Wer Strauchveronika vermehren möchte, macht das am besten mit Stecklingen. Wie Sie vorgehen müssen, zeigt unsere Schritt für Schritt Anleitung.

Strauchveronika vermehren
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Die Strauchveronika (Hebe) wird in Deutschland immer beliebter, kein Wunder also, dass man sich auch über die Vermehrung, der aus Neuseeland stammenden Kleinsträucher, Gedanken macht. Vielleicht wird über eine Gruppenpflanzung nachgedacht, es sollen größere Bereiche be- oder unterpflanzt werden oder höher wachsende Arten werden als Hecke kultiviert. Möglichkeiten gibt es viele. Wer ohnehin schon Strauchveronika in seinem Garten hat, kann sich diese auch leicht selbst vermehren. Die Anleitung für eine erfolgreiche Vermehrung der Strauchveronika möchten wir Ihnen nachfolgend mit auf den Weg geben.

❶ Wie lässt sich die Strauchveronika vermehren?

Bei der Strauchveronika kommt die Stecklingsvermehrung in Betracht. Dabei handelt es sich um eine geläufige und recht einfache Methode der Pflanzenvermehrung. Auch unerfahrene Hobbygärtner können sich daran versuchen. Es besteht zwar keine 100%ige Garantie, dass aus jedem Steckling eine selbstständige Pflanze wird, es lassen sich aber auf einfache Art und Weise mehrere Stecklinge gewinnen, so dass das Gärtnerglück nicht ausbleiben wird.

❷ Wann ist der passende Zeitpunkt?

Stecklinge können an frostfreien Tagen im Winter, oder auch im Spätsommer gewonnen werden. Besonders praktisch ist es, wenn der Rückschnitt mit der Gewinnung von Stecklingen verbunden wird. Dann müssen entfernte Triebspitzen nicht entsorgt werden, sondern können zur Anzucht neuer Pflanzen dienen.

Was wird für die Stecklingsvermehrung gebraucht?

  • gut entwickelte Mutterpflanze
  • scharfes Messer
  • Pflanzgefäße
  • Substrat

❸ Wie wird der Steckling geschnitten?

Zunächst werden junge, noch nicht verholzte Triebe ausgewählt. Der Schnitt wird unterhalb eines Knotens angesetzt. Als Knoten wird eine, unter den Blättern befindliche, Verdickung bezeichnet.

➞ Tipp: Die Länge der Stecklinge richtet sich nach der Pflanzensorte. Bei den großblättrigen und höher wachsenden Sorten sollten die Stecklinge eine Länge von etwa 15 Zentimetern aufweisen. Bei niedrig wachsenden und kleinblättrigen Sorten genügt eine Länge des Stecklings von etwa fünf bis sieben Zentimetern.

Für den Schnitt ist ein scharfes und keimfreies Schneidwerkzeug zu verwenden. Entstehen ausgefranste Schnittkanten, macht dies die Pflanze angreifbar für das Eindringen von Keimen und den Schädlingsbefall. Messer oder Schere lassen sich mit Alkohol desinfizieren.

❹ Wie wird der Steckling für die Anzucht vorbereitet?

Nach dem Schneiden des Stecklings sollte die Schnittstelle etwas antrocknen. In der Zwischenzeit können die Blätter und eventuelle Knospen im unteren Drittel des Kopfstecklings entfernt werden. Der Bereich, welcher sich später im Erdboden befindet, sollte keine Blätter, Blüten oder Knospen aufweisen. Dies könnte Fäulnisprozesse begünstigen.

➞ Tipp: Wer mag, kann die Stecklinge vor dem Einpflanzen in Bewurzlungspulver tauchen. Dies ist aber bei der Strauchveronika nicht explizit nötig, da die Pflanzen recht schnell auch ohne Hilfestellung bewurzeln.

❺ Wie ist der Steckling einzupflanzen?

Der Hobbygärtner sollte kleine Pflanzgefäße und Pflanzerde bereithalten. Als Substrat eignet sich herkömmliche Anzuchterde, welche mit Torf und Sand vermischt ist oder alternativ auch Kakteenerde. Die Pflanzgefäße werden mit dem Substrat gefüllt und die Stecklinge mit dem unteren, kahlen Drittel in den Pflanztopf gesteckt.

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❻ Wie ist der eingepflanzte Steckling zu pflegen?

Der Steckling ist gleichmäßig feucht zu halten. Die Feuchtigkeit sollte jedoch nicht zu intensiv ausfallen. Ist das Pflanzgefäß komplett durchnässt, droht der Steckling zu faulen. Die Stecklinge werden an einem warmen, aber nicht vollsonnigen Standort gebracht. Die Bodentemperatur sollte in etwa Werte um 20 Grad aufweisen.

➞ Tipp: Da die Strauchveronika keine hohen Keimtemperaturen benötigt und recht schnell bewurzelt, ist eine Abdeckung der Stecklinge mit einer Haube aus Plastik oder Glas nicht zwingend notwendig. Die gewünschte hohe Luftfeuchte kann auch durch regelmäßiges Besprühen sichergestellt werden.

❼ Vor- und Nachteile der Stecklingsvermehrung

Vorteile

  • Es lassen sich einfach und unkompliziert mehrere junge Pflanzen heranziehen.
  • Stecklinge können einfach im Rahmen des Rückschnittes der Strauchveronika gewonnen werden.
  • Die Stecklinge sind pflegeleicht und bewurzeln recht schnell.
  • Die jungen Pflanzen können bereits nach wenigen Wochen in größere Pflanzgefäße gesetzt werden.

Nachteile

  • Stecklinge können nur von einer ausreichend entwickelten Pflanze gewonnen werden.
  • Es werden Pflanzgefäße und Anzuchterde gebraucht.
  • Nicht bei allen Stecklingen gelingt die Bewurzelung.
  • Die Stecklinge müssen regelmäßig bewässert werden.
  • Es wird Platz gebraucht, um die Pflanzgefäße aufzustellen.

❽ Wann ist die Stecklingsvermehrung geglückt?

Zeigen sich erste Triebe am Steckling, kann von einer erfolgreichen Vermehrung ausgegangen werden. Ob der Steckling bereits Wurzeln ausgebildet hat, kann der Hobbygärtner nachprüfen, indem er den Steckling leicht hin und her bewegt und daran zieht. Leistet dieser Widerstand und lässt sich nicht einfach aus dem Boden heben, kann von gut ausgebildeten Wurzeln ausgegangen werden.

❾ Strauchveronika vermehren – Schritt für Schritt

  • Steckling schneiden
  • Blätter und Knospen im unteren Drittel entfernen
  • Steckling in Pflanzgefäß setzen
  • Pflanzgefäß hell aber nicht vollsonnig platzieren
  • Steckling gleichmäßig feucht halten
  • nach Bewurzelung junge Pflanze in größeres Pflanzgefäß setzen

❿ Wie geht es mit den jungen Pflanzen weiter?

Etwa acht Wochen nach Eintopfen des Stecklings, dürfte sich die junge Pflanze soweit entwickelt haben, dass sie in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden kann. Stecklinge, die im Sommer geschnitten wurden, lässt man hell und kühl überwintern, um sie dann im nächsten Frühling ins Beet oder den Pflanzkübel zu setzen. Im Winter geschnittene Stecklinge können im Frühling umgepflanzt werden.

➞ Tipp: Besonders attraktiv wirken die Pflanzen, wenn mehrere Exemplare in ein Pflanzgefäß gesetzt werden oder wenn man sich im Beet für die Gruppenpflanzung entscheidet.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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