Immer wieder werden gebrauchte Gewächshäuser von privat angeboten. Doch lohnt es sich, diese zu kaufen? Lesen Sie hier, was es dabei zu beachten gilt.

Gärtnern in einem gebrauchten Gewächshaus.
Gärtnern in einem gebrauchten Gewächshaus. © Dan Race / stock.adobe.com

Vielen Gartenliebhabern stellt sich früher oder später die Frage nach einem Gewächshaus, mit dem man die Garten- und Erntesaison mitunter deutlich verlängern kann. Doch so manch einer wird von den Preisen abgeschreckt, die für ein hochwertiges Gewächshaus anfallen. Nicht selten taucht dann die Frage auf, ob ein gebrauchtes Gewächshaus eine sinnvolle Alternative zu einem Neukauf darstellt.

Definition: gebrauchtes Gewächshaus

Grundsätzlich verhält es sich mit gebrauchten Gewächshäusern wie mit jedem anderen Gebrauchsgegenstand: Sie haben je nach Alter und Nutzung gewisse Gebrauchsspuren, auf die es beim Erwerb zu achten gilt. Denn oftmals sind Umtausch oder Reklamation nicht möglich.

Im engeren Sinne handelt es sich bei einem gebrauchten Gewächshaus um ein Gewächshaus, dass einst vom Besitzer gekauft wurde und mehr oder weniger lange in Benutzung gewesen ist. Meist werden diese bei Auflösung des Gartens oder Umzug verkauft. Der Verkauf erfolgt von privat ohne weitere Garantie.

Abzugrenzen davon sind Ausstellungsstücke, die nicht mehr als Neuware gelten, aber bis auf Messen oder Ausstellungen keine weitere gärtnerische Nutzung erfahren haben. Wie lange diese Gewächshäuser aufgebaut waren, ist recht unterschiedlich. Für Messen wurden sie oft nur für den Messerzeitraum, der wenige Tage bis maximal eine Woche beträgt, aufgebaut. Gewächshäuser einer Dauerausstellung, meistens auf dem Firmengelände des Herstellers, können dagegen mehrere Jahre gestanden haben. Möchten Sie ein Ausstellungsstück zum reduzierten Preis erwerben, kontaktieren Sie ganz einfach den entsprechenden Hersteller oder Händler. Obwohl es sich nicht mehr um Neuware handelt, gibt es dennoch die gesetzlich vorgeschriebene Garantie.

Gebrauchtes Gewächshaus kaufen – darauf sollten Sie achten

Sie haben grundlegende Planungen zum Gewächshaus abgeschlossen? Dann empfiehlt sich folgende Vorgehensweise, wenn Sie sich für ein Secondhand-Gewächshaus eines privaten Anbieters interessieren. Sei es, dass Sie in Zeitung oder Internet auf entsprechende Inserate gestoßen sind oder der Nachbar in Ihrer Gartenkolonie sein Gewächshaus verkaufen möchte, orientieren Sie sich an den nachstehenden Tipps. So vermeiden Sie einen vorschnellen Kauf, über den Sie sich später vielleicht ärgern.

Tipp 1: Am Standort anschauen

Wann immer möglich, schauen Sie sich das Gewächshauses am Standort an. Einerseits erleben Sie die tatsächliche Größe hautnah und können schauen, dass Sie sich mit den Maßen nicht vertan haben. Andererseits verschaffen Sie sich so einen Eindruck davon, welchen Einflüssen das Gewächshaus bisher ausgesetzt gewesen ist. Stand es in der vollen Sonne oder eher im Schatten? Besonders Foliengewächshäuser sind anfällig für UV-Strahlung und sofern nicht spezielle UV-stabilisierte Folie verwendet wurde, kann diese schnell kaputtgehen.

Genauer hinschauen sollte man auch bei Gewächshäusern, die am Waldrand oder in der Nähe großer Obstbäume stehen. Mitunter kann es in der Vergangenheit Sturmschäden durch herab fallende Äste oder umstürzende Bäume gegeben haben, die vor allem der Konstruktion zusetzen.

