Kaufen kann jeder! Machen Sie Ihren Kindern eine Freude und bauen Sie selbst eine Schaukel. Mit unserer Anleitung klappt’s ganz sicher.

Schaukel selbst bauen
© Klaus Eppele – Fotolia.com

Ab in den Garten – Kind und Kegel fühlen sich dort wohl und geborgen. Kinder lieben es in der Natur zu spielen und zu schaukeln. Der Vorteil an diesem Spielgerät – eine Schaukel lässt sich auch in kleineren Gärten gut unterbringen und wird auch gern noch von größeren Kindern genutzt. Nicht selten nehmen auch Mama oder Papa darauf Platz, weil sie sich plötzlich in ihre Kindertage zurückversetzt fühlen.





Schaukeln sind in verschiedenen Varianten im Handel erhältlich. Wer aber seinen Kindern eine noch größere Freude machen will, baut die Schaukel einfach selbst. Folgende Tipps und Hinweise helfen Ihnen dabei, den Nachwuchs bald mit einer selbst gebauten Schaukel zu erfreuen.

Wo soll die Schaukel stehen?

Zunächst wählen Sie einen passenden Standort für die Schaukel aus. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kinder beim Schaukeln nicht behindert werden, weil Äste, Zäune, Mauern, Wäscheleinen oder Ähnliches im Weg sind.

Der Untergrund für die Schaukel darf nicht zu hart sein, am besten eignen sich Rasenstücke oder ein lehmiger Boden. Ein Spielplatz-Feeling entsteht, wenn Sie die Fläche rund um die Schaukel mit Sand aufschütten. In jedem Fall sollte es sich um einen sicheren und gut einsehbaren Standort handeln.

Sicherheit geht vor!

Ein Brett, zwei Seile und das Ganze am Apfelbaum verknoten – ganz so einfach ist es dann doch nicht. Die Sicherheit hat bei der Errichtung von Spielgeräten oberste Priorität. Wer eine Schaukel an den Ästen von Bäumen befestigt, sollte bedenken, dass bei der Benutzung der Schaukel Schub- und Fliehkräfte entstehen, die das Gewicht des Kindes bei Weitem übersteigen. Schnell ist der vermeintlich stabile Ast gebrochen und Verletzungen sind vorprogrammiert.

Die Schaukel darf keinesfalls umfallen oder unter dem Gewicht des Schaukelnden zusammenbrechen. Sie müssen also stabile Materialien verwenden und besonders solide bauen. Am empfehlenswertesten ist dafür immer noch Holz, denn es fühlt sich gut an und sieht auch gut aus. Außerdem tun Sie mit dem Bau einer Holzschaukel etwas für die Umwelt, denn Holz ist ein nachhaltiger, sprich nachwachsender Rohstoff mit hervorragenden Ökobilanzwerten (siehe fingerhaus.de).

Ist die Materialfrage geklärt, räumen Sie alle Hindernisse aus dem Weg und schaffen Sie eine weiche Unterlage aus Bodenmatten oder Sandaufschüttungen. Dies ist besonders bei kleineren Kindern wichtig. Das Gestell sollte solide ausfallen und auch einen Erwachsenen tragen können. Dann ist sichergestellt, dass die Schaukel auch wirklich hält und auch die Eltern dürfen für einen Moment wieder Kind sein.

Schaukel selbst bauen – was wird gebraucht?

Materialliste

  • vier Rundbalken, 3 Meter lang, 12 Zentimeter Durchmesser
  • zwei Rundbalken, 1,5 Meter lang, 12 Zentimeter Durchmesser
  • einen Rundbalken, 2,5 Meter lang, 15 Zentimeter Durchmesser
  • Schaukelaufhängung
  • fertiger Schaukelsitz oder entsprechendes Holzbrett
  • Schaukelseile
  • zehn Gewindebolzen, 30 Zentimeter lang, 12 Millimeter Durchmesser
  • 20 Unterlegscheiben und Muttern M12
  • Splitt
  • Beton

Das Werkzeug

Schaukel bauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1 – Vorbereitungsarbeiten

Um einen sicheren und stabilen Stand der späteren Schaukel zu gewährleisten und gleichzeitig das Holz vor Verschleiß zu schützen, heben Sie zunächst vier Löcher in einer Tiefe von etwa einem halben Meter aus. Die Löcher sollten in einem Abstand von zwei Metern ausgehoben werden, so dass optisch ein Quadrat entsteht. Nun füllen Sie etwa bis zur Hälfte Splitt in die entstandenen Löcher. Den Materialpreis dafür können Sie auf baustoffe-liefern.de einsehen.

