Die Pfeifenblume (Aristolochia) kann in unseren Breiten meist nur im Kübel gepflanzt werden. Erfahren Sie hier, warum das so ist und wie Sie vorgehen.

Pfeifenblume pflanzen
Die exotische Pfeifenblume. © Jaap – Fotolia.com

Die wie eine Pfeife geformten Blüten haben dieser außergewöhnlichen Pflanze aus den Regenwäldern Südamerikas ihren Namen gegeben. Die Kletterpflanze mit ihren großen, herzförmigen Blättern ist nicht nur optisch ein Blickfang, sie bietet auch einen zuverlässigen Sichtschutz, denn die bis zu 30 Zentimeter großen Blätter der Pfeifenblume (Aristolochia) sind wie Dachziegel übereinander geschichtet und sperren neugierige Blicke zuverlässig aus. Was es bei der Pflanzung der bizarren Gewächse zu beachten gibt und welche weiteren Besonderheiten die Pfeifenblume kennzeichnen, können Sie nachfolgend lesen.

Pfeifenblume – kleine Pflanzenbeschreibung

Die Pfeifenblume, oder auch Gespensterpflanze, gehört der besonders artenreichen Gattung der Osterluzeigewächse an. Der Gattung gehören mehr als 400 Arten an. In den brasilianischen Urwäldern liegt die ursprüngliche Heimat der kletterfreudigen Pfeifenblume. Ihre kräftigen Ranken werden gern von Tieren erklommen. Die Blüten vereinen sich in mehreren Blütenständen. Bei den Kelchblättern fällt eine große Farbenvielfalt auf, die grünlich bis rötlich, oder bräunlich ausfallen kann. Die Kelchblätter sind röhrenförmig verwachsen und auf den Innenseiten behaart. In jeder Fruchtknotenkammer befinden sich bis zu 50 Samen.

Amerikansiche Pfeifenblume (Aristolochia macrophylla durior)
Wuchsgeschwindigkeit:100 – 150 cm im Jahr
Wuchshöhe:600 – 1000 cm
Wuchsbreite:200 – 600 cm
Wurzelsystem:Tiefwurzler
Standort:Sonne bis Halbschatten
Boden:nährstoffreich, durchlässig, humos, kalkhaltig, sandig-lehmig
» Mehr Bilder und Daten anzeigen

Besonderheiten der Pfeifenblume

Der ganze Stolz dieser schnell wachsenden Kletterpflanze sind die Blüten. In ihrer Form erinnern diese an Tabakpfeifen. Die Blüten kommen sortenabhängig in unterschiedlichen Größen vor und erreichen dabei Ausmaße von bis zu einem halben Meter. Eine Besonderheit der meisten Blüten ist der unangenehme, an Kot oder Aas erinnernde Geruch.

» Hinweis: Die Pfeifenblume stinkt nicht. Der Geruch tritt nur nachts auf und ist für uns Menschen nur wahrnehmbar, wenn wir direkt an der Blüte riechen.

Aufgrund des markanten Geruchs werden Insekten angelockt und in den Blütenröhren festgehalten. Die Pfeifenblume ist jedoch keine fleischfressende Pflanze. Die Kesselfalle öffnet sich wieder, wenn die Insekten ihre Bestäubungsarbeit geleistet haben und Pollen den Blütenstempel bedecken.

Pfeifenblume pflanzen – passenden Standort finden

Da die Pfeifenblume aus den Urwäldern Brasilien stammt, kann sie in unseren Breiten nicht ganzjährlich im Freiland kultiviert werden. Nur wenige Sorten der Kletterpflanze sind winterhart, die nicht winterfesten Exemplare benötigen einen Standplatz im Kübel, der den Umzug in das Winterquartier im Haus vereinfacht.

Für die exotische Pfeifenblume sollte ein warmer und heller Standort gefunden werden. Die Pflanze kommt ohne direkte Sonneneinstrahlung aus. Ein sonniger Standplatz wird jedoch vertragen, wenn die Pfeifenblume ausreichende Wassergaben erhält. An einem geschützten Standort fühlt sich die Pflanze besonders wohl. In jedem Fall sollte es sich um einen warmen Standort handeln.

Fallen die Temperaturen dauerhaft unter zehn Grad, ist es Zeit für den Umzug in das Winterquartier. Die Pflanzen sind hell und frostfrei zu überwintern. Ideal sind dabei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad.

Pfeifenblume pflanzen – das ideale Substrat auswählen

Die Pfeifenblume stellt keine großen Ansprüche an den Boden. Soweit es sich um ein durchlässiges Substrat handelt, wird die exotische Kletterpflanze gut damit zurecht kommen.

» Tipp: Perlite kann eingesetzt werden, um das Substrat durchlässiger zu machen.

Normale Einheitserde ist durchaus geeignet. Es bietet sich an, das Substrat mit Sand, Lehm und Lauberde zu mischen. Ein zu nährstoffhaltiger Boden bekommt der Pfeifenblume weniger gut. Daher ist auf reine Komposterde als Substrat zu verzichten. Wird die Komposterde mit Mutterboden gemischt, ist das Substrat geeignet.

