Gazanien lassen sich kinderleicht vermehren und so üppig im Garten verbreiten. Das klappt z.B. per Stecklinge und Samenaussaat sehr gut.

Gazanie vermehren
© alisseja – Fotolia.com

Nur an sonnigen Tagen wird die Gazanie uns mit ihren Blüten begeistern. Dies geschieht in zahlreichen Farbvarianten. Ursprünglich stammt das Mittagsgold aus Südafrika. An das Klima in unseren Breiten ist der farbenprächtige Exot erstaunlich gut angepasst. Nicht nur im Beet, sondern auch im Steingarten oder auf Balkon und Terrasse werden Gazanien schnell zum Blickfang.

Wer sich nicht satt sehen kann an der Blütenpracht, kann das wuchsfreudige Sonnenkind auch selbst vermehren. Dies kann durch Stecklinge oder durch Aussaat geschehen.





Vermehrung durch Stecklinge

Wer bereits Gazanien besitzt, kann diese ganz einfach durch Stecklinge vermehren. Der beste Zeitpunkt, Stecklinge zu schneiden, ist dabei immer der Spätsommer. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

❶ Stecklinge schneiden:
Als Stecklinge eignen sich kräftige, bereits leicht verholzte Triebe von etwa 15 bis 20 Zentimetern Länge.

❷ Triebe und Knospen im unteren Bereich entfernen:
Ist der Steckling geschnitten, müssen Sie zunächst alle Blätter und Knospen im unteren Bereich des Triebes entfernen. Der Trieb befindet sich später unter der Erde und die Triebe würden faulen.

❸ Stecklinge in Pflanzgefäße setzen:
Jeder Steckling erhält nun einen mit Anzuchterde gefüllten Pflanztopf und sollte etwa bis knapp zur Hälfte im Substrat stehen.

❹ Stecklinge gleichmäßig feucht halten:
Das Mittagsgold liebt die Sonne, somit benötigen also auch die Stecklinge einen warmen und hellen Standort, damit sich Wurzeln ausbilden können. Die Pflanzgefäße müssen Sie anschließend gleichmäßig feucht halten. Doch Vorsicht: Ein zu nasser Standort lässt die Stecklinge faulen und verhindert die Wurzelbildung.

❺ Stecklinge im Frühsommer auspflanzen:
Die Stecklinge sollten nun an einem warmen Standort im Haus überwintern. Im Frühling dürften sich dann ausreichend Wurzeln gebildet haben. Dann müssen Sie die Pflanzen Schritt für Schritt an kältere Umgebungstemperaturen gewöhnen. Ab Ende Mai, sprich also nach den Eisheiligen, können Sie sie dann ins Beet oder den Kübel umsetzen.

Vermehrung durch Samen

Sie besitzen bereits Gazanien? Dann liegt die Vermehrung durch Samen nahe, schließlich lassen sich die Samen einfach aus der Pflanze gewinnen. Dies ist jedoch nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Denn bei den Gazanien im Beet handelt es sich um Hybriden, welche zwar durch Farbenvielfalt und Blütenreichtum überzeugen, aber häufig nicht fortpflanzungsfähig sind. Dies bedeutet, es werden entweder gar keine Samen ausgebildet oder die Samen keimen nur in seltenen Fällen. Die Anzucht aus Samen eigener Pflanzen bleibt also eine Überraschung, denn Hybriden sind nicht farb- und sortenrein. Sie wissen also nicht, welche Pflänzchen Sie sich heranziehen.

Wenn Sie bei der Anzucht auf Nummer sicher gehen möchten und auf gute Zuchterfolge vertrauen, sollten Sie die Samen über den Fachhandel erwerben. Die können Sie dann zwischen Januar und April aussäen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

❶ Samen aussäen:
Als Substrat eignet sich Anzuchterde, unter die Sie Sand mischen. Geben Sie dort nun die Samen hinein. Da Gazanien Lichtkeimer sind, dürfen Sie die Samen nach der Aussaat nicht mit Erde bedecken.

❷ Samen an einem warmen Standort platzieren:
Nun müssen Sie die Samen an einen geeigneten Standort stellen. Für die Keimung benötigen die Samen nämlich Wärme. Die Keimtemperatur sollte nicht unter 18 Grad liegen. Zimmertemperatur ist deshalb ideal.

❸ Samen leicht feucht halten:
Die Samen müssen Sie anschließend immer leicht anfeuchten. Aber nicht zu kräftig, denn zu viel Feuchtigkeit würde zur Schimmelbildung führen. Sie können auch Plastikfolie bzw. spezielle Pflanzenhüte (z.B. bei Amazon erhältlich) einsetzen, um ein Treibhausklima zu erzeugen und die Samen so schneller zum Keimen zu bringen. Die Abdeckung sollten Sie allerdings täglich lüften, damit Luft eindringen und kein Schimmelpilz entstehen kann.

❹ Plastikfolie nach 2 Wochen entfernen:
Nach etwa zwei Wochen zeigt das erste Grün eine geglückte Vermehrung an. Nun können Sie die Plastikfolie entfernen.

❺ Jungpflanzen pikieren:
Nach einigen Wochen werden sich dann mehrere Blättchen gebildet haben. Die Jungpflanzen können Sie dann in einzelne Pflanztöpfe umsetzen. Dabei müssen Sie vorsichtig vorgehen, damit die zarten Wurzeln nicht verletzt werden. Die Pflänzchen sollten dann zunächst noch im warmen Zimmer bleiben.

❻ Jungpflanzen im Frühsommer ins Freiland setzen:
Nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai, können Sie die jungen Gazanien ins Freiland pflanzen.

Welcher Standort ist für Jungpflanzen am besten geeignet?

In jedem Fall möchten Gazanien sonnig stehen. Der Boden sollte einen möglichst hohen Anteil an Sand oder Kies besitzen. Entsprechende Bodenverhältnisse finden sich z.B. bevorzugt in Steingärten.

Tipp:
Es bietet sich für Jungpflanzen die Gruppenpflanzung an. Hierfür werden vier bis fünf Pflanzen zusammen in den Boden gesetzt. Der Pflanzabstand sollte mindestens 15 Zentimeter betragen.

Vor- und Nachteile von Stecklingsvermehrung und Aussaat

❍ Vermehrung durch Stecklinge:

+ Stecklinge können von bestehenden Pflanzen gewonnen werden.
+ Es lassen sich mehrere Jungpflanzen heranziehen.
+ Die Stecklingsvermehrung bietet gute Erfolgsaussichten.
– Die Bewurzelung ist recht langwierig.
– Es muss für die einzelnen Pflanzgefäße in der Wohnung Platz geschaffen werden.

❍ Vermehrung durch Samen:

+ Die Samen keimen recht schnell und erfordern wenig Aufwand.
+ Es lassen sich zahlreiche Jungpflanzen heranziehen.
– Samen sollten im Fachhandel erworben werden.
– Jungpflanzen müssen im Haus überwintern und benötigen dort einen warmen Platz.
– Samen sollten nicht von bestehenden Pflanzen gewonnen werden, da diese oft nicht fortpflanzungsfähig sind und keine keimfähigen Samen besitzen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Antwort hinterlassen