Holzzäune sind schutzlos der Witterung ausgesetzt. Damit sie auch Jahre später noch ansehnlich sind, benötigen Sie hin und wieder einen neuen Anstrich.

Gartenzaun streichen
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Die Blumen blühen, die Obstbäume wachsen und die Terrasse erstrahlt in neuem Glanz – für jeden Hobbygärtner das Paradies auf Erden. Doch leider sieht der Gartenzaun vom letzten Winter ganz schön mitgenommen aus.

Holz ist sehr anfällig und muss deshalb regelmäßig gepflegt werden. Ohne ausreichenden Schutz würde der Zaun nach und nach verrotten. Auch wer sein Holz für den Zaun neu aus dem Baumarkt kauft, kommt um einen Anstrich nicht herum. Das dort verfügbare Holz ist in der Regel kesseldruckimprägniert und verfügt so über einen Basisschutz. Für eine Farbgebung oder erweiterten Holzschutz sind dann aber dennoch weitere Maßnahmen nötig.

Schritt für Schritt zum neuen Look

Zaun reinigen

Wenn der Zaun schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und die Farbe schon langsam anfängt abzublättern, ist es erstmal Zeit für eine Portion Pflege.

Befreien Sie den Zaun von Moos und alten Farbresten. Das Moos lässt sich ganz einfach und schnell mit einem Hochdruckreiniger entfernen. Eine Bürste und etwas Seifenwasser tun es aber auch. Lose Farbreste lassen sich mit einer Drahtbürste ganz leicht entfernen.

Die Reinigungsprozedur sollten Sie schon einige Tage vor dem Streichen durchführen, da das Holz noch einmal gut durchtrocknen muss, bevor es angestrichen werden kann.

Vorarbeiten lassen sich nicht vermeiden

Wo mit Farbe gearbeitet wird, lassen sich Spritzer und kleine optische Fehler oft nicht vermeiden. Damit Sie Vogelhaus, Briefkasten & Co. durch die Farbe nicht verunstalten, sollten Sie im Vorfeld alles abdecken und diverse Dekorationsartikel entfernen. Auch der Pflasterweg ist vor Farbspritzern nicht gefeit und da auch hier im Nachhinein nicht mehr alles entfernt werden kann, sollten Sie auch diesen mit einer Abdeckplane schützen.

» Lesetipp: Pflastersteine streichen – Schritt für Schritt Anleitung

Der erste Farbanstrich

Ist das Holz nach der Reinigung wieder richtig trocken und sind alle Habseeligkeiten geschützt, dann kann es ja mit dem Streichen losgehen. Der erste Anstrich dient der Grundierung. Deshalb reicht es aus, wenn Sie diesen nur dünn auftragen.

» Achtung: Trocknungszeit des Herstellers beachten!

MEIN TIPP:

Gartenarbeit geht in den Rücken. Besonders beim Streichen eines Zauns. Bequemes Arbeiten ermöglicht ein fahrbarer Rollsitz.

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✔ belastbar bis 130 Kilogramm
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Farben, Lacke und Lasuren

Das Angebot an Farben, Lacken und Lasuren im Baummarkt ist groß. Es gibt verschiedene Mittel und dementsprechend auch unterschiedliche Farben. Die zwei am häufigsten verwendeten Mittel sind Holzschutzlasuren und Holzschutzfarben. Die Unterschiede habe ich Ihnen hier kurz zusammen gefasst.

Holz lässt sich natürlich auch lackieren, hierbei sei aber gesagt, dass es sehr aufwendig ist. (Lesetipp: Gartenmöbel aus Holz neu lackieren – Schritt für Schritt Anleitung) Außerdem lässt eine Lackschicht das Holz nicht mehr atmen und somit blättert der Lack auch schnell wieder ab. Von Lack sei also besonders bei Holz, welches ständig den Umwelteinflüssen ausgeliefert ist, abzuraten.

  • Holzschutzlasuren
    Holzschutzlasuren sind wahrscheinlich das am weitesten verbreitete Mittel, um seinen Gartenzaun zu streichen. Sie gibt es in vielen verschiedenen Brauntönen, von hellem braun bis dunklerem Braun. Der Vorteil dieser Lasuren ist, dass der Stil des Holzes mit seinen Maserungen erhalten bleibt. Da die meisten genau das wünschen, wäre das die optimale Lösung. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Lasur nicht abblättert oder reißt, ein abschleifen oder abbürsten vor dem nächsten Anstrich entfällt hier also.
  • Holzschutzfarben
    Neben Holzschutzlasuren gibt es auch Holzschutzfarben. Hier haben Sie ein breit gefächertes Angebot mit vielen verschiedenen Farben. Bei Holzschutzfarben muss der Gartenzaun aber im Vorfeld grundiert werden, um das Durchschlagen von Harzen oder Gerbstoffen zu verhindern. Der Nachteil an richtigen Holzschutzfarben ist, dass die Flächen bei einem Neuanstrich komplett abgeschliffen werden müssen und der Zaun erneut grundiert werden muss.
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Ob Farbe oder Lasur – um das Holz vor Pilzen und anderen Organismen zu schützen, sind sie ideal. Doch leider sind sie auch giftig. Es gibt mittlerweile aber auch Holzschutzmittel, die wesentlich besser verträglich sind – erkennbar an dem Blauen Engel. Ein genauer Blick lohnt sich auf jeden Fall. Eine Atemschutzmaske sollten Sie beim Streichen aber dennoch tragen. (Lesetipp: Öko-Test – Holzlasuren für Innen und Außen)

Zaun anschleifen

Wenn die erste Farbschicht ausreichend getrocknet ist, sollten Sie das Holz grob anschleifen. Nicht, um die Farbe wieder zu entfernen, sondern um das Material anzurauen, damit die endgültige Schicht Farbe bzw. Lasur besser haften bleibt.

» Hinweis: Staubreste mit einem trockenen Tuch entfernen.

Die zweite Farbanstrich

So genug der Vorarbeiten – jetzt bekommt Ihr Zaun den letzten Schliff. Tragen Sie nun die gewünschte Farbe oder Lasur mit einem Pinsel oder einer Rolle gleichmäßig auf das Holz auf. Wenn es sehr kalt draußen ist, sollten Sie die Dose bzw. den Eimer kurz an der Heizung aufwärmen. So lässt sich die Farbe leichter auftragen.

Das Streichen ist nicht mal eben nebenbei erledigt, nehmen Sie sich ausreichend Zeit dafür. Je nach Zaungröße und -länge kann inklusive Trocknungszeit schon mal ein ganzes Wochenende drauf gehen. Aber mal ehrlich – ein gepflegter Gartenzaun passt sich doch optisch viel besser in das gemütliche Flair eines Grundstückes ein oder?

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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