War die Kirschernte gut, kann man sie nicht nur einfrieren oder einwecken. Besonders schmackhaft ist auch selbst gemachter Kirschlikör. Hier ein Rezept dafür.

Kirschlikör selber machen - Grundrezept & Ideen zur Verfeinerung
Selbst gemachter Kirschlikör ist etwas Feines – © alicja neumiler / stock.adobe.com

Liköre haben eine lange Tradition und werden nicht nur bei feierlichen Anlässen gerne getrunken. Besonders beliebt als Ausgangsfrucht sind Kirschen. Ein Grundrezept und Tipps für die Verfeinerung stelle ich Ihnen in diesem Beitrag vor.

🍒 Geeignete Kirschsorten für Liköre

Im Grunde sind alle Kirschsorten für die Herstellung eines eigenen Likörs geeignet. Selbst Schattenmorellen aus dem Glas können Sie zu einem köstlichen Absacker verarbeiten. Wenn Sie jedoch einen besonders abgerundeten und aromatischen Geschmack erhalten möchten, greifen Sie am besten zu frischen Sauerkirschen. Der säuerliche Geschmack in Kombination mit der Süße des Zuckers wird von Likörtrinkern in der Regel als sehr harmonisch empfunden.

🍷 Grundzutaten für einen Kirschlikör

Für einen selbst gemachten Kirschlikör benötigen Sie lediglich drei Grundzutaten. Diese sind:

Zutat Erläuterung
300 – 500 g Kirschen Die genaue Menge der Kirschen hängt davon ab, wie intensiv der Geschmack des Likörs ausfallen soll. Für einen leichten Kirschgeschmack genügen 300 g. Eine intensivere Variante wird mit 500 g Kirschen angesetzt.
700 ml hochprozentiger Alkohol Bei der Alkoholsorte haben Sie die Wahl zwischen Korn oder Wodka. Diese beiden Sorten sind recht geschmacksneutral, sodass der Geschmack der Kirschen hervortritt. Etwas würziger wird der Likör mit einer Alkoholsorte wie Rum, Weinbrand oder Gin.
200 g Zucker Auch bei den Zuckersorten können Sie zwischen handelsüblichem weißem oder braunem Zucker auswählen. Auch Kandiszucker wird für die Herstellung von Likören gerne verwendet.

Hinweis:
Die Haltbarkeit eines selbst gemachten Likörs hängt vom Alkoholgehalt ab. Ab einem Alkoholgehalt von 30 Prozent kann ein Kirschlikör problemlos mindestens ein Jahr an einem kühlen Ort aufbewahrt werden. Dies gilt auch dann, wenn die Flasche bereits geöffnet wurde.

📃 Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen selbst gemachten Kirschlikör

Neben den Grundzutaten benötigen Sie lediglich noch ein großes Schraubglas und ein oder mehrere Flaschen zum Abfüllen. Dann können Sie auch schon loslegen mit der Herstellung des Kirschlikörs.

◾ Schritt 1 – Früchte auswählen und entsteinen:

Für einen selbst gemachten Kirschlikör wählen Sie zunächst eine passende Kirschsorte aus und überprüfen Sie diese auf den Reifegrad. Noch unreife oder überreife Kirschen können sich geschmacklich auf den Likör auswirken. Im nächsten Schritt waschen Sie die Früchte gründlich. Nun müssen Sie noch die Kirschen entkernen bzw. entsteinen.

◾ Schritt 2 – Kirschen in das Schraubglas geben:

Nehmen Sie nun ein großes Schraubglas zur Hand und geben Sie abwechseln eine Schicht Kirschen mit 2 bis 3 Esslöffeln Zucker in das Glas. Die Kirschen werden hierbei idealerweise mit jeder Schichtung vom Zucker bedeckt.

◾ Schritt 3 – Alkohol hinzufügen:

Nun gießen Sie den Alkohol vorsichtig in das Glas. Die Schichtung von Kirschen und Zucker sollte erhalten bleiben. Jetzt verschließen Sie das Glas und bewahren es an einem kühlen Ort auf.

◾ Schritt 4 – Abwarten:

In den folgenden Wochen müssen Sie lediglich abwarten und das Glas ein- bis zweimal in der Woche ein wenig durchschütteln.

◾ Schritt 5 – Likör in Flaschen füllen:

Nach einer Wartezeit von mindestens sechs Wochen öffnen Sie das Schraubglas und gießen den Kirschlikör durch ein Sieb oder Filter. Danach lässt sich der Kirschlikör in beliebig große Flaschen abfüllen. So entsteht in wenigen Schritten ein tolles selbstgemachtes Geschenk aus dem Garten.

💡 Tipp:
Auch die Ansatzkirschen lassen sich weiterverarbeiten. Püriert können Sie diese beispielsweise als Marmelade oder Früchtesoße mit Alkoholnote nutzen. Gemeinsam mit Schokolade oder einer Ganache ist auch die Herstellung von Pralinen möglich, sofern Sie die benötigten Förmchen besitzen.

👩🏻‍🍳 Möglichkeiten zur Verfeinerung des selbst gemachten Kirschlikörs

Speziell Kirschliköre können vielfältig verfeinert werden. Die Möglichkeiten reichen hier vom Hinzufügen von Gewürzen bis hin zum Ansatz mit Orangenzesten. Einige Beispiele für die Verfeinerung finden Sie in der nachstehenden Tabelle:

Zutat Beispiele
Gewürze Etwas mehr Süße erreichen Sie mit der Beigabe einer Stange Zimt oder einer Vanilleschote. Auch Gewürznelken verleihen einem Kirschlikör eine aromatische Note.
Pfefferminze Die Hinzugabe einiger Pfefferminzblätter sorgen im Kirschlikör für eine frische Note.
Zitrusfrüchte Als Zitrusfrüchte kommen sowohl Zitronen als auch Orangen oder Limetten infrage. Ansetzen lässt sich ein Kirschlikör sowohl mit in Scheiben geschnittenen Zitrusfrüchten, Säften oder den Zesten der Schale, die zusätzlich einen leicht bitteren Geschmack hinterlassen.
Saure Beeren Kirschliköre werden gerne auch mit anderen sauren Beerenfrüchten kombiniert. Sehr beliebt sind beispielsweise Johannis-, Stachel- oder Heidelbeeren.

💡 Tipp:
Möchten Sie einen weihnachtlichen Kirschlikör selber machen, fügen Sie Ihrem Ansatz 1 EL Kakaopulver, 1⁄2 TL Zimt und ein Päckchen Vanillezucker hinzu. Statt eines neutralen Alkohols wie Wodka oder Korn verwenden Sie zudem ein weißen oder braunen Rum.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Antwort hinterlassen