Die Verbene erfreut sich bei Hobbygärtnern großer Beliebtheit. Wir haben für Sie zusammen gefasst, was bei der Kultivierung im eigenen Garten zu beachten ist.

Verbene
Echte Verbene – © visuals-and-concepts / stock.adobe.com

Verbenen verschönern uns mit ihren zahlreichen farbenfrohen Arten den Sommer. Da sich die Eisenkrautgewächse als sehr blühfreudig erweisen, ist die ideale Bepflanzung für Beet, Kasten und Kübel gefunden. Dabei sind Verbenen nicht sonderlich anspruchsvoll und auch für eher ungeübte Hobbygärtner ein idealer Einstieg. Selbst erfahrenen Gartenfreunden macht es Freude, Jahr für Jahr neue Sorten des anspruchslosen Dauerblühers zu entdecken.


Herkunft

Verbenen (Verbena) gehören der Familie der Eisenkrautgewächse an. Daher rührt auch die häufig gebrauchte Bezeichnung „Eisenkraut“. Die ursprüngliche Heimat der Verbenen liegt in Südamerika. Mittlerweile sind die artenreichen Blühpflanzen weltweit anzutreffen.

Das Echte Eisenkraut war bereits in der Antike in Europa weit verbreitet und galt als Heilmittel bei Verletzungen. Der Volksglaube sprach dem Eisenkraut wundertätige Eigenschaften zu.

Kleine Pflanzenbeschreibung

Verbene (Verbena)
Wuchshöhe:15 – 120 cm (in Beet)
Blüte:Juni bis Oktober
Standort:sonnig bis halbschattig
Gießen:im Sommer reichlich, aber keine Staunässe
Düngen:alle 2 Wochen
Vermehrung:durch Stecklinge oder Samen möglich

Verbenen sind meist einjährige krautige Pflanzen, welche als Halbsträucher oder Sträucher wachsen. Die meisten Arten blühen nicht nur üppig, sie verströmen auch einen würzigen Duft. Verbenen kennzeichnet ein vierkantiger Stängel und einfache Laubblätter mit gezähnten Blatträndern.

Die Verbenen sind in unterschiedlichen Wuchshöhen anzutreffen. Es sind kriechende und aufrecht wachsende Arten geläufig. Die für Topf und Kübel gezüchteten Hybriden erreichen Wuchshöhen zwischen 15 und 30 Zentimetern.

Die ganze Zierde der Verbenen sind ihre üppigen Blüten, welche praktisch in allen Farben vorkommen. Allein gelbe Verbenen wurden bislang noch nicht gesichtet. Ein wahrer Hingucker sind gestreifte Blüten und verschiedene mehrfarbige Züchtungen.

Artenreiche Verbene

Verbene - Sorten
Lanzen-Eisenkraut – © bjphotographs / stock.adobe.com

Bis heute sind etwa 250 Arten an Verbenen bekannt. Daraus sind zahlreiche attraktive Hybriden entstanden. Darunter befindet sich auch so mancher Champion. So wurde die Sorte „Lila Luzi“ im Jahre 2017 zur Beet- und Balkonblume des Jahres gewählt. Dies mag nicht zuletzt an den auffälligen zweifarbigen Blüten liegen.

Einige Sorten im Kurzporträt

SorteBesonderheiten
Zitronenverbene• weiße Blüten
• aromatischer Zitrusduft
Lanzen-Eisenkraut• rötliche bis lila Blüten
• wächst über einen Meter hoch
Hänge-Verbene• blüht weiß, rosa und rot
• ideal als Ampelpflanze
Weißes Lanzen-Eisenkraut• weiße Blütenkerzen
• blüht besonders ausdauernd

Verbene pflanzen

Den passenden Standort finden

Verbenen gelten als wenig anspruchsvoll und kommen mit beinahe jedem Standort zurecht. Ein sonniger und warmer Stand garantiert eine reiche Blüte. Die Pflanzen dürfen gerne vollsonnig stehen und haben auch mit großer Hitze kein Problem. Die neueren Züchtungen erweisen sich als robust und trotzen auch Regen und Wind.

Im Halbschatten werden die Pflanzen ebenso gedeihen, allerdings vermutlich blühfauler in Erscheinung treten. Wer in der Hitze Südamerikas zuhause ist, benötigt einfach einen sonnigen Standort.

Das ideale Substrat auswählen

Der Boden sollte nicht zu schwer und zu trocken ausfallen. Verbenen benötigen viel Feuchtigkeit. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Nässe sich nicht im Boden staut. Schwere Lehmböden bergen dieses Risiko und sollten daher mit Sand oder Kies vermischt und damit durchlässiger gestaltet werden.

Ein kalkhaltiger bis neutraler Boden wird gut angenommen. Ein schwach saurer Boden erweist sich als besonders vorteilhaft. Für die Pflanzung im Blumenkasten oder Pflanzkübel ist gewöhnliche, vorgedüngte Blumenerde ausreichend.

