Der Götterbaum ist nicht jedermanns Sache, weil er sich rasant ausbreitet. Wer ihn trotzdem pflanzen möchte, findet hier die genaue Anleitung.

Götterbäume zählen zu den Bittereschengewächsen und sind zum Großteil in Asien verbreitet. In Europa kommt vorrangig die Art Ailanthus altissima vor. Die Bäume sind sehr alt. Entsprechende Funde wurden bereits im Tertiär gemacht.

Schnell wachsender Baum

Wer sich einen schnell wachsenden Baum wünscht, wird am Götterbaum seine Freude haben. Bereits im ersten Standjahr kann dieser, bei entsprechender Pflege, mehrere Meter in die Höhe wachsen. An einem idealen Standort werden die Bäume nicht selten bis zu 30 Meter hoch. Bei der Pflanzung des Götterbaumes gilt es, einige Dinge zu beachten, denn die Pflanzen breiten sich schnell aus und verdrängen dabei nicht selten ihre Pflanzennachbarn.

Götterbaum: Kleine Pflanzenbeschreibung

Der Götterbaum ist ein hübscher Baum.
Der Götterbaum ist ein hübscher Baum. | © ernstboese – Fotolia.com

Der Götterbaum ist ein recht anspruchsloser Laubbaum. Der sommergrüne Baum wächst schnell in die Höhe und bildet ein dicht verzweigtes Netz an Flachwurzeln aus.

Schon gewusst? Die Lebensdauer der Gewächse liegt bei etwa 50 bis 70 Jahren.

Die Bäume bleiben bis weit in das Frühjahr hinein kahl und treiben häufig erst Ende Mai aus. Dann zeigen sich die an das Laub der Esche erinnernden gefiederten Blätter, welche einen charakteristischen und für viele Hobbygärtner erst gewöhnungsbedürftigen Geruch ausstrahlen.

Etwa vier Wochen nach dem Austrieb beginnt der Götterbaum zu blühen. Die gelbgrünen Rispenblüten erscheinen eher dezent und sind im Sommer Tummelplatz zahlreicher Insekten.

Die Samen hängen büschelweise an den Zweigen und fallen durch ihre rötliche Färbung ins Auge. Der Wind verteilt die Samen großflächig. Der Götterbaum keimt in der Regel auf beinahe jedem Standort und erreicht dort innerhalb von 15 Jahren eine stattliche Höhe von bis zu 20 Metern.

➡️ Ist der Götterbaum invasiv?

Der Götterbaum ist zweifelsfrei attraktiv anzusehen und eine Zierde für jeden Garten. Allerdings hat ihn sein aggressives Ausbreiten einen Platz in den Top 100 der invasiven Pflanzen eingebracht. Wird jedoch bereits bei der Pflanzung dieser Umstand berücksichtigt, und eine Wurzelsperre angelegt, dann werden Sie viel Freude an diesem attraktiven und bizarren Gewächs haben.

➡️ Herkunft und Verbreitung des Götterbaumes

Ursprünglich stammen die Götterbäume aus Ostasien. Dort werden sie auch Himmelsbaum genannt und zu Heilzwecken verwendet. In Europa konnte sich der Götterbaum im 18. Jahrhundert ausbreiten, als Jesuitenmönche seinen Samen im Gepäck hatten.

In Parks und weitläufigeren Grünanlagen erfreut der Götterbaum mit seinem exotischen Flair. Die Pflanzen sorgen dabei längst selbst für ihre Ausbreitung, sodass eine gezielte Kultivierung meist nicht mehr notwendig ist.

Götterbaum pflanzen – den passenden Standort finden

Wenn Sie einen Götterbaum anpflanzen möchten, sollten Sie sich über dessen Ausmaße im Klaren sein. In einem kleinen Garten sollte auf einen Götterbaum verzichtet werden.

Tipp: In kleineren Gärten ist der Essigbaum eine willkommene Alternative.

Die Abstände zur Straße und zum Nachbargrundstück sind gesetzlich festgelegt. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Wer Gewissheit haben möchte, sollte sich bei den zuständigen Ämtern vor Ort erkundigen. Als Maßstab für den Abstand zum eigenen Wohnhaus gilt die Höhe des Baumes. Im konkreten Fall sollten also 25 Meter Platz zum Gebäude einkalkuliert werden.

An den eigentlichen Standplatz stellen die Pflanzen wenig Ansprüche. Finden Sie einen sonnigen Standort, wird sich der Götterbaum gut entwickeln.

