Windröschen sind sehr robust und verzeihen auch mal Pflegefehler. Fehler beim Gießen verzeiht die Anemone jedoch nicht so schnell. Hier ist Vorsicht geboten.

Windröschen pflegen
Lilafarbige Windröschen. © M. Schuppich – Fotolia.com

Einst war das Windröschen vermehrt in den Wäldern anzutreffen. Heute haben die attraktiven Pflanzen längst ihren Weg in unsere Gärten gefunden. Dort überzeugen sie mit Blütenfülle und Farbenpracht. Dabei bieten die in etwa 150 Arten vorkommenden Windröschen sowohl einen ersten Farbtupfer im noch tristen Garten, als auch ein stimmungsvolles Farbenfeuerwerk als Ausklang des Gartenjahres. Was es bei der Pflege der Anemonen zu beachten gilt, kann im Folgenden nachgelesen werden.

✿ Windröschen gießen

Bei der Kultivierung der pflegeleichten Pflanzen ist besonderes Augenmerk auf das Gießen zu legen. Wenn das robuste Windröschen auch so manchen Pflegefehler verzeiht, es werden weder Trockenheit noch Staunässe vertragen.

» Tipp: Je sonniger der Standort gewählt wird, umso höher ist der Feuchtigkeitsbedarf.

Es gilt also, mäßig aber regelmäßig zu gießen. Steht die Pflanze im Halbschatten, sollte die Bewässerung geringer ausfallen, darf aber bei anhaltender Trockenheit nicht versäumt werden.

» Tipp: Das Windröschen liebt die Bewässerung mit der Brause.

Windröschen gießen in Stichworten:
  • regelmäßig bewässern
  • Trockenheit wird nicht vertragen
  • Staunässe wird nicht vertragen
  • an sonnigem Standort häufiger bewässern

✿ Windröschen düngen

Die Düngung des Windröschens konzentriert sich auf die Blütezeit. Es bietet sich an, Hornspäne oder einen anderen organischen Langzeitdünger zu verwenden. Wer Staudenpflanzen im Frühling in die Erde bringen möchte, kann bereits im Herbst mit der Vorbereitung des Bodens beginnen.

Steht der Standort für die Pflanzung im Frühling bereits im Herbst fest, kann der Hobbygärtner Vorarbeit leisten. Am gewählten Standort wird eine Laubschicht ausgebreitet. Über den Winter wird sich am späteren Pflanzort Humus bilden. Im Frühling wird der Boden unmittelbar vor der Pflanzung mit Kompost angereichert oder mit einem organischen Langzeitdünger versorgt.

Windröschen düngen in Stichworten:
  • während der Blütezeit Langzeitdünger verwenden
  • Boden mit Kompost anreichern
  • Laubschicht im Herbst regt Humusbildung an

✿ Windröschen schneiden

Mit einem Rückschnitt der Pflanzen sollte sich der Hobbygärtner zurückhalten. Dies hat mehrere Gründe. Die früh blühenden Sorten sind in der Lage, sich selbst auszusäen. Wer sich die Vermehrung der Windröschen sparen möchte und sich neue Pflanzen wünscht, sollte die Blüten daher nicht frühzeitig entfernen.

Im Herbst blühende Sorten säen sich dagegen meist nicht selbst aus. Durch den Rückschnitt der verblühten Stiele werden die Pflanzen zur Nachblüte angeregt. Die Blätter sollten dagegen möglichst lange an der Pflanze verbleiben. Erst vergilbte Blätter sollten abgeschnitten werden. Die Pflanzen versorgen sich bis in den Spätherbst hinein über die Blätter mit Nährstoffen, welche in den Wurzeln gespeichert werden und die Kraft für eine reiche Blüte im Folgejahr sicherstellen.

» Tipp: Ein vorzeitiger Rückschnitt der Blätter wird mit Blühfaulheit im Folgejahr quittiert.

✿ Windröschen überwintern

Windröschen im Schnee
Farbtupfer im Schnee dank vieler Windröschen-Sorten. © hans_chr – Fotolia.com

Die meisten Arten sind winterhart und es sind keine zusätzlichen Maßnahmen notwendig.

» Tipp: Bei Jungpflanzen sollte das Laub an der Pflanze belassen werden. Dies bietet einen zusätzlichen Winterschutz.

Bei älteren Pflanzen werden die Blattstiele etwa handbreit über der Pflanze abgeschnitten. Vor strengen Frösten können die Pflanzen durch eine Lage Laub oder Stroh geschützt werden. An frostfreien Tagen kann eine leichte Bewässerung erfolgen.

Einige wenige Arten sind frostgefährdet. Dazu zählt die Garten-Anemone, deren Knollen sind im Herbst auszugraben und trocken und frostfrei im Haus zu überwintern.

Frostgefahr besteht auch für die im Kübel kultivierten Windröschen. Das Pflanzgefäß kann bei niedrigen Temperaturen schnell durchfrieren. Abhilfe kann durch das Platzieren des Pflanztopfes auf einer Unterlage aus Holz oder Styropor geschaffen werden. In strengen Wintern überwintert der Pflanzkübel besser an einem frostfreien Platz im Haus.

✿ Windröschen teilen und vermehren

Die Vermehrung kann bei vielen früh blühenden Windröschen den Pflanzen selbst überlassen werden. Wenn die Blüten nicht entfernt werden, säen sich die Pflanzen selbst aus. Der Hobbygärtner kann aber auch mithilfe verschiedener Methoden nachhelfen und seinen Garten mit Windröschen versorgen.

