Eigentlich vermehrt sich die Christrose durch ihre Samen selbst. Wer allerdings Kübelpflanzung bevorzugt, hat eine weitere Möglichkeit.

Christrose vermehren
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Nicht nur im Sommer überzeugen einige Zimmer- oder Freilandpflanzen durch eine opulente Blütenpracht – auch im Winter blühen einige Pflanzenarten sehr gerne auf, um uns beispielsweise die Weihnachtszeit zu verschönern. Dazu zählt neben dem Weihnachtskaktus beispielsweise die beliebte Christrose, die oft auch als Schneerose oder Weihnachtsrose bezeichnet wird. Die immergrüne Pflanze zeichnet sich aber längst nicht nur durch ihre Blüten aus, sondern auch durch ihre geringen Pflegeansprüche. Außerdem können Sie selbst entscheiden, ob Sie das ansprechende Gewächs im Freien halten möchte, oder es als etwas größere Zimmerpflanze in einem Kübel einsetzen wollen. Was man zur Pflege und dem Vermehren der schönen Christrose wissen sollte, decken wir nachfolgend ab.

Christrose – kleine Pflanzenkunde

Die Christrose, auch als Helleborgus niger bezeichnet, ist eine immergrüne Pflanze, die den Winter im Freien problemlos übersteht. Das robuste Gewächs gilt als giftig, deshalb ist beim Pflanzen Vorsicht geboten. Andere Pflanzen können Schaden nehmen, wenn die Christrose zu nah an diesen wächst oder deren Wurzeln erreicht. Das Gewächs kann im Freien gepflanzt, aber auch in den Kübel gesetzt werden, sofern dieser eine ausreichende Tiefe bietet. Wer die Christrose als Zimmerpflanze halten möchte, sollte ihr im Winter echte Bedingungen – wie kalte Temperaturen – bieten, sonst entwickelt sich die Blüte nicht. Zwar wird die Christrose nur bis zu 30cm hoch, allerdings benötigt sie wegen ihrer Wurzel und der Affinität zu viel Licht, ausreichend Platz und Tiefe in ihrem Behältnis. Gut bekommt der Christ- oder Schneerose übrigens ein Platz unter anderen immergrünen Pflanzen oder Laubbäumen.

Welche Pflege braucht die Christrose?

Wer sich für das Vermehren der Christrose interessiert, muss hierfür auch gewisse Gründe haben – schließlich würde niemand mehrere Ableger der Pflanze haben wollen, wenn diese sehr viel Arbeit bereiten würde oder keine Vorteile zu finden wären. Für das Vermehren spricht nicht nur die schöne Blütenpracht der Christrose, sondern auch ihre pflegeleichte und robuste Art. Sie stellt nur sehr wenige Ansprüche an Boden, Substrat und Standort und macht die Haltung daher sehr einfach. Diese Dinge muss man zur Pflege der Christrose wissen, wenn man die vermehrten Ableger richtig heranziehen möchte:

✓ Christrosen bevorzugen Standorte unter Laubbäumen oder Sträuchern, da hier leichter Schatten geboten wird, sowie wärmendes Laub im Winter
✓ Christrose treibt ihre Wurzeln tief aus, weshalb im Kübel viel Platz benötigt wird und der Standort tiefgründigen Boden bieten sollte
✓ benötigt auch im Winter viel Licht, aber keine direkte gleißende Sonne – besser ist ein lichter Schatten
✓ durchlässiges Substrat mit Kalkgehalt ist ideal für Christrosen
✓ wird meist im Herbst gepflanzt
✓ Gießen nur bei Bedarf und trockeneren Perioden notwendig
✓ Pflanze benötigt keinen Dünger
✓ Schnitte nicht unbedingt notwendig
✓ überwintert von allein, wenn sie ausreichend Laub um sich herum hat
✓ das Umsetzen ist für Christrosen nicht so gut verträglich

