Der Pfeifenstrauch (auch Bauernjasmin) stellt keine großen Ansprüche an den Boden und bedarf keiner großartigen Pflege. Zudem können Sie ihn als Strauch oder als Hecke kultivieren.

Der Falsche Jasmin
Der Falsche Jasmin © M. Schuppich / stock.adobe.com

Den Gewöhnlichen Pfeifenstrauch kennen wir auch unter den Bezeichnungen Gartenjasmin oder Bauernjasmin. Die Hortensiengewächse verbreiten mediterranen Charme im Gartenbeet und begeistern mit ihrer üppigen Blüte.

Dabei erweist sich der Falsche Jasmin als unkompliziertes Ziergewächs, welches sich ausgesprochen vielseitig verwenden lässt. Das nun folgende Pflanzenporträt klärt auf über die wichtigsten Fragen betreffs der Pflege und Vermehrung des Pfeifenstrauchs.





Besonderheiten

Die Pflanzen zeichnet eine üppige Blütenfülle aus. Dabei kommt der Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius) in Einzelpflanzung ebenso gut zur Geltung wie als reich blühende Heckenpflanze. Von den weißen, traubenförmigen Blütenständen geht ein intensiver und an Jasmin erinnernder Duft aus. Wer in den Abendstunden in der Nähe des Falschen Jasmins verweilt, wird den süßlichen Duft am intensivsten wahrnehmen.

Unter einigen Hobbygärtnern hält sich das Gerücht, Pfeifensträucher seien giftig. Botaniker geben jedoch Entwarnung. Toxische Inhaltsstoffe sind bislang nicht gefunden worden. Daher kann der Duftjasmin ohne Bedenken seinen Platz im Hausgarten einnehmen.

Wer sich nun fragt, wie der Pfeifenstrauch zu seinem Namen kam, erhält hier die Antwort. Die Zweige lassen sich sehr leicht bearbeiten und das Mark kann ohne Anstrengung entfernt werden. Damit lässt sich mit wenigen Handgriffen ein Kinderinstrument aus den Ästen des Pfeifenstrauchs basteln.

Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius)
Wuchsgeschwindigkeit:30 – 50 cm im Jahr
Wuchshöhe:200 – 300 cm
Wuchsbreite:80 – 120 cm
Wurzelsystem:Herzwurzler
Standort:Sonne bis Halbschatten
Boden:anspruchslos
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Verwendung

Am ausdrucksvollsten kommt der Pfeifenstrauch in Einzelstellung zur Geltung. Auch als Heckenpflanze ist der Bauernjasmin ein Blickfang. Besonders gut macht er sich dabei in Gesellschaft von Flieder oder Kornelkirsche. Bei der Pflanzung ist der intensive Duft, welcher von den Pflanzen ausgeht zu bedenken.

Pfeifenstrauch pflanzen

Passenden Standort finden

Pfeifenstrauch Standort
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Der Pfeifenstrauch kann sich sehr gut an seinen Standort anpassen. Das beste Ergebnis im Hinblick auf Wachstum und Blüte wird sich an einem sonnigen Standplatz erzielen lassen. Die Pflanzen gedeihen aber auch im Halbschatten. Vermutlich müssen Sie dann aber mit weniger Blütenknospen vorlieb nehmen.

Ideales Substrat auswählen

Der Pfeifenstrauch gedeiht in jedem Gartenboden. Es werden schwach saure bis alkalische Bodenverhältnisse toleriert. Allein mit einem über längere Zeit trockenen Substrat kommt der Bauernjasmin nicht zurecht. Bevorzugt werden nährstoffreiche, frische und gut durchlässige Böden.

Der Hobbygärtner kann die Bodenverhältnisse entsprechend anpassen, indem Kompost oder Humus den Nährstoffgehalt verbessern. Einen zu dichten und schweren Boden können Sie mit Sand oder Splitt auflockern.

Der größte Feind des Pfeifenstrauchs sind anhaltende Trockenheit oder Staunässe. Dies sollte bei der Pflanzung bedacht werden.

Pfeifenstrauch pflanzen – Schritt für Schritt

  1. Standort auswählen
  2. Bodenqualität überprüfen und ggf. verbessern
  3. Boden säubern
  4. Pflanze wässern
  1. Pflanzloch ausheben
  2. Pflanze mittig einsetzen
  3. Aushub auffüllen und gut andrücken
  4. Pflanze gut angießen
  5. Mulchschicht anlegen

Pfeifensträucher gelangen als Container oder Ballenware in den Handel. Handelt es sich um kräftige und gut durchwurzelte Exemplare, können Pfeifensträucher ganzjährlich an frostfreien Tagen gepflanzt werden. Die bevorzugte Pflanzzeit für den Falschen Jasmin ist der Herbst.

Während Sie den Boden auflockern und von Unkraut befreien, wird der Wurzelballen im Pflanztopf belassen und in einen Wassereimer gestellt, damit sich die Wurzeln ausreichend mit Feuchtigkeit versorgen können. Das Pflanzloch sollte möglichst die doppelte Größe des Wurzelballens besitzen. Dann ist sichergestellt, dass sich die Wurzeln ungehindert ausbreiten können.

