Die Hawaiipalme ist eine einzigartige Zimmerpflanze, die durch ihr exotisches Aussehen beeindruckt. Doch wie wird sie richtig gepflegt? Das erfahren Sie hier.
Die Hawaiipalme (Brighamia insignis), auch bekannt als Vulkanpalme, ist eine außergewöhnliche Zimmerpflanze, die vor allem für Pflanzenliebhaber empfehlenswert ist, die nach etwas Besonderem suchen. Denn diese Palme, die eigentlich gar keine ist, ist sehr exotisch und sorgt somit für einen wahren Blickfang in der Wohnung. Dafür müssen Sie die Hawaiipalme nur richtig pflegen. Ich verrate Ihnen nachfolgend, worauf es dabei ankommt.
Inhalte
Herkunft
Die Hawaiipalme stammt, wie der Name es schon vermuten lässt, von den hawaiianischen Inseln. Dort wächst sie vor allem an den steilen, felsigen Küsten von Kauai und Niʻihau. Heute existieren jedoch nur noch wenige Exemplare in freier Wildbahn, weshalb sich die Hawaiipalme seit 1963 auf der Roten Liste gefährdeter Arten des UN-Umweltprogramms IUCN befindet. Es wurde sogar ein Rettungsprogramm ins Leben gerufen, um diese Pflanze vor dem Aussterben zu schützen. Freiwillige sammeln und pflanzen zum Beispiel die Samen an, um neue Pflanzen zu züchten. Außerdem bestäuben sie die Hawaiipalme per Hand, um die Vermehrung zu unterstützen. Denn in der Natur schafft es nur ein einziges Insekt, ein Nachtfalter, die Pflanze natürlich zu bestäuben. Das Problem: dieser Nachtfalter ist mittlerweile ausgestorben. Deshalb muss von Hand nachgeholfen werden, um die Hawaiipalme vor dem Aussterben zu schützen.
Aussehen und Wuchs

Die Hawaiipalme ist durch ihren ungewöhnlichen Wuchs und ihr exotisches Erscheinungsbild eine wahre Augenweide. Die Pflanze besitzt zwar einen dicken, fleischigen Stamm, der an eine Palme erinnert, jedoch ist sie botanisch gar nicht mit echten Palmen verwandt. Sie zählt nämlich zur Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae) und ist eine Sukkulente. Um genau zu sein, eine Stammsukkulente. Sie wird zwar trotzdem zwischen drei und fünf Meter hoch, als Zimmerpflanze, wie sie bei uns in der Regel gehalten wird, jedoch nur 1 Meter hoch.
Der Stamm ist grünlich bis bräunlich und speichert Wasser, was der Pflanze vor allem in sehr trockenen Perioden zugutekommt. An der Spitze des Stammes bildet die Hawaiipalme eine dichte Rosette aus fleischigen, ovalen Blättern aus, die etwa 15 bis 30 cm lang werden können. Die Blätter sind glänzend grün und der Grund dafür, dass diese Pflanze aussieht wie eine Palme. Im Herbst kann diese sogar noch kleine, hellgelbe Blüten ausbilden, die einen sehr angenehmen Duft verströmen und für noch mehr Exotik sorgen. Diese öffnen sich allerdings nur in der Nacht, da sie in der freien Natur von Nachtfaltern bestäubt werden.
Besonderheiten
Das Besondere an der Hawaiipalme ist nicht nur der Wuchs. Besonders ist auch die Wachstumsperiode. Diese beginnt nämlich, wenn alle anderen Pflanzen in die Winterruhe gehen. Und zwar im September. Im März geht sie Vulkanpalme dann wieder in ihr Ruhephase. Das erkennen Sie daran, dass sie alle ihre Blätter abwirft. Also kein Grund zur Sorge, falls Sie eine Hawaiipalme erst seit Kurzem besitzen. Das ist ganz normal.
