Ist die Freude am Pfirsichanbau getrübt, ist meist eines daran schuld: die Kräuselkrankheit. Hier deshalb ein paar Tipps zur Bekämpfung der Krankheit vorgestellt.

Kräuselkrankheit am Pfirsichbaum
© LianeM / stock.adobe.com
Zu den häufigsten Erkrankungen an Pfirsichbäumen gehört die so genannte Kräuselkrankheit, die leider nur sehr schwer in den Griff zu bekommen ist. Sie macht sich schließlich nicht nur auf Pfirsichbäumen breit, sondern befällt auch Aprikosen- und Nektarinenbäume. Verursacher ist dabei ein Pilz namens Taphrina deformans, dem auch ein strenger Winter nichts anhaben kann.

Haben Sie sich den Pilz also erst einmal eingefangen, dann bedeutet das einiges an Arbeit, um diesen wieder weg zu bekommen. Deshalb ist es von vornherein besser, der Erkrankung rechtzeitig vorzubeugen und die Pfirsich- bzw. Aprikosen- und Nektarinenbäume regelmäßig unter die Lupe zu nehmen.





Schadbild der Kräuselkrankheit

Ein Befall mit der Kräuselkrankheit wird meist erst im April an den Pfirsichbäumen sichtbar. Hat sich der Pilz eingenistet, beginnen die Blätter sich immer mehr zu kräuseln, bis sie sich schließlich verkrümmen und Verdickungen ausbilden. Mit der Zeit kommt es dann auch zu Verfärbungen, die entweder als weiße oder rötliche Flecken auf den Blättern zu erkennen sind und mit der Zeit immer dunkler werden. Zu Beginn des Sommers, also etwa im Juni, sind die Blätter dann so weit geschädigt, dass sie komplett vom Baum fallen.

Wenn Sie in einer Gartensaison verfärbte, verkrümmte Blätter am Pfirsichbaum feststellen, so kann es durchaus sein, dass sich die Pflanze bis zum nächsten Frühjahr wieder erholt. Häufig setzt der Baum dann jedoch nur wenig Knospen an, so dass der Ertrag stark gemindert sein kann.

Vorbeugung/Bekämpfung der Kräuselkrankheit

❖ Tipp 1 – den richtigen Standort auswählen:

Schon beim Pflanzen der Bäume können Sie etwas für die Vorbeugung gegenüber Pilzerkrankungen tun, indem Sie einen sonnigen, luftigen Standort auf Ihrem Grundstück auswählen.

❖ Tipp 2 – Krone regelmäßig auslichten:

Außerdem ist es gut, wenn Sie die Krone regelmäßig auslichten, denn je dichter sie ist, umso schlechter trocknet sie nach einem Regenguss ab. Und das wiederum kann die Verbreitung der Kräuselkrankheit begünstigen.

❖ Tipp 3 – Pfirsichbäume düngen:

Versorgen Sie die Pfirsichbäume von Zeit zu Zeit immer mal wieder mit einem mineralischen oder organischen Langzeitgdünger, damit sie schön widerstandsfähig werden. Zur Stärkung können Sie die Bäume auch regelmäßig mit einem Ackerschachtelhalmtee besprühen. Lesetipp: Ackerschachtelhalm: Tipps für Anbau und Verwendung.

❖ Tipp 4 – Pfirsichbäume unterpflanzen:

Zur Vorbeugung hat sich auch eine Unterpflanzung der Pfirsichbäume mit Kapuzinerkresse, Meerrettich oder Knoblauch bewährt.

❖ Tipp 5 – biologisches Stärkungsmittel einsetzen:

Die Kräuselkrankheit bekommen Sie besonders gut mit einem biologischen Stärkungsmittel in den Griff. Empfehlenswert ist beispielsweise der Neudo-Vital Obst-Pilzschutz von der Firma Neudorff (hier erhältlich).

