Das Seifenkraut ist besonders für Anfänger geeignet. Es stellt keine besonderen Ansprüche an Standort und Boden und bedarf relativ wenig Pflege.

Das Seifenkraut (Saponaria officinalis) ist ausgesprochen anpassungsfähig, kommt mit beinahe jedem Standort zurecht und erfordert entsprechend wenig Pflegeaufwand. Werden einige Pflegehinweise beachtet, wird die Pflanze Sie bis in den Herbst hinein mit ihrer Blüte erfreuen und üppig ausdauernd wachsen.

Dabei muss dem Seifenkraut nicht selten Einhalt geboten werden, denn es bildet weitverzweigte Ausläufer und Wurzeln, die bis tief in den Boden hineinreichen.

So pflegen Sie das Seifenkraut richtig

➡️ Das Seifenkraut richtig gießen

Unser Klima ist in der Regel feucht genug, um das Seifenkraut mit Flüssigkeit zu versorgen. Gegossen werden muss eigentlich nur, wenn es zu längeren Trockenperioden kommt. Der Boden darf an seiner Oberfläche durchaus trocken erscheinen, dies wird der Pflanze nicht schaden, da die Wurzeln bis tief in den Erdboden hineinreichen und von dort Wasser und Nährstoffe aufgenommen werden können.

Kübelpflanzen besitzen dagegen ein begrenztes Nährstoffangebot und sollten regelmäßig bewässert werden. Der Boden sollte hier nicht austrocknen. Ebenso gilt es, Staunässe zu vermeiden.

Tipp: Für eine Durchlässigkeit des Bodens sorgt eine Drainage aus grobem Sand oder Kies im Gefäßboden.

➡️ Das Seifenkraut richtig düngen

Das Seifenkraut zeigt kaum Ansprüche hinsichtlich des Bodens. Die Pflanze wird auch auf kargen Böden wachsen, dann allerdings weniger üppig blühen. Ob und wie viel Nährstoffe die Pflanze zusätzlich erhält, hängt mit der Beschaffenheit des Bodens zusammen. Bei der Pflanzung dem Substrat Kompost beizumischen, ist generell empfehlenswert, um das Wachstum und die Blüte zu fördern und die Entwicklung von Jungpflanzen positiv zu beeinflussen. Bei besonders kargen Böden können die Düngergaben jährlich im Frühling und Herbst wiederholt werden.

Kübelpflanzen können sich nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgen, da ihnen nur ein kleines Pflanzgefäß zur Verfügung steht. Der Hobbygärtner sollte daher ab dem zweiten Standjahr mit Flüssigdünger nachhelfen. Während der Wachstumsphase erhalten die Pflanzen monatlich eine Gabe.

Tipp: Handelsübliche Blumenerde ist vorgedüngt und versorgt das Seifenkraut im ersten Standjahr ausreichend mit Nährstoffen.

Die Düngung des Seifenkrautes sollte stets eher mäßig ausfallen. Werden die Pflanzen überdüngt, bleibt die Pflanze in ihrem Wuchs eingeschränkt und bildet stattdessen vermehrt Ausläufer.

➡️ Wachstum kontrollieren – die Wurzelsperre

Durch den Einbau einer Wurzelsperre kann verhindert werden, dass sich das Seifenkraut unkontrolliert ausbreitet und damit in Bereiche des Gartens vordringt, die anderen Pflanzen vorbehalten sind.

Die Wurzelsperre kommt während der Pflanzung in den Boden und besteht aus einem witterungsbeständigen Material.

➡️ Krankheiten und Schädlinge durch richtige Pflege vermeiden

Bei artgerechter Pflege entpuppt sich das Seifenkraut als robuste und widerstandsfähige Pflanze, die nur äußerst selten kränkelt.

Das Seifenkraut bleibt gesund, wenn:

  • ein sonniger Standort gewählt wird
  • der Boden nicht zu nass erscheint
  • regelmäßig zurückgeschnitten wird
  • keine Überdüngung erfolgt

Tipp: Seifenkraut enthält bestimmte Inhaltsstoffe, sogenannte Saponine, die als Grundstoff für Schädlingsbekämpfungsmittel auf biologischer Basis dienen.

Blattläuse oder Wollläuse machen selten vor einer Pflanze Halt. Kommt es zu einem Befall, ist dieser jedoch leicht mit biologischen Waffen zu schlagen, statt mit chemischen Mitteln zu bekämpfen.

Bereits eine Dusche mit einem harten Wasserstrahl kann helfen, die Schädlinge loszuwerden. Ist der Befall bereits entsprechend fortgeschritten, kann der Hobbygärtner aus Seifenlauge, Knoblauchsud oder Ackerschachtelhalmkraut gewonnene Lösungen zum Gießen und Sprühen verwenden. Die Schädlinge sind recht hartnäckig, daher sollten die Pflanzen mehrmals hintereinander behandelt werden.

➡️ Seifenkraut richtig überwintern

Das Seifenkraut übersteht den Winter im Gartenbeet in der Regel ohne zusätzlichen Schutz. Die Pflanzen gelten als gut winterhart und können Temperaturen von bis zu -30 Grad trotzen.

Dies darf jedoch nicht vom Seifenkraut im Kübel angenommen werden. Der Wurzelballen ist im Pflanzgefäß weit weniger geschützt. Es besteht sogar die Gefahr, dass der Pflanzkübel komplett durchfriert, die Pflanze keine Nährstoffe mehr aufnehmen kann und dadurch den Winter nicht überlebt.

Es gilt also, das Pflanzgefäß vor dem Eindringen vor Frost zu schützen. Damit der Kälte von unten keine Angriffsfläche geboten wird, sollte das Pflanzgefäß nicht direkt auf dem Erdboden stehen. Wird der Pflanzkübel auf einer Unterlage aus Holz oder Styropor positioniert, ist das Seifenkraut geschützt.

Die Erde des Pflanzgefäßes wird mit Laub, Reisig oder Stroh abgedeckt. Zusätzlich erhält der Pflanzkübel einen Schutz aus Gartenvlies oder einem Jutesack. Wird das Gefäß an einem geschützten Platz, zum Beispiel an einer Hausmauer aufgestellt, dürfte das Seifenkraut gut für den Winter gerüstet sein.

Da der Boden auch im Winter nicht austrocknen darf, ist an frostfreien Tagen das Substrat zu kontrollieren und ggf. leicht zu wässern. Sobald die Nächte frostfrei bleiben, ist der Winterschutz vom Seifenkraut zu entfernen, damit die Pflanze wieder frisch austreiben kann und ausreichend Licht erhält.

Tipp: Kübelpflanzen können auch im Haus überwintert werden. Dies geschieht an einem hellen und frostfreien Ort, zum Beispiel in der Garage, im unbeheizten Wintergarten oder im Treppenhaus.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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