Während Moos im Garten bei uns eher als Plage empfunden wird, haben Moosgärten in Japan eine lange Tradition und werden bewusst angelegt. Wie ein Moosgarten auch im heimischen Klima gelingen kann, lesen Sie in diesem Artikel.

Moosgarten am Haus.
Moosgärten kommen in schattige, ruhige Ecken. © garage38 / stock.adobe.com

Moos ist jedem bekannt und wird nicht unbedingt mit einer ansprechenden Gartengestaltung in Verbindung gebracht. Nicht wenige Hobbygärtner bewaffnen sich sogar mit chemischen Präparaten, um die samtigen Polster im Rasen und auf den Gehwegplatten zum Verschwinden zu bringen. Ganz anders in Japan – dort besitzen Moosgärten eine lange Tradition und stellen Orte der Ruhe und Einkehr in Verbindung mit dem Zen-Buddhismus dar. Mit wenigen Handgriffen können auch Sie einen Moosgarten anlegen und sich einen beinahe magischen Platz für Romantik im eigenen Garten reservieren.





Welchen Nutzen besitzt Moos im Garten?

Moos wird in den Hausgärten nur selten geduldet, völlig zu Unrecht. Die sattgrünen Polster sind nicht nur optisch eine Bereicherung, Moose können auch erstaunliches leisten. Die grünen Teppiche filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft und sind dabei jeder anderen Pflanze überlegen. Weiterhin können Moose Wasser speichern und damit als natürliche Klimaanlage betrachtet werden. Nicht zu vergessen ist der natürliche Lebensraum Moos, welcher vielen Kleintieren als Unterschlupf dient.

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Vielleicht betrachten Sie Moose nun mit anderen Augen und schauen genauer hin, wenn Sie diesen flauschigen Polstern begegnen. Moosgärten sind ein Wohlfühlort für Romantiker. Dabei braucht es nicht viel. Die schönsten Moosgärten sind einfach angelegt und bieten den notwendigen Raum, die Moose für sich sprechen zu lassen.

Was ist bei der Anlage von Moosgärten zu beachten?

Sie möchten einen Moosgarten anlegen? Dann sollten Sie unbedingt auf die richtigen Pflanzen achten. Denn während die Moose im feuchten See-Klima einiger Regionen Japans beste Bedingungen vorfinden, sieht es im heimischen Garten meist anders aus. Eine Voraussetzung, dass Moosgärten gedeihen, ist eine gleichbleibende Bodenfeuchtigkeit. Dies muss auch und vor allem im Sommer gewährleistet sein. Weiterhin ist das raue Klima in den deutschen Mittelgebirgsregionen nicht wirklich für einen Moosgarten geeignet.

Welche Pflanzen sollten für den Moosgarten ausgewählt werden?

Die im Folgenden vorgestellten Pflanzen machen das Anlegen eines Moosgartens auch in unseren Breiten möglich:

Sternmoos sieht Moosen zum Verwechseln ähnlich

Sternmoos
Sternmoos © Meo / stock.adobe.com

Das Nelkengewächs ist auch unter der Bezeichnung Mastkraut bekannt. Optisch ist das Sternmoos kaum von echten Moosen zu unterscheiden. Die Pflanzen gedeihen in Sonne und Halbschatten.

Bevor Sie die Moospolster anlegen, sollte der Untergrund besonders gründlich von Wurzeln und Unkraut befreit werden. Das Sternmoos verdrängt Unkräuter nicht, was für den Hobbygärtner eine aufwendige Pflege bedeutet. Das Sternmoos kann auch unebene Terrains begrünen und bringt im Frühsommer hübsche weiße Blüten hervor.

Moossteinbrech gedeiht auch im Schatten

Moossteinbrech
Moossteinbrech © emmor / stock.adobe.com

Eine unkomplizierte Bereicherung des Moosgartens stellt diese Polsterpflanze dar. Wenn Sie darauf achten, dass es sich um kalkfreies Substrat handelt, gedeiht diese Moospflanze auch im lichten Schatten.

Bruchkraut überzeugt mit Wuchsfreude

Eines von mehreren Bruchkraut-Arten.
Eines von mehreren Bruchkraut-Arten. © Henrik Larsson / stock.adobe.com

Dieser heimische Bodendecker darf in keinem Moosgarten fehlen. Die Pflanzen sind wintergrün und überwuchern auch unwirtliche Steinhalden. Bruchkraut kann in der Sonne und im Halbschatten angepflanzt werden.

