Kamelie überwintern leicht gemacht: Erfahren Sie, welche Temperaturen ideal sind, wie viel Licht Kamelien brauchen und welcher Kälteschutz wirklich hilft.
Die immergrüne Kamelie (Camellia) beeindruckt nicht nur mit ihrem eleganten Aussehen, sondern auch mit einer außergewöhnlichen Blütezeit. Viele Kamelien blühen nämlich schon im späten Winter oder frühen Frühling und bringen als Zierpflanze Farbe in die grauen Monate.
Da Kamelien, die im Frühjahr blühen, ihre Knospen bereits im Herbst anlegen, sind sie empfindlich gegenüber starken Frösten. Allerdings mag die Camellia es im Winter auch nicht zu warm. Damit Ihre Kamelien auch im nächsten Jahr wieder prächtig im Kübel, auf dem Balkon oder sogar draußen im Garten blühen – hier alle wichtigen Infos, wie Sie Ihre Kamelie überwintern.
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Ist die Kamelie winterhart oder nicht?
Insbesondere die Japanische Kamelie (Camellia japonica), die ursprünglich in den Lorbeerwäldern Ostasiens wächst, ist an das europäische Winterklima nicht angepasst. Weshalb Züchter begannen, widerstandsfähigere Sorten zu züchten. Heute gibt es „bedingt winterharte Kamelien“ als Zimmerpflanzen und Kübelpflanzen sowie „winterharte Kamelien“, die auch im Freien gut überwintern können.
Doch Kamelien unterscheiden sich nicht nur in ihrer Frosttoleranz, sondern auch in ihrer Blütezeit, die je nach Sorte variiert. Frühblühende Kamelien überstehen frühen Frost meist besser, während Herbstblüher spätere Fröste besser vertragen. Sie merken schon, die richtige Überwinterung Ihrer Kamelie hängt sowohl von der Sorte als auch davon ab, wie und wo Sie die Pflanze bisher kultiviert haben.
Kamelien drinnen überwintern
Wer Kamelien überwintern möchte, kann sie drinnen an einem hellen, kühlen Standort gut durch die kalte Jahreszeit bringen.
Kamelien im Gewächshaus überwintern
Spätestens ab dem Herbst benötigen Kamelien rund 8 Wochen als Ruhephase, um sich auf die winterlichen Temperaturen vorzubereiten. Dazu ist es wichtig, dass Sie die Pflanzen an einen kalten und hellen Ort stellen.
Am besten eignen sich frostfreie Gewächshäuser. Dabei sollte das Winterlager eine konstante Temperatur zwischen 0 und 10 Grad haben. Die Luftfeuchtigkeit sollte zudem bei konstanten 60 Prozent liegen. So kann die Kamelie ihre Winterruhe im idealen Umfeld verbringen.
Kamelien im Keller überwintern
Falls Sie Ihre Kamelien im Keller überwintern, dann achten Sie darauf, dass die Temperatur nicht über 15 Grad Celsius steigt. Wichtig ist auch hier eine hohe Luftfeuchtigkeit. Besprühen Sie die Pflanzen im Keller deshalb regelmäßig mit kalkfreiem Wasser. Hilfreich ist auch ein Ultraschall-Luftbefeuchter. Falls die Luftfeuchtigkeit längere Zeit unter 60 Prozent fällt und es zu warm ist, kann es vorkommen, dass die Kamelie ihre Blütenknospen abwirft.
Im Winter spielt aber nicht nur die Temperatur, sondern auch das Licht eine entscheidende Rolle für gesunde Kamelien. Da die immergrünen Pflanzen auch in der kalten Jahreszeit Photosynthese betreiben, benötigen sie selbst während der Winterruhe ausreichend Helligkeit. Ein dunkler Keller ist daher nur bedingt geeignet, um Kamelien zu überwintern. Falls kein Fenster vorhanden ist, hilft eine Pflanzenlampe mit Tageslichtspektrum, die täglich etwa acht bis zehn Stunden eingeschaltet bleibt.
Kamelien in der Wohnung überwintern
Alle diejenigen, die kein passendes Winterlager gefunden haben, dürfen ihre Kamelien so lange wie möglich im Freien lassen, etwa auf der Terrasse oder dem Balkon. Achten Sie jedoch auf stabile Temperaturen. Sobald die Werte konstant unter 5 Grad Celsius sinken, sollten Kamelien im Kübel in einen frostfreien Raum gebracht werden.
Um die Pflanze nicht durch plötzliche Temperaturwechsel zu stressen, wählen Sie einen möglichst kühlen, hellen Platz, wie den Hausflur, und vermeiden Sie warme Innenräume. Nach dem Ende der Frostperiode darf ihre Camellia schnell wieder raus.