Da die Infektion der Blätter bereits sehr früh im Jahr erfolgt (sobald die Knospen schwellen), ist es ratsam die ganze Baumkrone Ende Januar bei trockener Witterung mit solch einem Mittel einzusprühen. Vorher ist es jedoch wichtig, dass Sie die verkrüppelten Triebspitzen sowie alle Fruchtmumien entfernen und diese nicht über den Kompost, sondern über den Hausmüll entsorgen. Anschließend den Baum gleichmäßig einsprühen. Im Abstand von zwei bis drei Wochen diese Prozedur dann drei bis vier Mal wiederholen.

❖ Tipp 6 – chemisches Pflanzenschutzmittel einsetzen:

Es gibt auch ein chemisches Pflanzenschutzmittel, das als einziges gegen die Kräuselkrankheit zugelassen ist. Dabei handelt es sich um Duaxo Universal Pilz-frei, welches von der Firma Compo angeboten wird.

Angebot
Compo Duaxo Universal Pilz-frei
  • Hochwirksames Fungizid-Konzentrat: Wirkt sofort gegen Birnengitterrost, Kräuselkrankheit, Monilia, Blattflecken, Echten Mehltau und andere Pilzkrankheiten, nicht bienengefährlich
  • Vielseitig einsetzbar: Bekämpft Pilzerreger an mehr als 30 Pflanzenarten - von Zierpflanzen, Obstbäumen bis zu Gemüsearten und Kräutern, für Gewächshaus oder Garten
  • Vorbeugende Wirkung: Stoppt die Ausbereitung bei bereits betroffenen Blättern und schützt die Pflanze dank Depot-Wirkung vor (erneutem) Befall
  • Einfache Anwendung: Konzentrat mit Wasser verdünnen, Dosierung mithilfe beiligendem Messbecher, Blätter mit Gartenspritze besprühen, bis sie sichtbar benetzt sind, sehr gut pflanzenverträglich
  • Lieferumfang: 1 COMPO Duaxo Universal Pilz-frei, Konzentrat inkl. Messbecher, 150 ml, Art.-Nr. 17785
Duaxo ist ein Breitbandfungizid gegen die verschiedensten Pilzkrankheiten an Rosen, Zierpflanzen- und gehölzen, frischen Kräutern, Obst- und Gemüsekulturen. Es stoppt die Ausbreitung der Kräuselkrankheit und schützt vor einem Neubefall. Dennoch sollten Sie es wirklich nur einsetzen, wenn die anderen Bekämpfungstipps überhaupt keine Wirkung zeigen.

❖ Tipp 7 – Blätter und Triebspitzen entfernen:

Stellen Sie den Befall mit dem hartnäckigen Pilz erst spät fest, gilt es alle Blätter und Triebspitzen so schnell wie möglich zu entfernen, damit zumindest keine weitere Verbreitung erfolgen kann. Schneiden Sie die Triebe bis ins gesunde Holz zurück und vernichten Sie das Schnittgut bzw. entsorgen Sie es über den Hausmüll.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

14 Kommentare

  1. Jäger, Waltraud on

    Hallo, unsere Pfirsiche haben fast alle geteilte Kerne, wo auch ähnlich Harz (helle klebrige Masse) drin ist. Daher sind Ungeziefer drin und sie verderben sehr schnell. Dieses Jahr haben wir im Jan/Feb. gegen Kräuselkrankheit gespritzt und trotzdem – noch nie – sooo starken Befall gehabt. Ein Baum hat sich gut erholt, sehr viel neues Grün gebildet und viel weniger als sonst (in Vorjahren Eimerweise) Früchte gehabt. Der andere Baum ist stärker betroffen, hat einige Früchte, die aber kaum wachsen und ganz wenige Blätter neu gebildet. Was können wir dagegen tun?

  2. Einmal spritzen genügt nicht. Die erste Spritzung sollte bereits im Dezember erfolgen. Dann ab März alle 4Wo. Dann klappt die Behandlung !

