Die Steppenkerze zieht mit Ihren außergewöhnlichen Blüten alle Blicke auf sich. Dabei ist sie recht anspruchslos und lässt sich auch ganz einfach vermehren.

Die Steppenkerze wird zur Zierde in jedem Beet, spätestens, wenn die imposanten Blütenkerzen in den Himmel ragen. Die Pflanzen stammen aus Asien, sind aber in unseren Breiten recht unkompliziert zu kultivieren. Damit sich die Steppenkerze im Beet auch wirklich wohlfühlt und die hübsche Blüte nicht ausbleibt, sollten einige Pflegehinweise beachtet werden.

Die Steppenkerze richtig gießen

Im Frühjahr setzt die Wachstumsperiode ein und die Steppenkerze benötigt mäßige aber regelmäßige Wassergaben. Die Erde darf dabei nicht austrocknen, es darf aber im Gegenzug auch nicht zu Staunässe kommen. Denn die Wurzeln der Steppenkerze sind besonders empfindlich und würden bei Staunässe schnell zu faulen beginnen. Zwischen den einzelnen Wassergaben darf der Boden leicht antrocknen. Gießen Sie dabei direkt auf die Wurzelscheibe. Die Steppenkerze sollte zudem nicht im Schwall bewässert werden, sondern besser stoßweise. So lässt sich Staunässe vermeiden.





In Kürze:

  • ab April mäßig gießen
  • Boden darf leicht antrocknen
  • während der Blüte recht hoher Flüssigkeitsbedarf
  • stoßweise gießen
  • Staunässe vermeiden

Die Steppenkerze richtig düngen

Um ihre prächtigen Blütenstände ausbilden zu können, benötigen die Steppenkerzen einen möglichst nährstoffreichen Boden. Dies sollte bereits bei der Pflanzung bedacht werden. Das Substrat wird dann mit reifem Kompost oder Hornspänen angereichert. Dies bietet der Pflanze einen effektiven Langzeitdünger. Während der Blütezeit kann auch ein Volldünger für Blumenzwiebeln verabreicht werden.

In Kürze:

  • im Frühling Langzeitdünger verabreichen
  • Substrat mit Kompost oder Hornspänen versehen
  • während der Blüte Volldünger für Blumenzwiebeln verabreichen
  • ab Herbst nicht mehr düngen

Die Steppenkerze umpflanzen

Steppenkerzen werden im Spätsommer gepflanzt. Dann ist auch der beste Zeitpunkt für das Umpflanzen oder Vermehren. Die Rhizome haben zu diesem Zeitpunkt eine Vegetationspause eingelegt.

Müssen Steppenkerzen geschnitten werden?

Die Pflanze entwickelt sich jedes Jahr aufs Neue aus ihrem Rhizom. Die Blütenstände bieten bis in den Herbst hinein einen attraktiven Anblick und sollten erst geschnitten werden, wenn sie vollständig abgeblüht und verwelkt sind. Weitere Schnittmaßnahmen sind nicht erforderlich.

Die wichtigsten Pflegemaßnahmen im Überblick

PflegemaßnahmeErläuterung
Gießen• Während der Wachstumsphase benötigt die Steppenkerze ausreichend Wasser.
• Der Boden darf leicht antrocknen, bevor die nächste Wassergabe erfolgt.
• Zu große Mengen an Gießwasser führen schnell zur gefürchteten Staunässe.
• Ab Herbst wird die Pflanze nicht mehr gegossen und das Erdreich ist durch eine Schicht Laub oder Reisig vor Feuchtigkeit zu schützen.
Düngen• Steppenkerzen besitzen einen recht hohen Nährstoffbedarf.
• Während der Blütezeit kann ein Volldünger für Blumenzwiebeln zum Einsatz kommen.
• Mit Kompost, Hornspänen oder Rindenhumus ist für einen natürlichen Langzeitdünger gesorgt.
Schneiden• Die Pflanze treibt jeden Frühling neu aus dem Rhizom aus und muss nicht beschnitten werden.
• Da die Blütenstände bis weit in den Herbst hinein ein attraktives Bild bieten, bietet es sich an, erst wenn die Blütenstängel komplett verwelkt sind, den Rückschnitt vorzunehmen.

Wie lässt sich die Steppenkerze vermehren?

Die Steppenkerze lässt sich durch Wurzelteilung und Aussaat vermehren.

Steppenkerze durch Wurzelteilung vermehren

Steppenkerze vermehren
© Olesia Sarycheva / stock.adobe.com

Die Wurzelteilung ist die einfachste Methode zur Vermehrung der Steppenkerze. Die Wurzel wird dazu im Spätsommer als erstes einmal komplett ausgegraben.

