Platterbesen sind nicht nur hübsch im Garten anzusehen, es können auch fast alle Teile verzehrt werden. Hier erfahren Sie, wie Sie selbst Platterbsen pflanzen.

Platterbse pflanzen
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Wer seine eigenen Erbsen anpflanzen und ernten möchte, um die leckeren Hülsenfrüchte als Beilage zu diversen Gerichten zu genießen, kann dies mit der Platterbse tun. Die schnell wachsende und bald viel Platz einnehmende Pflanze bietet einige überraschende Merkmale, über die nicht jeder Bescheid weiß – und ermöglicht ganz nebenbei eine reiche Ernte, die so manchen Besuch im Supermarkt erübrigen kann. Doch wie wird die Platterbse gepflanzt? Und was muss man über sie wissen?

Platterbse – was muss man wissen?

Bei der Platterbse (Lathyrus vernus) handelt es sich um eine Kletterpflanze, die meist am Ende des Sommers Hülsenfrüchte, also Erbsenschoten trägt. Diese werden bis zu fünf Zentimeter lang und weisen in ihrem Inneren mehrere Samen auf, also Erbsen. Doch was viele Menschen nicht wissen, ist, dass nicht nur die Schoten und innenliegenden Erbsen essbar sind und gut schmecken, sondern auch die jungen Triebe und Blüten der Kletterpflanze. Beide schmecken leicht süßlich und sehr saftig, sodass auch sie gerne beim Zubereiten von Speisen eine Rolle spielen. Häufig wird die Platterbse auch als Viehfutter verwendet, da sie in großen Mengen sehr einfach angebaut werden kann und unter anderem sehr günstig ist. Die Samen lassen sich aber auch zu Mehl verarbeiten, weshalb die Erbse ebenfalls eine interessante Pflanze ist.

Was man zur Platterbse jedoch unbedingt wissen sollte ist, dass diese auch giftig sein kann. Das liegt an dem enthaltenen Wirkstoff Lathyrin, der – in großen Mengen verzehrt – Unwohlsein bereiten kann. Hochgiftig und damit stark schädlich ist dieser zwar nicht, aber isst man täglich Massen der Platterbse, kann dies zu einigen Gesundheitsbeschwerden führen. So tritt beispielsweise oft Durchfall oder Erbrechen auf, aber auch Krämpfe können ebenso wie Schweißausbrüche erscheinen. Wer dies vermeiden will, sollte die Platterbse also nur als Beilage in Maßen verzehren.

Platterbse pflanzen – wo und wie?

Möchte man die Kletterpflanze pflanzen, kann man hierfür einen entsprechend großen Kübel verwenden, oder diese in einem Anzuchtbeet auf der Fensterbank heranziehen.

❏ Anzucht im Kübel

Nutzt man die erste Möglichkeit, kann man die Samen der Platterbse direkt in die frisch eingebrachte Pflanzerde aussäen und leicht wässern. Ideal ist dafür der Frühling, der Kübel darf ruhig im Freien stehen. Möchte man das Keimen stärker anregen, kann man eine Frischhaltefolie über den Kübel spannen, sodass die Keimlinge schneller sprießen. Nutzt man diese Möglichkeit, gilt es aber, die Frischhaltefolie regelmäßig zu wechseln und die Keimlinge an der frischen Luft atmen zu lassen, um das Faulen und eine zu hohe Feuchtigkeit zu vermeiden. Sobald die Keimlinge zu ranken versuchen (meist ranken die jungen Platterbsen zunächst aneinander, sodass es schwierig wird, sie zu entwirren), sollte man ihnen im Kübel eine Rankhilfe liefern, sofern sie nicht umgepflanzt werden sollen.

Mehrere Stöcke als Rankhilfen, die einfach nur in die Erde gesteckt werden, eignen sich gut und kosten nichts, wenn man sie im Garten sammelt. Auch feinmaschigen Drahtzaun kann man aber gut als Rankhilfe verwenden. Die Platterbse wächst schnell, sodass sie im Herbst geerntet werden kann. Aber es lohnt sich, die Spitzen der Pflanzen zu kürzen, um dichter zu wachsen und wie eine einzige Pflanze zu wirken.

❏ Anzucht im Freiland

Sät man die Samen hingegen direkt in ein Anzuchtsbeet aus, muss man die Keimlinge nach dem Anwachsen pikieren und entweder in den Garten pflanzen. Hierfür sollten sie eine Größe von mindestens zehn Zentimetern aufweisen. Auch die Aussaat kann im Frühling stattfinden, wenn man die Samen im Freien heranziehen will – fängt man damit allerdings im Haus an, kann man schon im Winter beginnen und somit etwas Zeit sparen. Die Keimlinge sind natürlich stets feucht zu halten und gedeihen an sonnigen, aber nicht zu heißen Plätzen sehr gut, bevor sie ins Freie kommen. Sobald sie sich dann im Garten befinden, sollten sie durchlässige Erde und viel Platz erhalten – denn die Platterbsen breiten sich stark aus, wenn neue Triebe entwickelt werden und ebenfalls zu ranken beginnen. Auch in diesem Fall benötigt die Platterbse eine Rankhilfe, um in die Höhe wachsen zu können und nicht in sich selbst zusammenzusacken.

Der Standort beim Pflanzen sollte in jedem Fall sonnig sein, aber auch trocken und möglichst gut belüftet, damit die Platterbse nicht von Pilzen befallen wird. Dies ist meist bei einer zu hohen Feuchtigkeit um die Platterbse herum der Fall. In der Regel gehen viele Platterbsen-Arten nach einem Jahr ein, andere wiederum sind mehrjährig und wachsen nach dem Winter erfolgreich weiter. Möchte man also eine mehrjährige Pflanze erhalten, um sich das Pflanzen Jahr für Jahr zu sparen, sollte man sich vorher beim Verkäufer ausreichend informieren.

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Vorteile der Platterbse

  • Triebe, Blüte, Schoten und Samen können verzehrt werden
  • liefert eine reiche Ernte im späten Sommer
  • blüht im späten Frühling je nach Art sehr ansprechend
  • breitet sich schnell aus und wächst stetig
Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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