Der Pfeifenstrauch wird im nächsten Schritt aus dem Wasser genommen, ausgetopft und mittig im Pflanzloch platziert. Der Aushub wird anschließend aufgefüllt. Es dürfen sich keine Lücken bilden. Ist das Pflanzloch komplett geschlossen, wird der Boden angedrückt und mit Feuchtigkeit versorgt. Abschließend bringen Sie eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Laub oder Rindenmulch auf. So wird der Boden besser vor dem Austrocknen geschützt.

Pflanzung als Hecke

Pfeifenstrauch Hecke
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Der Pfeifenstrauch ist auch als Hecke attraktiv. Für die Heckenpflanzung ist ein Pflanzabstand von etwa 60 Zentimetern einzuhalten. Anschließend wird verfahren, wie eben bei der Pflanzung beschrieben. Auch bei der Heckenpflanzung bietet sich eine Mulchschicht an.

Pflanzung im Topf

Die Kübelpflanzung kann für den Bauernjasmin nicht empfohlen werden. Die Wurzeln würden sich nicht ausreichend ausbreiten können. Die Pflanzen würden in Wachstum und Blütenfülle weit hinter den Freilandexemplaren zurückbleiben.

Die besten Pflanztipps im Überblick

TätigkeitErläuterung
Standort auswählen• anpassungsfähig
• Sonne
• Halbschatten
Substrat vorbereiten• frisch
• nährstoffreich
• gut durchlässig
• darf nicht austrocknen
Pflanzung vornehmen• bevorzugt Herbstpflanzung
• Pflanze vorab wässern
• Pflanzloch großzügig anlegen
• Mulchschicht anlegen

Pfeifenstrauch pflegen

Pfeifenstrauch richtig gießen

Nach der Pflanzung brauchen die Sträucher regelmäßig Wasser. Der Gießbedarf nimmt bei älteren Pflanzen ab. In den ersten Monaten nach der Pflanzung wird regelmäßig gegossen. Besonders wenn der Duftjasmin im Frühling in die Erde gesetzt wurde, ist den ganzen Sommer regelmäßig zu gießen. Ältere Pflanzen müssen nur gegossen werden, wenn anhaltende Trockenheit herrscht und die natürliche Regenmenge die Wasserversorgung nicht sicherstellen kann.

Pfeifenstrauch richtig düngen

Im Frühling ist der Bauernjasmin dankbar über einen Wachstumsschub. Bereits während der Pflanzung kann der Boden mit Kompost versorgt werden. Dieser organische Langzeitdünger versorgt die Pflanze über die ersten Monate mit allen notwendigen Nährstoffen.

Der Pfeifenstrauch bildet ein kräftiges Wurzelsystem aus und versorgt sich aus dem Boden ausreichend mit Nährstoffen. Im Frühling lässt sich die Blühfreudigkeit mit Kompost, Brennnesseljauche oder Hornspänen fördern.

Tipp: Wer feststellt, dass der Duftjasmin schlecht wächst und wenig Blüten ausbildet, kann im Juni eine weitere Düngergabe verabreichen.

Pfeifenstrauch schneiden

Pfeifenstrauch schneiden
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Der üppige Wuchs des Pfeifenstrauches kann durch entsprechende Schnittmaßnahmen gebremst werden. Dabei wird in Form- und Verjüngungsschnitt unterschieden.

Verjüngungschnitt

Die Pflanze wird alle zwei bis drei Jahre im zeitigen Frühjahr ausgelichtet. Alte Hölzer werden bodennah gekürzt. Der Pfeifenstrauch verträgt auch einen stärkeren Rückschnitt bis ins alte Holz. Die Triebe sollten aber nicht tiefer als 30 Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten werden.

Achtung: Wird zu stark zurückgeschnitten, könnte die Pflanze absterben.

Wird der Pfeifenstrauch als Solitärpflanze kultiviert, hat der Hobbygärtner Freude am natürlichen Wuchs. Nur wenn der Strauch zu üppig gewachsen ist, sollten die Triebe etwas eingekürzt werden. Vertrocknete, abgestorbene dünne und zu dicht stehende Äste werden regelmäßig entfernt.

Formschnitt

Hier muss ein Unterschied zu den übrigen Sommerblühern gemacht werden. Der Pfeifenstrauch blüht am vorjährigen Holz und tut es damit den Frühjahrsblühern gleich. Wird im Frühling zurückgeschnitten, würden Sie die neuen Knospen entfernen und damit bald darauf die Blüte vermissen. Der Formschnitt wird in diesem Fall nach der Blüte vorgenommen. Es werden lediglich zu lange Triebe eingekürzt.

Beliebte Sorten im Überblick

Der Bauernjasmin ist in zahlreichen Sorten im Handel. Dabei sind ausladende Gewächse mit majestätischem Wuchs ebenso erhältlich wie kompakt wachsende Sorten für kleinere Gärten.

