Die Känguru-Pfote bringt mit ihren farbenfrohen Blüten exotisches Flair in den Garten. Allerdings müssen Sie dafür die hier genannten Pflegehinweise beachten.
Die Känguru-Pfote (Anigozanthos), auch Känguru-Blume genannt, ist eine außergewöhnliche Pflanze, die vor allem durch ihre bunten Blüten auffällt. Sie stammt aus Australien und gehört dort zur typischen Pflanzenwelt. Zusätzlich zu ihrer beeindruckenden Optik ist die Känguru-Pfote auch eine wertvolle Pflanze für Insekten, da Bienen und Schmetterlinge sich von ihrem Nektar ernähren. Das Tolle: die Känguru-Pfote gedeiht mit dem richtigen Standort und der optimalen Pflege auch problemlos in unseren Gärten.
Inhalte
Herkunft
Die Känguru-Pfote gehört zur Familie der Blutwurzgewächse (Haemodoraceae) und ist ausschließlich in Australien beheimatet. Sie wächst dort hauptsächlich in den trockenen, sandigen Gebieten von Westaustralien. Der Name „Känguru-Pfote“ leitet sich von der charakteristischen Form der Blüten ab, die an die Pfoten eines Kängurus erinnern.
Schon die Ureinwohner Australiens wussten die Pflanze zu schätzen und nutzten sie für verschiedene traditionelle Zwecke, unter anderem zur Heilung kleinerer Wunden und als Farbstoff für Textilien.
Inzwischen hat sich die Känguru-Pfote auch in anderen Teilen der Welt als Zierpflanze etabliert. Sie ist nicht nur in Gärten, sondern auch in öffentlichen Parks zu finden. Aber auch als exotische Kübelpflanze für die Terrasse oder den Balkon ist die Känguru-Pfote eine optimale Wahl.
Aussehen und Wuchs

Die Känguru-Pfote ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit schmalen Blättern, die in einer Rosette wachsen. Je nach Sorte kann sie in ihrer Heimat eine Höhe von 30 bis 150 cm erreichen. Als Zimmerpflanze wächst sie kompakter und wird nur bis zu 60 cm hoch. Besonders auffallend sind die pelzigen Röhrenblüten, die an Känguru-Pfoten erinnern und in Rot, Gelb, Orange, Rosa oder Grün leuchten. Sie sitzen in einer Traube auf langen, aufrechten Stielen und blühen von Mai bis Juni. Die samtige Oberfläche der Blüten schützt sie vor zu starker Verdunstung und ermöglicht es der Pflanze, auch in heißen Regionen gut zu gedeihen.
Steckbrief
Känguru-Pfote (Anigozanthos) | |
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Familie: | Blutwurzgewächse (Haemodoraceae) |
Wuchshöhe: | in der Heimat 30 – 150 cm, bei uns ca. 60 cm |
Blütezeit: | Mai – Juni |
Blütenfarbe: | je nach Sorte rot, gelb, orange, rosa, lila oder grün |
Standort: | sonnig, warm |
Boden: | durchlässig, leicht sauer |
Beliebte Sorten
- Anigozanthos flavidus: Robuste Sorte mit gelben, roten oder grünen Blüten.
- Anigozanthos rufus: Leuchtend rote Blüten und kompakter Wuchs.
- Anigozanthos ‚Bush Pearl‚: Eine kompakte Sorte mit intensiven rosa Blüten.
- Anigozanthos ‚Bush Gold‘: Kräftig wachsende Pflanze mit goldgelben Blüten.
- Anigozanthos ‚Regal Velvet‘: Tiefrote bis violette Blüten mit einer besonders üppigen Blüte.
- Anigozanthos ‚Harmony‘: Mischung aus gelb-roten Blüten, die über Monate hinweg blühen.
- Anigozanthos ‚Celebration‘: Großblütige Sorte mit zweifarbigen Blüten in Grün und blau-lila
- Anigozanthos ‚Pink Joey‘: Intensiv pinkfarbene Blüten mit hoher Leuchtkraft.
Der optimale Standort

