Die Gardenie ist eigentlich eine klassische Zimmerpflanzen. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie sie aber auch im Freien kultivieren.

Gardenie pflanzen
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Die Gardenie (Gardenia jasminoides) ist weit mehr, als eine Blume für das Knopfloch. Nicht nur Romantiker geraten ins Schwärmen beim Anblick der süßlich duftenden Blüten, die aus Wachs zu bestehen scheinen und der orangen Beeren, die dem Blütenreigen im Frühsommer folgen.

In ihrer Heimat, den Tropen, kann die Gardenie Wuchshöhen von bis zu 1,5 Metern erreichen. In unseren Breiten wird die beliebte Zimmerpflanze nur etwa halb so hoch, ohne dabei jedoch etwas von ihrer Attraktivität einzubüßen.

» Den passenden Standort finden

Weltweit sind über 250 Gardenien-Arten bekannt. In den Tropen und Subtropen wachsen die Pflanzen meist als Strauch, einige Arten auch als kleine Bäume. Das Klima in unseren Breiten, macht es nicht möglich, die Tropenpflanze ganzjährlich im Freiland zu kultivieren. Daher besitzt die Gardenie vorrangig Bedeutung als Zimmerpflanze.

» Tipp: Den Sommer darf die Gardenie auf Balkon oder Terrasse verbringen. Leichte Temperaturschwanken zwischen heißen Tagen und eher kühlen Nächten schaden der Pflanze nicht, sondern entsprechen den Gepflogenheiten in der natürlichen Heimat der Pflanzen und regen zudem die Blütenbildung an.

Die Gardenie benötigt einen hellen Standort. Dabei ist die volle Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Ein Ost- oder Westfenster sind dem sonnigen Südfenster vorzuziehen. Am Südfenster platziert, sollte ein Schutz vor praller Mittagssonne gegeben sein. Entsprechend ist auch der Standort im Freien während der Sommermonate zu wählen – hell, geschützt und halbschattig.

Der Aufenthalt im Freien sollte sich für die Gardenie auf die Monate Juli und August beschränken. Temperaturen unter 15 Grad bekommen der Pflanze nicht und die Gardenie wirft dann ihre Knospen ab. Gleiches passiert bei Temperaturen über 25 Grad. Ideal sind konstante Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad, während der Blüte etwas niedriger.

» Tipp: Gardenien benötigen als Tropenpflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit und sollten häufiger besprüht werden.

In Kurzform:

  • hell
  • geschützt
  • warm
  • Halbschatten
  • hohe Luftfeuchtigkeit

» Das ideale Substrat auswählen

Für die Gardenie eignet sich ein durchlässiges Substrat, das regelmäßig feucht gehalten wird. Die Pflanzen vertragen keine Staunässe und daher sollte im Gefäßboden eine Drainage aus Kies oder Tongranulat eingearbeitet werden. Ebenso wenig wird kalkhaltiger Boden vertragen. Daher ist es ratsam, die Pflanze nicht mit kalkhaltigem Leitungswasser, sondern mit Regenwasser zu gießen.

Als ideales Substrat erweist sich ein leicht sauerer Boden mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6. Gartenerde kann mit Sand, Kompost oder Hornspänen vermischt werden.

In Kurzform:

  • durchlässig
  • kalkfrei
  • feucht
  • leicht sauer

» Gardenien pflanzen – Schritt für Schritt erklärt

❶ beste Pflanzzeit – Frühling oder Herbst
❷ Pflanzgefäß auswählen
❸ Tonscherben auf den Gefäßboden legen
❹ Substrat in das Pflanzgefäß füllen
❺ Erde mit warmem Wasser anfeuchten
❻ Pflanze mittig in den Pflanztopf setzen
❼ Erde weiter auffüllen
❽ Wurzelballen sollte komplett mit Erde bedeckt sein

Das Pflanzgefäß sollte einen guten Abfluss für das Gießwasser gewährleisten. Ebenso ist die passende Größe wichtig. Mindestens ein bis zwei Zentimeter sollten zwischen Topfrand und Wurzelballen verbleiben, damit sich die Pflanze ausdehnen und gut anwachsen kann. Die Gardenie sollte bereits in feuchte Erde gepflanzt werden. Zwischen dem Rand des Pflanzgefäßes und der oberen Erdschicht sollten etwa zwei Zentimeter Platz verbleiben. Dann lässt sich die Pflanze besser bewässern.

» Gardenien im Sommerquartier

Den Hochsommer darf die Tropenpflanze auch in unseren Breiten im Freien verbringen. Da die Zeitspanne recht kurz bemessen ist, sollte lediglich der Pflanzkübel ins Freie gestellt werden. Ein geschützter und halbschattiger Standort in der Nähe von Mauern oder Hauswänden ist dabei ideal.

Wer die Pflanze dennoch ins Freiland setzen möchte, wählt zunächst einen entsprechenden Standort aus. Das Pflanzloch sollte um einiges größer und tiefer als der Wurzelballen ausgehoben werden. Die Pflanze wird vorsichtig eingesetzt, um die Wurzeln zu schonen. Der Wurzelballen ist dabei vollständig mit Erde zu bedecken. Nach der Pflanzung wird die Gardenie gut angegossen.

» Tipp: Fallen die Temperaturen nachts über einen längeren Zeitraum unter 15 Grad, ist die Gardenie zurück ins Zimmer zu bringen.

Gardenien pflanzen im Überblick:

Maßnahme Erläuterung
Standortwahl Gardenien stehen gern hell, aber nicht vollsonnig.
Ein nach Westen oder Osten hin ausgerichtetes Blumenfenster sind ideal.
Für hohe Luftfeuchtigkeit ist zu sorgen.
Die Temperaturen sollten konstant Werte um 20 bis 24 Grad aufweisen.
Auch im Winter darf die Temperatur nicht unter 15 Grad fallen.
Bodenbeschaffenheit Ein durchlässiger Boden ist besonders wichtig.
Gardenien vertragen keine Staunässe und keinen Kalk.
Das Substrat kann mit Kompost und Hornspänen aufgewertet werden.
Pflanzung Die Gardenie sollte ein ausreichend großes Pflanzgefäß erhalten.
Der Wurzelballen ist bei der Pflanzung zu schonen.
Eine Drainage aus Tonscherben im Gefäßboden schützt vor Staunässe.

Vorsicht mit den Blüten!

Wer sich an den attraktiven Blüten erfreuen möchte, sollte die Gardenie während der Pflanzung besonders sorgsam behandeln. Ähnlich des Jasmins sind die Blüten besonders empfindlich und können abgeworfen werden, wenn die Pflanze unter Stress steht, falsch gegossen wird oder mit dem Substrat nicht zurecht kommt.

» Tipp: Während der Blütenbildung benötigt die Gardenie konstante Temperaturen (Zimmertemperatur) und einen geschützten Standort.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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