Wer einen Holzzaun selber bauen möchte, braucht etwas handwerkliches Geschick. Unsere Anleitung hilft Ihnen dabei – Schritt für Schritt.
Grundstücksbegrenzung, Sichtschutz oder Teil der Gartengestaltung, ein Zaun ist nicht nur zweckmäßig, sondern kann auch optisches Highlight bei der Gestaltung der Grünfläche werden. Ein Holzzaun bietet sich besonders für all diejenigen an, die ihren Zaun in Eigenregie aufstellen wollen. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über die benötigten Materialien und wie man einen Holzzaun ganz einfach selber bauen kann.
Inhalte
Vor der Planung – welcher Holzzaun soll es sein?
Bevor mit der eigentlichen Planung des Holzzaunes begonnen werden kann, muss festgelegt werden, welche Art Holzzaun gebaut werden soll. Denn danach richtet sich die Länge der Pfosten, deren Befestigung im Boden und der benötigte Abstand zwischen den einzelnen Pfosten.
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Holzzaun selber bauen – Anleitung Schritt für Schritt
1. Planung
Sobald festgelegt ist, welcher Holzzaun gebaut werden soll, geht es an die eigentliche Planung. Da für jede Holzzaunart Pfosten aufgestellt werden müssen, sind zunächst einmal die Länge des Zaunes oder der einzelnen Seiten auszumessen. Danach gilt es den Abstand zwischen den Pfosten gleichmäßig zu verteilen, um ein stimmiges Gesamtbild zu erhalten. Am gebräuchlichsten sind Abstände von 1,80 bis 2,50 m zwischen den Pfosten. Soll ein Gartentor angebracht werden, müssen dessen Maße natürlich berücksichtigt werden.
» Hinweis:
Wenn der Holzzaun aus einzelnen Zaunlatten oder Brettern gebaut wird, können die Pfostenabstände individuell festgelegt werden. Bei fertigen Elementen ist man an deren Maß gebunden.
Werden die einzelnen Zaunlatten senkrecht angebracht, ist bei der Bestimmung der Pfostenabstände etwas Mathematik angesagt, da zwischen den einzelnen Latten meist ein kleiner Abstand gehalten wird. Hier lohnt sich eine maßstabsgetreue Zeichnung, damit am Ende vom Zaun nicht zu viel Lücke übrigbleibt und man genügend Material besorgt. Hat man die Anzahl der Pfosten ermittelt, muss deren Länge festgelegt werden. Diese richtet sich nach der Länge der Zaunlatten und ob die Pfosten darüber hinausragen sollen oder nicht.
» Tipp: Bei der Berechnung der Länge der Stützpfosten sollte der Balkenschuh nicht vergessen werden. Soll der Pfosten ohne Halterung in den Boden gerammt werden muss er je nach Bodenbeschaffenheit 30 – 50 cm länger berechnet und angespitzt werden.
Um die Länge der waagerechten Träger für die senkrechte Lattung zu ermitteln, wird das Maß von Pfostenmitte zu Pfostenmitte genommen. Je nach Höhe des Zaunes sollten hier mindestens zwei bis drei Träger auf der gesamten Länge veranschlagt werden.
2. Werkzeug und Material
Neben dem Holz für den Zaun benötigt man zum Holzzaun selber bauen noch einiges an Werkzeug und Material, welches in der folgenden Liste zusammengestellt ist:
- Balkenschuhe oder Einschlaghülsen
→ für die Befestigung der Zaunpfosten und zum Schutz vor Nässe und Fäulnis - Schrauben
→ zum Befestigen der Träger und Latten - Zollstock
→ zum genauen Ausmessen - Wasserwaage, Richtlatte, Richtschnur
→ um Pfosten und Latten ins Lot zu bringen - Hammer, Fäustel, Kantholz
→ um die Pfostenträger oder die Pfosten selbst in die gleiche Höhe zu bringen oder in den Boden einzuschlagen - Schraubendreher, Akkuschrauber
→ für alles was verschraubt werden soll - Fertigbeton oder Trockenmörtel
→ zum Einbetonieren der Balkenschuhe - Schubkarre
→ um den Aushub der Löcher für die Pfosten aufzunehmen, oder um Fertigbeton darin anzurühren - Schaufel, Spaten
→ um die Löcher für den Beton auszuschachten - Abstandshalter für Latten
→ dafür eignet sich am besten eine Latte oder ein Brett in der gewünschten Breite des Abstands
3. Gelände vorbereiten
» Tipp:
Überprüfen Sie zur Sicherheit die Abstände nach jedem neu gesetzten Pfosten. Durch die Befestigung im Erdreich kann es zu kleinen Abweichungen kommen.
4. Pfosten aufstellen
Wenn es sich beim Untergrund um festen, gewachsenen Boden handelt können Einschlaghülsen für die Befestigung der Pfosten verwendet werden. Diese werden an der gewünschten Stelle entlang der Richtschnur mit einem Kantholz und einem Fäustel in den Boden geschlagen. Eventuelle kleinere Höhenunterschiede im Gelände, können durch Abstufungen ausgeglichen werden.
Handelt es sich um frisch aufgefülltes Erdreich oder sehr sandigen Boden, müssen Balkenschuhe verwendet werden. Dafür wird für jeden Pfosten ein Loch in Spatenbreite und 30 – 40 cm Tiefe ausgehoben. Die Löcher werden anschließend mit Beton bis kurz unter die Oberkante befüllt. Anschließend werden die Pfostenträger entlang der Richtschnur in den Beton gesetzt.
» Tipp:
Wer sich das Anrühren von Beton sparen möchte, verwendet Schnellbeton. Dieser wird direkt aus dem Sack in das Loch geschüttet und anschließend nach Vorschrift gewässert.
Mit einer Wasserwaage und der Richtlatte wird überprüft, ob alle Pfostenträger in einer Linie und im Lot stehen, ein genaueres Ergebnis erzielen Sie mit einem Kreuzlinienlaser. Mit einem Kantholz und einem Hammer können kleine Korrekturen in der Höhe und seitlich vorgenommen werden.
Sobald der Beton fest ist (entfällt bei den Einschlaghülsen) können die Pfosten aufgestellt und mit Hilfe von Schrauben befestigt werden.
5. Lattung anbringen
Holzzaun selber gebaut – Streichen nicht vergessen!
Wurden die Pfostenträger in ein Betonbett gesetzt, wird dieses mit etwas Erdreich nach dem Durchtrocknen bedeckt. Wer die Holzelemente nicht bereits vor dem Errichten des Zaunes mit Holzschutz behandelt hat, sollte dies jetzt noch machen, damit der selber gebaute Holzzaun auch lange in seiner ganzen Pracht erhalten bleibt.