Je nach Sorte benötigen Hortensien einen Winterschutz, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Anderenfalls drohen Frostschäden.
Verfärbte Blätter, braune Triebspitzen oder plötzlich vertrocknete Knospen – all das sind typische Anzeichen für Frostschäden an Hortensien. Besonders nach kalten Wintern oder Spätfrösten zeigt sich, wie empfindlich manche Arten reagieren. Während einige Hortensien Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt aushalten, erfrieren andere bereits bei leichtem Frost. Entscheidend ist, welche Hortensienart im Garten steht und wie gut sie während der kalten Monate geschützt war.
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Warum schadet der Frost den Hortensien?
Hortensien sind unterschiedlich frosthart. Ihre Empfindlichkeit hängt vor allem davon ab, wann sich die Blütenknospen bilden. Arten, die ihre Knospen bereits im Vorjahr anlegen, sind im Winter besonders gefährdet. Aber auch Spätfröste können schaden.
Erfrieren die Knospen, muss der Hobbygärtner auf die Blütenfülle im kommenden Gartenjahr verzichten. Auch unvollständig verholzte Triebe sind anfällig. Sobald Frost eindringt, platzen Pflanzenzellen auf, was zu schwarzen, trockenen Stellen führt.
Tipp: In Regionen mit starken Nachtfrösten können auch verholzte Zweige erfrieren.
Welche Hortensien sind besonders gefährdet?
Vertragen Hortensien Frost? Nicht alle Hortensien reagieren gleich empfindlich auf die kühlen Temperaturen. Die Unterschiede zwischen den Arten sind groß. Und wer sie kennt, kann für einen ausreichenden Winterschutz sorgen.

Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla)
Bauernhortensien sind die bekanntesten, aber auch die frostempfindlichsten Hortensien. Da ihre Knospen am alten Holz entstehen, reichen schon wenige Frostnächte aus, um die Blüte zu zerstören. Besonders gefüllte Sorten sollten daher gut abgedeckt werden.
Berg- oder Japanhortensien (Hydrangea serrata)
Tellerhortensien sind etwas robuster als Bauernhortensien, doch auch hier können Spätfröste Knospen erfrieren lassen. Ein geschützter Standort und eine dicke Mulchschicht sind empfehlenswert.
Eichblatthortensien (Hydrangea quercifolia)
Mit ihren auffälligen Blättern ist die Eichenblättrige Hortensie ein Blickfang, jedoch nur bedingt winterhart. Kalte Ostwinde oder extreme Fröste führen schnell zu Trockenschäden an Knospen und Rinde.
Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) und Waldhortensien (Hydrangea arborescens)
Rispenhortensien und Ballhortensien gelten als sehr winterhart (bis -25 Grad). Sie blühen am neuen Holz, weshalb Frost die Blüte kaum beeinträchtigt. Selbst wenn Triebe zurückfrieren, treiben sie im Frühjahr zuverlässig neu aus.
Kletterhortensien (Hydrangea petiolaris)
Kletternde Hortensien, die gut eingewachsen sind, gelten als frostfest. Nur Jungpflanzen benötigen in den ersten Jahren einen Schutz an der Basis.
Begriffe kurz erklärt: frostfest, frosthart, winterfest & winterhart
🌸 Frostfest (ca. bis –5 °C)
Hält kurze Frostphasen aus, braucht bei längerer Kälte aber Schutz. Besonders junge Pflanzen reagieren empfindlich.
❄️ Frosthart (ca. bis –10 °C)
Übersteht mehrere Frosttage und mäßige Minusgrade, jedoch können Triebspitzen oder Knospen erfrieren.
🍂 Winterfest (ca. bis –15 °C, je nach Sorte)
Kommt gut durch den Winter, wenn Standort und Witterung stimmen – leichter Schutz mit Mulch oder Vlies ist sinnvoll.
🌲 Winterhart (je nach Art bis –20 °C und tiefer)
Verträgt auch längere Frostperioden ohne Schutz. Die tatsächliche Grenze hängt von der Winterhärtezone und der Art ab.
Tipp: In Baumärkten und Discountern angebotene Hortensien sind an unser Klima angepasst, robust und winterfest. Trotzdem lohnt ein Blick auf das Etikett. Dort sollte vermerkt sein, ob ein Winterschutz notwendig ist.
Hortensie Frostschaden – was tun?
Nach einem harten Winter wirken viele Hortensien auf den ersten Blick leblos, doch oft steckt noch Leben in den scheinbar vertrockneten Trieben. Grundsätzlich gilt: Der Hobbygärtner entfernt die alten Blüten über den neuen Knospen. Sind Triebe erfroren, werden diese bis in das gesunde Holz großzügig zurückgeschnitten.
Tipp: Wird ein Stück Rinde leicht angeritzt und das Gewebe darunter ist grün, lebt der Trieb noch. Ist es braun oder trocken, ist er erfroren.

