Wollen Sie Schmetterlinge in Ihren Garten locken, sind Sie mit dem Schmetterlingsflieder sehr gut beraten. Dazu überzeugt er mit einem geringen Pflegeaufwand.

Der blühfreudige Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) ist eine Zierde. Die pflegeleichten und schnell wachsenden Pflanzen eignen sich auch für kleine Gärten und bereichern diese mit ihrer Blütenfülle.

Der Sommer im Garten wird vom süßlichen Duft der Blütenrispen untermalt und zahlreiche Schmetterlinge tummeln sich an den aparten Gehölzen. Der Schmetterlingsflieder ist in Einzelstellung attraktiv, wirkt aber auch als Hecke gepflanzt ansprechend.

Besonderheiten des Schmetterlingsflieders

Weltweit sind etwa 100 Arten des Schmetterlingsflieders bekannt. Der Sommerflieder stammt aus sonnenreichen Gegenden Amerikas, Asiens und Afrikas. Da die meisten Arten aus tropischen und subtropischen Gebieten stammen, sind sie in unseren Breiten nicht winterhart.





Trotz der unverkennbaren Ähnlichkeit zum Gemeinen Flieder in unseren Vorgärten besteht botanisch betrachtet keine Verwandtschaft. Der Schmetterlingsflieder wird der Familie der Ölbaumgewächse untergeordnet.

Ist der Schmetterlingsflieder giftig?

Wenn man die Schmetterlinge am Sommerflieder beobachtet, wird niemand auf die Idee kommen, dass es sich um eine giftige Pflanze handeln könnte. In der Tat ist der Sommerflieder in all seinen Pflanzenteilen giftig für Mensch und Tier.

In den Samen und Blättern sind die meisten Giftstoffe enthalten. Abgeschnittene Pflanzenteile gehören auf den Kompost und sollten nicht an Tiere verfüttert werden. Beim Menschen können nach dem Verzehr Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit auftreten.

Schmetterlingsflieder pflanzen

Idealer Standort für den Schmetterlingsflieder

Schmetterlingsflieder
Damit der Schmetterlingsflieder Blüten ausbilden kann, benötigt er Sonne – © 7monarda / stock.adobe.com

Als Wüstenbewohner ist der Schmetterlingsflieder für einen sonnigen Standort dankbar. Die blühfreudigen Exoten vertragen auch die direkte Mittagssonne. Und auch im Halbschatten werden die robusten Gewächse nicht eingehen.

Im Schatten lässt die Pflanze jedoch die Blüte oft gänzlich vermissen und wächst nur eingeschränkt. Einige Stunden Sonne in den Morgen- und Abendstunden sollten dem Sommerflieder daher mindestens gewährt werden.

Passendes Substrat für den Schmetterlingsflieder

In Bezug auf den Boden sind die Gewächse nicht verwöhnt, gedeihen sie doch selbst in kargen Wüstenlandschaften. Herkömmlicher Gartenboden ist für den Sommerflieder vollkommen ausreichend.

Die Pflanzen wachsen auch auf sandigen Untergründen, welche ggf. mit Kompost und Pflanzerde aufgewertet werden. Ein durchlässiger Boden mit einem eher geringen Nährstoffgehalt ist für den Schmetterlingsflieder ideal.

Gegen Staunässe schützt eine Drainage aus Kies oder Lavagranulat. Kies und Sand lockern den Boden zusätzlich auf, damit das Wassers besser versickern kann.

Schmetterlingsflieder pflanzen – Schritt für Schritt

1. Standort auswählen
2. Boden vorbereiten
3. Pflanzloch ausheben
4. Pflanze vorab wässern
5. Drainage anlegen

6. Pflanze einsetzen
7. Substrat auffüllen
8. Erde gut andrücken
9. Pflanze angießen

Schmetterlingsflieder kann zwischen Februar und September gepflanzt werden. Damit die Pflanzen ausreichend Kraft für den ersten Winter sammeln können, ist in es rauen Lagen empfehlenswert, diese erst im Mai zu pflanzen.

