Hibiskuspflanzen für eine Hecke kaufen, das kann teuer werden. Wer seinen Hibiskus mit Stecklingen vermehrt, schont den Geldbeutel.

Hibiskus vermehren Stecklinge
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Hibiskus-Hecken und Südeuropa gehören zusammen, wie beispielsweise Weinberge zu Rhein und Mosel. Doch auch der winterharte Hibuskus gedeiht hier in Mitteleuropa als  Hecke hervorragend. Allerdings sind dafür schon einige Pflanzen vonnöten und das kann ins Geld gehen, wenn der Hobbygärtner dafür die Jungpflanzen aus der Gärtnerei holt. Immerhin werden zwei Pflanzen je Meter Hecke gebraucht.

Wer seinen Geldbeutel schonen will, der zieht sich selbst aus Stecklingen die erforderlichen Pflänzchen für den exotisch blühenden Sichtschutz heran. Wie Sie das am besten anpacken, das wollen wir Ihnen hier aufzeigen.

Hibiskus Stecklinge wurzeln am besten im Sommer

Für Ihre Stecklinge schneiden Sie im Sommer Triebe von Ihrem Hibiskus ab. Denn während der warmen Jahreszeit, von Mai bis Juli, wurzeln die Stecklinge am besten. Außerdem steckt der Hibiskus zu dieser Zeit in einer optimalen Einwicklungsphase. Folgende Schritte empfehlen wir Ihnen:

Die Stecklinge von Ihrem Hibiskus sollten etwa 12 Zentimeter lang sein. Wählen daher lange, neue und gesunde Triebe aus. Diese schneiden Sie dann schräg – in einem Winkel von 45 Grad – ab. Achten Sie darauf, dass die Triebe kräftig, weich und grün sind. Verwenden Sie dafür unbedingt neue diesjährige Triebe. Nun entfernen Sie noch die unteren Blätter Ihrer geschnittenen Stecklinge.

Anschließend tauchen Sie die Stecklinge mit der Schnittstelle in Bewurzelungshormone ein (hier zu beziehen) oder bedecken diese mit Bewurzelungspulver. Es liegt jetzt in Ihrer Entscheidung, wie Ihre Hibiskus-Stecklinge bewurzeln sollen: in Komposterde oder in Wasser.

Hibiskus Stecklinge bewurzeln in Komposterde

1Haben Sie sich für die Bewurzelung in Komposterde entschieden? Dann setzen Sie die Stecklinge zirka 4 bis 5 Zentimeter tief in einen Topf, gefüllt mit feuchter Komposterde. Daraufhin bedecken Sie den Topf mit einem Plastikbeutel oder einer über Kopf gestellten, klaren Plastikflasche, von der Sie den Flaschenhals abgeschnitten haben. Darunter entwickelt sich ein Mikroklima, das sich hervorragend auf die Bewurzelung der Stecklinge auswirkt. Wenn Sie einen Plastikbeutel nutzen, dann achten Sie darauf, dass er die Setzlinge nicht berührt.

Nun halten Sie die eingetopften Setzlinge regelmäßig feucht und stellen Sie diese nicht direkt in die Sonne. Nach etwa einem bis zwei Monaten haben die Stecklinge Wurzeln geschlagen.

Hibiskus Stecklinge bewurzeln in Wasser

2Wenn Sie Ihre Stecklinge im Wasser bewurzeln, dann können Sie gut beobachten, wie sich die Wurzeln allmählich entwickeln. Zunächst füllen Sie ein Glas mit Wasser bis zu einem Wasserstand von 5 Zentimetern. Anschließend stellen Sie einen Setzling hinein und platzieren das Glas an einen hellen Ort. Vermeiden Sie allerdings direkte Sonne. Nun stülpen Sie eine Plastiktüte über das Glas und besprühen den Steckling einmal täglich mit Wasser.

Wichtig ist hierbei, dass jeder Steckling in ein seperates Glas gesetzt wird. So vermeiden Sie, dass sich ein Bakterienstamm unter den Setzlingen entwickeln kann.

Ratsam ist es, alle 2 bis 3 Tage das Wasser zu wechseln, solange die Stecklinge bis zum Pflanzen wurzeln. Nutzen Sie, wenn möglich, Regenwasser dafür. Wenn nicht vorhanden, können Sie auch Leitungswasser verwenden. Das sollte aber mindesten 24 Stunden in einem Eimer abstehen, damit sich das Chlor abbauen kann.

Sobald die neuen Wurzeln 3 bis 5 Zentimeter lang sind, können Sie die Setzlinge in feuchten Kompost setzen. Für ein paar Monate sollten sie nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. So können sich die Wurzeln optimal entwickeln.

Konrad von Gartentipps.com

Meine große Leidenschaft gilt nicht nur dem Gärtnern, ich bin ein sehr großer Liebhaber der Rose. Mit meinem bereits jahrzehntelangen Wissen unterstütze ich in meiner Heimatstadt die "Rosenfreunde Wittstock" als Gründungsmitglied (Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.).

3 Kommentare

  1. Danke, aber Chlor gibt es in Deutschland in Leitungswasser nicht. Maximal könnte man das Kalk sich etwas absetzten lassen.

    • Hallo Mia, laut deutscher Trinkwasserverordnung gilt für Chlor der gesetzliche Grenzwert von 0,3 Milligramm freies Chlor pro Liter Trinkwasser. Mit dem Chlor werden Keime abgetötet, demnach verlässt unser Trinkwasser die Hochbecken recht häufig mit einem Chlorgehalt. Freundliche Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team

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