Der Speierling wird in unseren Gärten immer seltener. Dabei trägt er sehr leckere Früchte und ist zudem auch sehr anspruchslos in der Pflege.

Speierling pflegen
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Der Speierling ist ein Baum, der heute nur mehr sehr selten gesehen wird. Der Speierling wird auch Spierapfel oder Spierling genannt. Er gehört zu den Wildobstbäumen, aus dessen Früchte sich Marmeladen und Säfte herstellen lassen.

Die Zahl der Bäume geht jedes Jahr sehr stark zurück. Dennoch pflanzen viele Menschen diesen Baum gerne im heimischen Garten. Der Baum ist zwar grundsätzlich sehr anspruchslos, dennoch muss bei der Pflege einiges beachten wird, wenn man den Speierling lange behalten möchte.

Der optimale Pflanzzeitpunkt

Der Speierling ist ein Baum, der gerne im heimischen Garten gepflanzt wird, da er sehr gute Früchte trägt. Der Baum wird als Jungpflanze im Herbst gesetzt. Dies hat den Vorteil, dass der Boden noch warm ist, so wie es der Speierling gerne mag. Außerdem sollte ein kalkhaltiger Boden gewählt werden, denn dieser wird vom Speierling bevorzugt. Der Baum wird im Herbst gesetzt und kann anschließend den Winter im Freien verbringen.

Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die hohe Bodennässe im Winter können die Wurzeln sehr gut im Boden verankert werden und der Baum kann sich gut in der Erde festsetzen. Es sollte darauf geachtet werden, dass keine Staunässe im Bereich der Wurzeln herrscht, denn dies mag der Speierling nicht. Setzt man schmale Sprösslinge, sollte man diese mit einem Bambusstab stützen. Die Pflanze wächst sehr schnell, benötigt aber anfangs oft noch eine Stütze, bis die Triebe stärker und dicker geworden sind. Der Bambusstab hilft außerdem dabei, dass die dünnen Äste durch den oft starken Wind nicht umknicken, sondern sich im Wind bewegen können.

Der richtige Standort

Der Speierling ist eine sehr genügsame Pflanze, die mit vielen Standorten sehr gut zurechtkommt. Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass der Baum genügend Platz hat, um sich auszubreiten. Daher sollten alle umliegenden Büsche entfernt werden. Meist sucht man schon vorab einen Platz aus, an dem der Speierling seine ganze Pracht entfalten kann, ohne in seinem Wachstum eingeschränkt zu sein. Um zu wachsen, benötigt der Baum viel Sonne. Dies ist der Grund, warum er in Wäldern oft verkümmert. Andere Bäume wachsen schneller und nehmen dem Speierling das Sonnenlicht. Dies ist für ihn aber lebensnotwendig, weshalb er an einem sonnigen Platz im Garten gepflanzt werden sollte.

Das richtige Gießen

Der Speierling ist eine sehr robuste, widerstandsfähige Baumart, wenn dieser erst mal angewachsen ist. Direkt nach dem Setzen kommt es oft noch zu Ausfällen, da die Jungpflanzen empfindlich gegenüber Feinden sind. Hat es die Jungpflanze zu einem großen Baum geschafft, ist dieser widerstandsfähig gegenüber vielen äußeren Einflüssen.

Der Speierling benötigt viel Wasser, um gut gedeihen zu können. Im Sommer sollte dieser mindestens einmal am Tag mit reichlich Wasser gegossen werden. Da der Speierling kalkhaltige Böden sehr gerne mag, kann auch das Regenwasser, das kalkhaltig ist, zum Gießen verwendet werden. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass es zu keiner Staunässe im Boden kommt. Daher gießen viele Besitzer den Speierling lieber mit weniger Wasser, aber dafür zwei- bis dreimal am Tag. Im Winter benötigt der Speierling weniger Wasser, denn er holt sich die nötige Flüssigkeit aus dem Boden.

Das richtige Düngen

Viele Pflanzen müssen regelmäßig gedüngt werden, um die ganze Pracht zu entfalten. Dies trifft auf den Speierling nicht zu. Dieser Baum ist sehr robust gegenüber äußeren Einflüssen. Setzt man Jungpflanzen im heimischen Garten, kann man diese mit einem Langzeitdünger behandeln, sodass die jungen Pflanzen gut anwachsen können.

Viele Menschen verwenden auch Kompost, den sie in die Erde schütten, bevor sie das Loch zuschütten. So ist gewährleistet, dass Dünger und Kompost die Wurzeln erreichen und die Jungpflanzen sich entfalten können. Eine spätere Düngung ist nicht mehr notwendig.

Schutz vor Wildverbiss

Der Speierling hat nur wenige natürliche Feinde. Da dieser Baum sehr schmackhafte Früchte trägt, sind auch der Stamm und die Wurzeln beliebte Nahrungsmittel für unterschiedliche Wildtiere. Vor allem Wühlmäuse haben es auf den Speierling abgesehen. Daher sollten die Wurzeln mit einem Draht geschützt werden. Sogenannte Drahtkörbe können gekauft werden. Die Jungpflanze wird in den Drahtkorb gesetzt und so in der Erde vergraben. Auch der Stamm sollte mit einem Draht geschützt werden. Dafür verwendet man einen feinen Maschendraht, den man um den Baumstamm wickelt. Die Wühlmäuse haben so keine Möglichkeit mehr den Stamm oder die Wurzeln anzufressen.

Schutz vor Frost und Risse

Ist der Speierling zu einem großen Baum gewachsen, ist dieser ein sehr robuster Baum. Eine zu hohe Sonneneinstrahlung, aber auch zu häufiger Frost kann die Rinde schädigen. Diese bekommt Risse und der Baum wird früher oder später kaputt. Der Stamm des Speierlings kann daher im Herbst mit einem Jutesack eingedeckt werden. Jutegewebe kann in großen Teilen gekauft werden, sodass der gesamte Stamm damit umwickelt werden kann.

Eine weitere Möglichkeit ist der Weißanstrich. Mit einer speziellen weißen Farbe, wie z.B. dieser hier wird der Stamm gut eingestrichen.

Schutz vor Krankheiten

Die Jungpflanzen sind noch relativ anfällig für Krankheiten. Vor allem der Pilzbefall ist oft sehr stark ausgeprägt. Um diesem vorzubeugen, können die jungen Pflanzen regelmäßig mit einem Fungizid behandelt werden. Dieses beugt vor, tötet aber auch Pilze und deren Sporen ab.

Der Blattlausbefall ist ebenfalls eine häufig gesehene Erkrankung beim Speierling. Diese können durch unterschiedliche Produkte gezielt abgetötet werden, ohne, dass der Speierling angegriffen wird.

Der richtige Schnitt

Der Speierling sollte im Frühjahr etwas zurechtgeschnitten werden. Die Äste wachsen meist gleichmäßig, sodass der Speierling stets eine schöne Form behält. Dennoch sollten auch gesunde Äste etwas gestutzt werden. Dies hat den Vorteil, dass der Baum schön aussieht und die Äste kräftiger und stärker nachwachsen.

Vor allem im ersten Jahr, nachdem der Speierling gesetzt wurde, sollte ein starker Rückschnitt erfolgen. Ein späterer Schnitt in den darauffolgenden Jahren ist nicht mehr unbedingt notwendig.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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