Den Sommerflieder können Sie auch im Kübel kultivieren. Das Pflanzgefäß sollte einen Durchmesser von mindestens 70 Zentimetern besitzen und in ebendieser Höhe gewählt werden. Besonders wichtig ist es, dass Sie eine Drainageschicht in den Gefäßboden einbringen, damit sich keine Staunässe bildet.

Tipp: Der Nährstoffbedarf ist bei Kübelpflanzen höher als im Freiland. Es sollte hochwertige Pflanzerde genutzt werden, welche mit Kompost oder Hornspänen versetzt werden kann.

Schmetterlingsflieder umpflanzen

Schmetterlingsflieder schneiden
Sie müssen den Schmetterlingsflieder zurückschneiden, wenn Sie ihn umpflanzen möchten – © benschonewille / stock.adobe.com

Unter Umständen kann es nötig sein, den Schmetterlingsflieder umzupflanzen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist der Frühsommer.

Achtung: Gehen beim Umpflanzen Wurzeln verloren, erleiden die Pflanzen schnell einen Feuchtigkeitsmangel und sollten deshalb zurückgeschnitten werden.

Schritt für Schritt – Anleitung

1. Pflanze um etwa ein Drittel zurückschneiden
2. Triebe zusammenbinden
3. Graben um die Pflanze ausheben
4. Wurzelballen lockern
5. Pflanze vorsichtig herausheben
6. Pflanze an neuem Standort wieder einsetzen
7. Pflanze reichlich angießen

Schmetterlingsflieder pflegen

Schmitterlingsflieder richtig gießen

Haben Sie den Sommerflieder frisch gepflanzt, benötigt er relativ viel Feuchtigkeit. Dabei sind größere Mengen eher zu empfehlen, als mehrere kleine Portionen. Der Schmetterlingsflieder kann in wöchentlichen Abständen etwa zehn Liter Wasser vertragen.

Die endgültige Wassermenge ist abhängig von der Außentemperatur und der gefallenen Niederschlagsmenge. Gießen Sie vorwiegend in den Morgen- und Abendstunden und wässern Sie dabei lediglich den Wurzelbereich.

Schmetterlingsflieder düngen

Bekommt der Schmetterlingsflieder im Frühling einen Volldünger verabreicht, ist es nicht erforderlich, ihn zusätzlich zu Düngen. Kompost, Hornmehl und Hornspäne dienen dabei als vollwertiger Naturdünger.

Pflanz- und Pflegetipps im Überblick

TätigkeitErläuterung
Standort auswählen• Sonne bis leichter Halbschatten
• warm bis vollsonnig
• geschützt
Boden vorbereiten• normaler Gartenboden
• Sandboden
• locker
• durchlässig
Gießen• nach der Pflanzung regelmäßig
• später sporadisch bei Trockenheit
Düngen• im Frühling Volldünger
• während der Blüte

Schmetterlingsflieder schneiden

Der Schnitt des Schmetterlingsflieders folgt einer einfachen Regel und stellt den Hobbygärtner daher vor keine größeren Probleme. Etwa Ende März erfolgt ein Rückschnitt auf circa einen halben Meter. Kleineren Sorten können Sie sogar auf 20 Zentimeter kürzen.

Wird das Schneiden vernachlässigt, besteht die Gefahr der Verkahlung im unteren Bereich und es werden deutlich weniger Blüten ausgebildet.

Tipp: Ein Formschnitt ist auch im Herbst möglich.

Schmetterlingsflieder vermehren

Die den Schmetterlingsflieders sortenrein vermehren, können Sie dies mit Hilfe von Stecklingen erreichen. Dies lässt sich auch von Laien gut bewältigen.

Dabei gehen Sie wie folgt vor:

  1. Stecklinge im Hochsommer von jungen, halb verholzten Trieben schneiden
  2. Stecklinge auf eine Länge von 15 Zentimeter schneiden
  3. Blätter entfernen, lediglich die oberen beiden Blattpaare belassen
  4. Blätter halbieren
  5. Stecklinge in Pflanztöpfe mit Anzuchterde einsetzen
  6. Pflanztopf gleichmäßig feucht halten
  7. Pflanztopf mit einer Abdeckung aus Plastik versehen
  8. Pflanztopf hell und warm aufstellen
  9. Abdeckung täglich lüften

Zu besseren Veranschaulichung haben wir noch eine Videoanleitung für Sie:

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Mehr Informationen

Zeigen sich die ersten Triebe am Steckling, können die Pflanztöpfe entfernt werden. Den ersten Winter sollte der junge Sommerflieder noch im Haus verbringen dürfen. Im darauffolgenden Frühjahr wird er ausgepflanzt.

