Zu kalt zum Grillen im Winter? Ganz im Gegenteil! Mit der richtigen Vorbereitung und wärmender Kleidung kann das Wintergrillen im Garten zu einem besonderen Erlebnis werden.

Die klare Winterluft, ein warmes Feuer und leckeres Grillgut – das alles macht das Grillen auch bei niedrigen Temperaturen unvergesslich. In diesem Artikel findest du hilfreiche Tipps und Tricks, um dein Wintergrillabenteuer zum Erfolg zu machen.

Warum Wintergrillen? Die Vorteile auf einen Blick

Viele Hobbygriller ziehen sich im Winter ins Haus zurück, weil sie glauben, die kalte Jahreszeit sei nicht zum Grillen geeignet. Doch das stimmt nicht! Es gibt gute Gründe, auch im Winter den Grill anzuwerfen.

  • Geselligkeit: Wärmende Feuerstellen und heiße Getränke fördern das Miteinander.
  • Einzigartige Atmosphäre: Schnee und Kälte schaffen ein besonderes Ambiente.
  • Weniger Insekten: Keine lästigen Mücken oder Wespen stören das Grillvergnügen.
  • Kulinarische Vielfalt: Saisonale Zutaten bieten neue Geschmackserlebnisse.
  • Was man zum Wintergrillen braucht? Nichts anderes als im Sommer.

Den Grill winterfest machen

Besser Wintergrillen im Garten als ein eingeschneiter Grill.
Besser Wintergrillen im Garten als ein eingeschneiter Grill. | © Pam Walker / stock.adobe.com

Die meisten Grillfreunde achten ohnehin darauf, dass der Grill über den Winter geschützt steht. Oftmals wird der Grill einmal sorgfältig gereinigt, getrocknet und schließlich in eine Plane gehüllt. Soll er nun aber auch im Winter benutzt werden, ist etwa der Standort besonders wichtig.

➡ Der richtige Standort

Im Sommer steht der Grill oft auf dem Rasen – im Winter ist das jedoch keine gute Wahl, da der Boden oft zu matschig oder gefroren ist. Ein fester, überdachter Standort wie die Terrasse ist ideal. So ist der Grill vor Schnee und Regen geschützt, und Sie haben einen sicheren Untergrund.

Gleichzeitig muss jedoch darauf geachtet werden, dass der Grillplatz gut belüftet ist. Geschlossene Räume wie Garagen oder Wintergärten sind absolut tabu, da sich hier gefährliche Gase wie Kohlenmonoxid ansammeln können. Sicherheit geht vor!

➡ Witterungsschutz für den Grill

Der Grill sollte zwischen den einzelnen Grillsessions wieder wetterfest eingepackt werden. Hier sind Grillhauben, die speziell für dieses Grillmodell gedacht sind, gut. Alternativ gehen stabile Kunststoffplanen, die mit einem Seil fest um den Grill gewickelt werden. Sie lassen sich rasch wieder lösen und abnehmen.

➡ Grill im Winter pflegen

Auch die Pflege des Grills spielt im Winter eine wichtige Rolle. Nach jedem Einsatz sollte der Grill gründlich gereinigt werden. Gasgrills sind schnell gereinigt und direkt wieder einsatzbereit. Wer hingegen mit Holzkohle grillen möchte, sollte besonders bei der Reinigung des Holzkohlegrills darauf achten, dass die Kohle vollständig abgekühlt ist und entsorgt wird. Danach wird der Grill sorgfältig trocken gewischt, um Rostbildung zu vermeiden. Schließlich schützt eine robuste Plane oder eine passgenaue Grillhaube den Grill vor Feuchtigkeit und Schnee.

➡ Besonderheiten bei Gasgrills

Bei Gasgrills ist besondere Vorsicht geboten. Kälte kann Gasschläuche steif und spröde machen. Es ist ratsam, die Schläuche vor dem Gebrauch in einem warmen Raum aufzubewahren und erst kurz vor dem Anschließen nach draußen zu bringen. Verwenden Sie im Winter Propangas statt Butangas, da Propangas auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig brennt. Nach dem Grillen werden die Schläuche bis zum nächsten Einsatz wieder sicher im Haus eingelagert.

