Im Sommer ist die Ausbreitung von Grasmilben im Garten kaum zu stoppen. Da sie auf Mensch und Tier übergehen, ist es jedoch sinnvoll, sie zu bekämpfen.

Grasmilben bekämpfen
Grasmilben beißen und verursachen so einen starken Juckreiz – © zhang yongxin / stock.adobe.com

Die Grasmilbe gehört zu den Plagegeistern, die sich besonders im Sommer und Herbst auf Wiesen ansiedeln. Sie werden deshalb auch Ernte- oder Herbstgrasmilbe genannt. Im Lateinischen tragen sie den Namen „Neotrombicula autmnalis“. Die Spinnentiere sind etwa zwei bis drei Millimeter groß und nur schwer zu erkennen. Sie besitzen jedoch einen Stachel, mit dem sie Mensch und Tier üble Stiche zufügen können. Die Stiche lösen einen starken Juckreiz aus und die daraus entstehenden Ekzeme halten sich für gewöhnlich relativ lange, hat man sich erst einmal gekratzt.

Hierzulande hält sich jedoch nicht nur die Herbstgrasmilbe auf, sondern auch einer ihrer Verwandten. Die „Echte Grasmilbe“, die den biologischen Namen „Bryobia graminum“ trägt. Sie ist etwas kleiner. Ihr Biss verursacht zudem keinen so starken Juckreiz.

Je nachdem, welche Witterungsbedingungen herrschen, schlüpfen die Larven zwischen Juni und Juli. Sind ihnen die äußeren Bedingungen zuwider, graben sie sich auch bis zu einem halben Meter in den Boden ein und kommen erst wieder heraus, wenn sie sich wohler fühlen.

Wo findet man Grasmilben?

Innerhalb Mitteleuropas sind Grasmilben vor allem im Sommer und Herbst in allen Formen von Gräsern zu finden. In Deutschland sind besonders die Bundesländer Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz betroffen, die über eine besonders hohe Population der Plagegeister berichten.

In vielen Fällen kommt es dazu, dass der heimische Garten von einem Wildtier heimgesucht wird, welches von dem Ungeziefer befallen ist. Andererseits können sie auch von Haustieren eingeschleppt werden, die sich zuvor in einem der betroffenen Gebiete aufgehalten haben. Die Milben haben im Garten schließlich optimale Bedingungen, um sich dort zu verbreiten.

Auf Mensch und Tier gelangen sie, indem sie sich in die Spitzen der Grashalme setzen und dort auf jemanden warten, der vorbeiläuft. Sie werden praktisch einfach auf dem Weg mitgenommen.

Wie erkennt man einen Befall?

Um festzustellen, ob der eigene Rasen befallen ist, gibt es einen ganz einfachen Trick, den Sie wie folgt anwenden:

  1. Legen Sie ein weißes oder schwarzes Stück Pappe auf den Rasen.
  2. Nach kurzer Zeit die Oberfläche der Pappe kontrollieren.
  3. Sitzen darauf Tiere mit einem roten, tränenförmigen Körper und sechs Beinen, handelt es sich um Grasmilben.

Woran erkennt man, dass man gebissen wurde?

Grasmilben bekämpfen
Die Bisse jucken nach einmaligem Kratzen extrem – © _KUBE_ / stock.adobe.com

Nachdem die Grasmilbe an eine von ihr bevorzugte Stelle gelangt ist, hält sie sich dort zunächst für eine Weile auf. Beim Menschen sind dies die Ellenbogenbeugen oder Kniekehlen. Hunde oder Katzen werden hingegen gerne im Bereich der Ohren oder an der Schwanzwurzel befallen. Ebenso setzen sie sich gerne in die Pfotenzwischenräume.

Kurze Zeit später nimmt das Ganze jedoch ein unschönes Ende, denn dann wird der Wirt gebissen. Den Biss selbst bemerkt das Opfer nicht. Jedoch entwickelt sich etwa 24 Stunden später ein extremer Juckreiz, der durch den Speichel der Tiere verursacht wird, welchen die Milben mittels ihrer Kauwerkzeuge unter die Haut bringen.

