Wald-Erdbeeren breiten sich durch Ausläufer aus und können deshalb auch als Bodendecker verwendet werden. Der Geschmack der Wald-Erdbeere ist sehr intensiv.

Wald-Erdbeere
Wald-Erdbeeren können im Beet oder Kübel gepflanzt werden | © Heike Rau / stock.adobe.com

Die Ähnlichkeit zur Gartenerdbeere kann die Wald-Erdbeere (Fragaria vesca) nicht leugnen. Dennoch werden auch einige Unterschiede deutlich. Wald-Erdbeeren sind mit einer Höhe von etwa 25 Zentimetern deutlich niedrig wachsend und auch die Früchte sind kleiner als bei gewöhnlichen Gartenerdbeeren. Im Wald sind die Pflanzen häufig in dichten Matten anzutreffen. Wer von den etwa einen Zentimeter großen Früchten nascht, wird bemerken, dass die Wald-Erdbeere der Gartenfrucht geschmacklich in nichts nachsteht. Die Wald-Erdbeere ist eine Möglichkeit, im Gartenbeet den ganzen Sommer über süße und saftige Früchte zu ernten. Bei der Kultivierung sollten einige Dinge beachtet werden.

Herkunft

Die Wald-Erdbeere ist ein Rosengewächs und damit direkt mit der Gartenerdbeere verwandt. Aus Wald-Erdbeeren entstanden im Laufe der Zeit zahlreiche moderne Züchtungen an Monatserdbeeren.

Entgegen einer weit verbreiteten Vermutung ist die Wald-Erdbeere jedoch nicht die Wildform unserer Kulturerdbeeren. Die Wildform der Gartenerdbeere stammt aus Amerika. Wald-Erdbeeren sind in Europa und im Norden Asiens weit verbreitet. Die Pflanzen wachsen an Waldrändern und breiten sich in lichten Mischwäldern großflächig aus.

Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
Wuchs:teppichartig, mattenartig, ausläuferbildend
Wuchshöhe:10 – 20 cm
Wuchsbreite:10 – 25 cm
Besonderheiten:aromatischer Geschmack, bienenfreundlich, winterhart
Standort:Sonne bis Halbschatten
Boden:durchlässig, humus- und nährstoffreich, frisch
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Verwendung

In vergangenen Jahrhunderten besaß die Wald-Erdbeere Bedeutung als Heilpflanze und wurde natürlich auch damals schon gern genascht. Als im 18. Jahrhundert die größeren Gartenerdbeeren ihren Siegeszug antraten, wurde es ruhiger um die kleinen, runden Waldfrüchte. Erst als damit begonnen wurde, aus der Wald-Erdbeere die beliebten kleinen Monatsbeeren zu züchten, erlebten die Früchte ihre Renaissance.

Wald-Erdbeeren können im Garten als Bodendecker dienen und stellen eine attraktive Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern dar. Die Pflanzen breiten sich schnell aus und gelten mit ihrem rötlich verfärbten Blattwerk auch im Herbst als Blickfang.

Die Früchte lassen sich zu Gelee und Marmelade verarbeiten. Beim Kochen entwickelt die Wald-Erdbeere allerdings einen leicht bitteren Geschmack. Meist sind auch die Vorräte kaum ausreichend für die Marmeladenherstellung. Daher empfiehlt sich der Verzehr der frischen Früchte.

Den passenden Standort auswählen

Während Kulturerdbeeren bei der Standortwahl wenig Spielraum lassen, zeigt sich die Wald-Erdbeere diesbezüglich flexibler. Am besten gedeihen die Früchte an einem halbschattigen Standort.

Die kräftige Mittagssonne bekommt den Pflanzen weniger gut und führt nicht selten zum Verbrennen der Blätter. Damit die Früchte optimal ausreifen, sollte man ihnen vier bis fünf Sonnenstunden am Morgen und Abend gewähren.

Das ideale Substrat finden

Wald-Erdbeeren benötigen einen durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Das Substrat sollte neutral bis leicht sauer beschaffen sein. Kalk wird von den Pflanzen gut vertragen. Wichtig ist, für einen gut aufgelockerten Boden zu sorgen und diesen von Steinen, Wurzeln und Unkräutern zu befreien. Dies gelingt am besten, wenn ein Durchwurfsieb verwendet wird.