Die Känguru-Pfote liebt sonnige und warme Standorte. Ideal ist ein Platz mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung am Tag. Während die Pflanze in ihrer Heimat im Freien wächst, gedeiht sie bei uns nur als Zimmerpflanze optimal. Lediglich die Sommermonate über darf die Topfpflanze im Freien, auf der Terrasse oder dem Balkon verbringen. Ein windgeschützter Bereich ist hier die beste Wahl, da starke Winde die empfindlichen Blütenstängel beschädigen könnten.
Der optimale Boden
Was den Boden betrifft, so ist die Anigozanthos etwas speziell, denn mit herkömmlicher Erde gibt sich die Känguru-Pfote nicht zufrieden. Diese Pflanze bevorzugt einen lockeren, gut durchlässigen Boden mit einem leicht sauren pH-Wert. Setzen Sie am besten auf Laub- und Moorerde, welche Sie mit Sand vermischen. So sollte bei der Kultur dieser Pflanze eigentlich nichts schiefgehen. Alternativ dazu können Sie aber auch Orchideenerde verwenden.
Wichtig ist auch, dass keine Staunässe entsteht, da sie schnell zu Wurzelfäule führen kann. Legen Sie deshalb im Blumentopf eine Drainageschicht aus Blähton an.
Tipps zur Pflege
💧 Gießen:
Die Känguru-Pfote benötigt regelmäßig Wasser, jedoch sollte der Boden zwischen den Wassergaben leicht antrocknen. Steht die Pflanze im Sommer auf dem Balkon oder der Terrasse, sollten Sie am besten morgens oder abends gießen, um eine übermäßige Verdunstung zu vermeiden.
🌱Düngen:
Während der Wachstumsphase (Frühjahr bis Herbst) sollten Sie die Känguru-Pfote alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger versorgen. Geeignet wäre für diese Pflanze zum Beispiel Azaleendünger.
✂️ Schnitt:
Schneiden müssen Sie Ihre Anigozanthos nicht. Wichtig ist nur, dass Sie regelmäßig verblühte Blütenstiele entfernen, um die Bildung neuer Blüten anzuregen.
❄️ Überwinterung:
Die Känguru-Pfote ist nicht winterhart. Deshalb sollten Sie Pflanzen, die den Sommer draußen verbracht haben, im Herbst ins Haus holen und bei 10 bis 15 °C an einem hellen Standort überwintern. Das gilt auch für Zimmerpflanzen. Im Winter sollten Sie nur selten gießen und auch nur so viel, dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet.
🕷️ Krankheiten und Schädlinge:
Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben können gelegentlich mal an der Pflanze auftreten. Diese lassen sich aber mit Neemöl oder einer Seifenlösung gut bekämpfen. Außerdem ist es wichtig, dass Sie auf eine gute Luftzirkulation rund um die Pflanze achten, denn so können Sie verhindern, dass Mehltau auftritt. Bei einem Befall hilft das Spritzen mit einer Mischung aus einem Teil Milch und neun Teilen Wasser. Weitere Tipps zur Bekämpfung finden Sie in unserem Beitrag Mehltau erkennen, bekämpfen und vorbeugen.
Gießen Sie zu viel, kann Wurzelfäule entstehen. Diese sorgt dafür, dass die Wurzeln faulen und die Erde dementsprechend unangenehm riecht. Wechseln Sie in diesem Fall die Erde und entfernen Sie die verfaulten Wurzeln. Lesetipp: Wurzelfäule erkennen, behandeln & vorbeugen.
Vermehrung

Möchten Sie diese Rarität vermehren, können Sie zum Beispiel die Rhizome teilen. Aber auch eine Vermehrung über Samen oder Stecklinge ist machbar. Alle Vermehrungsmethoden nachfolgend im Detail.
➩ Teilung:
Die Teilung ist die einfachste und schnellste Methode, um neue Pflanzen zu erhalten. Diese Methode eignet sich besonders für ältere Pflanzen, die bereits große Wurzelballen gebildet haben. Die beste Zeit für die Teilung ist das Frühjahr, wenn die Pflanzen langsam wieder anfangen zu wachsen. Gehen Sie dann einfach folgendermaßen vor:
- Nehmen Sie die Känguru-Pfote aus der Erde.
- Teilen Sie die Pflanze mit einem scharfen, sauberen Messer oder den Händen in mehrere Abschnitte. Jeder Abschnitt sollte einige gesunde Wurzeln und Blätter besitzen.
- Die getrennten Teile sollten Sie dann sofort in frische Erde pflanzen.
- Die frisch gepflanzten Teilstücke gut wässern und an einen sonnigen Platz stellen.
- In den ersten Wochen ist es nun wichtig, dass Sie regelmäßig gießen, bis die Pflanze gut angewachsen ist.
➩ Aussaat:
Die Vermehrung durch Samen ist etwas zeitaufwendiger, dafür können Sie durch diese Methode viele neue Pflanzen gewinnen. Das klappt wie folgt:
- Um die Keimrate zu erhöhen, sollten Sie die Samen 24 Stunden lang in lauwarmes Wasser einweichen.
- Befüllen Sie Pflanzgefäße mit gut durchlässiger Anzuchterde und streuen Sie die Samen auf die Erde. Anschließend nur leicht andrücken, weil die Samen Lichtkeimer sind.
- Das Substrat nun vorsichtig mit einer Sprühflasche befeuchten und das Gefäß mit einer transparenten Folie abdecken, um ein feuchtes Klima zu schaffen.
- An einem hellen Platz mit Temperaturen zwischen 20 und 25 °C dauert es dann etwa 4 bis 6 Wochen, bis sich die Pflänzchen zeigen.
➩ Stecklinge:
Möchten Sie zügiger neue Pflanzen erhalten, können Sie auch Stecklinge schneiden und vermehren. Das klappt so:
- Trennen Sie von der Pflanze einen gesunden Trieb ab.
- Geben Sie den Steckling in ein Wasserglas.
- Nach circa 3 Wochen sollte der Steckling die ersten Wurzeln ausgebildet haben.
- Sind die Wurzeln lang genug, können Sie den Steckling in einen Topf pflanzen.