Mit Kokospalmen holen Sie sich einen Hauch Südsee in die Wohnung oder in den Garten. Noch besser: Sie können die Pflanze sogar selber ziehen.
Eine Kokospalme müssen Sie nicht zwangsläufig „fertig“ kaufen, denn es ist ebenso gut möglich, die Pflanze selbst aus einer Kokosnuss zu ziehen. Das bringt den Vorteil mit sich, dass Sie auf diese Weise zu einer gesunden Palme kommen, bei der die Wurzeln nicht gekürzt wurden, wie das oftmals bei einer gekauften Pflanze der Fall ist. Also probieren Sie es doch einfach mal aus und ziehen Sie eine Kokospalme selber.
Inhalte
So ziehen Sie eine Kokospalme selber
Der Samen der Pflanze befindet sich im Inneren der Kokosnuss. Die Nuss selbst besitzt insgesamt drei Keimlöcher, die von außen gut sichtbar sind. Der Samen keimt in der Kokosnuss heran und drängt anschließend durch eines der Löcher hinaus. Dabei kann jedoch immer nur ein Keimling heranwachsen.
Eine andere Art der Vermehrung gibt es nicht. Eine keimfähige Kokosnuss erhalten Sie z.B. im Feinkostgeschäft. Anschließend müssen Sie wie folgt vorgehen:
Schritt 1: Kokosnuss auswählen
Wählen Sie eine reife Kokosnuss. Diese erkennen Sie an ihrem Gewicht und dem Geräusch von Flüssigkeit im Inneren, wenn Sie sie schütteln. Achten Sie darauf, dass die Schale keine Risse oder Löcher hat.
Tipp: Frische und unbehandelte Kokosnüsse besitzen oft noch die faserige, haarige Hülle. Diese dient als natürlicher Schutz der Nuss und bewahrt die Feuchtigkeit im Inneren. Die Haare der Kokosnuss (Reste der Faserhülle) haben aber keinen direkten Einfluss auf die Keimfähigkeit der Nuss. Die Keimfähigkeit hängt vielmehr von der Frische und Qualität des Samens im Inneren ab.
Schritt 2: Kokosnuss einweichen
Eine Kokosnuss kann mit oder ohne Haare keimen, solange die Bedingungen stimmen. Allerdings sind die natürlichen Gegebenheiten, die das Keimen in ihrer Heimat ermöglichen, wie konstant hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit, bei uns nur schwer nachzuahmen. Deshalb braucht es hier etwas Unterstützung und auch ein wenig Geduld.
Tipp: Kokosnüsse mit weniger oder gar keinen Haaren neigen weniger zur Schimmelbildung.
Um den Keimprozess zu unterstützen, wird die Kokosnuss in einen Eimer mit lauwarmem Wasser gelegt und für 3 bis 4 Tage eingeweicht. Achten Sie dabei auf Hygiene und wechseln Sie das Wasser täglich, um Fäulnis zu vermeiden. Das Einweichen macht das keimfähige Auge durchlässiger und kann den Keimprozess fördern.
Stellen Sie den Eimer anschließend an einen warmen Ort mit einer Temperatur von mindestens 25 Grad Celsius. Ideal sind ein sonniger Wintergarten, ein Heizungsraum oder eine ähnliche Umgebung.
Schritt 3: Kokusnuss keimen lassen

Nach dem Einweichen pflanzen Sie die Kokosnuss bis zur Hälfte in einen Topf mit durchlässigem Substrat ein und gießen Sie die Erde gut an. Achten Sie darauf, dass die Keimlöcher seitlich liegen, denn dort wird der Keimling austreten. Stecken Sie die Kokosnuss also nicht zu tief in die Erde, damit sie nicht verfault.
Um optimale Bedingungen zu schaffen, können Sie den Topf mitsamt der Kokosnuss in einen durchsichtigen Plastikbeutel einwickeln. Dies funktioniert wie ein Minigewächshaus und sorgt für eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit. Die Tüte muss jedoch täglich gelüftet werden, um Schimmel zu vermeiden. Stellen Sie den Topf anschließend an einen hellen, warmen Platz mit Temperaturen von mindestens 25 Grad Celsius.
Nach diesem Schritt brauchen Sie vor allem eines: Geduld. Der Keimprozess kann 6 bis 8 Wochen dauern, bis ein Keimling sichtbar wird.
Schritt 4: Keimling feucht halten
Nach ungefähr acht Wochen wird der Keimling sichtbar. Weil jetzt die Tüte entfernt wird, müssen Sie den Kokosnuss-Keimling noch mehr vor dem Austrocknen schützen. Er muss also weiter im feuchten Substrat liegen bleiben, bis die Wurzeln durch die harte Schale gewachsen sind. Erst danach können Sie den Keimling mit seiner Schale in ein größeres Gefäß pflanzen.
Geduld: Das Keimen einer Kokosnuss kann mehrere Monate dauern. In dieser Zeit ist es wichtig, die Bedingungen konstant zu halten und die Erde nicht austrocknen zu lassen.
Schritt 5: Bewurzelte Kokospalme umpflanzen
Ist die Kokosnuss bereit fürs Umpflanzen, brauchen Sie ein Pflanzgefäß, das recht hoch ist, denn die Wurzeln der Kokospalme wachsen senkrecht nach unten und benötigen somit viel Platz. Ein zu geringes Platzangebot würde dazu führen, dass die Kokospalme braune Blätter bekommt.
Ist ein geeignetes Gefäß gefunden, setzen Sie die Kokosnuss entweder ins Substrat oder in eine gute, mit Sand vermischte Blumenerde. Sie dürfen dabei lediglich die halbe Nuss einpflanzen. Die obere Hälfte muss also weiterhin aus der Erdoberfläche herausschauen.
Wichtig: Passen Sie beim Umpflanzen auf, dass Sie die Wurzeln nicht verletzen. Zudem dürfen Sie die Schale auf keinen Fall abtrennen, denn sie ernährt den Keimling.
Schritt 6: Umtopfen
Sobald der Spross einige Blätter entwickelt hat und etwa 15-20 cm groß ist, können Sie die junge Kokospalme in einen größeren Topf oder direkt in den Garten umpflanzen, sofern das Klima in Ihrer Region es zulässt. Die Kokosnuss wird mit der Zeit langsam verrotten.
6 Kommentare
die beschreibung ist soweit ok, nur wie erkennt man eine keimfähige kokosnuss ?
Hallo Herr Bäumer, die Kokosnuss weist drei Keimlöcher auf, die von außen gut erkennbar sind. Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team
Schön,ich hoffe, das klappt mit dem Wachstum!Und wann kann ich sie dann ins Freie bringen und überlebt sie dann auch unsere Winter????? Vielen Dank.Gagi
Hallo
wenn ich die Kokosnuss mit heißem Wasser übergieße, lasse ich sie dann in dem Wasser? wie lange? täglich wechseln ist klar…soll sie dann erst ins substrat wenn der Keimling sichtbar ist?
Hallo
Ich hab keine Ahnung.
Mfg
Würde mich auch interessieren…