Vorteile der ChristroseNachteile der Christrose
+ ansehnliche Optik im Winter– Pflanze ist giftig, das Sekret kann beispielsweise Haut und Schleimhäute stark reizen
+ immergrüne Pflanze, die den Garten das ganze Jahr über gepflegt aussehen lässt– benötigt einen tiefen Kübel oder tiefgründige Erde
+ überwintert allein, sofern der Standort ideal ist– mag es nicht, umgestellt oder umgepflanzt zu werden
+ kaum Pflege notwendig, sodass der Gärtner wenig Arbeit hat– mag eher Standorte unter Laubpflanzen oder Sträuchern
+ kann sowohl im Kübel, als auch als Zimmerpflanze oder im Freien gepflanzt werden

Christrose vermehren – so ist Erfolg sicher

Weil die Christrose im Winter Blüten ausbildet, die nach dem Verwelken abfallen und ihre Samen im Garten ausbreiten, ist eine Vermehrung der Christrose im Freien eigentlich nicht notwendig – diese übernimmt sie fast schon alleine. Hierdurch kann sich das Gewächs allerdings unkontrolliert und rasch in Bereichen ausbreiten, die man eigentlich nicht mit Christrosen bedecken möchte. Daher kann es sinnvoll sein, diese unkontrollierte Vermehrung zu verhindern, indem man die Blüten nach dem Verwelken rechtzeitig von der Pflanze abtrennt. Diese lassen sich dann für eigene Vermehrungsversuche aufheben, um die Samen weiter zu verwenden. Dabei kann man entweder die Aussaat der Samen für sich nutzen, oder die Christrose mit Hilfe von Teilung nach Wunsch vermehren.

Christrose vermehren mit Hilfe der Aussaat

Möchte man die Christrose mit Hilfe gesammelter oder gekaufter Samen im Garten vermehren, sollte man neben viel Geduld auch Zeit und ein Händchen für das Heranziehen von Keimlingen mitbringen. Die Samen können im Herbst direkt in das Freie ausgesät werden, vorher ist der Boden möglichst aufzulockern, um durchlässig genug zu sein und Staunässe zu verhindern. Die Aufzucht im Haus ist nicht zu empfehlen, da die Samen bei Kälte am besten ankeimen und diese auch benötigen, um den typischen Rhythmus der Christrose aufzunehmen.

Sind die Samen verstreut, können sie ganz dünn mit Erde bedeckt werden – herkömmliches Substrat zum Pflanzen ist hierfür sehr gut geeignet. Das Gießen sollte sehr leicht erfolgen, damit die Samen nicht im Wasser stehen müssen – dies könnte ihnen Schaden und den Pflanzerfolg zunichte machen. Wer die Pflanze im Frühjahr durch das Aussäen vermehren möchte, kann übrigens ebenfalls erst im Folgejahr mit Keimlingen und Jungpflanzen rechnen.

Wer die Samen aus gesammelten Blüten herausbekommen möchte, kann diese in einen Jutebeutel tun und dann kräftig schütteln oder zwei Seiten des Beutels aneinander reiben. Dabei lösen sich die leicht angetrockneten Samen von der Blüte und fallen ab, sodass sie im Beutel am Boden liegen bleiben und ganz einfach eingesammelt werden können, ohne dass sie mit der Hand herausgepickt werden müssen.

Christrose vermehren durch Pflanzenteilung

Eines sollte klar sein: Bei der Vermehrung durch Teilung benötigt man deutlich weniger Geduld und Zeit, da die Pflanze nicht erst über Keimlinge zu ihrer notwendigen Größe für ausreichende Robustheit gelangen muss. Um die Teilung vorzunehmen, muss die Christrose lediglich vorsichtig ausgegraben werden, um sie in der Mittel teilen zu können. Dies ist bestenfalls nach der Blütezeit der Pflanze vorzunehmen – beide Teile lassen sich dann direkt wieder in den Boden einpflanzen.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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