  3. Heike Berger on

    Ich habe meine Pfirsichpflanze erst gekauft und bekam diese Kräuselkrankheit. Habe alles grün entfernt und die Spitzen geschnitten.
    Was muss ich jetzt tun um die Krankheit zu besiegen?

    • Ulli Spier on

      Hallo Heike!
      Bei einem Baumschnittkurs habe ich folgenden Tipp bekommen der bei mir und meiner Nachbarschaft geholfen hat: Pfirsichbäume regelmäßig schneiden, im Herbst mit Kali Düngen. Wir haben seit 10 Jahren nicht mehr gespritzt, und keine Kräuselkrankheit mehr. Gruß Ulli

  4. Hallo, wir haben ein Haus gekauft, an dem ein Pfirsichbaum steht. Den Zeitpunkt des Spritzens haben wir Durch den Umzug und die Renovierung verpasst. Nun sind schon sehr viele rosane Blüten daran und es bilden sich neue Blätter, die offensichtlich befallen sind. Was kann ich jetzt tun, um den Baum zu retten? Und was passiert wenn wir bis zum Herbst, wo wir ihn zurück schneiden, gar nichts tun?

    • Hallo Jessica, entfernen Sie erstmal die befallenen Blätter und spritzen den Baum mit einem Fungizid zur Behandlung der Kräuselkrankheit ein. Ein Rückschnitt im Herbst hilft dann zur Revitalisierung. Liebe Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team

  5. Man muss jedoch unterscheiden zwischen Acker und Sumpfschachtelhalm. Für die Schädlingsbekämpfung spielt es wahrscheinlich keine Rolle. Der Sumpfschachtelhalm ist giftig. Wir trinken wöchentlich einen Tee davon.
    Er hilft gegen Atrose auf Dauer so gut wie die Spritzen, die ebenfalls Kieselsäure beinhalten.

  6. Hallo
    Ich hatte Erfolg mit Natrim sulfuricum c30 (Globuli). Leider kommt die Krankheit aber jedes Jahr wieder, weil im Nachbargarten befallene Pfirsichbäume stehen. Das ist wohl ein Kampf gegen Windmühlen.

    • Hallo Katja, ich nehme an, Dein Tipp war scherzhaft gemeint. Natriium sulfuricum ist schlichtes Glaubersalz. Das als Globuli zu verwenden, ist vllt nicht die günstigste Methode. Es ist in der Apotheke für kleines Geld erhältlich. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das funktioniert, aber wie bei allen Globuli, Hauptsache man glaubt dran. Beim Kampf gegen Windmühlen war Don Quichote ja auch nicht sehr erfolgreich.

  7. Hallo ich habe die Krankheit mit Wasserstoffperoxid in den Griff bekommen. Habe die befallenen Blätter entfernt und den Baum komplett eingesprüht. Im nächsten Frühjahr vor, während und nach der Blüte wieder. Die Kräuselkrankheit ist jetzt verschwunden.

  8. Fiona Lindenlaub on

    Bei mir hat letztes Jahr das radikale absammeln und entfernen aller befallenen Blätter und Triebspitzen noch im Mai soweit geholfen. Der Baum hat neues, gesundes Laub neu ausgetrieben.
    Leider habe ich es versäumt, im Spätherbst und im Dez./Jan. zu spritzen und zu düngen. Daher habe ich die Krankheit leider immer noch. :-/
    Aber er hat dieses Jahr deutlich mehr Früchte angesetzt. Zumindest scheint er kein ganz so schwaches Kerlchen zu sein… 🙂
    Heute wieder alle befallenen Blätter und Triebspitzen entfernt, morgen probier ich den Tipp mit dem zusätzlich zurückschneiden der Triebe. Der Baum sieht gerade echt traurig aus so fast entlaubt.
    Termin im Kalender für die Herbst/Winterbehandlungen habe ich mir jetzt auch gesetzt nächstes Jahr will ich das nicht nochmal……

Antwort hinterlassen