Vorbereitungen für die Rückkehr aus dem Winterlager
Während der Monate Januar und Februar befindet sich die Kamelie normalerweise in der Winterruhe. Anschließend reichen den Pflanzen Nachttemperaturen von 6 bis 12 Grad Celsius aus. Jedoch benötigen sie viel Licht. Ein Gewächshaus ist deshalb ideal geeignet, um die Kamelien auf die bevorstehende Blütezeit vorzubereiten. Hier können sie bis zum Aussetzen verharren.
Die im Keller überwinterten Kamelien dürfen sich dagegen nur langsam an höhere Temperaturen gewöhnen. Hilfreich ist es, wenn Sie die Pflanzen vermehrt gießen, ohne dabei jedoch Staunässe zu erzeugen.
Tipp: Kamelie Frostschaden vermeiden
Wird die Kamelie zu früh nach draußen gebracht, droht ein Frostschaden an Blättern und Knospen. Typische Anzeichen sind braune Blattspitzen, welke Knospen oder rissige Rinde. Von leichten Frostschäden kann sich die Pflanze meist erholen. Wer seine Kamelie schrittweise abhärtet – zunächst tagsüber ins schattige Freie, nachts aber geschützt stellt –, beugt Kälteschäden vor.
Kamelien draußen überwintern
Wer Freilandkamelien überwintern möchte, sollte auf winterharte Sorten und den richtigen Winterschutz achten, damit die Pflanzen Kälte und Frost unbeschadet überstehen.
Kamelien winterfest machen
Winterharte Kamelien-Sorten können auch in unseren Breiten draußen überwintern. Gerade in gemäßigten Klimazonen, wie dem Rheingraben, in der Küstenregion oder am Niederrhein. Selbst in geschützten Gärten überstehen diese Pflanzen die kalte Jahreszeit. Jedoch benötigen auch winterharte Kamelien ein paar Vorkehrungen!
Tipp: HIGO-Kamelien
Zu den winterharten Kamelien gehören HIGO-Kamelien, die besonders robust sind. So kann die Sorte Camellia Higo ‚Hiodoshi‘ mit gutem Winterschutz sogar Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius überstehen. Auch die frostresistente Kamelie ‚Spring Festival‘ ist kältebeständig und verträgt, abhängig von Standort und Pflege, Temperaturen bis zu minus 18 Grad.
Kälteschutz für Kamelien
Um die Wurzeln der Kamelie vor Frost zu schützen, empfiehlt sich eine dicke Mulchschicht um den Wurzelbereich. Ein schattierendes Vlies bewahrt die Pflanze vor der Wintersonne und verhindert, dass die Blätter austrocknen und die Rinde aufplatzt. Alternativ eignen sich auch Schilfmatten oder Tannenzweige als Abdeckung.
Tipp: Bei jungen oder frisch gepflanzten Kamelien sollten Sie keinesfalls auf eine besonders dicke Abdeckung zur Isolierung und ein schützendes Vlies verzichten.
Windschutz für Kamelien
Kamelien brauchen Schutz vor kaltem Wind. Ein Standort in der Nähe einer Hecke oder eines Gartenzauns hilft, sie vor starker Zugluft zu bewahren.
Freilandkamelien im Winter gießen
Auch im Winter sollte die Erde leicht feucht bleiben, um eine Austrocknung zu verhindern. Gießen Sie die Kamelien sparsam, aber nur an frostfreien Tagen. Staunässe ist zu vermeiden.
Kamelien im Winter düngen
Im frostfreien Spätwinter oder zeitigen Frühjahr ist es sinnvoll, die Kamelie zu düngen. Ein spezieller Rhododendron- oder Hortensiendünger versorgt die Pflanze mit den nötigen Nährstoffen und unterstützt sie optimal beim Austrieb und der Blütenbildung.
Fazit: Kamelien überwintern
Kamelien zu überwintern ist kein Hexenwerk, wenn Standort, Temperatur und Licht stimmen. Entscheidend ist, dass die Pflanzen in der Ruhephase kühl, aber nicht zu kalt stehen und ausreichend Helligkeit erhalten. Ob drinnen im Keller, im hellen Wintergarten oder draußen im Beet – jede Variante erfordert ein wenig Feingefühl. Während drinnen vor allem die Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung wichtig sind, zählt im Freien ein guter Kälteschutz mit Mulch, Vlies und Windschutz zu den Erfolgsfaktoren.
Wie überwintern Sie Ihre Kamelien? Haben Sie einen bewährten Platz gefunden oder eigene Tipps für den idealen Winterschutz? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren und helfen Sie anderen Gartenfreunden. 🙂
2 Kommentare
habe eine blühende Camelie in einen Kübel gepflanzt und auf der Terrasse stehen.Sie verblühte sehr schnell, hat aber viele kleine Knospen. Wann wird sie wieder blühen? Kann ich sie eingehaust im Freien überwintern?
Ich habe meine Kamelie in die Garage gestellt. Eigentlich ein idealer Platz und hell. Aber sie verliert die Blätter. Was kann ich tun?