Eine wertvolle Arzneipflanze, die eigentlich in keinem Garten fehlen sollte, ist der Rote Sonnenhut. Lesen Sie hier Genaueres über Anbau und Pflege dieser Pflanze.
Der leuchtend pink und orange-rot blühende Sonnenhut, auch Purpur-Sonnenhut genannt, gehört zu den wohl bekanntesten Heilpflanzen in unseren Gartenanlagen. Echinacea, so der botanische Name, wird dabei in erster Linie bei Erkältungskrankheiten, jedoch auch zur allgemeinen Kräftigung des Immunsystems sowie zur Heilung von Verletzungen eingesetzt.
Inhalte
Herkunft, Pflanzenfamilie & Verwechslung

Der Rote Sonnenhut (Echinacea purpurea) stammt ursprünglich aus den Präriegebieten Nordamerikas, wo er auf offenen, sonnigen Flächen wächst und sich an wechselnde Wetterbedingungen angepasst hat. Botanisch gehört er zur Gattung Echinacea und wird häufig mit dem Gelben Sonnenhut verwechselt.
Dabei gibt es einen klaren Unterschied: Der Gelbe Sonnenhut ist eine Rudbeckia und hat weiche, glatte Blütenmitten, während der Rote Sonnenhut durch seine markant stachelige Blütenmitte auffällt. Im Gartenfachmarkt ist Echinacea mittlerweile in verschiedenen Blütenfarben, wie Weiß und Rosa erhältlich.
Roten Sonnenhut pflanzen
Roter Sonnenhut Standort
Bevorzugt wächst der Rote Sonnenhut in sonniger, möglichst windgeschützter Lage.
Roter Sonnenhut Anbau
Sofern Sie den Roten Sonnenhut nicht schon als Staude in den Garten einsetzen, können Sie die Samen der Pflanze im Frühjahr (April – Mai) im Freiland ausbringen. Die Samen dabei immer 2 Zentimeter dick mit Erde bedecken.
Roter Sonnenhut Pflanzpartner
Der Rote Sonnenhut eignet sich hervorragend als Staudenpflanze in bunten Blumenrabatten, wobei er eine Höhe von bis zu 120 Zentimeter erlangen kann. Gefällt ihm sein Standort, breitet er sich auch in Windeseile aus und zieht zugleich die buntesten Schmetterlinge magisch an. Als Pflanzpartner sind besonders Stauden und Gräser geeignet, die ähnliche Standortansprüche teilen.
- Gräser
Chinaschilf (Miscanthus), Pampasgras (Cortaderia), Lampenputzergras (Pennisetum), Rutenhirse (Panicum virgatum), Pfeifengras (Molinia) - Stauden
Storchschnabel (Geranium), Salbei (Salvia), Katzenminze (Nepeta), Eisenkraut (Verbena), Schafgarbe (Achillea), Kugeldistel (Echinops)
» Tipp: Den Roten Sonnenhut sollten Sie alle 3 Jahre nach der Blüte abschneiden, mit einem Spaten vorsichtig abteilen und aus dem Erdreich heben. Die abgeteilten Pflanzen können Sie sodann an einem neuen, nährstoffreichen Standort wieder einsetzen. Wenn Sie die Staude umsetzen bzw. teilen, dann erhalten Sie so nämlich optimal die Blühkraft der Stammpflanze.
Roter Sonnenhut Pflege

Düngen
Der robuste, winterharte Sonnenhut liebt einen nährstoffreichen Boden, weshalb Sie im Frühjahr und im Herbst rund um die Staude reichlich Kompost in den Boden einarbeiten sollten. Eine Zugabe von Dünger ist dann kaum noch erforderlich.
Rückschnitt
Weiterhin handelt es sich beim Roten Sonnenhut ab August bis in den Herbst hinein um einen Dauerblüher, dessen verblühte Pflanzenteile Sie von Zeit zu Zeit entfernen müssen.
Im Herbst, nach der Blüte, können Sie die Stauden komplett zurückschneiden – bis zu 10 Zentimeter über Bodenstand. Wenn Sie den Roten Sonnenhut jedoch nicht weiterverarbeiten möchen, dann kann der Schnitt bis zum Frühjahr warten. Die Fruchtköpfe (Samen) des Roten Sonnenhutes dienen den Vögeln im Winter als wichtige Nahrungsquelle und Insekten als Unterschlupf.
Gießen
Der Rote Sonnenhut verträgt grundsätzlich keine Staunässe. Er kann sogar mehrere Tage ohne Wasser auskommen. An heißen Tagen sollten Sie ihn jedoch regelmäßig gießen.
Überwintern
Roter Sonnenhut ist von Natur aus winterhart und kommt in den meisten Regionen ohne besonderen Schutz durch die kalte Jahreszeit. Bei jungen Pflanzen oder in Gegenden mit sehr strengen Wintern kann es jedoch sinnvoll sein, den Wurzelbereich mit einer lockeren Schicht aus Laub oder Reisig abzudecken. Diese natürliche Decke schützt bei der Überwinterung vor starkem Frost und sorgt dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet.
Ernte und Weiterverarbeitung vom Purpursonnenhut
Geerntet wird zumeist das blühende Kraut des Roten Sonnenhutes. Im ersten Jahr sollten Sie einen Schnitt allerdings nur Ende August bis September durchführen. Im zweiten Jahr können Sie dann eventuell nochmals einen Schnitt Ende Oktober vornehmen.
Möchten Sie den Roten Sonnenhut zu Tee verarbeiten, dann müssen Sie diesen anschließend möglichst sofort bei circa 45 Grad trocknen. Sie können die frischen Pflanzenteile – grüne Stängel, Blütenansatz – aber auch zu Honig verarbeiten. Roter-Sonnenhut-Honig wird mit Blütenhonig oder Berghonig angesetzt.
Muss die Pflanze geteilt werden, dann können Sie zudem auch die Wurzeln des Sonnenhutes zu Tee weiterverarbeiten. Dazu die Wurzeln gut säubern, zerkleinern und ebenfalls trocknen.
☕Roter Sonnenhut Tee
- 1–2 TL getrocknetes Kraut oder Wurzeln auf 250 ml heißes Wasser
- 10 Min. ziehen lassen.
- 1–3 Tassen pro Tag
🍯Roter Sonnenhut Honig
- Pflanzenteile: frisches, blühendes Sonnenhutkraut, besonders die Blüten und Blütenköpfe
- Ein Glas zu 2/3 mit zerkleinertem, frischem Kraut füllen, mit Blütenhonig oder Berghonig auffüllen
- Ziehzeit: 4 bis 6 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort. Zwischendurch das Glas einmal umdrehen oder durchmischen.
4 Kommentare
Vor 2 jahren habe ich Roten Sonnenhut geplanzt . Im 1 jahr hat er auch in rot geblüht , aber dieses Jahr sind alle Blühten nur nch gelb. Ich hatte den gelben Sonnenhut schon mehrere Jahre im Garten , aber an einem andern Platz. Können sie mir erklären , wie sowas vorkommt ?
MFG
Schmitt Hermann
Der Sonnenhut ist eine super Gartenpflanze
Kann der rote Sonnenhut ach auf dem Balkon in einem grossen Topf gepflanzt
werden?
Hallo Frau Frei, der rote Sonnenhut (Echinacea purpurea) kann auf einem Balkon angebaut werden, solange die Anforderungen an Topfgröße, Erde, Drainage, Bewässerung, Düngung und Winterschutz erfüllt sind. Freundliche Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team