Steckbrief
| Hawaiipalme (Brighamia insignis) | |
|---|---|
| Familie: | Glockenblumengewächse (Campanulaceae) |
| Wuchs: | in Zimmerkultur bis zu 1 Meter, in freier Natur bis zu 5 Meter |
| Blüte: | gelb, glockenförmig, duftend, erscheinen im Herbst |
| Blätter: | oval, fleischig, grün, ca. 15 bis 30 cm lang |
| Standort: | hell, aber keine direkte Sonneneinstrahlung |
| Boden: | durchlässig, leicht sauer |
Standort
Die Vulkanpalme bevorzugt einen hellen Standort, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung, da die Blätter sonst einen Sonnenbrand bekommen können. Ein Platz in der Nähe eines Fensters mit viel Licht ist deshalb ideal. Ein Standort mit Ost- oder Westausrichtung ist sogar perfekt.
Wichtig:
Haben Sie einen Platz für Ihre Hawaiipalme ausgewählt, sollten Sie den Standort nicht mehr ändern. Hawaiipalmen reagieren nämlich sehr empfindlich auf einen Standortwechsel. Sie werfen dann zum Beispiel ihre Blätter ab.
Boden
Der Boden sollte gut durchlässig sein. Ein Substrat für Sukkulenten oder Kakteen eignet sich zum Beispiel hervorragend. Sie können aber auch eine Drainage im Blumentopf anlegen, indem Sie herkömmliche Blumenerde im Verhältnis 50:50 mit Sand, Kies oder Blähton mischen. So vermeiden Sie, dass Staunässe und die damit einhergehende Wurzelfäule entsteht.
Pflanzanleitung/Vermehrung

Eine Hawaiipalme wird eigentlich immer im Topf verkauft. Samen sind im Handel nämlich nur sehr schwer erhältlich, da eine Aussaat nur selten Erfolg verspricht. Wenn Sie dennoch Samen ergattern oder sogar selbst von Ihrer Pflanze sammeln konnten, können Sie natürlich einen Versuch wagen und aus Samen Pflanzen ziehen. Gehen Sie dabei am besten folgendermaßen vor:
- Befüllen Sie ein Anzuchtgefäß mit Anzuchterde.
- Geben Sie die Samen auf die Erde und drücken Sie diese leicht an.
- Befeuchten Sie die Erde.
- Überziehen Sie das Pflanzgefäß mit Frischhaltefolie.
- Stellen Sie das Pflanzgefäß an einen halbschattigen Ort. Halten Sie das Substrat immer schön feucht und lüften Sie die Folie regelmäßig, könnten sich nach einigen Wochen die ersten Blätter zeigen.
- Sind die Pflanzen groß genug, können Sie diese pikieren. Anschließend sollten sie wie ausgewachsene Pflanzen behandelt werden.
Tipps zur Pflege
➩ Gießen:
Das Gießen der Hawaiipalme erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Gegossen wird nämlich immer nur dann, wenn das Substrat komplett durchgetrocknet ist. Dann müssen Sie so viel Wasser verabreichen, dass die Erde wieder komplett feucht ist. Überschüssiges Wasser im Untersetzer bzw. Übertopf sollten Sie wegschütten, damit keine Staunässe entsteht.
➩ Düngen:
Während der Wachstumsperiode (Frühjahr bis Spätsommer) können Sie die Pflanze etwa alle 6 bis 8 Wochen mit einem Flüssigdünger für Sukkulenten versorgen. Im Winter, sprich in der Wachstumsphase der Hawaiipalme, können Sie hingegen alle vier Wochen düngen.
➩ Umtopfen:
Alle zwei bis drei Jahre sollte die Pflanze einen größeren Topf erhalten und dementsprechend umgetopft werden. Dabei gehen Sie am besten folgendermaßen vor:
- Wählen Sie einen Topf mit Abflusslöchern, um Staunässe zu verhindern. Dieser sollte etwas größer sein als der vorherige.
- Füllen Sie den Boden des Topfes mit einer Schicht Blähton oder Kies.
- Geben Sie auf die Drainageschicht nun durchlässiges Substrat, wie z.B. Sukkulentenerde.
- Setzen Sie die Hawaiipalme nun mittig in den Topf und füllen Sie das Substrat auf, bis der Stamm stabil steht.
- Gießen Sie die Pflanze gut an, vermeiden Sie aber Staunässe.
