Der Fingerstrauch ist ein pflegeleichtes Gewächs, trotzdem sollten Sie einige Punkte beherzigen, damit Krankheiten und Schädlinge keine Chance haben.

Fingerstrauch Pflege
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Der Fingerstrauch oder auch Potentilla fruticosa, ist eine farbenfrohe Zierde für jeden Garten. Die Pflanze kommt wunderbar mit unserem Klima zurecht und gedeiht in ihrer Heimat China selbst unter extremsten Bedingungen. Ganz gleich, ob in Alleinstellung oder als Hecke gepflanzt, das Rosengewächs ist immer ein Blickfang. Mittlerweile existieren zahlreiche Kultursorten mit verschiedenfarbigen Blüten und unterschiedlichen Wuchshöhen. Worauf bei der Pflege des Fingerstrauches geachtet werden sollte, kann hier nachgelesen werden.




Fingerstrauch richtig gießen

Der Fingerstrauch ist robust und verzeiht so manchen Pflegefehler. Dies trifft jedoch nicht auf lang anhaltende Trockenheit zu. Sind die Wurzeln erst vertrocknet, kann die Pflanze keine Nährstoffe mehr aufnehmen und verkümmert. Regelmäßiges Gießen ist also notwendig, besonders bei sehr trockenem Sommerwetter, wenn der Boden schnell austrocknet. Die Pflanzen stehen bevorzugt in der vollen Sonne, was eine üppige Blüte fördert, aber leider auch das Austrocknen des Bodens.

Bereits bei der Pflanzung ist auf den hohen Flüssigkeitsbedarf der Pflanze Rücksicht zu nehmen. Am besten wird der Strauch bereits im Pflanzloch gut eingeschlemmt, bevor die letzte Lage Substrat aufgebracht wird. Gießen ist regelmäßig notwendig, die Erde darf nicht komplett austrocknen. Daneben ist allerdings auch Staunässe zu vermeiden, was etwas Fingerspitzengefühl beim Gießen erfordert.

➔ Tipp: Eine Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung.

Fingerstrauch richtig düngen

An Feuchtigkeit darf es dem Fingerstrauch nicht fehlen. Wird die Pflanze ausreichend gegossen, ist ihr Überleben quasi gesichert. Bei der Nährstoffversorgung zeigt sich das Rosengewächs eher bescheiden. Ein nährstoffarmer Boden ist sogar von Vorteil, da ein Überangebot an Nährstoffen sich negativ auf die Blütenbildung auswirken kann.

Dennoch muss nicht komplett auf eine Düngung verzichtet werden. Im Frühling kann eine geringe Gabe an Volldünger das Wachstum anregen. Im Frühsommer können Brennnesseljauche oder Hornspäne zur allgemeinen Kräftigung beitragen.

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➔ Tipp: Eine einseitige Düngung mit Stickstoff ist zu vermeiden.

Ab Juli erhält der Fingerstrauch keinen Dünger mehr. Wer weiterhin düngt, riskiert, dass es vor dem Wintereinbrauch zu einem Neuaustrieb kommt. Dies schadet der ansonsten winterharten Pflanze.

Fingerstrauch: einige schöne Sorten kurz vorgestellt

Sorte Besonderheit
Red Ace Diese Sorte wächst bis zu 70 Zentimeter in die Höhe und eignet sich auch für Balkonkästen oder als Heckenpflanze.
Die Blütezeit erstreckt sich auf die Monate Juni bis Oktober.
Die Blüten leuchten in einem eindrucksvollen Rotorange.
Kobold Diese Art erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 80 Zentimetern.
Kobold blüht ab Mai bis in den Oktober hinein.
Sehr attraktiv erscheint dieser Fingerstrauch als Heckenpflanze.
Die tellerförmigen Blüten kennzeichnet ein leuchtender Gelbton.
Abbotswood Bis zu einen Meter hoch kann Abbotswood wachsen.
Die Pflanze erfordert wenig Pflegeaufwand und ist gegenüber Mehltau resistent.
Die weißen Blüten erscheinen zwischen Juni und Oktober.
Daydawn Daydawn wächst bis einen Meter in die Höhe.
Sehr beliebt ist diese Art als Heckenpflanze.
Die großen lachsfarbenen Blüten bilden einen hübschen Kontrast zum hellgrünen Laub und erscheinen zwischen Juni und Oktober.
Goldfinger Goldfinger kann als Gigant unter den Fingersträuchern bezeichnet werden.
Die Pflanze wächst mehr als einen Meter hoch und beeindruckt zwischen Frühsommer und Herbst mit ihren bis zu drei Zentimeter großen goldgelben Blüten.