Wollthymian setzt unebene Flächen in Szene

Wollthymian
Wollthymian © skymoon13 / stock.adobe.com

Der Wollthymian ist für Standorte in der Sonne und im Halbschatten geeignet. Die flachen Polster gedeihen auch auf trockenen Standorten und können begangen werden. Auf unregelmäßigem Bodenniveau wirkt der Wollthymian am eindrucksvollsten.

Andenpolster füllt auch größere Flächen aus

Andenpolster
Andenpolster © Cornelia Scheidt / stock.adobe.com

Möchten Sie keine Zeit verlieren, bringen Andenpolster Ihren Moosgarten schnell zum Grünen. Die Pflanzen sind robust und wachsen in Sonne wie Halbschatten. Die Polsterpflanze überrascht im Frühsommer mit einem gelben Blütenflor.

Wie wird ein Moosgarten angelegt?

Ein Moosgarten wirkt am besten, wenn Sie sich auf einige wenige Pflanzen konzentrieren und größere Flächen mit nur einer Pflanze ausfüllen. Moosgärten liegen in der Regel nicht in der prallen Sonne, sondern die Moose dienen als Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern. Im Kleingarten werden Sie auf strauchartige Gewächse, wie Rhododendron oder Azaleen ausweichen müssen.

Der Standort sollte nicht nur den Ansprüchen der Moospflanzen gerecht werden, sondern auch der Dynamik von Moosgärten entsprechen. Sie schaffen damit einen Bereich der Ruhe und Entspannung. Dies gelingt nur, wenn die Anlage in einem weniger begangenen Gartenbereich unter entsprechender akustischer Abschirmung erfolgt.

Die bereits vorgestellten Pflanzen dienen als Alternative für die unkomplizierte Anlage eines Moosgartens auf herkömmlichem Gartenboden. Entscheiden Sie sich für echtes Waldmoos, muss ein schattiger und feuchter Standort gefunden werden.

Welcher Boden eignet sich für den Moosgarten?

Gartenerde ist nicht optimal, um Moose anzusiedeln. Wer die Anlage eines Moosgartens plant, sollte den Untergrund vorbereiten und zunächst etwa zehn Zentimeter tief ausheben. Die Fläche wird mit einem Sand-Torf-Gemisch ausgefüllt. Dies gibt Ihnen gleichzeitig Gelegenheit, für eine leicht hüglige Gartengestaltung zu sorgen und Felsen oder Totholz in die Anlage des Moosgartens mit einzubeziehen.

Moos vermehren – wie geht das?

Sie müssen nicht Unmengen Moos zur Verfügung haben, um einen Moosgarten entstehen zu lassen. Tatsächlich lassen sich die Polster kinderleicht vermehren.

Die Vermehrung Schritt für Schritt:

  • Moos sammeln (im Garten, in Parks, im Wald)
  • Moospolster in kleine Stücke teilen (Schere benutzen)
  • Moosstücke in feuchten Boden setzen
  • Moos mit Wasser besprühen (Regenwasser verwenden)
  • Moos leicht andrücken und festklopfen

Wie muss der Moosgarten gepflegt werden?

Für die Anlage des Moosgartens bietet sich der Herbst an. Das Klima ist dann feuchter, als im übrigen Jahreslauf und entspricht damit eher den Ansprüchen von Moospflanzen. Bis sich das Moos gut eingewurzelt hat, ist für eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu sorgen. Da Moose Feuchtigkeit aufnehmen und speichern, kommen die Pflanzen mit kürzeren Trockenphasen zurecht.

Moosgarten zum Anschauen

Der bekannteste Moosgarten weltweit befindet sich in einem Waldstück in der Nähe von Kyoto. Doch Sie müssen nicht nach Japan reisen, um sich vom Flair derartiger Biotope gefangen nehmen zu lassen.

In Staudernheim in Nordrhein-Westfalen befindet sich das Museum „Nahe der Natur“ (Link: www.nahe-natur.com/Moosgarten). An einem schattigen Hang eines ehemaligen Steinbruchs entstand ein naturnaher Moosgarten, in dem sich mehr als 20 heimische Moosarten bestaunen lassen. Der größte Moosgarten in Deutschland macht Lust auf die Anlage eines derartigen Kleinod und gibt Ihnen eine Vorstellung, wie Moose wirken und welche Ausstrahlung sie besitzen können.

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt. Genau wie meine Leidenschaft fürs Gärtnern und Schreiben.

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