➩ Überwinterung:
Die Hawaiipalme gedeiht bei Zimmertemperatur prächtig. Im Winter bevorzugt sie jedoch einen hellen und etwas kühleren Standort. Optimal sind Temperaturen bis 16 °C.
➩ Schnitt:
Ein Rückschnitt ist in der Regel nicht notwendig. Vertrocknete Blätter sollten Sie jedoch entfernen, um die Pflanze gesund zu halten. Dafür müssen Sie aber nicht zur Schere greifen. Sie können die Blätter einfach per Hand entfernen.
Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen
Die Hawaiipalme ist relativ robust, kann aber gelegentlich von Spinnmilben befallen werden. In diesem Fall sollten Sie die betroffenen Pflanzenteile mit einem feuchten Tuch abwischen. Sie können aber auch Raubmilben (z.B. Phytoseiulus persimilis) gegen Spinnmilben einsetzen oder Neemöl auf die Pflanze sprühen. Eine Mischung aus Wasser und Rapsöl (Verhältnis 1:10) kann ebenfalls helfen.
Ansonsten kann der Palme auch Wurzelfäule zu schaffen machen. Diese entsteht jedoch nur, wenn Sie die Pflanze zu viel oder zu häufig gießen. Warten Sie daher immer ab, bis die Erde komplett durchgetrocknet ist und entfernen Sie überschüssigen Wasser aus dem Untersetzer bzw. Übertopf.






2 Kommentare
Ich habe Anfang des Jahres eine Hawai-Palme geschenkt bekommen. Sie hat im Frühjahr normal die Blätter verloren. Seit dem steht sie bei mir am Küchenfenster, immer gleicher Ort,. Sie will aber nicht treiben. Im letzten Monat habe ich sie dann in neue Erde gesetzt (Kakteenerde). Die Wurzeln sind sehr gut, der Stamm ist prall und grün, nichts weich. Der Stamm ist auch dicker geworden. Was kann ich tun, damit sie anfängt zu treiben?
Vielen Dank für eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Marion Jansen
Liebe Frau Jansen,
die Ruhephase der Hawaii-Palme kann tatsächlich mehrere Monate dauern, was bei dieser Pflanze nicht ungewöhnlich ist. November wirkt vielleicht lang, doch manche Hawaii-Palmen lassen bis zu einem Jahr oder länger keine neuen Triebe erkennen, solange sie sich in Ruhe befinden und keine Wachstumsimpulse erhalten. Diese können Sie jedoch anregen. Kakteenerde ist vorerst eine gute Grundlage, nur vielleicht für Ihre Hawaii-Palme nicht durchlässig genug? Ein Substrat aus 50 % Erde und 50 % mineralischen Komponenten (Blähton, Kies, Lavagranulat) könnte die Drainage deutlich verbessern und Staunässe verhindern. Gießen Sie außerdem die Erde ruhig kräftig, wichtig ist nur, dass Sie überschüssiges Wasser aus dem Übertopf oder dem Untersetzer komplett entfernen. Erst, wenn das Substrat richtig durchgetrocknet ist, wird wieder gegossen. Einmal in der Woche kann je nach Raumtemperatur und Wasserbedarf der Pflanze zu viel sein.
Düngen Sie Ihre Hawaii-Palme regelmäßig? Alle sechs bis acht Wochen ist das Düngen mit Kakteendünger in halber Dosierung ratsam. Zudem beginnt die Wachstumsperiode etwa im September, weshalb die Hawaii-Palme gerade jetzt viel Licht braucht. Vielleicht bekommt sie nicht ausreichend davon? Eine Pflanzenlampe kann hier hilfreich sein. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: das Thema Zugluft. Steht die Hawaii-Palme auf dem Fensterbrett, können die Temperaturschwankungen durch die Heizungsluft sowie das regelmäßige Lüften (Zugluft) problematisch sein. Ein geschützter Standort bietet optimale Bedingungen.
Ich hoffe, wir lesen uns im nächsten Jahr mit positiven Ergebnissen wieder.
Sonnige Grüße
Kathrin vom Gartentipps-Team