Tipp: Wer nicht auf die Sortenreinheit besteht und Überraschungen liebt, kann gekauften oder selbst gesammelten Samen aussäen und sich vielleicht über eine neue Sorte Schmetterlingsflieder freuen.

Krankheiten am Schmetterlingsflieder erkennen

Der Schmetterlingsflieder ist robust und kaum von Krankheiten betroffen. Im Sommer können die Gewächse von Spinnmilben oder Blattläusen befallen werden. Abhängig von Lage und Standort kann auch Mehltau vorkommen.

Der Hobbygärtner muss in der Regel nicht einschreiten, denn kräftige und gesunde Pflanzen werden mit dem Schädlingsbefall selbst fertig. Außerdem wird der Schmetterlingsflieder von genügend natürlichen Fressfeinden aufgesucht.

Schmetterlingsflieder überwintern

Der Sommerflieder übersteht den Winter in unseren Breiten meist ohne Schaden. Im Frühling könnten Spätfröste den Gewächsen gefährlich werden. Ein Winterschutz aus Laub oder Reisig ist in rauen Lagen empfehlenswert.

Kübelpflanzen sollten ein frostfreies Winterquartier im Haus erhalten oder auf Balkon oder Terrasse auf eine Holz- oder Styroporunterlage gestellt und mit Thermovlies geschützt werden.

Hübsche Sorten des Schmetterlingsflieders im Überblick

SorteBesonderheiten
Royal Red• rote duftende Blüten
• schmetterlingsfreundlich
Pink Delight• dunkelrosa Duftblüten
• gut hitzeverträglich
Black Knight• dunkelste Art
• schmetterlingsverträglich
Peace• weiß
• anspruchslos
Buzz• Neuzüchtung
• Zwergform
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

5 Kommentare

  1. Ich kann es immer kaum erwarten, Eure Gartentipps zu bekommen. Eine sehr umfangreiche Information über ALLES, was jeglich pflanzbare Art betrifft und Pflege etc., macht es mir sehr leicht, mein Wissen zu erweitern. Und das macht dadurch viel mehr Spaß, wenn man sieht, das alles, was einem am Herzen liegt, dadurch viel besser gedeiht. Danke!!!

  2. Christa Hunger on

    Es ist alles sehr ausführlich und im Detail beschrieben. Findet man leider nicht oft. Vielen Dank. Macht weiter so.

  3. Chris
    Danke für die vielen wirklich bereichernde Infos jeden Tag. Jetzt macht das Gaertnern noch mehr Spass! Weiter so, liebes Team.
    Wer einen Schmetterlingsbaum setzt, sollte sich den Standort sehr gut überlegen, denn wenn er einmal ein paar Jahre sitzt, bekommt ihn, ähnlich wie beim echten Flieder, nur sehr schwer wieder weg. Die Wurzeln sind riesig und sehr tief,!
    Immerhin lässt er sich einfach schneiden,ist jedoch leiider nicht für die Vase geeignet.es ist eine Freude, die Schmetterlinge daran zu beobachten.

  4. Detlef Peltzer on

    Als Gärtner in einem größeren Park in Baden-Baden ist für mich der Schmetterlingsflieder eine der Arten, die mit dem Klimawandel und den extrem langen Trockenzeiten zurecht kommen. Um eine unerwünschte Aussaat zu vermeiden und die Blütezeit zu verlängern, empfiehlt es sich, die ohnehin unschönen verblühten Rispen auszuschneiden. Die Pflanze sollte unbedingt für einen schönen Habitus Ende des Winters deutlich stärker heruntergeschnitten werden. Ich behandele ihn wie eine Staude und schneide auf Handbreite zurück.

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