Hortensien, die am alten Holz blühen
Zu dieser Gruppe gehören Bauernhortensien und Tellerhortensien. Entfernt werden lediglich abgestorbene oder erfrorene Triebe, alles andere sollte stehen bleiben. Ein zu starker Rückschnitt würde die Blüten des laufenden Jahres zerstören. Schneiden Sie erst, wenn sicher ist, dass keine Nachtfröste mehr drohen (nach den Eisheiligen).
Tipp: Hortensie Blätter erfroren
Sind nur die frischen Blätter erfroren, kann auf einen Rückschnitt verzichtet werden. Entfernen Sie nur stark geschädigtes Laub und lassen Sie leicht angefrorene Blätter an der Pflanze.
Hortensien, die am neuen Holz blühen
Etwas unempfindlicher reagieren Rispenhortensien und Waldhortensien. Nach Frostschäden dürfen diese Arten kräftiger zurückgeschnitten werden, da sie anschließend zuverlässig wieder austreiben. Der ideale Zeitpunkt liegt im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr, noch bevor der Austrieb beginnt.
Nur in seltenen Fällen sterben die Pflanzen komplett ab und müssen im Frühling durch neue Hortensien oder andere winterharte Pflanzen ersetzt werden.
Remontierende Hortensien
Remontierende Hortensien sind Sorten, die mehrmals im Jahr blühen. Also sowohl an den Trieben des Vorjahres (altes Holz) als auch an den neuen Trieben des laufenden Sommers. Das bedeutet: Selbst wenn im Winter Knospen erfrieren, bilden diese Pflanzen später neue Blüten nach. Hier werden nur abgestorbene oder eindeutig erfrorene Triebe entfernt.
Tipp: Besonders beliebte remontierende Hortensien sind ‚Endless Summer‘, ‚Forever & Ever‘ oder ‚You & Me‘. Auch moderne Tellerhortensien wie ‚Tuff Stuff‘ zeigen diese Eigenschaft und gelten als besonders frosttolerant.
Frostschäden an Hortensien vorbeugen

Geschützten Standort wählen
Ein windgeschützter, halbschattiger Standort ist der beste Schutz gegen Frost. Ideal ist eine Hauswand oder Hecke, die Wind abhält und Temperaturschwankungen abmildert. Direkte Morgensonne sollte vermieden werden, da sie gefrorene Triebe schnell auftauen und dadurch Risse verursachen kann.
Kälteschutz Hortensien
Empfindliche Hortensienarten profitieren von einer Schutzschicht aus Laub, Reisig oder Mulch rund um den Wurzelbereich. In besonders kalten Regionen schützt ein Gartenvlies, das über die Hortensie gestülpt wird, zusätzlich. Wichtig: Der Frostschutz muss luftdurchlässig bleiben, denn Plastikfolien fördern Fäulnis.
Tipp: Hortensien im Kübel sind besonders stark gefährdet, da ihre Wurzeln weniger isoliert sind. Die Pflanztöpfe sollten auf eine Holzplatte oder Styropor gestellt und die Pflanze mit Jute, Kokosmatten oder Vlies umwickelt werden.
Fazit: Frostschäden an Hortensien
Nach einem frostigen Winter zeigt sich schnell, wie widerstandsfähig Hortensien wirklich sind. Sind Hortensienblüten erfroren, ist das kein Grund zur Sorge, und selbst echte Frostschäden an Hortensien bedeuten selten das Ende der Pflanze. Ein gezielter Rückschnitt erfrorener Triebe regt das Wachstum an und hilft der Hortensie, sich zügig zu regenerieren. Mit etwas Geduld zeigt sich dann auch bald neues Grün.