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Wald-Erdbeeren pflanzen

Wald-Erdbeere pflanzen
Wald-Erdbeeren sind klein, aber äußerst geschmackvoll | © kristina rütten / stock.adobe.com

Für die Pflanzung der Wald-Erdbeere können verschiedene Zeitpunkte gewählt werden. Wer die Pflanzen im Hochsommer in den Boden bringt, kann bereits im nächsten Frühsommer die ersten Früchte ernten. Bei einer Pflanzung im Frühling können Hobbygärtner sich im selben Sommer über die Ernte freuen. Wald-Erdbeeren können auch im Herbst gepflanzt werden. Geerntet wird dann wie gewohnt im kommenden Sommer.

Die Pflanzung der Wald-Erdbeere – Schritt für Schritt

  • Standort auswählen
  • Boden vorbereiten
  • Pflanzen wässern
  • Pflanzlöcher ausheben
  • Pflanzabstand beachten (20 cm)
  • Pflanzen einsetzen
  • Substrat auffüllen
  • Pflanzen kräftig angießen

Die Bodenvorbereitung ist beim Pflanzen von Erdbeeren besonders wichtig. Das Substrat ist gut aufzulockern und tiefgründig zu bearbeiten. Die Einarbeitung von Kompost bei der Pflanzung bietet sich an, um den Wald-Erdbeeren einen Wachstumsvorsprung zu verschaffen und eine zeitige Blüte und Fruchtbildung zu fördern.

Wald-Erdbeeren können in einem Pflanzabstand von 20 Zentimetern in den Boden. Pro Quadratmeter sollten Sie etwa 25 Pflanzen einplanen. Zu bedenken ist die bodendeckerartige Ausbreitung der Pflanzen. Wer dies vermeiden möchte, kann Wald-Erdbeeren auch in Balkonkästen, Blumenampeln und anderen Pflanzgefäßen kultivieren.

Wald-Erdbeere richtig gießen

Die Pflanzen benötigen einen durchweg feuchten Boden. Daher ist bereits bei der Pflanzung darauf zu achten, dass sich der Wurzelballen gut mit Wasser vollsaugt. Dies ist in der Regel geschehen, wenn keine Luftblasen mehr aus dem Wasserbehälter aufsteigen.

Im Sommer ist es ratsam, mehrmals täglich zu bewässern. Damit das Wasser nicht ungenutzt verdunstet oder die Blätter der Wald-Erdbeere verbrennen, sind die Morgen- und Abendstunden der ideale Zeitpunkt für die Bewässerung.

Wald-Erdbeere richtig düngen

Da die Wald-Erdbeeren in der Regel dem Verzehr dienen, ist lediglich mit organischem Dünger zu arbeiten. Das Ziel besteht darin, den Pflanzen möglichst natürliche Wachstumsbedingungen zu bieten. Reifer Kompost ist humosem Waldboden sehr ähnlich.

Kompost wird als Startdünger bei der Pflanzung verabreicht. Diesem können Hornspäne untergemischt werden. Steht die Blüte bevor, wird mit flüssigem Kompost oder handelsüblichem organischen Beerendünger nachgedüngt. Eine weitere Dosis Kompost wird nach der Ernte der Früchte verabreicht.

Wald-Erdbeeren richtig schneiden

Ob Wald-Erdbeeren zwingend geschnitten werden müssen, darüber diskutiert die Fachwelt häufiger. Fakt ist, die Wurzeln der Pflanzen nehmen während der Welke der Blätter nicht nur wichtige Nährstoffe auf, sondern auch Substanzen, welche Wuchs und Blüte hemmen können. Daher empfiehlt sich nach der Ernte der Rückschnitt der Blätter.

Geschnitten wird vor dem Knospenansatz. Keinesfalls darf die Herzknospe entfernt werden.