Gewächshaus mit unbeschädigtem Gerüst.
Das Gerüst sollte unbeschädigt sein. © Marina Lohrbach / stock.adobe.com

Bei Gewächshäusern mit Doppelstegplatten kommen Hagelschäden infrage, durch die die einzelnen Platten eventuell nicht mehr dicht sind. Inspizieren Sie ihr Wunschgewächshaus ausführlich und scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen, sollte Ihnen etwas komisch vorkommen.

Tipp 2: Auf Rost achten

Wer ein gebrauchtes Gewächshaus kaufen möchte, sollte darauf achten, dass es sich bei der Konstruktion um Materialien handelt, die nicht rosten. Das kann beispielsweise feuerverzinkter Stahl genauso wie Aluminium sein. Sind bereits leichte Roststellen vorhanden, lassen sich diese eventuell mit Rostumwandler behandeln. Von Gewächshsäusern mit größeren Roststellen am Gestänge ist unbedingt Abstand zu nehmen.

Tipp 3: Hersteller erfragen

Wenn möglich, lassen Sie sich die Originalrechnung zeigen oder fragen nach dem Hersteller beziehungsweise dem Händler. So können Sie sich Originalplatten oder -folie nachkaufen, wenn diese beschädigt sein sollten. Damit sparen Sie noch immer gegenüber einem Neukauf.

Tipp 4: Abbau klären

Bekommen Sie das Gewächshaus abgebaut? Auch wenn Sie von privat kaufen, gehen Sie einen Vertrag ein. Wenn dieser umfasst, dass Sie für den Abbau selber zuständig sind, müssen Sie diesen Vertragsbestandteil auch erfüllen können. Nehmen sie zur Besichtigung ruhig einen Freund oder Bekannten mit, mit dem Sie gleich den Abbau des Gewächshauses besprechen können.

Tipp 5: Auf Pilzbefall achten

Bei selbst gebauten Gewächshäusern mit einer Holzkonstruktion sollten Sie penibel hinschauen! Holz kann Überträger diverser Pilzkrankheiten sein, die Sie sich in den Garten einschleppen. Wann immer Holz nicht trocken ist, stattdessen mit einer schmierigen Schicht oder sichtbaren Fäden überzogen ist, sollten Sie es auf keinen Fall nehmen.

Gebrauchtes Gewächshaus mit Holzkonstruktion.
Die Holzkonstruktion notfalls ersetzen. © V. J. Matthew / stock.adobe.com

Umfangreiche Überlegungen auch bei einem Neukauf

Scheint Ihnen der Aufwand für ein gebrauchtes Gewächshaus zu hoch, können Sie sich natürlich auch ein neues kaufen. Aber auch hier müssen Sie im Vorfeld einige Überlegungen anstellen, da die Modelle sehr vielfältig sind.

Soll es ein Foliengewächshaus oder eines mit Doppelstegplatten oder gar Glaswänden sein? Möchten Sie es als Anlehngewächshaus direkt am Haus oder freistehend im Garten aufbauen? Welche Größe kommt für Ihre Bedürfnisse infrage? Möchten Sie lieber Schiebe- oder Flügeltüren?

Wenn Ihnen die Überlegungen zu umfangreich und unüberschaubar sind und Sie einen Wegweiser benötigen, empfehle ich Ihnen ein Gewächshaus von GFP-international.com. Dort finden Sie einen ganz ausführlichen Gewächshaus-Ratgeber, der alle Themen rund um eine Neuanschaffung abdeckt. So wird unter anderem auch die Frage beantwortet, ob eine Baugenehmigung nötig ist. Sie bekommen Antworten zu den unterschiedlichen Materialfragen, zum Bewässern und Beheizen sowie zu möglichen Schädlingen im Gewächshaus. Pflanzpläne, die übersichtlich nach Monaten sortiert sind, können Sie anschließend gleich ausprobieren.