➡️ Das ideale Substrat auswählen

Die Pflanzen zeigen sich im Hinblick auf das Substrat ausgesprochen anspruchslos. Götterbäume werden auch auf einem trockenen und eher kargen Boden gedeihen. Auf einem wenig nährstoffreichen Boden wird der Götterbaum vielleicht weniger schnell wachsen, dies dürfte aber vielen Hobbygärtnern sogar entgegenkommen.

Was ist beim Kauf eines Götterbaumes zu beachten?

Im Fachhandel sind die Götterbäume als Container- oder als Ballenware erhältlich. Damit Sie eine gesunde und kräftige Pflanze erwerben, sollten Sie beim Kauf auf einige Dinge besonderen Wert legen:

  • kleinere Bäume wachsen schneller
  • Stamm und Äste sollten keine Verletzungen aufweisen
  • die Wurzeln dürfen sich nicht ringeln, sondern strahlenförmig verlaufen
  • kleinere Bäume sind schneller an den neuen Standort zu gewöhnen

Sollte der Transportweg länger sein, befeuchten Sie den Wurzelballen häufiger. Auch wenn Sie die Pflanze daheim nicht gleich in den Boden bringen, darf der Wurzelballen nicht austrocknen.

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Unterschied Götterbaum und Essigbaum

Samen und Blatt vom Götterbaum.
Samen und Blatt vom Götterbaum. | © progarten / stock.adobe.com
Frucht und Blatt vom Essigbaum.
Frucht und Blatt vom Essigbaum. | © SHARKY PHOTOGRAPHY / stock.adobe.com

Junge Götterbäume können aufgrund ihrer Blattform leicht mit dem Essigbaum verwechselt werden. Der Essigbaum besitzt allerdings, bei näherem Hinsehen, deutlich kleinere Blätter und eine andere rötliche Blüten-Rispenfarbe.

Die gelblichen Blüten vom Götterbaum geben ebenso Anlass zur Verwechslung mit der Schmuckblatt Mahonie, einem Gewächs, welches ebenfalls aus Asien stammt.

Die häufigste Verwechslungsmöglichkeit bietet die Esche. Eine Unterscheidung kann hinsichtlich der paarig gefiederten Blätter und der schwarzen Knospen getroffen werden.

Den Götterbaum pflanzen – Schritt für Schritt

Es spricht nichts dagegen, den Götterbaum ganzjährig in den Boden zu bringen. Allerdings sollte kein Frost herrschen. Aufgrund des späten Austriebes kann es jedoch vorkommen, dass die Triebe bei früh einsetzenden Frösten Schaden nehmen. Daher ist das Frühjahr als Zeitpunkt für die Pflanzung zu bevorzugen.

  1. Standort auswählen
  2. Boden auflockern
  3. Pflanze wässern
  4. ggf. Drainage legen
  5. Wurzelballen freilegen
  1. Pflanze mittig ins Pflanzloch setzen
  2. Substrat auffüllen
  3. Boden leicht andrücken
  4. Stützpfahl anbringen
  5. Pflanze gut angießen

Nachdem der Standort feststeht, können Sie den Boden entsprechend vorbereiten. Dieser wird aufgelockert und von Unkraut, Steinen, Wurzelresten und anderem Unrat befreit. In der Zwischenzeit stellen Sie die Pflanze in ein Gefäß mit Wasser. Der Wurzelballen sollte sich so lange mit Flüssigkeit vollsaugen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Wenn auch der Götterbaum als eine ausgesprochen anspruchslose Pflanze gilt, spricht nichts dagegen, das Substrat mit Hornspänen und Kompost zu vermischen, damit die Pflanze gut anwachsen kann. Das Pflanzloch wird mindestens in doppelter Größe und Breite des Wurzelballens ausgehoben.

Tipp: Verwenden Sie keinen Stallmist. Dieser könnte den Wurzeln schaden.

Der Boden des Pflanzlochs wird aufgelockert. Handelt es sich um ein recht schweres und undurchlässiges Substrat, bietet es sich an, eine Drainage aus Kies oder Tonscherben zu legen. Anschließend wird der Götterbaum in das Pflanzloch gesetzt.

Achten Sie darauf, dass die Wurzeln frei liegen und der Wurzelballen nicht mehr mit einem Tuch oder ähnlichem umgeben ist. Füllen Sie das Substrat auf und drücken Sie das Pflanzloch gut an.

Um den Baum vor Windbruch zu schützen, schlagen Sie drei Stützpfeiler in den Boden. Diese werden mit Bändern verbunden. Gießen Sie die Pflanze abschließend gut an. Damit die Flüssigkeit besser zu den Wurzeln vordringt, können Sie einen Gießrand anlegen.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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