Knollengewächse durch Teilung vermehren

Die Vermehrung durch Rhizome wird bevorzugt im Herbst vorgenommen. Als Rhizome werden die an der Hauptknolle befindlichen kleinen Nebenknollen bezeichnet. Voraussetzung für diese Art der Vermehrung sind ausreichend entwickelte Pflanzen.

  • Nebenknollen vorsichtig ausgraben
  • Nebenknollen von der Hauptknolle abtrennen
  • Wuchsrichtung im Auge behalten
  • Nebenknolle an gewünschtem Standort einsetzen
  • Wuchsrichtung beibehalten
  • Pflanzloch schließen
  • Pflanze angießen
  • Winterschutz anbringen

Beim Ausgraben der Nebenknollen ist vorsichtig vorzugehen. Für das Abtrennen von der Hauptknolle sollte ein scharfes Schneidwerkzeug verwendet werden. Scharfe Kanten schaden der Pflanze weniger als ausgefranste Schnittkanten, welche schlechter verwachsen und eine Eintrittspforte für Bakterien und Schädlinge darstellen.

Da die Pflanzung vor dem Winter erfolgt, sollte das Pflanzloch mit Reisig oder Laub abgedeckt werden.

» Tipp: Die Knollen müssen nicht im Herbst direkt in die Erde gesetzt werden. Auch die trockene Überwinterung in Stroh oder Sägespänen ist möglich.

Staudenpflanzen durch Teilung vermehren

Während sich Knollenpflanzen selbst aussäen. Ist dies bei Staudenpflanzen selten der Fall. Herbst-Anemonen müssen daher gezielt vermehrt werden. Eine Anzucht aus Samen ist zwar theoretisch möglich, jedoch aufwendig und wird daher kaum praktiziert.

Gängig ist dagegen die Vermehrung durch Teilung:

  • Wurzeln freilegen
  • Wurzeln teilen
  • leichter zu entfernendes Wurzelstück entnehmen
  • Wurzelstück neu verpflanzen
  • Teilstück gut angießen
  • Kultivierung wie Mutterpflanze

Während bei der herkömmlichen Teilung die Pflanze komplett aus der Erde genommen wird, ist dies bei der Herbst-Anemone nicht möglich, denn diese bildet Pfahlwurzeln, welche tief in das Erdreich hineinreichen. Die Wurzeln werden daher nur weitgehend freigelegt. Eine Teilung sollte alle drei bis vier Jahre vorgenommen werden. Für die Pflanzen ist dies wichtig, ansonsten wird sich ein eher kümmerlicher Wuchs mit entsprechend spärlicher Blüte einstellen.

✿ Krankheiten und Schädlinge am Windröschen erkennen

Windröschen sind robuste Pflanzen und nur selten von Krankheiten betroffen. Einige Dinge gilt es dennoch zu beachten, um die Gesundheit der Pflanzen sicherzustellen.

Wächst die Pflanze nicht wie gewohnt und die Blätter beginnen zu welken, gilt es, den Boden zu überprüfen. Staunässe ist eine große Gefahr für die Windröschen. Stehen die Pflanzen über einen längeren Zeitraum zu nass, beginnen die Wurzeln zu faulen. Hier hilft nur ein schneller Standortwechsel.

In einem zu verdichtetem Boden können sich Arten, welche Pfahlwurzeln bilden, nicht ausreichend ausbreiten. Ist nicht mehr genügend Raum vorhanden, beginnt die Pflanze ebenfalls zu verkümmern. Hier hilft die oben beschriebene Teilung weiter.

Welche Krankheiten können auftreten?

Fraßspuren von Raupen

Sind Löcher in den Blättern zu sehen, waren die Raupen diverser Falter am Werk. Hier hilft es, die Raupen direkt abzusammeln oder mit einem geeigneten Pflanzenschutzmittel zu arbeiten.

Anemonenrost

Die Krankheit lässt sich an der Braunfärbung der Blätter erkennen. Das betroffene Laub ist sofort abzuschneiden und gehört nicht auf den Kompost.

Blattälchen

Diese Schädlinge verursachen gelbe Blattflecken. Das Laub ist auch hier zu entfernen. Das Umpflanzen der Windröschen kann nötig werden.

Anemonenbecherling

Der Pilz ernährt sich von den Wurzeln der Pflanzen. Die fadenförmigen Zellen reichen weit in das Erdreich hinein. Geeignete Fungizide schaffen Abhilfe.

✿ Pflegetipps im Überblick

TätigkeitErläuterung
GießenDie Bewässerung sollte nicht vernachlässigt werden.
Dabei werden weder anhaltende Trockenheit noch Staunässe vertragen.
Ein sonniger Standort erfordert eine häufige Bewässerung.
DüngenWährend der Blütezeit sollte ein organischer Langzeitdünger verabreicht werden.
Kompost oder Hornspäne sind dabei zu bevorzugen.
SchneidenWird Verblühtes regelmäßig entfernt, fördert dies die Nachblüte.
Die Blätter sollten erst nach dem Vergilben entfernt werden, ansonsten fehlt es den Pflanzen im Folgejahr an Nährstoffen und sie lassen die Blüte vermissen.
ÜberwinternDie meisten Arten sind weitestgehend winterhart .
Nicht winterharte Windröschenarten, müssen ausgegraben und an einem trockenen und frostfreien Ort überwintert werden.
Im Kübel kultivierte Anemonen sollten bestenfalls an einem frostfreien Platz überwintern.
TeilungWindröschen mit Pfahlwurzeln sollten alle drei bis vier Jahre geteilt werden. Ansonsten würde die Pflanze verkümmern.
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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