit: Juni – Oktober
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: sandig, lehmig, nährstoffreich
Besonderheiten: Heilpflanze, essbar, Vermehrung durch Selbstaussaat

Standort und Substrat auswählen

❍ Standort:

Das Franzosenkraut gedeiht an sonnigen wie auch an halbschattigen Standorten. Wichtig ist, dass der Standplatz nicht zu dunkel oder zu trocken ist.

❍ Substrat:

Auf kalkreichen Böden ist das Franzosenkraut nicht anzutreffen. Das Substrat darf daher gern sandig und lehmig sein. Ein nährstoffreiches Substrat wird bevorzugt. Von Vorteil ist zudem ein hoher Anteil an Stickstoff.

Tipp:
Das Franzosenkraut können Sie prima als Steingartenpflanze verwenden. Denn die Pflanzen wachsen bevorzugt auf einem kies- oder steinhaltigen Boden.

So wird das Franzosenkraut richtig gepflanzt

Franzosenkraut ist nicht als getopfte Pflanze im Handel erhältlich. Sie können die Pflanzen aber auf einem nahen Acker ausfindig machen, ausgraben und dann im heimischen Garten einpflanzen. Meiden Sie dabei die Nähe anderer Pflanzen, denn das Franzosenkraut bildet besonders fleischige und weitreichende Wurzelsysteme aus. Wer den Wuchs einschränken möchte, kann sich auch für die Kübelhaltung der Pflanze entscheiden.

Bei der Pflanzung gehen Sie am besten wie folgt vor:

  1. Standort auswählen (möglichst Pflanznachbarn meiden)
  2. Boden auflockern und säubern
  3. Pflanzloch besonders tief ausheben (Wurzeln wachsen bis 80 Zentimeter tief)
  4. Entnommene Pflanzerde mit Kompost aufwerten
  5. Substrat mit Sand und Kies mischen
  6. Pflanze einsetzen
  7. Erde auffüllen
  8. Pflanze gut angießen
  9. Bereich um die Pflanze mulchen

So wird das Franzosenkraut richtig gepflegt

Franzosenkraut
Das Franzosenkraut ist recht anspruchslos – © Imladris / stock.adobe.com

➭ gießen:

Die Wurzeln reichen weit in den Erdboden hinein. An heißen Tagen sollten Sie die Pflanze daher reichlich wässern. Denn Wasser an der Oberfläche kann von dem Tiefwurzler nicht aufgenommen werden.

➭ düngen:

Den Nährstoffgehalt des Bodens können Sie durch regelmäßige Düngungen aufrecht erhalten. Bereits bei der Pflanzung sollten Sie die Erde am besten mit Kompost vermischen. Verwenden Sie hingegen Fertigdünger, sollten Sie auf einen möglichst hohen Anteil an Stickstoff achten.

So lässt sich das Franzosenkraut vermehren

Da es sich beim Franzosenkraut um eine einjährige Pflanze handelt, ist die Vermehrung allein durch Samen möglich. Durch die lange Blütezeit dürften im Herbst reichlich davon anfallen. Sie fallen auf den Erdboden und können dort einfach liegen gelassen werden. Die frostharten Samen überwintern dann an Ort und Stelle und keimen im Frühling.

Möchten Sie die Samen gezielt aussäen, sollten Sie wissen, dass sie als Licht- und Warmkeimer gelten. Sie dürfen die Samen folglich nicht in der Erde versenken, sondern nur locker darauf verteilen und leicht andrücken. Die Keimung erfolgt dann bereits ab sieben Grad Celsius. Die optimale Keimtemperatur liegt allerdings bei sommerlichen 22 Grad.

Tipp:
Bei der Erstaussaat sollten Sie die Samen am besten zunächst einmal in einer gut verschlossenen Dose im Kühlschrank lagern. Und das so lange, bis die ersten warmen Tage anstehen. Dann können Sie die Samen nämlich direkt im Freiland an Ort und Stelle aussäen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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