Senfgurken sind eine beliebte Spezialität aus dem Garten: aromatisch, süßsauer und mit feiner Senfnote. Hier ein köstliches Rezept und Tipps zur Verfeinerung.

Wer einmal selbstgemachte Senfgurken probiert hat, der weiß: Der Geschmack hat mit gekauften Varianten nur wenig zu tun. Aus knackigen, vollreifen Schälgurken, einem würzigen Sud und aromatischen Senfkörnern entsteht in der eigenen Küche eine feine Delikatesse, die nicht nur zu deftigen Speisen passt, sondern auch eine tolle Beilage einer Brotzeitplatte ist. Besonders für Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner lohnt sich die eigene Herstellung von Senfgurken, denn sie sind eine ideale Möglichkeit, um die üppige Gurkenernte haltbar zu machen und das Aroma des Sommers für den Winter zu bewahren. Das ist mal etwas anderes als immer nur daraus Gurkensalat oder Gurkensuppe zu machen. Wie genau Sie Senfgurken selber machen und den Geschmack der Senfgurken noch optimal abrunden können, erkläre ich nachfolgend etwas genauer.

Was versteht man unter Senfgurken?

Senfgurken sind geschälte und entkernte Gurkenstücke, die in einem süßsauren Essigsud mit Senfkörnern eingelegt werden. Anders als klassische Gewürzgurken verwendet man dafür meist etwas größere, schon leicht gelblich gereifte Gurken. Diese enthalten weniger Bitterstoffe, haben ein weicheres Fruchtfleisch und eignen sich besonders gut für das Einlegen in einem aromatischen Sud. Die Senfkörner geben den Gurken dabei ihren typischen, leicht scharfen und zugleich frischen Geschmack.

Es gibt jedoch nicht DAS eine Senfgurken-Rezept, denn der Sud kann je nach Region variieren. Mal dominieren süße Noten, mal eine pikante Würze mit Chili oder Ingwer. In manchen Gegenden wird der Sud sogar zusätzlich mit Weißwein oder Honig abgerundet. Prinzipiell gilt jedoch: erlaubt ist, was gefällt und vor allem auch schmeckt. Also probieren Sie sich am besten einfach mal durch.

Rezept für klassische Senfgurken

Zutaten für ca. 6 bis 8 Gläser à 500 ml

  • 1 kg reife Schälgurken
  • 700 ml Wasser
  • 3 große Zwiebeln
  • 300 ml Weißweinessig (6 % Säure)
  • 100 g Zucker
  • 2 EL Senfkörner (gelb)
  • 2 EL Salz
  • 1 TL schwarzer Pfefferkörner (ganz)
  • 2 – 3 Lorbeerblätter
  • frischer Dill oder Dillspitzen
  • optional: 1 – 2 kleine Chilischoten

Zubereitung:

▪️Schritt 1 – Gurken vorbereiten:

Die Gurken gründlich waschen, schälen und längs halbieren. Mit einem Löffel die Kerne entfernen, sodass nur das feste Fruchtfleisch übrig bleibt. Anschließend die Gurken in mundgerechte Stücke schneiden. Für ein gleichmäßiges Durchziehen lohnt es sich, die Stücke in ähnlicher Größe zu halten.

▪️Schritt 2 – Zwiebeln schneiden:

Die Zwiebeln schälen, halbieren und in feine Ringe schneiden. Wenn Sie einen milderen Zwiebelgeschmack bevorzugen, können Sie sie kurz in kochendem Wasser blanchieren.

▪️Schritt 3 – Sud ansetzen:

In einem großen Topf Essig, Zucker, Salz, Lorbeerblätter, Pfeffer- und Senfkörner zum Kochen bringen. Wenn Sie es pikant mögen, geben Sie an dieser Stelle die Chilischoten hinzu. Den Sud dann etwa 5 bis 7 Minuten leicht köcheln lassen, damit sich die Aromen verbinden.

▪️Schritt 4 – Gurken und Zwiebeln einlegen:

Die Gurkenstücke und Zwiebelringe in den heißen Sud geben und kurz (ca. 2 bis 3 Minuten) mitziehen lassen. Nicht zu lange kochen, damit die Gurken knackig bleiben. Bei größeren Mengen empfiehlt es sich, portionsweise zu arbeiten.