Verbene pflanzen – Schritt für Schritt

Verbene pflanzen
Verbenen an einen hellen Standort pflanzen – © bilderhexchen / stock.adobe.com
  1. Standort auswählen
  2. Boden vorbereiten
  3. Pflanze wässern
  4. Pflanzloch ausheben
  1. Drainage legen
  2. Boden aufwerten
  3. Pflanze einsetzen
  4. Pflanze kräftig angießen

Verbenen können den ganzen Sommer über gepflanzt werden. Mit der Pflanzung sollte allerdings bis Mitte Mai gewartet werden. Erst nach den Eisheiligen ist die Pflanze vor gefürchteten Bodenfrösten sicher.

Die Erde wird zunächst aufgelockert und von Steinen und Unkraut befreit. In der Zwischenzeit sollten sich die Verbenen in einem Wassereimer mit ausreichend Feuchtigkeit vollsaugen können. Das Pflanzloch wird mindestens in doppeltem Umfang des Wurzelballens ausgehoben.

Um die Pflanzen vor Staunässe zu schützen, kann eine Drainage in Form von Tonscherben oder Kies in den Boden eingebracht werden. Bevor die Verbenen eingesetzt werden, lässt sich das Substrat mit Kompost oder Hornspänen aufwerten.

Tipp: Verschieden Arten in Gruppen gepflanzt wirken besonders attraktiv. Dabei sollte ein Pflanzabstand von etwa 30 Zentimetern eingehalten werden.

Die wichtigsten Pflanztipps im Überblick

TätigkeitErläuterung
Standort wählen• vollsonnig bis sonnig
• warm
• hell
• geschützt
Boden vorbereiten• durchlässig
• nährstoffreich
• kalkhaltig
• feucht
Pflanzung vornehmen• Pflanze wässern
• Drainage anlegen
• kräftig angießen

Verbene pflegen

Verbene richtig gießen

Verbenen sind besonders durstig. Dies mag nicht zuletzt an den vollsonnigen Standorten liegen, welche wir ihnen zuweisen sollten. An heißen Sommertagen verträgt eine Pflanze bis zu 1,5 Liter Flüssigkeit. Es sollte mehrmals gegossen werden. Die Pflanzen sollten gut befeuchtet, aber nicht überschwemmt werden.

Tipp: Verbenen vertragen keine Staunässe. Stehendes Wasser im Untersetzer ist daher wenige Minuten nach dem Gießen zu entfernen.

Verbenen richtig düngen

Damit der Blütenflor den ganzen Sommer hindurch anhält, benötigt die Verbene die Unterstützung des Hobbygärtners. Werden verwelkte Blüten regelmäßig entfernt, bilden sich bald darauf neue Blütenbälle. Während der Sommermonate sollte 14-tägig mit einem flüssigen Blühpflanzendünger gegossen werden.

Tipp: Pflanzen in Kasten oder Kübel sollten Sie wöchentlich düngen.

Müssen Verbenen geschnitten werden?

Verbene - Blüte anregen
Für eine Nachblüte die verblühten Blütenstände abschneiden. – © Birgit / stock.adobe.com

Zur Schere sollte gegriffen werden, wenn die Pflanzen zur Blüte angeregt werden sollen und wenn Sie verhindern wollen, dass sich die Samen unkontrolliert ausbreiten. Das regelmäßige Entfernen verblühter Blütenstände regt zur Nachblüte an. Verbenen sind beliebte Schnittblumen und können zu bunten Sommersträußen arrangiert werden.

Die wichtigsten Pflegetipps im Überblick

TätigkeitErläuterung
Gießen• hoher Flüssigkeitsbedarf
• Erde darf nicht austrocknen
• Staunässe wird nicht vertragen
Düngen• regelmäßige Düngung fördert Blüte
• Verbene im Pflanzgefäß wöchentlich düngen
Schneiden• Verblühtes entfernen fördert die Nachblüte
• beliebte Schnitt- und Trockenblume

Verbenen vermehren

Wer die einjährigen Pflanzen nicht Jahr für Jahr neu kaufen möchte, kann sich an der Vermehrung der Blühpflanzen versuchen. Die Vermehrung ist über Stecklinge und durch Samen möglich.

Vermehrung durch Stecklinge

1. Stecklinge schneiden
2. untere Blattpaare entfernen
3. Bewurzelungspulver aufbringen
4. Steckling in Anzuchterde einbringen
5. Substrat anfeuchten
6. Anzuchtkasten abdecken
7. Bewurzlung abwarten

Die Stecklinge werden im Spätsommer oder frühen Herbst geschnitten. Die Triebspitzen sollten eine Länge von etwa zehn Zentimetern besitzen. Um die Bewurzlung zu beschleunigen, werden die Stecklinge in Bewurzelungspulver getaucht.

