Die Gardenie gibt Alarmzeichen, wenn es an der Zeit ist, umzutopfen. Welche genau das sind, verraten wir in diesem Ratgeber.
Warum ist Umtopfen so wichtig?
- Wurzeln mehr Spielraum bieten
- Nährstoffangebot verbessern
- Wachstum und Blütenbildung fördern
- Pflanze auf Krankheiten und Schadbilder kontrollieren
Wann sollte umgetopft werden?
Die beste Zeit für das Umtopfen ist der Frühling, bevor die Blütenbildung einsetzt. Jungpflanzen wachsen besonders schnell und können daher auch mehrmals jährlich umgetopft werden. Ältere Pflanzen werden zunächst kontrolliert.
Die Gardenie muss dringend umgepflanzt werden, wenn:
- der Wurzelballen aus dem Pflanzgefäß quillt
- kaum noch Erde im Pflanztopf erkennbar ist
- die Pflanze sich nicht einfach aus dem Pflanzgefäß entfernen lässt
SOS – wann sollte in jedem Fall umgetopft werden?
Bei Krankheiten oder Schädlingsbefall ist es ratsam, nicht nur die betroffenen Pflanzenteile zu entfernen und zu entsorgen, sondern die Gardenie bei dieser Gelegenheit umzutopfen und die Erde damit komplett auszutauschen. Dies bedeutet zwar Stress für die Pflanze, trägt aber zu einer schnellen und zuverlässigen Bekämpfung von Pilzsporen oder Schädlingen bei.
Umtopfen kann oft auch die einzige Rettung für Gardenien darstellen, welche zu intensiv gegossen wurden und nun unter Staunässe leiden. Der Wurzelballen sollte sofort aus dem nassen Substrat entfernt werden. Die Erde wird weitgehend von den Wurzeln gelöst. Bevor der Wurzelballen neu eingesetzt wird, sollte die nasse Wurzel einige Zeit abtrocknen.
➔ Tipp: Es kann auch mit einem Fön nachgeholfen werden, um nasse Erde vom Wurzelballen zu entfernen und diesen vor dem Umpflanzen zu reinigen.
Wurzelballen lässt sich nicht aus dem Topf lösen
Der Wurzelballen der Gardenie sollte sich leicht aus dem alten Pflanzgefäß lösen lassen. Ist dies nicht der Fall, haben die Wurzeln meist ein dichtes Geflecht gebildet und den Pflanztopf bereits komplett durchdrungen. Dann ist es hilfreich, die Pflanze zu wässern, um sie aus dem Pflanzgefäß zu befreien. Auch das Klopfen mit dem Handballen auf die Unterseite des Pflanztopfes kann helfen. Schlagen alle Versuche fehl, muss das Pflanzgefäß zerstört werden. Plastiktöpfe lassen sich dabei mit einer scharfen Schere teilen. Beim Steinguttopf hilft nur, diesen zu zerschlagen.
Wie oft sollte umgetopft werden?
Behalten Sie bei älteren Pflanzen den Wurzelballen im Auge. Hat dieser das Pflanzgefäß durchwurzelt, ist die Zeit für das Umtopfen definitiv gekommen. Steht die Pflanze dagegen noch recht locker im Gefäß und das Substrat ist noch gut zu erkennen, kann das Umtopfen um ein Jahr verschoben werden. Spätestens nach zwei bis drei Jahren ist es dann aber Zeit für das Umpflanzen.
Wie ist beim Umpflanzen vorzugehen?
- Pflanze aus altem Pflanzgefäß befreien
- neuen Pflanztopf bereitstellen
- Pflanzgefäß auf ausreichend Abflusslöcher im Boden kontrollieren
- Drainage gegen Staunässe einbauen
- Substrat auswählen und ggf. aufwerten
- Pflanze einsetzen
- ausreichend gießen und düngen
Wurde ein unglasierter Pflanztopf als neues Gefäß ausgewählt, sollte dieser vor der Pflanzung sich mit Wasser vollsaugen können, damit er der Pflanze nicht unnötig Feuchtigkeit entzieht. Bevor die Gardenie in das neue Pflanzgefäß gesetzt wird, kontrollieren Sie den Wurzelballen auf eventuelle Auffälligkeiten. Alte und abgestorbene Wurzelteile werden entfernt. Dabei ist vorsichtig vorzugehen. Die Wurzeln der Pflanze sind recht empfindlich.
Welches Substrat sollte verwendet werden?
Umtopfen ist immer auch eine gute Gelegenheit, die Pflanzen mit einem frischen und unverbrauchten Substrat zu versorgen. Im konkreten Fall sollte es sich um einen lockeren und leicht sauren Boden handeln.
➔ Tipp: Gardenien benötigen kalkfreies Substrat.
Um das Nährstoffangebot zu sichern, kann der Pflanzerde Kompost beigegeben werden.
Wie sollte das Pflanzgefäß beschaffen sein?
Der neue Pflanzkübel sollte den Wurzelballen der Gardenie gut aufnehmen können und in Breite und Tiefe einige Zentimeter Spielraum lassen. Der Pflanztopf darf aber auch nicht übermäßig groß gewählt werden. Ein bis zwei Zentimeter genügen vollkommen. In einem größeren Pflanzgefäß konzentriert sich die Gardenie zunächst darauf, ausreichend Wurzeln zu bilden. Dies wirkt sich negativ auf die Blütenbildung aus.
Wichtig sind zudem ausreichend Abflusslöcher. Das Gießwasser darf sich nicht im Pflanzgefäß stauen, sondern sollte zügig abfließen können. Gardenien vertragen keine Staunässe. Vorbeugend kann bei der Pflanzung eine Lage Tonscherben auf den Gefäßboden platziert werden.
Gardenien umpflanzen – Vor- und Nachteile
Vorteile
- Die Pflanzen erhalten in einem neuen Pflanzgefäß wieder mehr Platz und können besser wachsen.
- Durch den Austausch des Bodens wird das Nährstoffangebot verbessert, welches sich positiv auf die Blütenbildung auswirkt.
- Beim Umtopfen kann die Pflanze auf Wurzelschäden kontrolliert werden.
Nachteile
- Für das Umpflanzen werden neue Pflanzgefäße und neues Substrat gebraucht.
- Durch das Umpflanzen entsteht für die Pflanze eine Stresssituation.
- Wird nicht rechtzeitig vor der Blütenbildung umgetopft, kann es passieren, dass die Gardenie die Knospen abwirft.
- Während des Umpflanzens sind die empfindlichen Wurzeln zu schonen.
Gardenie als Bonsai halten – was ist beim Umtopfen zu beachten?
Wird die Gardenie als Bonsai kultiviert, sollte in zweijährigen Abständen umgetopft werden. Der passende Zeitpunkt ist auch hier der Frühling. Das Umpflanzen wird dafür genutzt, die Wurzeln zu beschneiden, um einen dichteren und verzweigten Wuchs zu fördern. Die Bonsaischale ist auszutauschen, wenn sie weniger als 2/3 der Pflanzenhöhe umfasst. Es kann handelsübliche Bonsai-Erde verwendet werden, welche mit Humus und Lavasplitt angereichert wird.