Pfeifenblume pflanzen – Schritt für Schritt Anleitung

Hierbei gilt es zu unterscheiden, ob es sich um winterharte oder nicht winterharte Sorten handelt. Wie oben bereits erwähnt, sind die meisten Pfeifenblumen nicht winterhart und werden daher im Kübel gepflanzt.

Pfeifenblume im Kübel pflanzen

  1. Pflanzgefäß auswählen
  2. Substrat vorbereiten
  3. Drainage einbringen
  4. Pflanze einsetzen
  1. Substrat auffüllen
  2. Erde gut andrücken
  3. Pflanze bewässern
  4. Rankhilfe anbringen

Für die Kübelhaltung ist ein ausreichend großes Pflanzgefäß notwendig. Die Pfeifenblume braucht viel Platz, um ein stabiles Wurzelsystem ausbilden zu können. Das Pflanzgefäß sollte über genügend Löcher im Gefäßboden verfügen, damit das Gießwasser gut ablaufen kann und sich nicht staut. Staunässe wird von den exotischen Pflanzen nicht vertragen. Zu viel Feuchtigkeit greift die Wurzeln an und lässt die Pflanzen faulen.

Abhilfe gegen Staunässe schafft eine Drainage im Boden des Pflanzgefäßes. Hierfür einfach den Gefäßboden mit Tonscherben oder Kies bedecken und anschließend das Substrat einfüllen. Die Pflanze wird mittig in das Pflanzgefäß gesetzt und anschließend ist das Substrat aufzufüllen. Das Substrat wird gut angedrückt und die Pfeifenblume ausreichend bewässert. Bereits bei der Pflanzung sollte eine Kletterhilfe angebracht werden, denn die Pfeifenblume wächst recht schnell. Ist die Pflanze eingetopft, wird ein passender Standplatz gesucht. Dieser kann sich zwischen Mai und September gern auf Balkon oder Terrasse befinden.

Einige Pfeifenblumen-Arten sind winterhart und können folglich direkt ins Freiland gesetzt werden.

Pfeifenblume im Freiland pflanzen

  1. Standort auswählen
  2. Boden auflockern
  3. Substrat vorbereiten
  4. Pflanze wässern
  5. Pflanzloch ausheben
  1. Drainage einbringen
  2. Pflanze einsetzen
  3. Pflanzloch schließen
  4. Pflanze angießen
  5. Rankhilfe anbringen

Der Standort wird entsprechend den Ansprüchen der Pflanze ausgewählt. Ein halbschattiger und geschützter Standplatz ist dabei zu bevorzugen. Der Boden sollte zunächst gründlich aufgelockert werden. Ein durchlässiges Substrat ist wichtig für die Entwicklung der Pfeifenblume. Sand, Kies oder Perlite gestalten den Boden durchlässiger. Während das Pflanzloch in ausreichender Größe ausgehoben wird, ist die Pfeifenblume in ein Gefäß mit Wasser zu setzen. Dort wird die Pflanze belassen, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen, dann haben sich die Wurzeln ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt.

Bevor die Pflanze eingesetzt wird, ist eine Drainage aus Tonscherben oder Kies in den Boden zu bringen. Die Pfeifenblume wird anschließend mittig in das Pflanzloch gesetzt und das Substrat eingefüllt. Abschließend wird die Pflanze gut angegossen und ebenfalls mit einer Rankhilfe versorgt.

Pfeifenblume pflanzen – Hinweise im Überblick

TätigkeitErläuterung
Standort auswählenDie Urwaldpflanze bevorzugt einen hellen und warmen Standort.
Direkte Sonneneinstrahlung ist nicht notwendig, wird aber bei ausreichender Bewässerung gut vertragen.
Ein windgeschützter Standort kommt der Pfeifenblume entgegen.
Substrat vorbereitenDas Wichtigste bei der Auswahl des Substrates ist dessen Durchlässigkeit.
Daher ist es ratsam, den Boden mit Sand oder Perliten aufzuwerten.
Einheitserde kann mit Sand und Lehm gemischt werden.
Pfeifenblume pflanzenMeist werden Pfeifenblumen im Kübel gepflanzt, da es sich um nicht winterharte Sorten handelt.
Bei der Wahl des Pflanzgefäßes kommt es auf eine ausreichende Größe an.
Vor der Pflanzung ist die Pfeifenblume gut zu wässern.
Die Kletterpflanze benötigt eine Rankhilfe.

Pfeifenblume umtopfen

Wurde ein ausreichend großes Pflanzgefäß gewählt, muss die Pfeifenblume in den ersten beiden Standjahren nicht umgepflanzt werden. Auch wenn der Pflanzkübel über diesen Zeitraum hinaus noch ausreichen sollte, ist regelmäßiges Umtopfen von Vorteil, denn das Substrat im Pflanzgefäß verbraucht sich recht schnell.

Während des Umtopfens erhält die Pflanze nicht nur ein größeres Pflanzgefäß, sondern auch neue Erde. Bei dieser Gelegenheit kann der Wurzelballen kontrolliert werden. Durch Staunässe oder Schädlingsbefall entstandene Defizite werden hierbei schnell deutlich. Wer die Pflanze vermehren möchte, kann das Umpflanzen nutzen, um den Wurzelballen zu teilen und separat neu zu verpflanzen.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

Antwort hinterlassen