Der Götterbaum ist zwar schön anzusehen, breitet sich aber schnell und unkontrolliert aus. Wer die Ausbreitung stoppen will, muss Geduld mitbringen.

Götterbaum Ausbreitung
© ernstboese – Fotolia.com
Der Götterbaum bringt dem Hobbygärtner viele Vorteile. Die Bittereschengewächse aus Asien stellen wenige Ansprüche an ihren Standort oder das Substrat. Der Götterbaum wächst schnell, besitzt attraktive Duftblüten und bietet eine stimmungsvolle Herbstfärbung. Nicht unerwähnt bleiben sollte allerdings – der Götterbaum ist ein Gartenflüchtling. Er wächst nicht nur schnell, er breitet sich auch unkontrolliert aus und nimmt damit anderen heimischen Gewächsen buchstäblich die Luft zum Atmen.

Götterbaum breitet sich rasant aus

Die Samen des Götterbaumes wachsen quasi überall und wer aufmerksam nach den Bäumen Ausschau hält, wird sie häufig auch zwischen Gehwegplatten und Mauerritzen entdecken. Wenn auch die Götterbäume mit ihren gelbgrünen Blüten und roten Fruchtbüscheln einen attraktiven Anblick bieten, es handelt sich um invasive Pflanzen, welche zu den Top 100 der „Schwarzen Liste“ zählen. Besonders in den Städten breiten sich die Bäume rasant aus und verdrängen häufig die herkömmlichen Straßenbäume.

Tipp: Junge Bäume sind nur eingeschränkt winterhart. Ein weiterer Trost, Stadtbäume besitzen leidlich eine Lebenserwartung von 50 Jahren.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Götterbaum anzupflanzen, der sollte sich bewusst sein, dass sein Bäumchen ihn innerhalb von wenigen Monaten überragen wird und bis zu 20 Meter hoch wächst. Der Kleingarten ist folglich nicht der richtige Ort für die imposanten Gewächse. Es sollte ausreichend Fläche vorhanden sein, um dem Baum eine Alleinstellung zu verschaffen. Der ideale Standort liegt etwa 20 Meter von Gebäuden und Mauern entfernt.

Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Götterbaumes

  1. Anlegen einer Wurzelsperre
  2. Entfernen von Samen und Trieben
  3. Absägen des Baumes

Wer einen jungen Götterbaum pflanzt, gibt den Startschuss für ein intensives Wachstum. Dies zeigt sich nicht nur daran, dass die Bäumchen keine drei Monate benötigen um einen Meter hoch zu wachsen, auch vor unseren Blicke verborgen spielt sich so einiges ab. Die Wurzeln bilden, dicht unter dem Boden, ein weitläufiges Geflecht und wirken sich dabei zerstörerisch auf die benachbarten Gewächse aus.

❶ Die effektivste Lösung: Anlegen einer Wurzelsperre

Eine professionelle Wurzelsperre ist eine lohnende Investition und die auf lange Sicht betrachtet effektivste Möglichkeit, der Ausbreitung des Götterbaumes entgegen zu wirken. Eine Wurzelsperre besteht aus einem besonders stabilen Material. Dieses spezielle Geotextil lässt weder Luft noch Wasser durch und hält auch stärksten Frösten stand. Die Wurzelsperre bringen Sie ringförmig um die Wurzeln des Götterbaumes an. Am einfachsten geschieht dies bereits bei der Pflanzung.

Hinweis: Wurzelsperren können auch nachträglich eingesetzt werden. Dies ist dann allerdings wesentlich arbeitsintensiver, da zunächst die Wurzeln ausgegraben werden müssen.

Das Geotextil wird in angemessenem Abstand zum Wurzelballen in die Erde gebracht und mit einer Klick-Leiste verschlossen.

