Die Pfeifenblume besticht durch seine besonderen Blüten mit einem faszinierendem Äußeren. Damit sich diese aber auch ausbilden, muss bei der Pflege einiges bedacht werden.

Pfeifenblume pflegen
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Die Pfeifenblume (Aristolochia) ist eine imposante Erscheinung, die uns nicht selten zum Staunen bringt. Da wären zunächst die Blüten der Gespensterpflanze, die einer Tabakpfeife ähneln und für Insekten zu einer Kesselfalle werden, allerdings nur solange, bis diese die Pfeifenblume bestäubt haben. Nicht zu unterschätzen sind auch die großen herzförmigen Blätter. Möchten Sie Balkon und Terrasse mit dieser wirklich außergewöhnlichen Pflanze verschönern, gilt es einige Pflegehinweise zu beachten.

Wichtige Pflegehinweise für die Pfeifenblume

❖ Gießen:

Die Pflanze stammt aus den Regenwäldern Brasiliens und benötigt regelmäßige Wassergaben. An heißen Tagen kann es notwendig sein, täglich mehrfach zu gießen, besonders, wenn ein sonniger Standort gewählt wurde. Die Erde sollte sich gleichmäßig feucht anfühlen. Staunässe darf jedoch keinesfalls entstehen. Bekommt die Pfeifenblume “nasse Füße”, führt dies zu Wurzelschäden und die Pflanzen können faulen.

Auch im Winterquartier ist darauf zu achten, dass die Erde nicht komplett austrocknet. Um das feuchtwarme Klima des Regenwaldes zu improvisieren, bietet es sich an, die Pflanze regelmäßig zu besprühen. Da Leitungswasser hierbei oft unschöne Kalkflecken entstehen lässt, sollte bevorzugt Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser benutzt werden.

In Kürze:

  • regelmäßig gießen
  • Erde darf nicht austrocknen
  • Staunässe vermeiden
  • auch im Winter bewässern

❖ Düngen:

Da die Pfeifenblume nicht winterhart ist und daher im Kübel gehalten werden muss, steht ihr nur ein begrenztes Angebot an Substrat zur Verfügung. Daher ist die Aufnahme von Flüssigkeit und Nährstoffen entsprechend begrenzt. Während des Wachstumszeitraumes sind regelmäßige Düngergaben notwendig, um Wachstum und Blüte zu fördern. Ratsam ist es, in 14tägigen Abständen dem Gießwasser einen herkömmlichen Flüssigdünger für Kübelpflanzen, wie z.B. diesen hier, beizugeben. Gedüngt werden kann natürlich auch mit Granulat oder mit Düngerstäbchen, die direkt in die Pflanzerde gesteckt werden.

In Kürze:

  • regelmäßig düngen im Frühling und Sommer
  • im Winter keine Düngung
  • herkömmlicher Flüssigdünger in 14tägigen Abständen

❖ Rückschnitt:

Regelmäßige Schnittmaßnahmen begünstigen das Wachstum und die Blüte der Pfeifenblume. Im Frühling und im Herbst werden die Ranken daher auf eine Länge von etwa 30 Zentimeter gekürzt. Die Gespensterpflanze kann bei Bedarf ganzjährig zurückgeschnitten werden. So lassen sich zum Beispiel ganz nebenbei Stecklinge gewinnen, um die Pfeifenblume zu vermehren.

» Hinweis: Amerikanische Pfeifenblumen müssen nicht zwingend zurückgeschnitten werden.

❖ Vermehrung:

Die Pfeifenblume lässt sich gleich mit drei verschiedenen Methoden vermehren:

  • Stecklinge
  • Samen
  • Teilung des Wurzelballens

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ist einfach und meist von Erfolg gekrönt. Auch eher ungeübte Hobbygärtner werden hier vermutlich Zuchterfolge vermelden können. Stecklinge können ganz einfach während der jährlichen Rückschnittmaßnahmen gewonnen werden.

So geht’s :

❶ Steckling schneiden
❷ Steckling in Pflanztopf setzen
❸ Bewurzlung abwarten
❹ Pflanze umtopfen

Die Stecklinge sollten frisch geschnitten werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Anschließend werden sie unverzüglich in ein mit feuchter Anzuchterde gefülltes Pflanzgefäß gegeben. Nun ist Geduld gefragt, denn die Bewurzelung setzt erst nach etwa einem Vierteljahr ein. Die Jungpflanzen werden dann umgetopft und mit einem Rankgitter versehen.

Vermehrung durch Samen

Auch die Vermehrung durch Samen gestaltet sich recht unproblematisch. Etwas Geduld ist auch hier gefragt, dafür lassen sich mit wenig Aufwand mehrere Pflanzen heranziehen.

So geht’s:

❶ Samen beschaffen
❷ Samen in die Erde drücken
❸ Erde feucht halten
❹ Pflanzgefäß warm aufstellen
❺ Keimung abwarten
❻ Keimlinge stützen
❼ Keimlinge auspflanzen
❽ Rankhilfen anbringen

Die besten Anzuchterfolge lassen sich mit frischem Saatgut erzielen. Kennen Sie niemand, der einen Pfeifenbaum besitzt, können natürlich auch die im Handel erhältlichen Samen benutzt werden. Hier bietet es sich an, großflächig auszusäen, da nicht alle Samen auch wirklich zu keimen beginnen.

