Nicht jeder Gartentipp hält, was er verspricht. Manche vermeintlichen Tricks sind längst widerlegt – halten sich aber hartnäckig in Hobbygärten. Hier erfahren Sie, welche fünf der bekanntesten Irrtümer immer noch für Verwirrung sorgen.

Schon seit vielen Jahren kursieren einige Weisheiten in den Gartentipps, die nicht alle stimmen. Gerade was die Bekämpfung von Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten betrifft, wurde oftmals gelogen.

5 bekannte Garten-Tipps, die Sie sich sparen können

5 Irrtümer bei Gartentipps
Rund um den Garten kursieren unterschiedliche Weisheiten. | © James / stock.adobe.com

Irrtum 1: Vertreibt die Kaiserkrone Wühlmäuse aus dem Garten?

So hat man sich zum Beispiel auch erzählt, dass die Kaiserkrone die Wühlmäuse aus dem Garten vertreibt. Nach neusten Erkenntnissen erweisen sich die Pflanzen jedoch als wirkungslos gegen die Tiere, ebenso wie die angepriesenen Ultraschallgeräte. Wer Wühlmäuse wirklich fernhalten möchte, setzt besser auf mechanische Barrieren wie engmaschige Drahtkörbe oder Hochbeete mit integriertem Wühlmausschutz.

Irrtum 2: Hilft Kaffee gegen Schnecken?

Auch dass man Pflanzen mit Kaffee einsprühen soll, um sie vor Schneckenfraß zu schützen, stimmt nicht. Wissenschaftler konnten bisher keine abwehrende Wirkung von Kaffee bei Schnecken feststellen. Effektiver sind spezielle Schneckenzäune oder Hochbeete mit Kupferrand, die Schnecken deutlich besser abhalten.

Irrtum 3: Schützt Hauswurz vor einem Blitzeinschlag?

Die alten Germanen glaubten sogar, dass der Hauswurz vor Blitzschlag schützen soll. Auch dies konnte bis heute nicht wissenschaftlich belegt werden. Die robuste Pflanze eignet sich trotzdem hervorragend zur Dachbegrünung oder für Trockenmauern, wo sie durch ihre Anspruchslosigkeit überzeugt.

Irrtum 4: Halten Möhren und Zwiebeln wirklich Schädlinge fern?

Beim Pflanzen im Gemüsegarten hört man oft, dass sich Möhren und Zwiebeln gegenseitig die Schädlinge abhalten. Doch auch dieser Tipp bleibt ohne Erfolg, obwohl den Mischkulturen viel Gutes nachgesagt wird. Sie verbessern zwar das Bodenleben und fördern die Vielfalt, einen direkten Schutz vor Schädlingen bieten sie aber nicht. Anders sieht es mit der Studentenblume (Tagetes) aus. Diese kann tatsächlich helfen, Möhren und Zwiebeln vor Schädlingen zu schützen.

Irrtum 5: Schützt Kupfer Tomaten vor Braunfäule?

Ebenso soll Kupfer Tomaten vor der Braunfäule schützen. Dabei haben die Kupferdrähte bei den Wurzeln oder das Durchstechen der Pflanze mit Kupfernägeln keinerlei Wirkung zeigen können. Sinnvoller ist es, Tomaten regengeschützt anzubauen, auf robuste Sorten zu setzen und für eine gute Belüftung zu sorgen.

Schon gewusst? Der Trick mit Kupferdraht oder Kupfernägeln hält sich hartnäckig, hilft aber nicht gegen die gefürchtete Braunfäule. Die Sporen verbreiten sich über Luft und Wasser, nicht über die Wurzeln.

Rund um den Garten ranken sich viele gut gemeinte Tipps. Einige davon sind echte Helfer, andere entpuppen sich als Irrtümer, die trotzdem von Generation zu Generation weitergegeben werden. Man darf sich also nicht auf alles verlassen, was man über Tipps im Garten hört. Dennoch gibt es viele wichtige Gartentipps, mit denen man sich einige Arbeiten erleichtern kann.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Ein Kommentar

  1. Kupfer hilft eindeutig bei Tomaten, viele machen aber den Fehler und benutzen isolierten Kupferdraht/Kupfernägel, die bei Luftkontakt nicht grün werden, wie es eigentlich sein sollte.

    In Teilen der Landwirtschaft wird dieses Prinzip noch verwendet, statt auf chemische Mittel zurückzugreifen. Dabei nutzt man aber eher ein Sprühverfahren, um das Kupfer besser auf Blüten, Spross, Früchte und Blätter zu verteilen.

    „Irrtümer“ entstehen meist durch die falsche Anwendung von Hobbygärtnern, die versuchen Landwirtschaftliche Maßnahmen zu übernehmen, ohne die notwendingen Zusammenhänge zu verstehen

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