Das Gänsefingerkraut hat gleich mehrere positive Eigenschaften. Es breitet sich nicht nur rasch auf dem Boden aus, es hat obendrein eine heilende Wirkung.

Gänsefingerkraut
Das Gänsefingerkraut hat gefiederte Blättchen – © agatchen / stock.adobe.com

Im Lateinischen nennt man das Gänsefingerkraut auch „Potentilla anserina“. Die Pflanze gehört mit zu den Heilkräutern, die verzehrt werden können und einen guten Einfluss auf die Gesundheit besitzen. Im heimischen Garten ist sie leicht anzupflanzen und sollte somit in keinem Kräutergarten oder Apothekergarten fehlen.

Herkunft

Das Gänsefingerkraut wächst selbst bei eisigen Temperaturen sehr gut und ist sogar in der Arktis zu finden. Für gewöhnlich wächst das Gänsefingerkraut hierzulande jedoch eher an Wegesrändern oder innerhalb von Gräben. Wer sich in der Natur ein wenig umsieht, wird das Kraut rasch finden können.

Aussehen und Blütezeit

Besonders auffällig ist die krautige Erscheinung der mehrjährigen Staude, welche sich mittels ihrer Wurzeln rasch auf dem Boden ausbreitet. Typisch sind auch die gefiederten Blättchen, welche eine längliche oder eiförmige Gestalt besitzen. Besonders leicht lässt sich die Pflanze anhand der Blattunterseite identifizieren. Denn dort wirkt sie leicht filzig.

Das Gänsefingerkraut erlebt seine Blütezeit zwischen Mai und August. Während dieser Zeit bildet die Staude kleine gelbe Blüten aus. Die Blütenkrone ist fünfzählig, die Blütenblätter selbst erscheinen abgerundet.

Kurzer Steckbrief zum Gänsefingerkraut

Gänsefingerkraut (Potentilla anserina)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Wuchshöhe: zwischen 5 und 15 cm
Wuchsform: staudenartig mit auf dem Boden kriechenden Wurzeln
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: nährstoffreicher Boden, der feucht bleibt
Überwinterung: winterhart
Besonderheiten: wird oft als Heilkraut gegen unterschiedliche Krankheiten eingesetzt, kann ebenso zu verschiedenen Gerichten gegessen werden

Standort und Boden

Das Gänsefingerkraut mag es in der Sonne zu stehen. Doch auch der Halbschatten ist für die Pflanze über eine gewisse Zeit in Ordnung. Wichtiger ist die Qualität des Bodens. Dieser sollte nährstoffreich sein, feucht und dicht in seiner Beschaffenheit. Ein hohes Lehm- oder Tonvorkommen ist für das Gewächs zudem von Vorteil. Ein Problem ergibt sich nur bei einem zu sandhaltigen Boden. Dieser kann vor dem Anpflanzen jedoch mit Betonit verdichtet werden, um die richtige Grundlage zu schaffen.

Aussaat

Gut zu wissen ist, dass das Gänsefingerkraut nicht zwingend für Anfänger im Garten geeignet ist. Es erfordert etwas Fingerspitzengefühl, wenn es um die Aussaat geht. Denn die Pflanze erfordert eine bestimmte Temperatur, damit sie zu keimen beginnt. Diese ist häufig im Spätsommer oder Frühherbst vorhanden, weswegen die Samen am besten zwischen September bis Oktober ausgesät werden.

Wer dagegen vorzieht und Jungpflanzen ins Freiland einbringt, wählt für die Vorzucht am besten die Zeit zwischen Januar und März aus, um sie dann ab Mitte Mai auszusetzen. Essentiell dabei ist, dass Sie unbedingt die Zeit der Eisheiligen abwarten. Andernfalls gehen die Pflanzen aufgrund der Temperaturen ein.

So wird das Gänsefingerkraut richtig gepflegt

Gänsefingerkraut Blüte
Das Gänsefingerkraut blüht zwischen Mai und August – © leonikonst / stock.adobe.com

❍ Gießen:

Bezüglich des Gießens können Sie nicht viel falsch machen. So akzeptiert das Gänsefingerkraut auch eine gewisse Staunässe, ohne dass die Wurzeln dabei eingehen. Längere Trockenzeiten sollten jedoch vermieden werden. Eine moderate Gießroutine ist zu empfehlen.

❍ Düngen:

Wird sie im Freiland ausgesetzt, erfordert die Pflanze beim Vorhandensein des richtigen Bodens keinen besonderen Dünger. Besitzt der Boden hingegen keinen so hohen Nährstoffgehalt, kann ein organisch-mineralischer Universaldünger Hilfe leisten.

Ernte

Geerntet werden ausschließlich die Pflanzenteile, damit die Wurzeln sich weiter auf dem Boden ausbreiten und dem Gewächs eine weitere Grundlage geben können. Wichtig ist, dass Sie die Erntezeit zwischen Mai und September einhalten.

Welche Heilwirkung besitzt die Pflanze?

Gänsefingerkraut kann in vielerlei Formen als Heilpflanze verwendet werden. Beispielsweise etwa:

  • als Tee (hilft bei Durchfall, Unterleibs- und Bauchschmerzen)
  • zum Kauen (gegen Zahnfleischentzündungen)
  • zusammen mit Wermut (gegen einen Wurmbefall)

Ferner werden die Pflanzenteile auch gerne in Umschlägen oder Tinkturen verwendet, um sie zum Beispiel gegen Augenbeschwerden oder Nasenbluten einzusetzen. Essentiell sind dabei die im Gänsefingerkraut enthaltenen Gerbstoffe und Flavonoide. Begrenzt sind auch ätherische Öle und Cumarine enthalten. Sie wirken entzündungshemmend, antibakteriell und krampflösend. Zudem fördern sie die Wundheilung.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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