Für wen eignet sich ein gebrauchtes Gewächshaus?

Ein Gewächshaus, dass es gebraucht und somit um einiges günstiger gibt, ist vor allem für zwei Zielgruppen interessant. Zum einen natürlich für alle diejenigen, die gerne gärtnern und ein Gewächshaus möchten, sich jedoch schlichtweg kein neues leisten können. Zumal Gewächshäuser umso teurer werden, je größer die Grundfläche ist. Und richtig ergiebige Ernten gibt es eben erst ab einer bestimmten Gewächshausgröße.

Andererseits eignen sich gebrauchte Gewächshäuser hervorragend für Gartenanfänger oder solche Gartenliebhaber, die sich langsam an das Thema Gewächshaus herantasten möchten. Wer nach ein oder zwei Saisons merkt, dass ein Gewächshaus doch nicht das richtige ist, hat in der Anschaffung Geld gespart und kann es weiterverkaufen. Bei Gefallen am Gewächshaus und sofern es gut ausgesucht wurde, kann es hingegen noch viele Jahre weiter bewirtschaftet werden.

Vorteile eines gebrauchten Gewächshauses

  • + Natürlich ist zu aller erst die Kostenersparnis zu nennen. Gebrauchte Gewächshäuser kosten nur einen Bruchteil dessen, was man für ein neues zahlen würde. Und wer nicht vorschnell kauft, sondern stattdessen genau hinschaut, kann noch viele Jahre daran Freude haben.
Freude am gebrauchten Gewächshaus.
Freude am gebrauchten Gewächshaus. © ojimoreno / stock.adobe.com
  • + Kommen Sie mit dem Verkäufer ins Gespräch, so können Sie einiges übers Gewächshaus erfahren. Schließlich wurde darin aktiv gegärtnert und Erfahrungen aus erster Hand können Sie vor Anfängerfehlern bewahren. Sie können vor allem hinsichtlich der Belüftung und Bewässerung gute Tipps sammeln.
  • + Selten bleibt es nur beim Gewächshaus. Oft kommt über die Jahre angeschafftes Zubehör hinzu, das meistens mit verkauft wird. Auch hierfür zahlen Sie deutlich weniger als bei einem Neukauf. Aber auch hier gilt: genau hinschauen!

Nachteil eines gebrauchten Gewächshauses

  • Neuware bekommen Sie geliefert. Ein gebrauchtes Gewächshaus müssen Sie hingegen oft selbst abbauen, aber auf jeden Fall selber abholen. Je nach Größe kommt da einiges an Gewicht zusammen. Wer keinen passenden Hänger hat, kann sich zwar einen leihen, muss aber mit zusätzlichen Kosten rechnen.
  • Selbst wenn Sie sich das Gewächshaus gründlich angeschaut und für gut befunden haben, kann es passieren, dass beim Abbau etwas beschädigt wird. Die Anschaffung passender Ersatzteile ist dann ebenfalls mit zusätzlichen Kosten verbunden.
  • Vor allem Rost reduziert die Haltbarkeit eines Gewächshauses enorm. Sofern Sie vor dem Kauf nicht gründlich genug geschaut haben und dadurch etwas übersehen haben, hält Ihr Gewächshaus unter Umständen nicht so lange, wie Sie erhofft haben.
  • Gekauft wie gesehen ist oft Standard bei Privatkäufen. Allgemein wird damit verknüpft, dass es keine Garantie oder Gewährleistung gibt, wenn Sie im Nachhinein Mängel entdecken. Der aktuellen Rechtssprechung nach gilt diese Annahme jedoch nicht uneingeschränkt. Unabhängig davon sollten Sie vor dem Kauf gut hinschauen und gezielt nach Mängeln fragen.

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt. Genau wie meine Leidenschaft fürs Gärtnern und Schreiben.

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