Muss der Fingerstrauch geschnitten werden?

Es ist nicht zwingend notwendig, den Fingerstrauch regelmäßig zu beschneiden. Besteht jedoch Bedarf, einen Formschnitt durchzuführen oder die Pflanze weitgehend zurückzuschneiden, um die Krone neu zu definieren, ist dies problemlos möglich. Die Rosengewächse sind sehr gut schnittverträglich und treiben auch nach einem Rückschnitt bis in das alte Holz zuverlässig wieder aus.

➔ Tipp: Fingersträucher werden bevorzugt im zeitigen Frühjahr geschnitten. Dies fördert einen kompakten und buschigen Wuchs.

Krankheiten und Schädlinge erkennen

Der Fingerstrauch ist eine robuste Pflanze, die selbst extremen Bedingungen trotzt und auch so manchen Pflegefehler verzeiht, ohne mit Blattfall zu reagieren. Doch auch der Fingerstrauch kann hin und wieder von Krankheiten befallen werden. Im Einzelnen können auftreten:

  • Blattfleckenkrankheit
  • Eisenchlorose
  • Mehltau
  • Blattläuse

» Blattfleckenkrankheit

Hierbei handelt es sich um die häufigste Krankheit des Fingerstrauchs. Der Verursacher ist ein Pilz. Die Krankheit ist anhand der Blattflecken, welche sich bräunlich bis rötlichgelb abzeichnen erkennbar. Die Blattfleckenkrankheit wird durch verschiedene Pflegefehler hervorgerufen.

Dazu zählen:

  • Die Pflanze steht zu nass.
  • Der Boden ist zu fest.
  • Der Pflanze fällt es an Licht.

Alle befallenen Blätter sollten entfernt werden. Der Blattschnitt gehört nicht auf den Kompost, sondern in den Hausmüll.

Die benutzten Schnittwerkzeuge sind nach Gebrauch gründlich zu desinfizieren, damit die Krankheit nicht auf andere Pflanzen übertragen wird. Bei fortgeschrittenem Befall sollte mit einem Fungizid behandelt werden. Biologische Maßnahmen zeigen in diesem Fall keine Wirkung. Oft wird es notwendig sein, den Strauch zu entsorgen.

» Eisenchlorose

Eisenchlorose wird durch Eisenmangel hervorgerufen. Dies kommt meist einem Überschuss an Kalk in der Erde gleich. Durch die unausgeglichenen Bodenverhältnisse wird die Chlorophyllbildung der Pflanze gestört. Die Folge sind verkümmerte Pflanzen mit gelben Blättern. Gewissheit über eine Eisenchlorose bringt eine Bodenanalyse. Als Gegenmaßnahme werden spezielle Eisenverbindungen gespritzt.

➔ Tipp: Humusgaben können für ein leicht saueres Milieu im Boden sorgen und damit einem Kalküberschuss vorbeugen.

» Mehltau

Sind die Blätter des Fingerstrauches von einem grauweißen Belag überzogen, der sich wie Mehl von den Blättern streifen lässt, liegt der Verdacht des Mehltaus nahe. Der Pilz kommt in Form von Echtem und Falschem Mehltau vor. Echter Mehltau ist gut erkennbar, da er sich auf den Blattoberseiten ausbreitet und auch die Knospen und Triebe befallen kann. Falscher Mehltau bleibt vermutlich länger unerkannt, denn dieser Pilzrasen breitet sich nur auf den Unterseiten der Blätter aus.

Meist ist Mehltau auf ungünstige Standortbedingungen zurückzuführen. Die Pflanzen sollten nicht zu dicht stehen oder starken Temperaturwechseln ausgesetzt sein. Bei einem Befall sind alle betroffenen Pflanzenteile zu entfernen und über den Hausmüll zu entsorgen. Spritzungen mit Brennnesseljauche oder Knoblauchsud können bei leichtem Befall helfen.

» Blattläuse

Der Fingerstrauch wird kaum von Schädlingen befallen. Blattläuse machen jedoch vor kaum einer Pflanze Halt. Der Blattlausbefall ist vergleichsweise harmlos. Rollen sich die Blätter ein oder kräuseln sich, lassen sich meist an den Unterseiten der Blätter oder an den Trieben die kleinen grünen, gelben oder schwarzen Übeltäter erkennen.

Gegen Blattlausbefall hilft oft bereits das Abduschen mit einem harten Wasserstrahl. Auch Seifenlauge oder eine Milch-Wasser-Lösung können eingesetzt werden.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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