▪️Schritt 5 – Abfüllen:

Sterilisierte Gläser bereitstellen und die Gurken-Zwiebel-Mischung mitsamt Sud heiß einfüllen. Eventuell frischen Dill oder Apfelscheiben in jedes Glas geben. Sofort mit sterilisierten Deckeln verschließen und auf den Kopf stellen, bis die Gläser abgekühlt sind.

▪️Schritt 6 – Durchziehen lassen:

Die Senfgurken sollten mindestens 2 bis 3 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort durchziehen, bevor Sie sie servieren. Je länger sie lagern, desto harmonischer wird der Geschmack.

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Tipps zur Verfeinerung

🫙 Gewürzvariationen:

Neben Senfkörnern passen auch Koriandersamen, Nelken, Piment, Wacholderbeeren oder Fenchelsamen gut in den Sud. Wenn Sie es besonders aromatisch mögen, können Sie die Gewürze vorab in einer trockenen Pfanne kurz anrösten, um die ätherischen Öle zu intensivieren. Auch eine Prise Kurkuma verleiht nicht nur Geschmack, sondern eine appetitlich goldene Farbe.

🍯 Süße anpassen:

Wenn Sie es weniger süß mögen, können Sie die Zuckermenge reduzieren oder teilweise durch Honig ersetzen. Für eine karamellige Note bietet sich brauner Zucker an, der dem Sud mehr Tiefe gibt. Agavendicksaft oder Ahornsirup bringen ebenfalls interessante Geschmacksvariationen.

🍑 Fruchtige Note:

Apfelsaft, Birnensaft oder einige Scheiben frischer Pfirsich sorgen für eine milde, fruchtige Komponente. Auch Ananasstücke oder Weintrauben im Glas sorgen für eine exotische Abwechslung, die besonders gut zu Grillgerichten passt.

🌶️ Schärfe:

Chili, Ingwer oder Meerrettich bringen eine angenehme Schärfe ins Glas. Mögen Sie es kräftiger, können Sie zusätzlich Pfeffer aus der Mühle oder einige Senfsaaten leicht zerstoßen, um das Aroma freizusetzen.

🧅 Farbakzente:

Paprikastreifen oder Möhrenscheiben geben dem Einmachglas ein dekoratives Aussehen. Rote Zwiebelringe oder dünne Scheiben von Roter Bete sorgen für ein optisches Highlight und verleihen dem Sud eine hübsche rötliche Färbung.

🌽 Textur und Biss:

Ergänzend können Sie Blumenkohlröschen, Selleriestangen oder kleine Maiskölbchen mit einlegen. Sie sorgen nicht nur für Vielfalt im Glas, sondern auch für ein spannenderes Mundgefühl.

🌿Kräuterfrische:

Neben Dill lassen sich auch Estragon, Basilikum oder Zitronenthymian verwenden, um den Gurken eine frische Kräuternote zu geben. Besonders Zitronenthymian bringt eine feine Zitrusnote ins Spiel, die den Senfgeschmack elegant abrundet.

Wozu passen Senfgurken besonders gut?

Senfgurken: Klassisches Rezept & tolle Ideen zur Verfeinerung vorgestellt
Senfgurken sind eine perfekte Beilage zu deftigen Gerichten – © myviewpoint / stock.adobe.com

Senfgurken sind vielseitig einsetzbar. Klassisch serviert man sie zu Wurst- und Käsebrettern, Schinkenplatten oder als Beilage zu Bratkartoffeln. Aber auch zu Frikadellen, Kasseler, Schweinebraten oder gegrilltem Fisch passen sie hervorragend.

Im Sommer sind sie ein Highlight bei Grillabenden: einfach in kleine Würfel schneiden und in einen Kartoffelsalat, Fleischsalat oder einen cremigen Nudelsalat einarbeiten. Selbst als ungewöhnliche Zutat in Burgern, Wraps oder als Topping auf belegten Baguettes machen sie eine gute Figur. Sogar in veganen Bowls sorgen sie für einen aromatischen Kick. Experimentieren Sie einfach ein wenig.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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