Pfeifenstrauch ‚Schneesturm‘ (Philadelphus ‚Virginal‘)
Der Blickfang dieses Pfeifenstrauchs sind dicht gefüllte weiße Blüten, welche einen hübschen Kontrast zum dunkelgrünen Laub bilden. Die Sträucher werden bis zu drei Meter hoch und blühen im Frühsommer. Im Herbst gelangt dieser Pfeifenstrauch häufig zur Nachblüte. - © Lamberrto / Stock.adobe.com

Pfeifenstrauch ‚Belle Etoile‘ (Philadelphus ‚Belle Etoile‘)
Diese Sorte zeichnet ein kompakter Wuchs aus. Der bis zu einem Meter hoch wachsende Pfeifenstrauch erfordert wenig Pflegeaufwand und besitzt hübsche weiße Blüten mit einer rosafarbenen Akzentuierung. - © HVPM Dev / Stock.adobe.com

Pfeifentrauch ‚Erectus‘ (Philadelphus ‚Erectus‘)
Dieser Pfeifenstrauch besitzt eine lange und schlanke Wuchsform. Die dichten weißen Blüten locken zahllose Schmetterlinge in den Garten. Die Blütezeit des bis zu 1,5 Meter hohen Strauches erstreckt sich auf die Monate Juni bis Juli. - © Manfred Richter / Stock.adobe.com

Pfeifenstrauch vermehren

Die Vermehrung des Pfeifenstrauchs ist durch Aussaat, Stecklinge und Steckhölzer möglich.

Vermehrung durch Aussaat

Der Hobbygärtner wird etwas Zeit und Geduld investieren müssen, um den Pfeifenstrauch durch Samen zu vermehren. Zudem wird, wer Samen gewinnen möchte meist enttäuscht, denn die meisten im Handel erhältlichen Exemplare sind Hybriden, welche keine keimfähigen Samen erzeugen.

Wenn Sie das Glück haben, Samen gewinnen zu können, ernten Sie diesen im Herbst und trocknen ihn über den Winter im warmen Zimmer. Im Frühling kann in kleine Anzuchttöpfe ausgesät werden. Die Keimung wird einige Wochen in Anspruch nehmen. Sind die Sämlinge herangewachsen, können sie ins Freiland umziehen, sofern nicht mehr mit Nachtfrösten zu rechnen ist.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Stecklinge werden nach der Blüte geschnitten. Die Triebspitzen sollten eine Länge von etwa 20 Zentimetern besitzen. Der Steckling wird von Blättern und Blüten befreit. Die obersten vier bis fünf Blätter werden am Trieb belassen und halbiert.

Tipp: Durch das Halbieren der Blätter kann die Verdunstung eingeschränkt werden.

Die Stecklinge werden in einem Gemisch aus Sand und Torf herangezogen. Sie können diese auch an einen geschützten Platz im Garten in die Erde stecken. Das Substrat ist gleichmäßig feucht zu halten. Ideale Bedingungen für die Bewurzelung bestehen, wenn der Steckling mit einer Haube aus Folie oder Plastik versehen wird.

Achtung: Die Abdeckung ist täglich kurz zu lüften, damit sich kein Schimmel bilden kann.

Da die Stecklinge frostempfindlich sind, ist die Anzucht im Haus die bessere Wahl. Zeigen sich neue Blätter, ist dies ein Anzeichen auf eine geglückte Vermehrung. Nach den Eisheiligen können die jungen Pflanzen ins Freiland gesetzt werden.

Vermehrung durch Steckhölzer

Um Steckhölzer zu gewinnen, werden im Winter 15 bis 30 Zentimeter lange verholzte Triebe geschnitten. Es wird wenige Millimeter unter oder über einem Auge geschnitten. Jedes Steckholz sollte vier bis fünf Knospen besitzen. Aus den unterirdischen Knospen werden die Wurzeln entstehen, aus den oberirdischen Knospen entwickeln sich die Triebe.

Steckhölzer werden unmittelbar nach dem Schnitt gepflanzt und tiefer als Stecklinge in die Erde gesetzt. Es sollte lediglich etwa ein Viertel davon aus dem Boden schauen. Es wird regelmäßig gegossen. Mit Einsetzen der Bodenwärme im Frühling beginnt die Entwicklung von Wurzeln und Trieben.

Krankheiten und Schädlinge am Pfeifenstrauch

Der robuste Pfeifenstrauch wird bei entsprechender Pflege nur selten von Krankheiten und Schädlingen befallen. Selbst mit Blattläusen kommt die Pflanze gut zurecht. Auf den jungen Trieben lässt sich vermehrt die Schwarze Bohnenblattlaus nieder. Die Schädlinge verschwinden, wenn befallene Stellen regelmäßig mit Seifenlauge oder Brennnesseljauche

behandelt werden.

Pfeifenstrauch überwintern

Ältere Pflanzen sind gut winterhart. Bei jüngeren Exemplaren sollte noch etwas Unterstützung gewährt werden. Bis der Pfeifenstrauch die erforderliche Frosthärte aufgebaut hat, hilft ihm eine dichte Lage Laub oder Reisig über die kalte Jahreszeit.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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