Die Samen werden etwa einen halben Zentimeter in das Erdreich gedrückt. Die Erde ist feucht und warm zu halten. Staunässe sollte vermieden werden. Nach erfolgter Keimung erhalten die Jungpflanzen eine Stütze in Form eines kleinen Holzspießes. Dieser wird bald nicht mehr genügen, denn die Pflanzen wachsen rasant schnell. Ab einer Höhe von etwa 15 Zentimetern erfolgt das Umpflanzen in ein geeignetes Pflanzgefäß. Das Anbringen einer Rankhilfe unterstützt die Pfeifenblume bei ihrem schnellen und üppigen Wuchs.

Vermehrung durch Wurzelteilung

Diese Methode verschafft dem Hobbygärtner innerhalb weniger Minuten eine vollwertige Pflanze. Hierfür wird eine kräftige und gut entwickelte Pfeifenblume benötigt. Diese wird zunächst ausgestopft. Anschließend entfernen Sie die Erde weitgehend von den Wurzeln und teilen den Wurzelballen in zwei Hälften. Diese werden nun separat eingepflanzt und getrennt kultiviert.

So geht’s:

❶ Pflanze austopfen
❷ Wurzelballen von Erde befreien
❸ Wurzelballen teilen
❹ Pflanzen separat eintopfen
❺ Pflanzen getrennt voneinander kultivieren

Überwintern:

Einige wenige Sorten der Pfeifenblume sind winterhart. Besitzen Sie ein solches Exemplar, lässt sich der Exot im Freien überwintern und kann folglich ins Freiland gesetzt werden. Eine Laub- oder Mulchschicht dient als Schutz der Wurzeln vor Kahlfrösten.

Nicht winterharte Pfeifenblumen werden im Kübel kultiviert und überwintern im Haus bei Temperaturen um 15 Grad. Die Pflanzen sind laubabwerfend und sollten auch im Winter nicht austrocknen.

» Tipp: Der Austrieb erfolgt im Frühling recht spät, daher besteht meist kein Grund zur Sorge, dass es im Winterquartier zu Schäden an der Pfeifenblume gekommen ist.

Arten der Pfeifenblume

Amerikanische Pfeifenblume

Amerikanische Pfeifenwinde
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Die Amerikanische Pfeifenblume (Aristolochia macrophylla), auch Amerikanische Pfeifenwinde genannt, ist in unseren Breiten besonders beliebt, denn sie ist winterhart und kann damit sehr gut als Heckenpflanze und zur Begrünung von Mauern und Fassaden eingesetzt werden. Die großen, herzförmigen Blätter liegen wie Dachziegel übereinander und verdecken den Untergrund komplett, bzw. gewähren bei der Heckenpflanzung keine Einblicke. Im Spätherbst werden die Blätter abgeworfen. Im Frühling treiben die Pflanzen recht spät neu aus.

» Tipp: Jungpflanzen wachsen eher langsam. Wuchshöhen von acht Metern sind bei älteren Pflanzen keine Seltenheit.

Die Amerikanische Pfeifenblume blüht zwischen April und Mai. Die grünbraunen Blüten erscheinen eher unscheinbar.

Riesen Pfeifenblume

Riesen Pfeifenblume
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Die ursprüngliche Heimat der Riesen Pfeifenblume (Aristolochia gigantea) liegt in Panama. Die Pflanze ist aber auch häufig in tropischen Gebieten zu finden. Die Kletterpflanze ist nicht winterhart und auf Grund ihres imposanten Ausmaßes in Deutschland nur in großen Gewächshäusern anzutreffen. Die Blüten der Riesen Pfeifenblume werden bis zu 30 Zentimeter groß.

» Tipp: Die Blüten dieser Art besitzen einen angenehmen, leicht süßlichen Duft.

Meist riechen Pfeifenblumen eher unangenehm. Der Geruch zieht Insekten an, die dann in den Blüten eingeschlossen werden, bis sie diese bestäubt haben.

Brasilianische Pfeifenblume

Brasilianische Pfeifenblume
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Die Brasilianische Pfeifenblume (Aristolochia labiata) ist ein besonders attraktiver Vertreter. Die nicht winterharte Pflanze fühlt sich in einem Wintergarten besonders wohl. Dort beeindruckt sie mit ihren riesigen, an Pelikane erinnernden Blüten. Bis in den Herbst hinein können die violett gefleckten Blüten bewundert werden. Die Pflanzen benötigen einen warmen, aber nicht vollsonnigen Standort. Regelmäßiges Sprühen sorgt für eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Baumartige Pfeifenblume

Baumartige Pfeifenblume
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Die Baumartige Pfeifenblume ist in El Salvador oder im Süden Mexikos beheimatet. Die Pflanzen sind selten geworden und gelten als vom Aussterben bedroht. Die purpurfarbenen Blüten erscheinen direkt am Stamm und sind mit den für die Pfeifenblume typischen Kesselfallen ausgestattet. Die Kultivierung der Pflanze in einigen Botanischen Gärten stellt die Erhaltung der Art sicher.

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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