Das Seifenkraut benötigt kaum Pflege, um sich prachtvoll zu entwickeln. Dennoch müssen Sie regelmäßig die Schere ansetzen, damit die Pflanze ihre Wuchsform behält und reichlich Blüten ausbildet.

Seifenkraut schneiden - Tipps und Anleitung
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Das Seifenkraut (Saponaria officinalis) versteht mit üppigem Wuchs das Herz des Hobbygärtners zu erfreuen. Dieser kann sich dann nicht nur sicher sein, den richtigen Standort für seine Pflanze gewählt zu haben, er kann auch davon ausgehen, dass Seifenkraut mit seiner schier nicht zu bändigenden Wuchskraft bald die Regie im Beet übernehmen wird.

Seifenkraut breitet sich gerne aus, unter- wie oberirdisch. Schnittmaßnahmen sollten also nicht vernachlässigt werden. Damit die Pflanze auch unterirdisch an der Ausbreitung seiner Ausläufer gehindert werden kann, sollte bei der Pflanzung eine Wurzelsperre eingebaut werden. Damit wird das Seifenkraut nur den Raum einnehmen, dem ihr der Hobbygärtner zugedacht hat. Wurzelsperren werden einfach bei der Pflanzung in den Boden eingesetzt, können nicht verwittern und verhindern, dass die Wurzeln sich weiter ausbreiten.

Eine weitere Möglichkeit bietet sich beim Umpflanzen. Wird die Pflanze aus dem Boden genommen, können die Wurzeln, bevor das Seifenkraut wieder eingesetzt wird, gekürzt werden.

Seifenkraut schneiden – aber wie?

Schnittmaßnahmen sollten zeitlich und handwerklich gut überlegt sein. Beim Seifenkraut werden folgende Schnitte durchgeführt:

  • Pflege- und Auslichtungsschnitt
  • Remontierschnitt
  • Nachblütenschnitt

Pflege- und Auslichtungsschnitt – regelmäßig durchführen

Regelmäßige Schnittmaßnahmen erhalten die Wuchsform und sichern eine reiche Blütenpracht. Während der Wachstumsphase können Sie auch häufiger zur Schere greifen. Damit sich neue Blätter und Blüten zeigen, müssen alte und verblühte Pflanzenteile regelmäßig entfernt werden.

Verblühtes kann wöchentlich entfernt werden. Wächst die Pflanze sehr stark, kommt es schnell zur Ausbildung langer unförmiger Triebe, die den Austrieb neuer Pflanzenteile behindern können.

» Tipp: Das Seifenkraut ist sehr gut schnittverträglich und kann während der Sommermonate auch häufiger ausgelichtet werden.

Remontierschnitt – Blüten im Doppelpack

In klimatisch begünstigen Regionen oder nach einem besonders milden Winter, steht das Seifenkraut recht früh in Blüte. Hier bietet es sich an, durch einen Remontierschnitt die Pflanze auszutricksen und dazu zu animieren, im Herbst nochmals zur Blüte zu kommen.

Nach der ersten Blüte wird das Seifenkraut bis auf eine Höhe von etwa zehn Zentimetern zurückgeschnitten. Bei dieser Gelegenheit werden alte, verkümmerte oder kranke Pflanzenteile entfernt. Ist der Boden recht mager beschaffen, bietet es sich an, durch die Beimengung von Kompost für eine Extraportion an Nährstoffen zu sorgen.

Bleibt das Klima bis zum Spätsommer hin mild, wird sich das Seifenkraut aufraffen und eine zweite Blüte folgen lassen.

» Tipp: Der Remontierschnitt bietet sich nur in milden Gegenden an. In raueren Mittelgebirgsregionen kommt die Pflanze erst im Frühsommer zur Erstblüte, diese hält dann meist bis in den Oktober hinein an. Dieser Zyklus lässt keine Zeit für eine zweite Blüte.

Nachblütenschnitt – fit für den Winter

Hat uns das Seifenkraut mit seiner Blüte erfreut und das Gartenjahr geht zu Ende, ist die Zeit für einen radikalen Rückschnitt gekommen. Beim Nachblütenschnitt wird die Pflanze bodennah zurückgeschnitten. Das Schnittgut muss der Hobbygärtner nicht entsorgen, sondern, es kann als Dünger rund um die Pflanze verteilt werden und schützt zugleich im Winter vor dem Eindringen von Frost.

Der Nachblütenschnitt ist eine effektive Pflegemaßnahme und schützt die Pflanze vor Pilzbefall.

» Tipp: Können Sie sich nicht satt sehen am Seifenkraut und möchten die Selbstaussaat fördern, kann die Pflanze erst im Spätwinter zurückgeschnitten werden. Dann ist aber unbedingt ein frostfreier und milder Tag zu wählen.

Was ist beim Schneiden des Seifenkrautes zu beachten?

Zur Schere gegriffen werden sollte nicht an sonnigen Tagen. Auch wenn Frost herrscht, werden die Pflanzen nicht geschnitten. Am besten geeignet sind trockene, bewölkte und frostfreie Tage.

Die Schnittwerkzeuge sollten scharf und keimfrei beschaffen sein. Nur mit einem scharfen Messer oder einer scharfen Schere lassen sich gerade Schnittkanten erzielen. Ausgefranste und brüchige Schnittränder bieten Schädlingen und Pilzbefall eine Eintrittspforte. Vor und nach dem Gebrauch sind die Schnittgeräte mit Alkohol abzureiben und damit zu desinfizieren.

Das Seifenkraut ist schwach giftig. Eine ernsthafte Gefährdung für Menschen oder Haustiere besteht nicht. Dennoch bietet es sich an, bei Schnittarbeiten Handschuhe zu tragen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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