Die Traubenkirsche wächst schnell und besonders ausladend. Um sie im Zaum zu halten ist ein regelmäßiger Rückschnitt unerlässlich. Hierbei kommt es aber auf den richtigen Zeitpunkt an.

Traubenkirsche schneiden
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Die Traubenkirsche kann in Gärten und Parks für eine wahre Bereicherung sorgen. Die attraktiven Rosengewächse starten mit ihren weißen Blütentrauben ins Gartenjahr. Die Blüten duften angenehm und ziehen auch Schmetterlinge und Bienen in ihren Bann. Im Spätsommer reifen die Früchte heran. Die schwarzen Beeren bilden einen stimmungsvollen Kontrast zur goldgelben Herbstfärbung. Möchten auch Sie sich in Zukunft an der Traubenkirsche erfreuen, gilt es, einige Pflegemaßnahmen zu beherzigen. Da sich die Traubenkirsche als besonders wuchsfreudig erweist und einen enormen Ausbreitungsdrang besitzt, zählt der Schnitt der Gewächse zu den wichtigsten Aufgaben, die den Hobbygärtner in Verbindung mit der Pflanze erwarten.

Rückschnitt nicht vernachlässigen

Die Traubenkirsche wächst schnell und breitet sich dabei in alle Richtungen aus. Dies geschieht nicht immer zur uneingeschränkten Freude des Hobbygärtners. Damit kein Wildwuchs entsteht, ist ein regelmäßiger Rückschnitt nicht zu vernachlässigen.

Sie haben die Wahl, ob Sie Ihr Gewächs als Strauch wachsen lassen oder zu einem Baum heranziehen möchten. Hier spielt sicherlich der vorhandene Platz eine große Rolle, denn nicht jeder hat die Möglichkeit, einen bis zu 20 Meter hohen Baum im Garten zu kultivieren. Werden die Traubenkirschen in der Höhe gestutzt, wachsen sie umso mehr in die Breite. Dabei entwickeln sich Sträucher, die bis zu zehn Meter in die Höhe wachsen können. Die dicht belaubten Gewächse bilden dabei ausladende Wurzeln aus.

Wurzeln am Austreiben hindern

Bereits bei der Pflanzung sollte den Wurzeln Einhalt geboten werden. Die Ausbreitung des Wurzelgeflechts kann durch das Anbringen einer Wurzelsperre eingeschränkt werden. In angemessenem Abstand zur Pflanze wird dabei ein dichtes Geflecht eingesetzt, welches von den Wurzeln nicht durchdrungen werden kann.

Traubenkirsche mehrmals im Jahr zurückschneiden

Der Pflanzenschnitt ist, wie bereits erwähnt, die Hauptaufgabe des Hobbygärtners in Verbindung mit der Pflege der Traubenkirsche. Ein jährlicher Rückschnitt wird dabei nicht ausreichen. Jährlich kann die Pflanze beinahe 80 Zentimeter an Wachstum zulegen und dabei auch enorm in die Breite gehen.

Traubenkirsche zurückschneiden – So wird’s gemacht

Der Hauptschnitt wird während des Winterhalbjahres erledigt. Das Gewächs sollte noch nicht mit dem Austrieb begonnen haben.

» Tipp: Wählen Sie für den Rückschnitt einen frostfreien und wolkigen Tag ohne Niederschlag.

Während des Hauptschnittes entfernen Sie alle alten, kranken und toten Äste. Die Auslichtung der Krone sollte soweit erfolgen, dass die Äste in etwa einen Abstand von 20 Zentimetern zueinander aufweisen. Entfernen Sie ebenfalls Zweige, die über Kreuz wachsen oder zu lange senkrecht nach oben wachsende Triebe besitzen.

» Tipp: Gehen Sie während des Schnittes nicht zu radikal vor und behalten die Symmetrie des Baumes im Blick.

In Kürze:

  • während des Winterhalbjahres durchführen
  • an einem frostfreien Tag schneiden
  • abgestorbene Äste entfernen
  • zu lang aufragende Triebe stutzen
  • Krone auslichten

Traubenkirsche in Form halten

Kontrollieren Sie Ihre Traubenkirsche regelmäßig. Lassen sich zum Beispiel Risse in der Rinde erkennen, sollten Sie die betreffenden Äste entfernen. Dies ist auch notwendig, wenn es sich scheinbar um kräftige und gesunde Äste handelt. Risse in der Rinde sind mit einer Eintrittspforte für Bakterien und Schädlinge gleichzusetzen. Ebenso kann das Regenwasser in die Pflanze eindringen und dort Fäulnisprozesse in Gang setzen.

Schneiden Sie dabei leicht schräg, wenige Millimeter über einem nach außen weisenden Auge. Eine Wundversorgung brauchen Sie nicht zwingend vorzunehmen, denn durch den schrägen Schnitt kann das Regenwasser gut abfließen.

Benutzen Sie stets scharfes und desinfiziertes Werkzeug. Ausgefranste Schnittkanten können das Eindringen von Bakterien und Pilzen fördern.

Wildwuchs durch regelmäßigen Pflegeschnitt entgegenwirken

Auch während der Wachstumsphase gilt es, die Wuchsfreudigkeit der Traubenkirsche im Zaum zu halten. Greifen Sie daher unmittelbar nach der Blüte zur Schere. Spätere Schnittmaßnahmen sind nicht zu empfehlen, da sich dann bereits die Knospen für das nächste Jahr ausbilden.

Nicht nur unmittelbar am Gewächs und an seiner Krone sind Schnittmaßnahmen erforderlich. Kontrollieren Sie auch den Boden rund um die Pflanze. Wachsen aus dem Boden Sämlinge empor, sind diese ebenfalls umgehend zu entfernen. Die Wurzeln können sich ansonsten ungehindert ausbreiten und die umliegenden Pflanzen schädigen.

Wurde es versäumt, bei der Pflanzung eine Wurzelsperre in den Boden zu bringen, wird es notwendig sein, die Wurzeltriebe regelmäßig zu entfernen.

» Tipp: Eine Wurzelsperre kann auch bei älteren Pflanzen noch nachträglich eingesetzt werden.

Schnittmaßnahmen der Traubenkirsche im Überblick

Schnittmaßnahme Erläuterung
Hauptschnitt • Der Hauptschnitt wird während des Winterhalbjahres an einem frostfreien und niederschlagsfreien Tag durchgeführt.
• Dabei werden alle abgestorbenen und faulenden Äste entfernt.
• Weiterhin sollte die innere Krone großzügig ausgelichtet werden.
Regelmäßiger Schnitt • Der regelmäßige Rückschnitt dient der Gesundherhaltung des Baumes.
• Dabei sind Äste zu entfernen, die eine geplatzte Rinde aufweisen.
• Auch nach Stürmen und Unwettern gilt es, die Pflanze zu kontrollieren, damit abgebrochene Zweige nicht zu einer Unfallgefahr werden.
Regelmäßiger Pflegeschnitt • Auch während der Wachstumsperiode sollte die Pflanze regelmäßig kontrolliert und ggf. beschnitten werden.
• Damit es nicht zu Wildwuchs kommt, sollte regelmäßig nach der Blütezeit geschnitten werden.
• Der Baumpflege dient auch das Entfernen von Sämlingen, die sich auf dem Boden ausgebreitet haben.
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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