Manchmal kommt es vor, dass ein Gummibaum ungleichmäßig wächst. In solchen Fällen hilft es, den Gummibaum zu schneiden. Das Gleiche gilt auch, wenn er explosionsartig größer wird.

Ihr Gummibaum (Ficus elastica) wächst in die Höhe, wirkt aber schmal und kahl? Mit dem richtigen Schnitt bringen Sie ihn wieder in Form – kräftig, dicht und voller grüner Blätter. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen: Vom idealen Zeitpunkt, über die passende Schnitttechnik, bis hin zur richtigen Pflege nach dem Schnitt.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das Frühjahr, aber auch der Winter eignet sich.
  • Schneiden Sie den Haupttrieb etwa um ein Drittel zurück, knapp oberhalb eines Blattknotens, um neue Triebe zu fördern.
  • Entfernen Sie abgestorbene oder störende Triebe direkt am Stamm, um den Gummibaum in Form zu halten.
  • Schützen Sie sich vor dem Milchsaft der Pflanze, da er Hautreizungen verursachen kann.

Warum ist das Schneiden des Gummibaums wichtig?

Gummibaum schneiden
Durch einen Schnitt können Sie den Wuchs beeinflussen – © nddcenter / stock.adobe.com

In seiner natürlichen Umgebung kann ein Gummibaum bis zu 40 Meter hoch werden – was im Wohnzimmer natürlich eher unpraktisch ist. Als Zimmerpflanze wächst er unter optimalen Bedingungen etwa 30 bis 60 Zentimeter pro Jahr. Oft schießt er dabei jedoch schnell in die Höhe und verliert seine dichte Krone. Um ihn kompakt, buschig und gut verzweigt zu halten, ist ein regelmäßiger Schnitt hilfreich.

Tipp: Eine dichte Krone bildet sich nur unter guten Lichtbedingungen, wie an einem großen Südfenster.

Vorbereitung Gummibaum richtig schneiden

» Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt

Grundsätzlich kann der Gummibaum das ganze Jahr über geschnitten werden. Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist jedoch im Frühjahr. Zu dieser Zeit bekommt die Pflanze mehr Licht, das den Austrieb nach dem Schnitt anregt. Alternativ lässt sich der Gummibaum aber auch im Winter schneiden, da der Saftfluss dann noch gering ist, was die Belastung der Pflanze minimiert.

» Werkzeuge vorbereiten

Bevor Sie mit dem Gummibaum schneiden beginnen, lohnt es sich, ein wenig Vorbereitung zu treffen. Saubere, desinfizierte Werkzeuge sind das A und O, um Ihren Gummibaum vor Infektionen zu schützen. Eine scharfe Rosenschere sorgt für saubere Schnitte. Da der austretende Milchsaft hartnäckige Flecken hinterlassen kann, empfiehlt es sich, entweder draußen zu schneiden oder eine schützende Unterlage auszulegen.

Vorsicht beim Wundsaft: Wie viele Ficus-Pflanzen ist auch der Gummibaum leicht giftig. Der austretende Milchsaft des Gummibaums kann Hautreizungen verursachen. Tragen Sie daher Handschuhe und wischen Sie den Saft sofort mit einem feuchten Tuch ab.

» Natürliche Wuchsform beachten

In der Natur wächst der Gummibaum meist einstämmig und beginnt erst ab etwa 1,5 bis 2 Metern Höhe, Seitentriebe zu bilden. Der Haupttrieb, der am höchsten wächst, dient auch bei der Zimmerpflanze als zentrale Achse. Um einen dichten und buschigen Wuchs zu fördern, können Sie diesen Mitteltrieb kürzen. Dies regt das Wachstum neuer Seitentriebe an.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Gummibaum kürzen: Besonders wenn der Gummibaum zu groß geworden ist, möchte man ihn abschneiden. Um ihn in der Höhe zu stutzen, schneiden Sie den Haupttrieb um etwa ein Drittel zurück. Setzen Sie den Schnitt knapp oberhalb eines Blattknotens an, da sich dort neue Triebe bilden, die eine bessere Verzweigung fördern.
  2. Gummibaum Seitentriebe entfernen: Schneiden Sie zu eng stehende oder abgestorbene Seitentriebe direkt am Stamm ab. Auch schwache Triebe können Sie zurückschneiden, damit sie kräftig neu austreiben.
  3. Schnittstelle behandeln: Lassen Sie die Schnittstelle einfach an der Luft trocknen. Ein Wundverschlussmittel ist nicht nötig, da der Pflanzensaft die Wunde von selbst abdichtet.

