Sukkulenten sind äußerst robust und auch für Anfänger geeignet. Für eine üppige Blüte, müssen Sie jedoch einiges bei der Pflege beachten.

Sukkulenten pflegen
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Sukkulenten sind genügsam. Die Pflanzen wachsen in Regionen, wo nur wenig bis gar kein Regen fällt. Längere Trockenperioden können Kakteen und den übrigen Vertretern der Sukkulenten nichts anhaben. Die Pflanzen legen Wasserspeicher in ihren Wurzeln, Stämmen und meist dickfleischigen Blättern an. Dies ist einer der Gründe, warum sich Sukkulenten gut für Pflanzen-Anfänger eignen. Damit sie üppig wachsen und reich blühen, gibt es bei der Pflege von Sukkulenten dennoch einige Dinge zu beachten.

Was sind Sukkulenten?

Sukkulenten werden ganz unterschiedlichen Pflanzenfamilien zugeordnet. Hauptsächlich zählen Kakteen und Dickblattgewächse dazu. Abgeleitet ist der botanische Begriff Sukkulente vom lateinischen Wort „succulentus“.

Über die Eigenschaft, große Wassermengen zu speichern, verfügen über 50 verschiedene und botanisch nicht miteinander verwandte Pflanzenarten. Im Laufe ihrer Entwicklung haben Sukkulenten eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit bewiesen. Sie haben sich den verschiedensten klimatischen Bedingungen untergeordnet und gedeihen an extremen Standorten, die sie dazu zwangen, weitere Schutzmechanismen zu aktivieren.

Ein Beispiel hierfür ist ein weißer Reifbelag, der die Pflanzen vor Verdunstung schützt. Kakteen, die im Hochgebirge wachsen, besitzen oft eine weiße Behaarung, um sich vor Sonneneinstrahlung am Tage zu schützen.

➔ Wo kommen Sukkulenten vor?

Meist wachsen die Pflanzen dort, wo kaum Regen fällt. Insgesamt sind Sukkulenten auf 35 Prozent der Erdoberfläche beheimatet. Kakteen kommen ausschließlich in Amerika vor und spannen dabei einen weiten Bogen von Kanada bis Patagonien.

Bedeutende Kakteenstandorte sind:

  • Mexiko
  • Peru
  • Chile
  • Brasilien
  • Bolivien
  • Paraguay

Die übrigen Sukkulenten kommen auf nahezu allen Kontinenten vor. Eine erstaunliche Artenvielfalt ist im Kaukasus, auf den Kanarischen Inseln, im Norden Afrikas oder in Äthiopien anzutreffen.

Den passenden Standort für Sukkulenten wählen

Sukkulenten im Steingarten
Sukkulenten passen wunderbar in den Steingarten – © alho007 / stock.adobe.com

Um Sukkulenten erfolgreich pflegen zu können, sollte man sich über die klimatischen Verhältnisse am ursprünglichen Standort informieren.

Sukkulenten gedeihen in der Natur an den unterschiedlichsten Standplätzen:

  • tropische Regenwälder
  • sommergrüne Laubwälder
  • Grasland
  • Savannen
  • Trockenwüsten
  • Tundren
  • Kältewüsten
  • Steppen
  • Halbwüsten

An den natürlichen Standorten herrscht tropisches Regenklima, gemäßigtes Regenklima oder Trockenklima. Den besten Standplatz für Sukkulenten in Haus und Garten zu finden, ist die Grundlage für Wachstum und Blüte. Zwischen den einzelnen Pflanzen gibt es hierbei durchaus Unterschiede.

Generell können Sie Sukkulenten an folgenden Standorten kultivieren:

Das ideale Substrat für Sukkulenten auswählen

Für die Kultivierung von Sukkulenten ist eine Drainage im Gefäßboden entscheidend. Kann die Flüssigkeit nicht ausreichend abfließen, entsteht Staunässe. Dies ist der größte Feind von Sukkulenten und bringt die Wurzeln zum Faulen.

Tipp: Werden Sukkulenten im Pflanzgefäß kultiviert, sollte dieses über mindestens ein Abzugsloch verfügen.

Handelsübliche Kakteenerde ist meist nicht optimal auf die Bedürfnisse von Sukkulenten abgestimmt und besitzt einen viel zu hohen Humusanteil. Die Mischungen können aber eine gute Basis für die Herstellung des eigenen Substrats sein.

Diese Bestandteile eignen sich für die Bodenansprüche von Sukkulenten:

  • Quarzsand
  • Granitgrus
  • Lavagrus
  • Bimskies
    • Lehm
    • Blähton
    • Perlite
    • Holzkohle

Daraus lässt sich eine für Sukkulenten geeignete Substratmischung herstellen. Mit folgender Mischung lassen sich mehrere Pflanzen erfolgreich topfen:

  • zehn Liter Kakteenerde
  • ein Liter lehmhaltiger Gartenboden
  • ein Liter Quarzsand
  • ein Liter Granitgrus
  • ein Liter Lavagrus
  • ein Liter Bimskies

Sieben Sie die Kakteenerde und die Gartenerde vor der Verwendung nochmals aus. Nach Bedarf können Sie noch einige Löffel Perlite und gemahlene Holzkohle zugeben. Wer ein durchlässigeres Substrat wünscht, erhöht den Anteil von Lavagrus oder Granitgrus.

Sukkulenten richtig umtopfen

Sukkulenten umtopfen
Auch Kakteen benötigen von Zeit zu Zeit einen größeren Topf – © M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com

Für das Umtopfen seiner stachligen Zimmerpflanzen hat sicher jeder Kakteenfreund sein eigenes Patentrezept parat. Straffe Arbeitshandschuhe, Lederbänder, Grillzangen, Zeitungspapier oder Pinzetten kommen je nach Größe der Sukkulenten zu Hilfe.

