Gartenmelde ist bei uns bekannt, wird von vielen aber nicht selbst angebaut. Dabei ist der Gartenmelde Anbau so einfach. Hier mehr zu diesem Thema.

Gartenmelde: Anbau und Pflege
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Die bis zu zwei Meter hoch wachsende Gartenmelde (Atriplex hortensis) kann als Blattgemüse in nahezu jedem Gartenbeet angebaut werden. Die Besonderheit dieser relativ anspruchslosen Pflanze liegt weiterhin darin, dass sie als grünblättrige, rotblättrige und gelbblättrige Melde erhältlich ist. Und in einigen Gartenfachmärkten wird inzwischen sogar eine violettfarbige Sorte angeboten.

Anbau von Gartenmelde

Bereits ab März (bis in den Juli hinein) können Sie die Gartenmelde direkt im Freiland aussäen. Wobei sie an die Bodenbeschaffenheiten keinerlei große Ansprüche stellt und selbst im Halbschatten noch gut gedeiht. Nährstoffarme Böden sollten Sie jedoch vorab (möglichst schon im Herbst) mit Kompost bearbeiten.

Tipp:

Die Aussaat sollten Sie im Abstand von circa 3 bis 4 Wochen mehrfach wiederholen, wodurch Ihnen über einen längeren Zeitraum hindurch stets frisches Gemüse zur Verfügung steht und Sie nicht eine allzu üppige Ernte auf einmal verarbeiten müssen.

Nach circa 2 Wochen ist die Gartenmelde in den meisten Fällen schon gut angewachsen, sodass Sie diese mit einem Pflanzabstand von circa 15 bis 20 Zentimeter ausdünnen können. Oder aber Sie dünnen die Jungpflanzen – in etwa der 4. Woche – durch Ernten aus.

Wichtig:
Die Gartenmelde sollten Sie nicht Jahr für Jahr immer wieder am gleichen Standort anbauen, sondern möglichst jährlich bzw. spätestens alle 3 Jahre an einen anderen Standort aussäen. Des Weiteren eignet sich die Melde nicht als Nachkultur von Roter Beete oder Mangold, jedoch können Sie diese hervorragend alljährlich zwischen Kartoffeln anpflanzen.

Gartenmelde pflegen

» Düngen:

Gartenmelde PflegeWenn Sie die Vitamin B und C reiche Gartenmelde während ihres Wachstums ab und an mit ein wenig Volldünger versorgen, können Sie so den Ernteertrag deutlich erhöhen.

» Gießen:

Gartenmelde sollten Sie regelmäßig mit Wasser versorgen. An heißen Tagen möglichst sogar morgens und abends gießen! Zu starke Trockenheit lässt die Pflanzen nämlich leider auch mal schießen – wie Blattsalate auch.

» Schädlinge bekämpfen:

Von Schädlingen wird die Gartenmelde nur selten einmal befallen. Lediglich der Mehltau (Pilzerkrankung) macht ihr manchmal zu schaffen. Dann allerdings müssen Sie die komplette Pflanze sofort entfernen und im Hausmüll entsorgen.

Sollten sich darüber hinaus einmal Blattläuse auf der Gartenmelde niederlassen, müssen Sie nur die einzeln befallenen Blätter abschneiden und ebenfalls entsorgen.

Gartenmelde ernten

Gartenmelde erntenNoch kleine Jungpflanzen (beispielsweise zu eng gesäte Zwischenpflanzen) können Sie im Ganzen ernten und sofort verarbeiten. Bei größeren Pflanzenstauden hingegen sollten Sie nur noch die Blätter zu Gemüse verarbeitet und die holzigen Stängel auf dem Kompost entsorgen.

Tipp:
Gartenmelde, welche Sie wie Spinat verarbeitet haben, eignet sich hervorragend zum Einfrieren. So können Sie das Gemüse den ganzen Winter hindurch genießen. Wenn Sie die Blätter dabei nur kurz dünsten, behalten sie sogar weitgehendst ihre Farbe und verlieren lediglich einen Großteil ihrer Bitterstoffe.

Blüte und Samen

Blüte und Samen der GartenmeldeAb der Blütenphase können Sie die Gartenmelde jedoch nicht mehr als Gemüse ernten, sondern nur noch als dekorative Vasenpflanze nutzen. Hierbei mutiert vor allem die rote Melde zu einem wahren Hingucker im Glas.

Tipp:
Die Blütenrispen der Melde bilden den Samen für das kommende Jahr. Diesen können Sie problemlos über den Winter hindurch trocken aufbewahren. Sie müssen dann jedoch darauf achten, dass die Samen sortenrein sind. Die Melden gehören nämlich zu den Windbestäubern und können sich schnell untereinander kreuzen bzw. unkontrolliert im Garten vermehren.

Gartenmelde in der Küche verwenden

  • Gartenmelde ist eng verwandt mit Spinat (bekannt auch als Spanischer Spinat)
  • auch geschmacklich ähneln sie dem Spinat, sind aber milder
  • Jungpflanzen (bis 20 cm) sind besonders zart und gut roh essbar
  • höherer Anteil an Magnesium sowie Vitamin A und C als bei herkömmlichem Spinat
  • bei Allergie auf Gänsefußgewächse sollte man auf den Verzehr von melde verzichten

Übrigens:
Wenn Sie die Samen in einer Pfanne oder im Ofen (circa 1 Stunde bei 220 bis 250 Grad) rösten, können Sie diese später als äußerst schmackhaftes Gewürz (auch zum Backen geeignet) bei zahlreichen Gerichten einsetzen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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