Eine Wurzelsperre einsetzen – Schritt für Schritt

  1. Pflanzloch ausheben
  2. Pflanze einsetzen
  3. Wurzelsperre anpassen
  1. Wurzelsperre verschließen
  2. Substrat auffüllen
  3. Pflanzloch schließen

Wenn Sie einen jungen Baum pflanzen, sollte das Pflanzloch in angemessener Größe ausgehoben werden. Damit sich die Pflanze überhaupt entwickeln kann, sollten Sie den Wurzeln etwas Spielraum bieten. Setzen Sie die Wurzelsperre nicht zu eng und gewähren etwa den dreifachen Abstand des Wurzelballens. Ein stabiles Wurzelgeflecht kann ansonsten nicht ausgebildet werden. Werden die Wurzeln derart eingeschnürt, kann sich die Pflanze nicht ausbreiten und verkümmert.

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❷ Beherztes Eingreifen – die Entfernung der Samen und Triebe

Die Samen des Götterbaumes werden vom Wind davongetragen und keimen beinahe an jedem neuen Standort. Um dies zu verhindern, sollten Sie sich ein Herz fassen und die Fruchtstände bereits im Herbst entfernen. Dann wird die Pflanze im Winter zwar weniger attraktiv erscheinen, sie werden im Folgejahr dafür auch nicht Unmengen an Jungbäumen aus dem Boden ausgraben müssen. Kam es bereits zum Austrieb, sollten Sie alle unerwünschten Triebe konsequent aus dem Boden entfernen. Wachsen die Pflanzen heran, wird es immer schwieriger, die Bäume auszugraben.

Tipp: Die entfernten Pflanzen und Pflanzenteile sollten nicht auf dem Kompost gelagert werden. Um ein Ausbreiten des Baumes konsequent zu verhindern, verbrennen Sie die entfernten Triebe.

❸ Wenn nichts mehr hilft – den Götterbaum absägen

Wer sich der Wuchsfreudigkeit des Götterbaumes nicht bewusst war, wird bald nicht mehr gut auf das Bittereschengewächs zu sprechen sein. Die Bäume sind zu groß geworden und haben bereits erfolgreich Pflanznachbarn verdrängt? Die einzige Lösung scheint, den Baum einfach abzusägen. Dies erscheint auch zunächst logisch, wird sich allerdings in der Praxis als wenig effektiv erweisen.

Haben Sie den Stamm des Götterbaumes abgesägt, ist dem Ausbreiten der Pflanzen nur scheinbar geholfen. Wurde keine Wurzelsperre angelegt, breiten sich die Wurzeln in einem Umkreis von bis zu 15 Metern nahezu ungehindert aus. Dem wird auch mit der Fällung des Baumes kein Riegel vorgeschoben. Wer nur den Stamm absägt, wird bemerken, dass sich umso mehr neue Triebe in genanntem Umkreis zeigen. Wer nicht die Möglichkeit hat, die Wurzel komplett zu entfernen, kann versuchen, den Baum zu „ermüden“. Hierfür werden alle neuen Triebe möglichst schnell entfernt. Es wird einige Zeit brauchen, bis der Baum nach und nach seinen Wachstumstrieb vermissen lässt und in Folge gänzlich einstellt.

Die Methoden der kontrollierten Ausbreitung mit ihren Vor- und Nachteilen

Maßnahme Erläuterung
Samen und Triebe entfernen Die Methode erweist sich als aufwendig.
Werden die Samen nicht rechtzeitig entfernt, werden sie vom Wind davon getragen.
Wurzelsperre anlegen Die Wurzelsperre sollte bereits bei der Pflanzung angelegt werden.
Nutzen Sie ein Produkt aus dem Fachhandel, welches auch wirklich stabil genug erscheint.
Setzen Sie die Wurzelsperre nicht zu eng, sonst wird sich keine Pflanze entwickeln können.
Baum absägen Das Absägen des Stammes wird die Ausbreitung der Pflanze nicht verhindern.
Die Wurzeln schieben weiterhin eifrig neue Triebe.
Nur wenn diese Triebe stets konsequent entfernt werden, ermüdet dies den Baum und er wird sein Wachstum nach und nach – auch an den Wurzelausläufern – einstellen.

Achtung: Der Götterbaum ist in allen Pflanzenteilen giftig. Bei Fäll- oder Entsorgungsarbeiten sollten stets Handschuhe und ein Augenschutz getragen werden.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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