Wer sein Sauerkraut selbst herstellt, spart dabei bares Geld und kann zudem das Aroma nach Belieben selbst bestimmen. Wir zeigen Ihnen, was Sie dazu benötigen.

Sauerkraut selber machen
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Während wir im Sommer eher leichte Speisen bevorzugen, kommen in der kalten Jahreszeit vermehrt deftige Speisen auf den Tisch. Eisbein, Kassler und Bratwurst sind nur drei Beispiele, deren Geschmack Sauerkraut perfekt abrundet. Dabei muss es auch nicht immer nur das fertige Sauerkraut aus dem Glas sein. Wie wäre es denn mit selbst gemachtem Sauerkraut? Die Herstellung ist gar nicht so kompliziert, wie Sie vielleicht glauben. Zudem können Sie so den Geschmack durch die Zugabe diverser Gewürze selbst bestimmen.





Das richtige Gefäß

Damit das Sauerkraut richtig heranreift, ist ein spezielles Gefäß notwendig. Hierfür wird meist ein sogenannter Gärtopf verwendet. Er wird auch als Krauttopf oder Krautfass bezeichnet. Als Alternative eignen sich auch Einweckgläser. Der Gärtopf bringt jedoch die besten Voraussetzungen für die Zubereitung von Sauerkraut mit.

Als weiteres Zubehör ist nötig:

  • Krautstampfer
  • Beschwerungssteine
  • sauberes Tuch

Vor der Zubereitung ist es wichtig, dass der Gärtopf mit heißem Wasser ausgespült und anschließend trocknen gelassen wird.

Zubereitung des Kohls

Sauerkraut - Anleitung
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Bei der Menge des Kohls kommt es auf die Größe des Gärtopfs an. Als Richtlinie lässt sich sagen, dass in einem Topf mit dem Fassungsvermögen von zehn Litern etwa acht Kilogramm Kohl Platz finden.

Das folgende Rezept ist auf die Menge von vier Kilogramm Weißkohl ausgelegt. Gehen Sie am besten wie folgt vor:

Schritt Erläuterung
Schritt 1 Die Kohlköpfe werden zunächst geviertelt und der Strunk, sowie die äußeren Blätter entfernt.
Schritt 2 Das Gemüse wird nun in feine Streifen gehobelt. Am besten funktioniert dies mit einem Krauthobel, oder einem großen, scharfen Messer.
Schritt 3 Der Gärtopf wird nun mit zwei bis drei Kohlbätter ausgelegt und anschließend bis zu einer Höhe von etwa fünf Zentimetern mit Kohl gefüllt. Darauf verteilen Sie etwa einen bis zwei Teelöffel Salz.
Schritt 4 Bearbeiten Sie das Kraut im Topf nun mit dem Krautstampfer, bis sichtbar Flüssigkeit austritt.
Schritt 5 Diesen Vorgang wiederholen Sie nun Schicht für Schicht, bis der Topf etwa zu 4/5 gefüllt ist.
Schritt 6 Die oberste Schicht belegen Sie mit den äußeren Blättern des Kohls und dem Deckel und decken ihn mit dem sauberen Tuch ab. Darauf legen Sie dann die Beschwerungssteine.
Schritt 7 Die im Gärtopf integrierte Wasserrinne wird nun mit Salzwasser gefüllt.
Schritt 8 Der Gärtopf muss nun für zehn Tage bei Zimmertemperatur stehen gelassen werden, um den Gärprozess in Gang zu setzen.
Schritt 9 Hat der Gärprozess eingesetzt, wird der Topf in den Keller verlagert und verbleibt dort für etwa sechs Wochen, bis das Sauerkraut fertig ist.

Welches Salz wird verwendet?

Die Frage, welches Salz benutzt werden sollte, ist in erster Linie Geschmacksache. Es gibt jedoch Feinschmecker, die statt dem normalen Küchensalz gerne Meersalz oder Steinsalz einsetzen.

Neuerdings legen auch immer mehr Nutzer Algen zwischen die einzelnen Schichten. Diese enthalten ebenfalls Salz und geben dieses an das Kraut ab. Generell lässt sich jedoch sagen, dass auch normales, jodiertes, sowie flouriertes Salz verwendet werden kann.

Tipp: Beim ersten Mal etwas weniger Salz verwenden, da es rasch auch zu viel sein kann.

Mit welchen Gewürzen lässt sich Sauerkraut verfeinern?

Sauerkraut - Gewürze
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Neben Salz kommen in der Regel bei der Zubereitung von Sauerkraut nur wenige Gewürze hinzu. Typisch für die Verfeinerung sind jedoch:

Tipp: Als weitere Flüssigkeit geben manche auch gerne Bier, Wein, Apfelsaft, Essig oder Zitronensaft hinzu. Die letzteren beiden werden hauptsächlich zum zusätzlichen Ansäuern verwendet.

Ein Hinweis zur Umlagerung

Bei der Umlagerung in den Keller kann es bei starken Temperaturschwankungen dazu kommen, dass innerhalb des Topfes ein Vakuum entsteht und so Flüssigkeit aus der Gärrinne in den Topf gesogen wird. Dies führt zum Verderben des Krauts und sollte daher vermieden werden.

Deshalb ist es bei der Umlagerung empfehlenswert, die Temperatur schrittweise anzupassen, sofern diese zwischen den beiden Lagerungsorten zu stark schwankt.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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