Wald-Erdbeere – beliebte Sorten

Sorte Eigenschaften
Waldkönigintiefrote, schmackhafte Früchte
Rosa Perlerobust, rosarote Früchte
Tubby White, Blanc Amélioréweiße Früchte
Kyrellängliche Früchte, hoher Fruchtstand, einfache Ernte
Alpine Yellowsehr aromatisch, weiß-gelbe Frucht
Florikarobust, wenig anfällig für Schädlinge und Krankheiten
Waldsteinchengroße Früchte bereits im ersten Standjahr
Cocoserdbeeretiefrote Früchte mit Kokosnussaroma

Vermehrung der Wald-Erdbeere

Für ihre Vermehrung sorgen die Pflanzen weitgehend selbst. Der Bodendecker bildet relativ schnell Ausläufer. Diese können in den Boden gedrückt und mit Draht fixiert werden. Bilden die Absenker Wurzeln, kann sie der Hobbygärtner von der Mutterpflanze trennen und hat eine eigenständige Wald-Erdbeere gewonnen.

Die natürliche Verbreitung der Pflanzen wird auch von Vögeln, Ameisen oder Eichhörnchen vorangetrieben. Auf dem Boden liegende Erdbeeren trocknen ein und säen sich selbst aus. Diesen Vorgang nennen die Botaniker Barochorie.

Wald-Erdbeeren – Anzucht hinter Glas

Bereits im Spätwinter kann damit begonnen werden, Wald-Erdbeeren in Anzuchtschalen heranzuziehen.

  • Samen mehrere Stunden in Wasser einweichen
  • Anzuchtschale mit Aussaaterde befüllen (alternativ Kokosfasern und ein Sand-Torf-Gemisch)
  • Samen ausstreuen
  • Samen dünn mit Erde bedecken (Sieb verwenden)
  • Samen anfeuchten (Pflanzensprüher nutzen)
  • Pflanzschale mit Folie oder Glas abdecken
  • Pflanzschale bei Zimmertemperatur aufstellen
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Die ersten Keimblätter erscheinen meist innerhalb von zwei bis drei Wochen. Nun kann die Abdeckung langsam entfernt werden. Ein heller aber nicht vollsonniger Standort ist optimal. Die Temperatur sollte niedriger gewählt werden, ansonsten droht das Vergeilen der Jungpflanzen.

Zeigen sich mehrere Einzelblätter, können die Pflanzen in Einzeltöpfe gesetzt werden. Bis zum Auspflanzen ins Beet ist für eine konstante Feuchtigkeit zu sorgen.

Krankheiten und Schädlinge an der Wald-Erdbeere erkennen

Wir haben bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Wald-Erdbeeren eine konstante Bodenfeuchte benötigen. Dennoch ist hierbei Fingerfertigkeit gefragt, denn die Pflanzen vertragen keine Staunässe. Kann das Gießwasser nicht abfließen, beginnen die Wurzeln zu faulen und die Pflanzen sind meist nicht mehr zu retten.

» Hinweis: Reife Wald-Erdbeeren sind ein gefundenes Fressen für Schnecken oder Mäuse.

Folgende Krankheiten und Schädlinge können auftreten:

  • Mehltau
  • Graufäule
  • Erdbeerblütenstecher
  • Erdbeertausendfüßler

Bei der Bekämpfung etwaiger Schadbilder gilt es darauf zu achten, dass keine chemischen Mittel zum Einsatz kommen. Wer die Pflanz- und Pflegetipps beherzigt, wird nur selten Probleme bekommen und kann sich über gesunde und kräftige Wald-Erdbeeren freuen.

Wald-Erdbeeren überwintern

Wald-Erdbeeren sind winterhart und daher für die mehrjährige Kultur bestens geeignet. Im Herbst werden die Knospen für die Blüte im Folgejahr angelegt. Im Beet benötigen Wald-Erdbeeren keinen Winterschutz.

Wer die Pflanzen in Balkonkästen und Pflanzkübeln kultiviert, sollte die Pflanzgefäße auf einer Unterlage aus Holz oder Styropor platzieren und für eine Umhüllung aus Gartenvlies oder Luftpolsterfolie sorgen.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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