Schon gewusst? Propangas verflüssigt sich erst ab knapp minus 50 Grad, während Butangas schon um den Gefrierpunkt herum flüssig wird.

Sicherheit beim Wintergrillen

Beim Wintergrillen im Garten sollten keine Baumwollhandschuhe getragen werden.
Beim Wintergrillen im Garten sollten keine Baumwollhandschuhe getragen werden. | © exclusive-design / stock.adobe.com

Der Grill ist meist Teil einer Outdoor Küche. Doch damit das Vergnügen auch sicher bleibt, sind einige Vorkehrungen notwendig. Glatte Böden, niedrige Temperaturen und Funkenflug können Risiken mit sich bringen.

Ein stabiler und rutschfester Untergrund ist das A und O. Gerade bei Schnee oder Eis sorgt ein festes Fundament für Sicherheit. Sand kann zusätzlich helfen, die Rutschgefahr zu verringern. Ein wackelnder Grill birgt gleich mehrere Gefahren, da er sowohl die Unfallgefahr steigert als auch unkontrollierten Funkenflug verursachen kann.

Ein unkontrollierter Funkenflug lässt sich durch eine Löschdecke oder einen Feuerlöscher absichern. Beide gehören zur Grundausstattung, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Besonders wichtig ist es, den Grill während des gesamten Grillvorgangs im Blick zu behalten. Offenes Feuer darf nicht unbeaufsichtigt bleiben, vor allem wenn sich Kinder oder Haustiere in der Nähe befinden.

Achtung: Grillen in geschlossenen Räumen ist absolut tabu! Beim Gasgrill sowie beim Holzkohlegrill entsteht Kohlenmonoxid, ein geruchloses und unsichtbares Gas, das bereits in kleinen Mengen lebensbedrohlich sein kann.

➡ Die richtige Kleidung beim Wintergrillen

Auch wenn der Grill Wärme spendet, sollten Sie sich warm anziehen. Die Hitze kommt hauptsächlich von vorn, sodass Rücken und Beine schnell auskühlen können.

  • Eng anliegende Kleidung: Die Kleidung sollte möglichst eng am Körper anliegen, um zu verhindern, dass Ärmel oder Bänder in Flammen geraten.
  • Verzicht auf Schals und Accessoires: Schals und locker sitzende Accessoires sollten generell vermieden werden, da sie sich leicht lösen und Feuer fangen können.
  • Geeignete Jacken: Daunenjacken oder mit Polyester gefüllte Winterjacken sind nicht ideal für das Wintergrillen, da sie bei Funkenflug sogar brennen können. Und selbst, wenn es nicht zu einem Brand kommt: Brandlöcher vom Funkenschlag ruinieren jede Jacke.
  • Festes Schuhwerk: Festes, rutschsicheres Schuhwerk mit Profil sorgt für einen sicheren Stand auf glatten oder vereisten Untergründen.
  • Geeignete Handschuhe: Baumwollhandschuhe eignen sich nicht fürs Wintergrillen, aber Grillhandschuhe aus robustem Leder hingegen bieten zuverlässigen Schutz vor Glut und eisigen Temperaturen – eine praktische Wahl, die auch ein perfektes Weihnachtsgeschenk für Männer ist.
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Welches Grillgut eignet sich fürs Wintergrillen?

Wintergrillen: Fleisch, Obst und Gemüse auf dem Grill im Schnee.
Wintergrillen: Fleisch, Obst und Gemüse grillen. | © exclusive-design / stock.adobe.com

Was auf den Grill kommt, richtet sich wie immer nach dem eigenen Geschmack, doch im Winter erfordert die Zubereitung oft etwas mehr Planung. Während im Sommer eingelegtes Fleisch oft direkt vom Supermarkt auf den Grill wandert, ist dies in der kalten Jahreszeit selten der Fall. Das Grillfleisch marinieren oder würzen muss im Winter meist selbst übernommen werden.