1Zunächst müssen Sie die Sukkulente aus dem alten Gefäß lösen. Dies gestaltet sich bei Kunststofftöpfen noch recht einfach, da sich diese leicht zusammendrücken lassen. Starre Tontöpfe mehrmals auf die Tischkante stoßen, damit sich der Wurzelballen lockert.

2Ist die Pflanze aus dem Pflanztopf befreit, überprüfen Sie, ob der Wurzelballen intakt ist. Abgestorbene oder kranke Wurzelteile entfernen Sie. Gesunde Wurzelballen können direkt neu verpflanzt werden.

3Beim Einpflanzen platzieren Sie am besten Steine oder Tonscherben über dem Abzugsloch des neuen Gefäßes, damit das Wasser gut abfließen kann. Anschließend setzen Sie die Pflanze mittig in das Gefäß und füllen das Substrat auf.

Sie sollten die Sukkulente nach dem Umtopfen etwa zehn Tage nicht gießen. Beginnen Sie früher mit dem Gießen, kann dies zur Fäulnis der Pflanzen führen, falls Schäden an den Wurzeln beim Umtopfen nicht erkannt wurden.

Tipp: Sukkulenten werden bevorzugt während ihrer Ruheperiode, zwischen Spätwinter und zeitigem Frühling umgepflanzt.

Sukkulenten richtig gießen

Wie bereits erwähnt, benötigen Sukkulenten wenig Flüssigkeit. Wer nun meint, dass sich Sukkulenten für die trockene Luft in überheizten Wohnungen geradezu anbieten, hat nur bedingt Recht.

Am natürlichen Standort der Pflanzen ist die Luftfeuchtigkeit bei Tage sehr niedrig. Dies ändert sich jedoch nachts, wenn es deutlich abkühlt. Die Luftfeuchte erreicht in den Morgenstunden nicht selten 90 Prozent und mehr. Auf den Pflanzen sammeln sich kleine Tautröpfchen und fallen zu Boden. Diese Feuchtigkeit benötigen die Sukkulenten dringend.

Der für die Pflanzen notwendige Tau lässt sich auch im heimischen Wohnzimmer erzeugen, indem Sie morgens oder abends zum Pflanzensprüher greifen. Um Kalkflecken auf den Pflanzen zu vermeiden, ist Regenwasser zu verwenden.

Tipp: Im Gewächshaus ist die Luftfeuchtigkeit höher und es muss folglich weniger gesprüht werden.

Generell gilt, dass man Sukkulenten erst gießen sollte, wenn die obere Erdschicht angetrocknet ist. Während der Wachstumszeit zwischen Frühling und Herbst ist es jedoch empfehlenswert, Sukkulenten einmal wöchentlich zu bewässern. Überschüssiges Gießwasser aus Übertöpfen und Untersetzern ist dabei umgehend zu entfernen, damit keine Staunässe entstehen kann. Während der Wintermonate benötigen die Pflanzen dagegen einen hellen und kühlen Standplatz und werden nur noch sporadisch gegossen.

Sukkulenten richtig düngen

Auch wenn Sukkulenten genügsame Pflanzen sind, auf eine Düngung sollten Sie nicht verzichten. Das Substrat braucht sich in den meist kleinen Pflanzgefäßen schnell auf. Dadurch kann es zum Wachstumsstillstand der Sukkulenten kommen.

Sukkulenten wachsen zwar auf kargen Böden. An ihrem natürlichen Standort herrscht aber eine intensive Bodenverwitterung. Die Nährstoffe werden dadurch schnell aufgeschlossen und stehen den Pflanzen in großer Zahl zur Verfügung.

Kranke oder frisch umgetopfte Pflanzen sollten Sie nicht düngen, da die Wurzeln den Dünger nicht aufnehmen können. Ansonsten ist es möglich, dass Sie die Sukkulenten ab Anfang April im Abstand von drei bis vier Wochen mit Flüssigdünger oder mit Granulat versorgen. Die letzte Düngermenge wird Ende August verabreicht.

Tipp: Bei der Wahl des Düngers ist auf ein stickstoffarmes Präparat zu achten. Ein hoher Phosphoranteil unterstützt bei Kakteen die Blühfreude. Sukkulenten lassen sich auch mit Guano düngen.

Pflegekalender für Sukkulenten – was ist übers Jahr zu tun?

ZeitraumWas ist zu tun?
Mitte Februar bis Anfang April• Ende der Winterruhe
• Neuaustrieb beginnt
• Kakteen bilden Knospen
• Umpflanzen von Spätblühern
• Aussaat in beheizbare Schalen
• Pflanzen vorsichtig an die Sonne gewöhnen
• Sukkulenten an warmen Tagen einnebeln
• ab Ende März von unten Wasser zugeben
Mitte April bis Ende Juni• ab Ende April einmal wöchentlich gießen
• Staunässe vermeiden
• Substrat gut antrocknen lassen
• alle drei bis vier Wochen düngen
• umtopfen
• Stecklinge Schneiden
• aussähen
Anfang Juli bis Anfang September• Pflanzen mit reichlich frischer Luft und Sonne versorgen
• regelmäßig gießen
• alle drei bis vier Wochen düngen
Mitte September bis Mitte November• Düngung einstellen
• ab Ende September weniger gießen
• viel frische Luft und Sonne
• am Blumenfenster häufig lüften
• auf erste Fröste vorbereitet sein
• Pflanzen ggf. abdecken
Ende November bis Anfang Februar• Winterblüher ins Warme stellen
• beheizbare Gewächshäuser hin und wieder lüften
• Sukkulenten auf Schädlingsbefall kontrollieren
• Temperatur im Gewächshaus überwachen
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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