Achtung: Die Wurzelknollen sind sehr empfindlich und können leicht verletzt werden.

Die Wurzel kann nun mit einem spitzen Spaten in mehrere Segmente geteilt werden. Dies hängt mit der Größe des Wurzelstockes zusammen. Nach der Teilung sind die Knollen umgehend wieder in die Erde zu bringen. Am neuen Standort ist auf einen lockeren Boden zu achten. Setzen Sie die Knospen nicht tiefer als maximal 20 Zentimeter in die Erde und füllen vorsichtig mit Substrat auf. Anschließend wird die Knolle wie gewohnt kultiviert und sollte im nächsten Frühling zuverlässig austreiben.

Steppenkerze durch Aussaat vermehren

Die Aussaat der Steppenkerze gehört in die Hände erfahrener Hobbygärtner. Da die Steppenkerze als Kaltkeimer gilt, ist die Anzucht recht aufwendig und vergleichsweise langwierig. Zunächst müssen die Samen gekühlt werden. Dies geschieht, indem man sie in feuchten Sand bettet und in eine Plastiktüte gibt. Nun wandert das Behältnis für etwa sechs Wochen in den Kühlschrank.

Beginnen die Samen zu keimen, werden die Keimlinge in eigene Pflanzgefäße gesetzt und zunächst an einem dunklen Standort bei etwa zehn Grad kultiviert. Nach etwa einer Woche können die Pflänzchen auf die warme Fensterbank umziehen. Die Pflanzen wachsen recht schnell und benötigen stets ausreichend große Pflanzgefäße. Sind die Steppenkerzen etwa 30 Zentimeter hoch gewachsen, dürfen sie ins Beet umziehen.

Pflegefehler bei der Aussaat

Im Frühsommer wartet der Hobbygärtner gespannt auf die Blüte. Bleibt diese wider Erwartens aus, können verschiedene Ursachen dahinterstecken. Meist sind Pflegefehler die Ursache für blühfaule Steppenkerzen.

Die häufigsten Ursachen für fehlende Blüten:

  • zu dunkler Standort
  • zu schwerer Boden
  • Frostschäden
  • Staunässe

Daraus ergeben sich die Maßnahmen, welche der Hobbygärtner in Angriff nahmen sollte, um im nächsten Jahr sich an der Blüte erfreuen zu können:

❃ Pflanzen, die zu dunkel stehen, sollten im Herbst an einen sonnigen Standort umgesetzt werden.

❃ Ist der Boden zu schwer, sollte die Pflanze ebenfalls vorsichtig ausgegraben werden. Kompost, Kies oder Splitt lockern den Boden auf und sorgen gleichzeitig dafür, dass das Gießwasser besser abfließen kann.

❃ Bodenfrost kann die Steppenkerze gefährden. Damit die Knospen keine Schaden nehmen, sollten die jungen Triebe an kalten Tagen mit Gartenvlies abgedeckt werden.

Krankheiten an der Steppenkerze erkennen

Die Steppenkerzen sind recht robust, beginnen sie zu kränkeln sind meist die bereits beschriebenen Pflegefehler ursächlich.

Daneben können einige Schädlinge der Steppenkerze gefährlich werden. Die harmlosesten unter ihnen sind Schnecken, welche sich die Blätter der Steppenkerze auf den Speiseplan gesetzt haben. Schnecken können abgesammelt werden oder lassen sich mit Schneckenkorn effektiv bekämpfen.

Aggressiver sind Engerlinge. Die Larven diverser Käferarten sind äußerst gefräßig und werden bis zu sechs Zentimeter lang. Bis zu vier Jahre können die Larven im Boden verbleiben und dort unentdeckt ihr Unwesen treiben. Wirklich ins Auge fällt der Befall eigentlich erst, wenn es bereits zu spät ist und die Pflanze auf Grund der geschädigten Wurzeln zu welken beginnt.

Wühlmäuse können in Windeseile ganze Gärten für sich einnehmen und mit einem verzweigten Gängelabyrinth versehen. Die Schädlinge fressen sowohl die Knollen, als auch die jungen Triebe. Der Hobbygärtner sollte schnell reagieren und die Wühlmäuse durch den Einsatz von Knoblauch-Lösung oder Wühlmaus-Gas zum Umzug bewegen.

Die Steppenkerze überwintern

Die Steppenkerze im Beet ist winterhart und trotzt dabei auch extremen Wetterlagen. Im Herbst kann eine Lage aus Reisig oder Lauberde dafür sorgen, dass die Knollen nicht austrocknen. Eine Gefahr für die Steppenkerze können Spätfroste darstellen. Hat der der Austrieb bereits begonnen, sollte die Pflanze in Frostnächten mit Tannenreisig oder Gartenflies abgedeckt werden.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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