Die Kettenhöhe sollte zwei Meter nicht unterschreiten. Damit es den Kleinen möglich ist, selbstständig auf die Schaukel zu steigen und diese auch wieder zu verlassen, sollte die Sitzhöhe bei etwa 50 Zentimetern liegen.

Schritt 2 – das Gestell bauen

Nun beginnen Sie mit der Errichtung des Gestells. Hierfür werden die beide drei Meter langen Rundbalken zunächst auf den Boden gelegt und bei einer Höhe von 2,5 Metern miteinander gekreuzt. Dort bringen Sie als Verbindungsstück einen durchgehenden Gewindebolzen an. Zur Sicherung erhält der Bolzen auf beiden Seiten jeweils eine Unterlegscheibe und eine Mutter. Damit die entstandene V-Form zusätzliche Stabilität bekommt, bringen Sie nun den 1,5 Meter langen Rundbalken auf den senkrecht verlaufenden Hölzern an und verankern ihn ebenfalls mit Hilfe von Gewindebolzen, Muttern und Unterlegscheiben. Nun haben Sie bereits die erste Seite der späteren Schaukel fertiggestellt und machen sich weiter an die Montage des zweiten Seitenteiles, die identisch verläuft.

Am 15 Zentimeter starken Holzbalken, der als Querstange dient, wird nun die Aufhängung für den späteren Schaukelsitz befestigt. Wie breit Sie die Aufhängungen anbringen, ist abhängig von den Maßen der Sitzfläche.

» Tipp: Geben Sie zur Breite der Sitzfläche noch zehn Prozent hinzu.

Wenn Sie zum Beispiel einen Sitz verwenden, der 30 Zentimeter breit ist und zwei Meter tief aufgehängt wird, dann beträgt der Abstand der beiden Punkte für die Aufhängung einen halben Meter.

Die Aufhängung sollte besonders stabil befestigt werden. Die Gewindebolzen müssen dabei durch den kompletten Balken verlaufen und werden auf der Gegenseite mit Muttern und Unterlegscheiben befestigt. Nun legen Sie den Rundbalken in das Kreuz der beiden Seitenteile ein und nehmen die Befestigung mit den senkrecht verlaufenden Balken vor.

Schritt 3 – Gestell positionieren

Das Gestell für die Schaukel ist jetzt fertigt montiert. Jetzt können Sie sich den zuvor ausgehobenen Löchern zuwenden. Dort wird bis knapp an den oberen Rand Beton eingefüllt. Bitten Sie eine weitere Person zu Hilfe und richten Sie gemeinsam das Gestell der Schaukel in den Löchern aus. Nun ist etwas Geduld gefragt, damit der Beton gut aushärten kann.

» Achtung: Belasten Sie die Schaukel keinesfalls, bevor der Beton komplett ausgehärtet ist.

Ist der Beton hart, füllen Sie die Löcher bis zur Oberkante mit Splitt auf.

Schritt 4 – Schaukelsitz anbringen

Haben Sie sich für einen im Handel erhältlichen Schaukelsitz entschieden, müssen Sie diesen nur noch in den entsprechenden Aufhängungen befestigen. Möchten Sie auch den Sitz selbst bauen, schneiden Sie zunächst ein Brett zu. Dieses sollte 30 Zentimeter lang und 25 Zentimeter breit sein. Eine Dicke von fünf Zentimetern ist ausreichend. Das Brett erhält an allen vier Ecken eine Bohrung. Die Löcher sind für die Schlüsselschrauben mit Stahlringen an den Enden vorgesehen. Die Seile befestigen Sie mit Haken am Sitz und verbinden Sie mit der in der Querstange befindlichen Aufhängung.

Jetzt haben Sie es geschafft, die Schaukel kann in Betrieb genommen werden – doch nicht, bevor Sie selbst einen Test vorgenommen haben!

Pflegetipps und Handhabung der Schaukel

Damit die Gartenschaukel Ihren Nachwuchs sicher durch die Kindheit begleitet, ist das Holz regelmäßig zu überprüfen. Tragen Sie in jedem Fall einen Witterungsschutz auf und versorgen das Schaukelgestell einmal jährlich mit einem entsprechenden Holzschutz. Damit wird verhindert, dass Feuchtigkeit in das Holz eindringt. Wird Holz morsch, kann es leicht brechen. Dies ist leider nicht immer optisch sichtbar. Überprüfen Sie die Schaukel daher vor jeder Gartensaison und testen Sie diese auf Stabilität.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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