Grundsätzlich eignet sich für das Wintergrillen fast alles, was auch im Sommer auf dem Grill landet. Doch gerade beim Gemüse lohnt es sich, auf saisonale Sorten zu setzen. Kürbis, Pilze, Rosenkohl oder Lauch sind ideale Begleiter, die sich nicht nur einfach grillen lassen, sondern auch Abwechslung auf den Grillteller bringen. Als Nachtisch schmeckt ein Bratapfel vom Grill. Problematisch wird die Sache erst, wenn das Grillgut gar ist:

➡ Fleisch grillen

Beim Wintergrillen sollte Fleisch in kleinen Mengen zubereitet werden, damit es direkt nach dem Grillen frisch und heiß serviert werden kann. Da Speisen bei kalten Temperaturen schnell auskühlen, kann das Fleisch auch in einem Brötchen oder zwischen Brotscheiben direkt vom Grill serviert werden. Ideal für die kalte Jahreszeit, wenn man sich ohnehin um den Grill herum versammelt.

➡ Gemüse grillen

Auch hier gilt, dass nicht zu viel auf einmal zubereitet werden sollte. Um das Grillgemüse länger warmzuhalten, eignen sich isolierte Schalen oder Thermoboxen hervorragend. Diese Materialien speichern die Wärme und schützen Auberginen, Zwiebeln und Co.

➡ Suppen grillen

Suppen sind eine ideale Ergänzung zum klassischen Grillgut und lassen sich unkompliziert direkt auf dem Grill zubereiten. Ob eine herzhafte Gulaschsuppe, eine cremige Kürbissuppe oder eine würzige BrüheSuppen sorgen dafür, dass Gäste selbst bei frostigen Temperaturen nicht frieren. Mit einem passenden Topf oder einem Dutch Oven wird die Zubereitung auf dem Grill ganz einfach.

Wichtige Tipps für Holzkohlegriller: Holzkohle und Anzünder sollten schon im Sommer oder Herbst gekauft werden, da sie im Winter oft schwer erhältlich sind. Bei frostigen Temperaturen steigt zudem der Verbrauch von Anzündern, da die Kohle länger braucht, um zu entzünden. Ein Anzündkamin schafft hier Abhilfe, da er den Vorgang beschleunigt.

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Die richtige Atmosphäre schaffen

Neben dem Grillgut trägt auch die Atmosphäre wesentlich zum Wintergrillen bei. Mit einigen einfachen Tricks wird der Garten schnell zum gemütlichen Treffpunkt. Lichterketten und Fackeln sorgen für eine warme, stimmungsvolle Beleuchtung, die auch bei frostigen Temperaturen Gemütlichkeit schafft.

Damit die Gäste lange bleiben, sind zusätzliche Wärmequellen wie Heizstrahler oder Feuerschalen eine gute Wahl. Kuschelige Decken auf Stühlen oder Bänken bieten zusätzlichen Komfort. Heiße Getränke wie Glühwein, Punsch oder Tee ergänzen das Grillvergnügen perfekt und wärmen nicht nur die Hände, sondern auch von innen.

Fazit: Wintergrillen – Grillspaß das ganze Jahr über

Es gibt keine falsche Jahreszeit zum Grillen! Im Winter können Grillfreunde ebenso die Zange schwingen, wie im Sommer – nur die äußeren Umstände ändern sich. Allerdings muss der Grill für den Winter tauglich gemacht werden und Grills mit Deckel erweisen sich grundsätzlich als nützlicher. Wer das Equipment hat, kann dann auch schon loslegen.

Nur auf eines müssen Grillmeister wohl verzichten: Bier. So gut, wie es im Sommer zum Grillfleisch schmeckt, so wenig möchten Gäste auf der winterlichen Gartenparty das kühle Blonde in den Händen halten. Dafür kann natürlich ein guter Punsch oder Glühwein zubereitet werden – natürlich stilgerecht auf dem Grill.


Genießen Sie die kühlen Temperaturen, den Duft von frisch Gegrilltem und die Gesellschaft Ihrer Liebsten – denn Wintergrillen ist weit mehr als nur eine Mahlzeit. ♥

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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