Damit der Holunder viele Früchte trägt, ist es wichtig, ihn zu schneiden. Wie Sie dabei richtig vorgehen, erkläre ich hier im Detail.

Holunder schneiden
Sie haben zwei Möglichkeiten zum Schnitt – © romankrykh / stock.adobe.com

Ein Holunderbusch bereichert den heimischen Garten nicht nur mit einer angenehmen Optik, er liefert zudem schmackhafte Beeren, die man unterschiedlich verarbeiten kann. Umso wichtiger ist seine regelmäßige Pflege, damit er langfristig eine ergiebige Ernte gewährleistet und dabei möglichst ansprechend aussieht.

Warum der Schnitt beim Holunder so wichtig ist

Darf ein Holunder im Garten wahllos gedeihen, wächst er einem wortwörtlich schnell über den Kopf. Denn er kann nicht nur eine Wuchshöhe von bis zu sieben Metern erreichen. Er geht auch in die Breite und verkrautet schnell. Insgesamt wird dabei seine Optik erheblich beeinträchtigt. Aufgrund dieser Eigenschaften findet man den Holunder in heimischen Gärten immer seltener.

Glücklicherweise gibt es zwei Methoden, um den Holunder einigermaßen unter Kontrolle zu behalten. Denn mittels des richtigen Schnitts ist er auch im heimischen Garten noch gut aufzustellen.

Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt

Wie bei vielen anderen Gewächsen ist es auch beim Holunder wichtig, den richtigen Zeitpunkt für einen Schnitt abzuwarten. Dieser ist im Herbst erreicht, bestenfalls im Oktober. Alternativ kann er auch noch ohne Gefahr den ganzen Februar hindurch beschnitten werden, ohne dass dies einen Schaden anrichtet.

So wird der Holunder geschnitten

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Um einen Holunder zu beschneiden, lassen sich unterschiedliche Wege gehen. Im Vorfeld ist es entscheidend, ob Sie ihn entweder als Hochstämmchen heranziehen möchten oder alternativ einen umfassenden Beschnitt einplanen wollen. Beide Vorgehensweisen haben ihre Vorteile und sollen nachfolgend zusammengefasst werden:

✂ Möglichkeit 1 – Holunder als Hochstämmchen ziehen:

Soll der Holunder als Stämmchen gezogen werden, ist es wichtig, bereits direkt nach dem Kauf ein paar Pflegemaßnahmen einzuleiten. Hierzu gehen Sie am besten wie folgt vor:

➡ sämtliche Triebe, bis auf einen, werden abgeschnitten
➡ der übrig gebliebene Trieb sollte möglichst gesund und gerade sein
➡ wenn er zu lang ist, stützen Sie ihn gegebenenfalls mit einem Stützpfahl ab
➡ der Trieb wird zusätzlich oben auf der gewünschten Höhe gekappt
➡ dabei ist es wichtig, dass am Trieb noch etwa drei bis vier Augenpaare vorhanden sind
➡ sämtliche darunter befindlichen Triebe werden ebenfalls abgeschnitten

Mit dieser Verfahrensweise zwingen Sie den Holunderbusch praktisch in eine gerade Form. Er bildet mit fortschreitender Zeit dann seitliche Triebe aus, die zunächst so belassen werden können. Im zweiten Jahr hingegen werden die einzelnen Triebe eingekürzt, sodass lediglich ein kleiner Knubbel übrigbleibt. Aus diesen wachsen dann in den folgenden Jahren immer mehr Fruchttriebe, an denen dann auch die Beeren gedeihen.

Um seinem unkontrollierten Wuchs beizukommen, ist es außerdem empfehlenswert, im Spätwinter erneut einen Schnitt vorzunehmen. In diesem Stadium werden die einjährigen Triebe so weit heruntergeschnitten, dass sie lediglich noch eine Länge von bis zu 15 Zentimetern erreichen. Pflegen Sie den Holunderbusch in den folgenden Jahren auf diese Weise, erreichen Sie damit, dass das Gewächs niemals über ein Gesamtmaß von drei Metern hinauswächst.

Übrigens:
Ein einzelner junger Trieb kann auch gut dazu verwendet werden, um ihn als separates Hochstämmchen heranzuziehen. Hierfür ist der Neukauf eines Holunderbusches nicht erforderlich, denn es genügt ein junger Trieb eines vorhandenen Baums. Hierzu wird der Trieb einfach vom Busch abgeschnitten und in den Gartenboden gesteckt. Im nächsten Frühjahr treibt er dann schon aus. Die hierbei entstehenden Triebe werden etwa um ein Drittel zurückgeschnitten, sodass eine Verzweigung und die Bildung eines Hochstämmchens möglich ist.

✂ Möglichkeit 2 – Pflegeschnitt und Auslichten:

Als Alternative zum Hochstämmchen gibt es auch die Möglichkeit, den Holunder mit einem Pflegeschnitt weitgehend unter Kontrolle zu halten. Hierbei werden sämtliche einjährigen Triebe grundsätzlich stehen gelassen und lediglich das Altholz entfernt. Dieses ist an den folgenden Merkmalen erkennbar:

➡ der Durchmesser ist größer als bei anderen Ästen
➡ die Rinde ist bräunlich verfärbt, die Oberfläche wirkt rissig
➡ schlimmstenfalls ist die Rinde bereits verkorkt

In einem solchen Zustand sollte der jeweilige Ast abgetrennt werden. Der optimale Zeitpunkt für den Schnitt befindet sich im Herbst. Hier werden die Triebe jeweils stark zurückgeschnitten. Lediglich die dünnen und relativ weichen einjährigen Triebe werden stehen gelassen. Entgeht dem Blick während des Schnitts ein älterer Trieb, kann dieser auch im Frühjahr noch gekappt werden.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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