Bei der Pflege der Hemlocktanne kommt es oft darauf an, welche Art Sie im Garten haben. Eines haben aber alle gemein, sie vertragen keine Trockenheit.

Hemlocktanne
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Die Hemlocktanne (Tsuga) ist ein stattlicher Nadelbaum, der beachtliche Höhen und ein stolzes Alter erreichen kann. In Parks und größeren Gärten sind die eleganten Nadelbäume häufig anzutreffen. Niedrigwachsende Züchtungen machen auch die Kultivierung im Hausgarten möglich. Die Gewächse stellen einige Ansprüche an den Hobbygärtner. Worauf es bei der Pflege der Hemlocktanne ankommt, kann im Folgenden nachgelesen werden.

Hemlocktanne richtig gießen

Die Hemlocktanne benötigt eine zusätzliche Bewässerung. Besonders in den ersten Standjahren, ist darauf zu achten, dass die Erde nicht austrocknet. Bis sich die Wurzeln ausreichend entwickelt haben, muss regelmäßig gegossen werden.

» Gut zu wissen: Die Hemlocktanne quittiert anhaltende Trockenheit mit dem Abwerfen der Nadeln.

Auch ältere Bäume vertragen anhaltende Trockenheit nur schwer. An einem sonnigen Standort muss im Sommer häufig gegossen werden. Da die Hemlocktanne keine tiefen Wurzeln ausbildet, ist es dem Gewächs nicht möglich, Wasser aus tieferen Bodenschichten aufzunehmen. Trocknet der Boden an der Oberfläche aus, leidet auch der Baum und verkahlt.

Hemlocktanne gießen in Stichworten

  • Trockenheit wird nicht vertragen
  • Jungpflanzen regelmäßig gießen
  • an einem sonnigen Standort zusätzlich bewässern
  • ältere Pflanzen sporadisch bewässern

Hemlocktanne richtig düngen

Die Bäume besitzen einen hohen Nährstoffbedarf. Dies sollte bereits bei der Pflanzung bedacht werden. Wählen Sie ein nährstoffreiches Substrat, bzw. werten Sie nährstoffarmen Boden durch die Beigabe von Kompost oder Hornspänen auf.

Während der Wachstumsperiode sollte regelmäßig gedüngt werden. Hierbei bietet sich ein sauer wirkender Dünger an. Sehr gut geeignet ist ein Koniferendünger, der aus organischen Bestandteilen besteht.

Unsere Empfehlung:

» Achtung: Die Hemlocktanne reagiert empfindlich auf Salz.

Hemlocktanne düngen in Stichworten

  • hoher Nährstoffbedarf
  • regelmäßige Düngung
  • Koniferendünger verwenden
  • organischen Dünger bevorzugen
  • salzhaltiger Dünger wird nicht vertragen

Hemlocktanne richtig schneiden

Ihre natürliche Wuchsform erreicht die Hemlocktanne ohne Zutun. Es muss also nicht zwingend geschnitten werden. Meist wird die Hemlocktanne im heimischen Garten jedoch nicht ohne Schnitt auskommen, denn Wuchshöhen von bis zu vierzig Metern sind kaum zu realisieren. Auch wenn die Bäumchen als Hecke kultiviert werden, ist Schneiden ein Muss. Dies ist auch problemlos möglich, denn die Gewächse sind sehr gut schnittverträglich.

Werden die jungen Äste zurückgeschnitten, erfolgt zuverlässig der Neuaustrieb. Beim Rückschnitt älterer Äste ist davon auszugehen, dass diese nicht mehr neu austreiben.

» Tipp: Schneiden Sie bevorzugt das einjährige Holz.

Der passende Zeitpunkt für den Heckenschnitt sind die Monate Juni bis September. Der normale Rückschnitt bei den Gewächsen sollte im zeitigen Frühjahr, noch vor dem Austrieb durchgeführt werden. Wird das einjährige Holz zurückgeschnitten, lässt sich ein buschiger Wuchs fördern. Werden die Seitentriebe gekappt, wachsen die Bäume eher schlank in die Höhe.

» Tipp: Spezielle Züchtungen mit außergewöhnlichen Wuchsformen sollte nicht beschnitten werden.

Hemlocktanne schneiden in Stichworten

  • sehr gut schnittverträglich
  • Rückschnitt im Frühjahr
  • Heckenschnitt im Sommer
  • einjähriges Holz schneiden
  • älteres Holz treibt nicht neu aus

Die wichtigsten Pflegehinweise im Überblick

Maßnahme Erläuterung
Gießen • Der Flüssigkeitsbedarf ist hoch.
• Jungpflanzen brauchen regelmäßig Wasser.
• An einem sonnigen Standort muss auch die ältere Hemlocktanne gegossen werden.
• Der Boden darf nicht austrocknen
Düngen • Bereits bei der Pflanzung ist auf den hohen Nährstoffbedarf der Gewächse zu achten.
• Während der Wachstumsperiode ist eine Düngung erforderlich.
• Bevorzugt sollte organischer Dünger verwendet werden.
• Die Bäume vertragen kein Salz.
Schneiden • Die Hemlocktanne ist sehr gut schnittverträglich.
• Schnittmaßnahmen sind nicht zwingend notwendig.
• Kleinere Spezialzüchtungen sollten nicht geschnitten werden.
• Der Rückschnitt kann im Frühjahr erfolgen.
• Den Heckenschnitt führt man im Sommer durch.

