Kamelien ziehen jeden Betrachter mit ihren wunderschönen Blüten in ihren Bann. Doch was ist, wenn es gar nicht erst soweit kommt, weil die Knospen abfallen?
Kamelien stammen aus Ostasien und werden in China und Japan schon seit vielen Jahrhunderten kultiviert. Erst im 18. Jahrhundert fanden die ersten Kamelien den Weg nach Europa. Heutzutage sind sie nun fast schon in jedem Garten, oder als Topfpflanze zu finden.
Kein Wunder, denn Kamelien sehen sehr schön aus und können an einem günstigen Standort zu großen Büschen oder sogar zu Bäumen heranwachsen. Allerdings klappt das aber auch nur, wenn Sie Ihre Kamelien richtig pflegen. Denn wenn Sie nicht aufpassen, riskieren Sie, dass die Knospen einfach abfallen. Das kann dann mehrere Ursachen haben.
Warum fallen bei Kamelien Knospen ab?
Wenn die Kamelie Blüten verliert oder Knospen abwirft, steckt meist ein Pflegefehler oder ungünstiger Standort dahinter – doch mit etwas Aufmerksamkeit lassen sich die Ursachen schnell finden.

Standortwechsel
Ein häufiger Grund, warum die Kamelie ihre Knospen verliert und an den Blatträndern braun wird, ist ein Standortwechsel. Besonders nach dem Umsetzen ins Freie im Frühjahr reagieren viele Kamelien empfindlich. Wird der neue Standort zu sonnig oder zu warm gewählt, trocknen die Knospen ein und fallen ab. Ideal ist ein halbschattiger, windgeschützter Platz, an dem sich die Kamelie langsam an das natürliche Licht gewöhnen kann.
Sitzenbleiben
Sollten die Knospen nur halb aufblühen und dann abfallen, so ist von einem Sitzenbleiben die Rede. Wie zuvor dargestellt, reagieren die Pflanzen auf stark wechselnde Bedingungen, wie zum Beispiel einen Standortwechsel. Jede Kamelie muss sich erst an ihren neuen Platz gewöhnen.
Temperaturschwankungen

Auch starke Temperaturschwankungen führen dazu, dass die Kamelie Blüten oder Knospen abwirft. Kamelien bevorzugen ein gleichmäßig kühles Klima zwischen 5 und 15 Grad Celsius. Sowohl plötzliche Hitze als auch Frost können die empfindlichen Knospen schädigen. Besonders in der Übergangszeit sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze nicht direkter Heizungsluft oder kaltem Wind ausgesetzt ist.
Überdüngung
Eine weitere Ursache kann eine Überdüngung sein. Dies macht sich zum Beispiel an braunen Blatträndern bemerkbar. Düngen Sie die Kamelien daher lieber nur zweimal im Jahr mit Rhododendron-Dünger. So bleibt das Gleichgewicht zwischen Nährstoffen und Bodenfeuchtigkeit erhalten und die Blütenbildung wird gefördert.
Nährstoffmangel
Wenn die Kamelie ihre Knospen nicht öffnet und sie stattdessen braun werden oder abfallen, liegt das häufig an einem Kalium-Mangel. Kalium stärkt die Zellstruktur und sorgt dafür, dass sich die Blüten vollständig entwickeln. Auch Phosphor unterstützt die Knospenbildung. Normale Blumendünger enthalten zu viel Stickstoff und Salze, ein Rhododendron-Dünger ist besser geeignet.
Tipp: Verwenden Sie nur etwa die halbe Dosierung, die auf der Verpackung angegeben ist. Kamelien reagieren empfindlich auf Salz, daher ist weniger oft mehr.
Trockenheit oder Staunässe
Kamelien reagieren empfindlich auf extreme Feuchtigkeitsschwankungen. Sowohl Trockenheit als auch Staunässe können Knospenabwurf verursachen. Die Erde sollte stets gleichmäßig feucht, aber nie nass sein. Am besten gedeihen Kamelien in humoser, leicht saurer Erde, die Wasser gut speichert, ohne zu verdichten.
Kamelie Blattfall
Wenn die Kamelie Blätter abwirft, ist das ein Warnsignal dafür, dass etwas mit den Standort- oder Pflegebedingungen nicht stimmt. Häufige Ursachen sind zu trockene Luft, Temperaturstress oder falsches Gießverhalten. Steht die Kamelie im Winter zu warm oder bekommt sie zu wenig Licht, reagiert sie mit Blattfall. Auch Staunässe kann die Wurzeln schädigen und dazu führen, dass die Pflanze ihre Blätter verliert. Abhilfe schafft ein heller, kühler Standort mit Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad Celsius sowie eine gleichmäßig feuchte Erde, die nie völlig austrocknet. Verwenden Sie kalkarmes Wasser und sorgen Sie im Winterquartier für ausreichend Luftfeuchtigkeit.