Nachdem die unteren Blattpaare entfernt wurden, wird der Steckling in Anzuchterde gedrückt und das Substrat angefeuchtet. Der Anzuchtkasten wird warm und hell aufgestellt und mit Glas oder Folie abgedeckt. Nun ist Geduld gefragt. Haben die Stecklinge kräftige Wurzeln entwickelt, können die Pflänzchen in einen separaten Pflanztopf umziehen und werden bis zum Frühling im Haus kultiviert.

Vermehrung durch Samen

Verbene vermehren
Mit Hilfe der Samenkapseln vermehrt sich Verbene selbst. – © christiane65 / stock.adobe.com

Im Beet übernehmen die einjährigen Pflanzen ihre Selbstaussaat eigenständig. Für die gezielte Vermehrung durch Samen werden im Herbst die Samenkapseln abgesammelt und kühl und trocken aufbewahrt.

Im Spätwinter kann damit begonnen werden, die Samen in Anzuchtschalen auszusäen und auf der sonnigen Fensterbank vorzuziehen. Die Samen werden nicht komplett mit Erde bedeckt. Die Keimung sollte bei Zimmertemperatur erfolgen. Nach einigen Wochen können die Pflanzen pikiert werden. Nach den Eisheiligen erfolgt der Umzug ins Freiland.

Krankheiten und Schädlinge an der Verbene erkennen

Verbenen unterscheiden sich diesbezüglich nicht von anderen Balkonblumen. Sie können von Blattläusen, Spinnmilben oder der Weißen Fliege befallen werden. Im Freiland sind Schnecken die größten Feinde der Dauerblüher.

Tipp: Gute Nachrichten für den Hobbygärtner – noch vor wenigen Jahren war auch der Echte Mehltau häufig bei Verbenen anzutreffen. Die meisten Neuzüchtungen sind heute resistent.

Die Schädlinge können mit einem harten Wasserstrahl oder milder Seifenlauge vertrieben werden. Knoblauchsud oder Schachtelhalmbrühe dienen zur allgemeinen Kräftigung.

Lassen sich Verbenen überwintern?

Verbenen sind eigentlich einjährige Pflanzen. Doch Sie sollten die hübschen Blühpflanzen nicht voreilig aus dem Garten verbannen. Mit einigen Tipps kann eine Vermehrung gelingen und die Freude ist groß, wenn die Verbenen auch das zweite oder dritte Jahr in Folge in voller Blüte stehen.

Tipp: Vermutlich zeigen sich überwinterte Verbenen in den Folgejahren blühfauler.

Verbenen überwintern – so geht’s

  • Blüte abwarten
  • Pflanzen im Herbst zurückschneiden
  • Pflanze mit Laub oder Reisig bedecken

Die Verbenen werden bodennah zurückgeschnitten und mit einer dicken Lage aus Reisig, Stroh oder Laub bedeckt.

Auch im Kübel lässt sich die Verbene überwintern. Sollen die Pflanzgefäße im Freien belassen werden, schützt eine Unterlage aus Holz oder Styropor vor dem Durchfrieren. Der Pflanzkübel kann zusätzlich mit Folie oder Gartenvlies umwickelt werden.

Tipp: Im Winter wird nicht gedüngt. Die Pflanzen sollten nicht komplett austrocknen und erhalten daher geringe Wassergaben.

Verwendung

Im Blumenkasten können Verbenen in Verbindung mit Begonien, Petunien oder Zauberglöckchen hübsch arrangiert werden. Man hat die Wahl zwischen hängenden oder kompakt wachsenden Sorten. Die höher wachsenden Sorten sind beliebte Schnitt- und Trockenblumen.

Verbene als Schnittblume

Möchten Sie einen schönen Blumenstrauß mit Verbenen zusammen stellen, schneiden Sie diese am besten morgens und entfernen Sie die Blätter an der unteren Hälfte des Stängels. Idealerweise stellen Sie den Strauß nicht in eiskaltes sondern in zimmerwarmes Wasser und geben eine Prise Zucker hinzu.

Tipp: Am längsten halten sich Verbenen nach dem Schnitt, wenn sich die Knospen am Morgen noch nicht vollständig geöffnet haben.

Verbene als Trockenblume

Verbenen eignen sich hervorragend für einen Trockenstrauß. Dazu schneiden Sie einfach die gewünschte Menge an Pflanzen ab und arrangieren sie zu kleinen Sträußen, die Sie locker zusammen binden. Anschließend können Sie die Sträuße kopfüber an einem trockenen und luftigen Ort aufhängen. Hierfür eignet sich zum Beispiel der Dachboden.

Etwas aufwendiger und kostenintensiver gestaltet sich die Trocknung mithilfe von Glyzerin. Dabei wird Glyzerin mit Wasser vermischt. Das Wasser verdunstet nach und nach und das Glyzerin konserviert die Verbenen, hält sie biegsam und lässt sie interessant schimmern.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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