Der Gummibaum gehört zu den Pflanzen, die das Schneiden gut vertragen und nur selten eingehen. Ein Rückschnitt ist daher unkompliziert. Die abgeschnittenen Triebe lassen sich sogar als Stecklinge nutzen, um den Gummibaum ganz einfach zu vermehren.

» Schnittgut als Stecklinge nutzen

Gummibaum-Steckling nach dem Rückschnitt im Wasserglas zur Wurzelbildung.
Möchten Sie einen Gummibaum selber ziehen, dann brauchen Sie Geduld. | © Mila Naumova / stock.adobe.com

Abgeschnittene Zweige lassen sich prima zur Vermehrung des Gummibaums verwenden. Die Gummibaum Stecklinge stellen Sie in ein Glas Wasser und warten geduldig, bis sich nach etwa zwei bis drei Monaten Wurzeln bilden. Sobald die Wurzeln groß genug sind, können Sie die Stecklinge einpflanzen und so Ihren Pflanzenbestand mühelos erweitern. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Ableger vom Stamm des Gummibaums zu schneiden und diesen zu bewurzeln.

Tipp: Achten Sie darauf, dass der Steckling mindestens zwei bis drei Blätter hat, damit er genug Energie für das Wurzelwachstum besitzt. Alternativ dazu können Sie einen Gummibaum aussäen.

» Wie oft sollte der Gummibaum geschnitten werden?

Ein Rückschnitt bei Bedarf reicht aus, etwa alle zwei bis drei Jahre – zum Beispiel, wenn der Baum zu groß wird oder seine Form verliert. Zu häufiges Schneiden belastet die Pflanze unnötig und beeinträchtigt das Wachstum.

» Gummibaum richtig pflegen nach dem Schnitt

Nach dem Rückschnitt braucht der Gummibaum zusätzlich etwas Pflege, damit er sich optimal erholt.

  • Bewässerung: Beim Gummibaum gießen, sollten Sie nur mäßig Wasser verwenden, um Wurzelfäule zu vermeiden. Warten Sie, bis die obere Erdschicht trocken ist, bevor Sie erneut gießen.
  • Düngung: Zwei bis vier Wochen nach dem Schnitt können Sie den Gummibaum düngen, um das Wachstum anzuregen. Verwenden Sie hierfür einen Flüssigdünger für Zimmerpflanzen.
  • Standort: Der Gummibaum braucht viel Licht, sollte aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, besonders auf den frischen Schnittstellen.

» Häufige Probleme beim Rückschnitt des Gummibaums

Vergilbte Blätter: Nach dem Rückschnitt kann es passieren, dass einige Blätter vergilben. Das ist unbedenklich und ein Zeichen dafür, dass die Pflanze ihre Ressourcen neu verteilt.

Schädlinge und Krankheiten: Offene Schnittstellen bieten Schädlingen des Gummibaums eine ideale Angriffsfläche. Kontrollieren Sie den Gummibaum daher regelmäßig auf Blattläuse oder Spinnmilben. Natürliche Mittel wie Neemöl oder Seifenlösungen können bei den ersten Anzeichen wirksam helfen.

💡 Wenn Sie jetzt selbst Hand anlegen möchten und Ihren Gummibaum schneiden, probieren Sie es doch einfach aus! Haben Sie Fragen oder möchten Sie Ihre Erfahrungen teilen? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar!


Häufig gestellte Fragen

Wann ist die beste Zeit, um den Gummibaum zu schneiden?

Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr, bevor die Pflanze aktiv wächst und der Saftfluss zu stark ist.

Kann ich mit dem abgeschnittenen Teil meinen Gummibaum vermehren?

Ja, die abgeschnittenen Triebe eignen sich hervorragend als Stecklinge.

Ist der weiße Saft des Gummibaums giftig?

Der Gummibaum gilt als leicht giftig. Der Milchsaft kann Hautreizungen verursachen. Haben Sie eine empfindliche Haut, dann sollten Sie beim Schneiden unbedingt Handschuhe tragen.

Wie fördere ich einen buschigen Wuchs meines Gummibaums?

Durch regelmäßiges Schneiden der Triebspitzen fördern Sie die Bildung neuer Seitentriebe.

Kann ich den Gummibaum auch im Herbst schneiden?

Es ist möglich, den Gummibaum im Herbst zu schneiden, aber der beste Zeitpunkt ist der späte Winter sowie das frühe Frühjahr.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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