Fazit: Kamelie wirft Knospen ab
Wer seine Kamelie aufmerksam beobachtet, merkt schnell, wie feinfühlig diese Pflanze auf ihre Umgebung reagiert. Kleine Veränderungen im Standort oder in der Pflege können bereits den Unterschied zwischen Blütenfülle und Knospenverlust ausmachen.
Besonders hilfreich ist es, die Bedingungen während der Knospenbildung im Herbst und Winter konstant zu halten – also weder zu viel Wärme noch zu wenig Licht zuzulassen. Ein Standort mit kühler Luft, gleichmäßiger Feuchtigkeit und sanfter Morgen- oder Abendsonne ist ideal. So bleibt die Kamelie kräftig und blühfreudig.
5 Kommentare
Zum wiederholten Male verliert unsere Kamelie ihre Pflanzen. Kein Standortwechsel, keine Überdüngung. Die Pflanze hat immer sehr viele Knospen. Und dann ist auf einmal alles aus. Ich bin ratlos. Was ist nur los ?
Hallo Ute, ob die Lösung vielleicht im Dünger für ihre Kamelie liegt? Dünger besteht oft aus mehreren Bestandteilen und vielleicht ist einer davon nicht richtig, kontrollieren Sie ruhig mal die Inhaltsstoffe. Liebe Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team
Hey Kathrin,
was wäre denn der „falsche“ Bestandteil bzw. was darf der Dünger nicht enthalten?
Wir haben nämlich das gleiche Problem…
Hallo Hans-Peter!
Wenn die Kamelie ihre Knospen nicht öffnet und sie stattdessen braun werden oder abfallen, liegt das meist an einem Kalium-Mangel. Kalium stärkt die Zellstruktur und sorgt dafür, dass sich die Blüten vollständig entwickeln können. Auch Phosphor ist wichtig, denn er unterstützt die Knospenbildung. Fehlen diese Nährstoffe, bleibt die Knospe oft „stecken“ – sie vertrocknet einfach.
Gleichzeitig reagieren Kamelien sehr empfindlich auf Kalk, sowohl im Gießwasser als auch im Dünger. Kalk blockiert nämlich die Aufnahme von Eisen, was zu gelblichen Blättern mit grünen Adern führt (Chlorose). Deshalb sollte man ausschließlich spezielle Dünger für Moorbeetpflanzen verwenden, wie Rhododendron- oder Kamelien-Dünger. Die enthalten Stickstoff, Kalium, Phosphor und Eisen in genau der richtigen Zusammensetzung.
Normale Blumendünger sind nicht geeignet, weil sie oft zu viel Stickstoff und Salze enthalten. Das belastet die feinen Wurzeln und kann der Kamelie mehr schaden als nützen.
Gedüngt wird nach der Blüte, sobald der neue Austrieb sichtbar ist. Frühblühende Sorten wie Camellia sasanqua kann man ab Februar oder März düngen, spätblühende Sorten wie Camellia japonica ab April. Ende Juli ist Schluss, damit die Pflanze genug Zeit hat, ihre Triebe vor dem Winter auszureifen. Flüssigdünger wird alle 2–4 Wochen, Langzeitdünger alle 6–8 Wochen in halber Dosierung verabreicht.
Und noch ein kleiner Tipp: Wenn möglich, lieber mit Regenwasser gießen. Das ist kalkfrei und deutlich verträglicher für Ihre Kamelie.
Liebe Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team ☀️
Meine Kamelie habe ich vor ca. 1 Jahr als blühende Zimmerpflanze bekommen. Sie setzt seitdem Blütenknospen an, die aber nicht aufblühen, sondern als Knospen braun werden und abfallen. Sie steht von Anfang an auf der Fensterbank eines Nordfensters, der Heizkörper ist abgeschaltet. Die Bewässerung erfolgt durch einen Bewässerungskegel, so dass sich die Pflanze nur so viel Wasser holt, wie sie benötigt. Düngung erfolgt alle paar Monate mittels eines handelsüblichen Düngestäbchens, kein spezieller Rhododendron-Dünger. Die Pflanze sieht gesund aus und treibt fleißig neue Blätter. Keine der beschriebenen Ursachen treffen auf meinen Fall zu, was könnte noch die Ursache sein?