Arten der Hemlocktanne

Hemlocktannen kommen in acht Arten vor, welche in zwei Untergattungen der Gattung Tsuga eingeteilt sind.

Untergattung Art
Tsuga Kanadische Hemlocktanne (Tsuga canadensis Carrière)
Tsuga Carolina-Hemlocktanne (Tsuga caroliniana Engelmann)
Tsuga Nordjapanische Hemlocktanne, oder Verschiedennadelige Hemlocktanne genannt, (Tsuga diversifolia (Maxim.) Masters)
Tsuga Westamerikanische Hemlocktanne (Tsuga heterophylla (Raf.) Sargent)
Tsuga Chinesische Hemlocktanne (Tsuga chinensis (Franchet) Pritzel ex Diels)
Tsuga Südjapanische Hemlocktanne (Tsuga sieboldii Carrière)
Tsuga Himalaya-Hemlocktanne (Tsuga dumosa (D.Don) Eichler)
Hesperopeuce Berg-Hemlocktanne (Tsuga mertensiana (Bongard) Carrière)

Hemlocktanne – kleine Züchtungen für den Hausgarten

Baloony

Der Wuchs ist dicht und ähnelt einem Hexenbesen. Die Zweige hängen leicht über. Die Nadeln sind auffallend hellgrün gefärbt. Pro Jahr wächst diese Sorte etwa sechs Zentimeter. Nach 15 Jahren ist die gut für den Kübel geeignete Pflanze etwa einen Meter groß.

Cole

Dieser Bodendecker besitzt auffallend kurze Nadeln und wächst sehr langsam. Mit etwa zehn Jahren hat das robuste Gewächs eine Wuchshöhe von 20 Zentimetern erreicht und geht etwa das Vierfache in die Breite.

Nana

Diese Sorte wächst kissenartig und sehr langsam. Die Äste wachsen beinahe waagerecht zum Boden. Die Nadeln sind kurz und tiefgrün. Pro Jahr wächst Nana etwa vier Zentimeter.

Jervis

Anfangs wächst diese Zwergform kugelig. Später erinnert das Aussehen an einen Zuckerhut. Die Nadeln sind kräftig ausgebildet und von einem intensiven Lichtgrün. Die Pflanze eignet sich sehr gut für die Kübelhaltung und erreicht nach zehn Jahren etwa einen halben Meter an Wuchshöhe.

Hemlocktanne – Krankheiten und Schädlinge

Hemlocktannen sind allgemein robust und selten von Krankheiten oder Schädlingen betroffen. Besonders in den letzten Jahren sind vermehrt Fälle eines Hemlock-Wollläuse-Befalls in Europa aufgetreten. Die Schädlinge wurden aus Asien eingeschleppt und haben sich offensichtlich stark ausgebreitet. Der Befall schädigt die Triebe und Nadeln des Gewächses und kann nach geraumer Zeit zum Absterben des Baumes führen.

Auch die Pilzarten Rhizoctonia oder Fusarium können der Hemlocktanne gefährlich werden. Besonders die noch wenig widerstandsfähigen Jungpflanzen sind betroffen. Der Hobbygärtner erkennt einen Befall häufig erst an grauen bis weißen Verfärbungen an den Wurzeln. Zu Pilzerkrankungen kommt es vermehrt bei feuchter Witterung. Die Pilzsporen setzen sich an der Unterseite der Nadeln fest.

» Tipp: Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und behandeln Sie einen fortgeschrittenen Befall mit einem Pilzbekämpfungsmittel.

Hemlocktanne überwintern

Die meisten Arten der Hemlocktanne sind in unseren Breiten gut winterhart. Bei niedrigeren Züchtungen sind die Zweige empfindlicher und sollten einen Winterschutz aus Vlies erhalten. Der Boden ist vor Verdunstung zu schützen, da die Pflanzen keine Trockenheit vertragen. Dies kann durch das Aufbringen einer Laubschicht oder das Untermischen von Rindenmulch geschehen.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

Ein Kommentar

  1. Werner Siegert on

    Grüß Sie, vielen Dank für die ausführlichen Info´s zur Hemlocktanne. Vor ca. 10 Jahren habe ich eine solche in unserem Garten gepflanzt, die sich auch sehr gut entwickelt hat. Nach dem dies-jährigen Winter zeigten sich plötzlich gelbe Nadeln, obwohl genügend Feuchtigkeit durch den vielen Schnee (wir sind in Oberstdorf zu Hause) vorhanden war. Inzwischen ist der Baum kahl und beim Schneiden von Ästen zeigt sich kein Grün mehr. Ist davon auszugehen, dass der Baum ein-gegangen ist, obwohl wir unverzüglich nach dem ersten Erkennen des Nadelabfalls, gedüngt haben und genügend Feuchtigkeit durch den ständigen Regen ins Erdreich eingedrungen ist. Für ein feed-back wäre ich Ihnen sehr verbunden. mfg/w.siegert, oberstdorf

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