Der erste Instinkt führt meist dazu, dass man über die betroffenen Hautstellen kratzt. Daraufhin entwickeln sich jedoch rote Pusteln und es kommt möglicherweise zu einer Sekundärinfektion. Schlimmstenfalls entsteht ein Lymphödem. Ein Gang zum Arzt ist in diesem Fall unausweichlich.

Was kann man gegen den Juckreiz unternehmen?

Um eine möglichst unproblematische Behandlung zu gewährleisten, gehen Sie am besten wie folgt vor:

Auch wenn es schwerfällt: Nicht kratzen! Der Juckreiz lässt sich z.B. mit hochprozentigem Alkohol lindern. Tupfen Sie diesen mit einem Wattebausch auf die Haut. Er hat den Vorteil, dass er die Wundstelle desinfiziert und gleichzeitig das Ungeziefer abtötet. Alternativ sind auch spezielle Salben in der Apotheke erhältlich.

Möchten Sie lieber zu Hausmitteln greifen, bietet sich die Verwendung von Zitronen- oder Zwiebelsaft an. Ein kühlender Eisbeutel lindert zudem eine mögliche Schwellung zuverlässig.

Wie können sich Mensch und Tier vor Bissen schützen?

Selbstverständlich sollte nicht nur der Rasen im Garten vor einem lästigen Befall mit Grasmilben geschützt werden. Gleichzeitig ist es möglich, dass sich Mensch und Tier mittels eines bestimmten Verhaltens vor einem Biss schützen. Hierzu beherzigen Sie am besten die folgenden Tipps:

  • Meiden Sie, gerade in der trockenen Jahreszeit, befallene Wiesen.
  • Laufen Sie nicht barfuß auf Wiesen.
  • Tragen Sie geschlossene Schuhe, lange Hosenbeine und Socken.
  • Zusätzlich können Sie Insektenabwehrmittel aus der Apotheke nutzen.
  • Gegen Milben in den Pfotenzwischenräumen oder im Fell helfen spezielle Shampoos.
  • Nach der Gartenarbeit abduschen und die verwendete Kleidung waschen.

Wie lassen sich Grasmilben aus dem Garten vertreiben?

Grasmilben Rasen mähen
Mähen Sie einmal wöchentlich den Rasen – © New Africa / stock.adobe.com

Ist der Garten erst einmal befallen, ist es schwierig, den Befall komplett unter Kontrolle zu bekommen. Doch es gibt Möglichkeiten, ihn so einzudämmen, dass sich das Problem mit dem nächsten Winter größtenteils erübrigt:

Rasen mähen Es empfiehlt sich, den Rasen wöchentlich zu mähen. Idealerweise wird der Rasen umgehend mit einem Auffangbehälter aufgenommen. Da die Plagegeister in den Spitzen der Halme sitzen, werden sie somit vom Rasen entfernt. Geschnittener Rasen wird danach entsorgt oder kompostiert. Am besten an einer Stelle am Rande des Gartens.
Rasen vertikutieren Der Rasen sollte einmal jährlich, idealerweise im Frühjahr, vertikutiert werden. So nehmen Sie den Milben das Moos als Grundlage, um sich weiterhin im Rasen aufzuhalten.
Rasen wässern Eine regelmäßige Wässerung des Rasens ist unbequem für die Milben, sodass sie sich in den Boden zurückziehen.
Barriere zwischen Rasen und Haus schaffen Es ist empfehlenswert, zwischen Rasen und Haus eine Barriere von etwa zwei bis drei Metern zu schaffen. Auf diese Weise gelangen die Grasmilben nicht ins Haus.
Kalkstickstoff ausbringen Kalkstickstoff eignet sich hervorragend als Dünger, wenn er Anfang Mai auf den Rasen gelangt. Durch diesen wird nicht nur die Plage des vorherigen Jahres ausgerottet, sondern auch die erneute Verbreitung eingedämmt.
Neem-Produkte nutzen Neem-Produkte aus dem Fachhandel sollen ebenfalls einen ausreichenden Schutz gewährleisten, indem sie auf den Rasen gegeben werden.
# Vorschau Produkt Bewertung Preis
1 Neudorff Zecken- und Grasmilben Konzentrat befreit... Neudorff Zecken- und Grasmilben Konzentrat befreit... 907 Bewertungen 21,50 €

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Antwort hinterlassen